Allmacht und Allwissenheit

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Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon Xedion » Donnerstag 24. Februar 2011, 23:00

Tja, hier mal wieder ein Thema von mir.

Allwissenheit und Allmacht. Was denkt ihr, kann es so etwas prinzipiell geben? Man liest ja immer mal wieder bezüglich des Allmachtsparadoxons usw.
Zuletzt habe ich gelesen, dass jemand der absoluten Überzeugung war, Allmacht sei dadurch widerlegt. Mich würde nun mal die Meinung hier interessieren :)

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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon elfenpfad » Freitag 25. Februar 2011, 15:16

@Xedion

Interessantes Thema : )

Da es im Religion und Glaubenssysteme Thread ist, geht es Dir also um "Gottes - Allmächtigkeit/Allwissenheit" , denke ich mal.

Für mich persönlich kann ich weder/noch diese Begriffe dem Schöpfergeist zuordnen. Menschliche Definitionen, die dem wahren Wesen nicht gerecht werden, wie ich meine. Jedenfalls so, wie ich es empfinde. Vor allem nicht der erste Begriff. : )
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon Xedion » Freitag 25. Februar 2011, 19:45

Letztendlich geht es um Gott, ja. Ansonsten würde mir spontan kein "etwas" einfallen, welchem man diese Eigenschaften (von Zeit zu Zeit) zuordnet :)
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon lesslow » Freitag 25. Februar 2011, 20:24

Grundlegend sollte man sich ersteinmal von allem, was man zu diesem Thema gehört hat über board werfen. Alte Überzeugungen, Abneigungen, oder Vorlieben, Vorurteile, etc. loswerden und von Grundauf darüber Diskutieren.

Das sage ich, weil ich immer wieder die Erfahrung mache, dass solchen Disskusionen eben das im Wege steht, was wir als gesellschaftliche Meinung oder religiöse Doktrin bezeichnen könnten.

Zuerst einmal sollten wir ganz entleert und werteneutral betrachten, was wir unter Allmacht, Allwissenheit, vorallem aber Gott verstehen. So, dass wir uns einigen können, wie wir die Begriffe überhaupt zu verstehen haben, um sicher zu gehen, dass wir vom selben reden.
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon Xedion » Freitag 25. Februar 2011, 20:54

@lesslow

Gute Idee. Da fängt es nämlich schon an, es gibt verschiedene Definitionen. Für mich ist Allmacht gleichbedeutend mit "alles tun können". Und zwar unabhängig davon ob es logisch möglich ist oder nicht.
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon lesslow » Freitag 25. Februar 2011, 21:00

Xedion hat geschrieben:unabhängig davon ob es logisch möglich ist oder nicht.


Darauf können wir uns gerne einigen. Logik - vorallem menschliche - Spielt dabei keine Rolle, ja. Das sehe ich genauso.


Xedion hat geschrieben:gleichbedeutend mit "alles tun können"


Hier würde ich zum Beispiel Einspruch erheben wollen. Ich würde es nicht tun, im Sinne von Tat, nennen, sondern viel eher bewirken, im Sinne einer Wirkkraft...

...Was für mich auch heißen kann, dass man Lebewesen, Systeme oder Materie dazu bringt, in Richtung eben jedem erstrebtem Ergebnis zu wirken bzw. sie so handeln zu lassen und die Dinge, welcher Art auch immer, dazu bringen, sich so zu fügen, dass dies erreicht wird.
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon Artie » Freitag 25. Februar 2011, 21:08

Mal nur so ne Idee von mir als Nichtgläubiger:

Gott(tm) ist allmächtig und lebt ewig.
Ergo:
Er hat alle Zeit der Welt.
Er hat das Universum so geschaffen wie wir es sehen, Bumms mit Urknall usw.
So-und-so viele Milliarden um alles so zu machen wie es ist.
Da er alle Zeit der Welt hat...
:lol:
...hat er keinen Grund das Universum in 6 Tagen zusammen zu basteln.
Ich finde die 6 Tage Idee für so ein mächtiges Wesen ziemlich kleinlich.

Ein Christ dem ich diesen Gedanken aufgetischt habe, hat erstmal gekuckt und dann darauf beharrt, das Gott, das "einfach so " machen kann. Auf die Frage "und warum sollte Gott das wollen" ging er nicht mehr ein!
;)
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon Xedion » Freitag 25. Februar 2011, 21:16

lesslow hat geschrieben:Hier würde ich zum Beispiel Einspruch erheben wollen. Ich würde es nicht tun, im Sinne von Tat, nennen, sondern viel eher bewirken, im Sinne einer Wirkkraft...


Ok, wobei es in meinen Augen fast das selbe ist. Wenn ich alles tun kann, kann ich auch alles bewirken :)

Artie hat geschrieben:Er hat alle Zeit der Welt.
Er hat das Universum so geschaffen wie wir es sehen, Bumms mit Urknall usw.
So-und-so viele Milliarden um alles so zu machen wie es ist.
Da er alle Zeit der Welt hat...


Warum es 6 Tage sein sollten erschließt sich mir auch nicht ;) Wobei man diese Frage aber auch stellen könnte, wenn es 7 Tage sind. Oder 100, oder eine Milliarde :)
Je nachdem wie das jeweilige Gottesbild beschaffen ist, spielt Zeit aber ohnehin keine Rolle - man kann nur eine Aussage darüber treffen wie wir 6 Tage wahrnehmen. Rein erkenntnistheoretisch könnte ich auch fragen, ob die Welt gestern schon existiert hat.
Aber das führt hier ja alles zu weit :)
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon Artie » Freitag 25. Februar 2011, 21:20

Xedion hat geschrieben:Aber das führt hier ja alles zu weit :)


Das finde ich bei dem Threadnamen aber nicht.
:)

Auf die Frage "kann es sowas geben?"

Müsste schon kommen: "in welchem Rahmen?"
Geht es um ein Wesen in unserem "Universum", oder eines aus "höheren Dimensionen?".
Und "welche Bedeutung hätte das für uns?"
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Re: Allmacht und Allwissenheit

Beitragvon lesslow » Freitag 25. Februar 2011, 21:30

Artie hat geschrieben:
Xedion hat geschrieben:Aber das führt hier ja alles zu weit :)


Das finde ich bei dem Threadnamen aber nicht.
:)

Auf die Frage "kann es sowas geben?"

Müsste schon kommen: "in welchem Rahmen?"
Geht es um ein Wesen in unserem "Universum", oder eines aus "höheren Dimensionen?".
Und "welche Bedeutung hätte das für uns?"



Hervorragender Einwand... Danke!

Die Frage ist dabei sehr wichtig. Wobei ich es erstmal nicht bei "Wesen" lassen wollte, da die Frage sich viel mehr nach der Art der Wirkkraft richten sollte.

Denn im Gedankenspiel könnte auch ein Wesen innerhalb des Universums, unter Umständer auf eine Wirkkraft zugreifen, die das Universum "umfasst" und manipulierend auf dessen Gesetze einwirken kann ...Sich ohnehin womöglich als die Kräfte innerhalb des Universums manifestiert.
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