Vom modernen Zappel - Philipp

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Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon elfenpfad » Montag 3. Januar 2011, 20:49

Die Zappel - Philippe unserer heutigen Gesellschaft leiden an ADHS und sind hyperaktiv. Auch früher kannte man dieses Phänomen schon.
Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom Zappel - Philipp im Struwelpeter Buch, welcher seine Eltern am Esstisch zur Verzweiflung brachte


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Kinder bekommen immer öfter Ritalin


Bei Managern, Studenten und Hausfrauen gilt das Medikament Ritalin als Viagra fürs Gehirn. Doch auch immer mehr Kinder würden laut Experten mit Ritalin ruhig gestellt – teilweise mit negativen Folgen.
Am häufigsten trifft es die 14-jährigen Knaben: In der Schweiz z.B. nehmen ca. 4 von 100 Buben im Kanton Zürich in diesem Alter Ritalin oder ein ähnliches Präparat mit dem Wirkstoff Methylphenidat.
Insgesamt ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die medikamentös gegen ihre Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) behandelt werden, zwischen 2005 und 2008 von 1 auf 1,7 Prozent gestiegen, wobei der Anstieg besonders unter den Knaben markant ausgefallen ist: von 1,6 auf 2,7 Prozent.

"Ritalin ist ein Arzneimittel mit möglichen Nutzen und bekannten Risiken", sagte der Bremer Pharmakologe Prof. Gerd Glaeske am Dienstag (21. September) am Rande einer Fachtagung in Hannover. Immer mehr Kinder würden mittlerweile mit Ritalin ruhig gestellt. Aber das Mittel verzögere unter anderem das Wachstum, warnte Glaeske. Nach seinen Angaben konnte eine Erfolgsrate bei Kindern mit Zappelphilipp-Syndrom vermeldet werden, die weniger Medikamente bekamen und die Verhaltenstherapie dominierte.


Die Therapie mit Ritalin scheint sich also immer mehr durchzusetzten. Obwohl die Nebenwirkungen dieses Mittel hinlänglich bekannt sind.
Es hat negative Auswirkungen auf das Herz - Kreislaufsystem, auf den Magen - Darm Trakt, verzögert das Wachstum und anderes mehr.

Ganz wichtig aber diese Nebenwirkung auf die Psyche, die beobachtet wurden: :
Sehr selten (<1:10000) treten Orientierungslosigkeit, akustische und visuelle Halluzinationen, Manien und beginnende Psychosen, Zorn, Agitiertheit, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmung, Traurigkeit, Lethargie oder Schläfrigkeit auf.

Patienten, die Methylphenidat einnehmen, klagen bisweilen darüber, dass sie „ganz anders“, „gar nicht mehr sie selbst“, „zu ernst“, „wie eine Maschine“ seien, dass ihnen bestimmte Dinge nicht mehr so viel Spaß wie früher machten oder dass sie nur mit der Tablette „brav sein“ könnten. Vor allem letzteres kann auf Dauer dazu führen, dass Patienten nicht mehr aus eigener Kraft versuchen, ihre Situation zu verbessern, sondern sich auf die Medikation verlassen. Andererseits ist dies aber auch häufig dadurch zu erklären, dass zum Beispiel Kinder jetzt ihre Umwelt schärfer wahrnehmen und damit auch eine Reizüberflutung (etwa in der Schulklasse) stärker bemerken. Häufig geben Betroffene an, jetzt Zusammenhänge und belastende Lebensumstände oder Ausgrenzung stärker zu spüren. Dies ist dann weniger eine Nebenwirkung als vielmehr eine andere Wahrnehmung die aus der Hauptwirkung des Medikaments resultiert. Hier ist eine therapeutische Begleitung und Informationsvermittlung, häufig aber auch eine antidepressive Begleitmedikation erforderlich.


Bei Methylphenidat-haltigen Zubereitungen wurden neben erfolgtem Suizid Suizidversuche und Suizidgedanken beobachtet.


Wenigen Menschen ist wohl bekannt, dass der Wirkstoff dieses Medikaments ,Methylphenidat, zu den klassischen Amphetaminen gehört, und unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.


Wie seht Ihr diese Entwicklung?
Kennt Ihr Betroffene ?
Woran liegt Eurer Meinung nach diese Zunahme der Symphtome bei Kindern?
Hier können auch alternative Therapien angesprochen werden
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon Oneiro » Dienstag 4. Januar 2011, 12:21

elfenpfad hat geschrieben:Kennt Ihr Betroffene ?


Ja, die Kinder von einer Person aus meinem Bekanntenkreis wurden bereits in der 1. Klasse! auf Ritalin gesetzt, was viel zu frueh ist, falls es ueberhaupt sinnvoll ist Amphetamine gegen Aufmerksamkeitsstoerungen und Hyperaktivitaet einzunehmen.
Daher beschaeftigt mich das Thema auch sehr stark. Gut das du es ansprichst, elfenpfad!
Erwachsene koennen sich ja freiwillig zu Amphetaminartigen Medikamenten entscheiden, wenn sie das Gefuehl haben, dass es ihren psychischen Stress daempft und sie in der Lage sind es wohl zu dosieren. In niedriger Dosierung wirken Amphetamine und andere Stimulantien(Anregungsmittel) bei Hyperaktivitaet durchaus kurzfristig beruhigend und konzentrationssteigernd, sogar Koffein kann leicht beruhigend wirken.
Kinder sollten allerdings niemals dazu gezwungen werden in der Schule brav still zu sitzen und nur noch zu funktionieren, spaeter fuehrt das zwangslaeufig zu Neurosen,
vielleicht sogar tief verwurzelten Traumata ? Es ist traurig, dass wir vergessen Menschen zu sein, wir erziehen uns gegenseitig zu Humanoiden Maschinen, die sich nicht mehr wirklich menschlich verhalten, nur noch wie Menschen aussehen :(
Man sollte ihnen die Moeglichkeit geben sich irgendwo auszutoben und das Geld lieber in Sportvereine, Selbstverteidigungskurse, Musiklehrer ect. investieren statt in gesellschaftlich legitimierte Drogen, welche ihre Emotionen toeten.
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon Elfer » Dienstag 4. Januar 2011, 22:50

Ich hege ganz erhebliche Zweifel daran, dass immer mehr Kids "erkrankt" sind. Anstatt ihnen Pillen und Tropfen zu geben, sollte ihren Eltern Nachhilfe verordnet werden. In vielen Fällen sehe ich die Ursache in der Unfähigkeit der Eltern, die nur noch in der Lage sind, sich am Nachbar zu orientieren, ohne dabei Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen.

Wir leben nur noch für den Status Quo und der hat mittlerweile unverhältnismäßig hohen Einfluß auf die Erziehung und verhindert eigenverantwortliches Handeln.
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 18:22

Oneiro hat geschrieben
Ja, die Kinder von einer Person aus meinem Bekanntenkreis wurden bereits in der 1. Klasse! auf Ritalin gesetzt, was viel zu frueh ist, falls es ueberhaupt sinnvoll ist Amphetamine gegen Aufmerksamkeitsstoerungen und Hyperaktivitaet einzunehmen.


Ja, ich finde das auch erschreckend, dass dieses Mittel schon so kleinen Kindern verschrieben wird. Gerade in diesem Alter fällt es vielen Kindern noch schwer, für längere Zeit ruhig auf dem Stuhl zu sitzen und sich zu konzentrieren. Was Du ja auch ansprachst hier :
Kinder sollten allerdings niemals dazu gezwungen werden in der Schule brav still zu sitzen und nur noch zu funktionieren, spaeter fuehrt das zwangslaeufig zu Neurosen,
vielleicht sogar tief verwurzelten Traumata ? Es ist traurig, dass wir vergessen Menschen zu sein, wir erziehen uns gegenseitig zu Humanoiden Maschinen, die sich nicht mehr wirklich menschlich verhalten, nur noch wie Menschen aussehen :(


Die Kindheit wird immer kürzer, bekommt man das Gefühl. Rumtoben wird unterdrückt, weil es als störend empfunden wird, von der Umwelt/Nachbarn , und oft auch von den Eltern.
Anstatt sich über ein aufgewecktes Kind zu freuen, wird es oft als gestört und hyperaktiv eingeschätzt, und der Bewegungsdrang unterdrückt. Und sei es nur, dass man die Kinder vor der Flimmerkiste ruhig stellt. Was sich aber im Endeffekt dann als genau kontraproduktiv entwickelt, da sie ja dadurch erst Recht unruhig werden : ein Teufelskreis also ! Deine Vorschläge finde ich sinnvoll, die Du hier ansprichst:
Man sollte ihnen die Moeglichkeit geben sich irgendwo auszutoben und das Geld lieber in Sportvereine, Selbstverteidigungskurse, Musiklehrer ect. investieren statt in gesellschaftlich legitimierte Drogen, welche ihre Emotionen toeten.




Elfer hat geschrieben:Ich hege ganz erhebliche Zweifel daran, dass immer mehr Kids "erkrankt" sind. Anstatt ihnen Pillen und Tropfen zu geben, sollte ihren Eltern Nachhilfe verordnet werden. In vielen Fällen sehe ich die Ursache in der Unfähigkeit der Eltern, die nur noch in der Lage sind, sich am Nachbar zu orientieren, ohne dabei Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen.

Wir leben nur noch für den Status Quo und der hat mittlerweile unverhältnismäßig hohen Einfluß auf die Erziehung und verhindert eigenverantwortliches Handeln.

Ich denke auch, dass diese Diagnose heute viel zu schnell gefällt wird, da sind sich auch Experten uneinig.
Die Unfähigkeit der Eltern einerseits, aber auch die fehlende Zeit und oft Überforderung bei Alleinerziehenden und Vollbeschäftigung beider Elternteile tragen sicher dazu bei, dass Kinder einfach zu wenig beschäftigt werden und sich austoben können. Dazu oft die fehlende Möglichkeiten in der Wohnsituation/Gegend.


Ich stelle mal diesen Artikel rein, der die wunderbaren und besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften anspricht, die solche auffälligen KInder oft aufweisen. Und eigentlich aufzeigt, dass die Gesellschaft/Umwelt "erkrankt" ist. So seh ich das jeden Fall.

Stärken und Ressourcen bei ADHS

Die neurobiologische Veranlagung ADHS wird immer noch zu häufig nur mit einer Störung (der Anderen) verknüpft.

Dabei wird sich kein hyperaktives Kind oder ein Mädchen oder Junge mit einer anderen Form der Aufmerksamkeitssteuerung im Sinne des unaufmerksamen Subtyps von ADHS / ADS "absichtlich" als Störenfried verhalten. Vielmehr ist es aufgrund der syndromtypischen Entwicklungsbesonderheiten für diese Kinder so unglaublich viel schwerer sich situationsangemessen auf die Erwartungen der STINOS (also der sog. neurotypisch "normalen" stinknormalen Mitmenschen) einzustellen.

Dabei weisen sie aber mindestens so viele Stärken und besonderen Fähigkeiten auf, die aber natürlich in einer Anforderungssituation in der Schule oder bei Hausaufgaben scheinbar zunächst nicht gefragt sind und schnell in Vergessenheit geraten.
Kinder mit ADHS haben einen tollen Gerechtigkeitssinn, sie sind häufig weit einfühlsamer und sensibler als andere Kinder. Sie erfassen intuitiv eine Situation und Stimmung,
werden dann aber eben auch schnell zu einem Indikator für bestehende organisatorische oder persönliche Mänger in einem sozialen Verbund. Sie sind kreativ und häufig Helfer in der Not. Ihre "andere Art" der Wahrnehmung oder Problemlösungen macht sie zu wertvollen Helfern gerade im Bereich Organisation und Planung, ihr "7. Sinn" kann im späteren Leben beispielsweise im Verkauf oder Entwicklung bares Geld wert sein. Doch dazu müssen sie halt erstmal durch die Herausforderungen der ersten Lebensjahre in der Schule und späteren Ausbildung hinweg kommen....

http://web4health.info/de/answers/adhd-menu.htm
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon Elfer » Mittwoch 5. Januar 2011, 19:07

elfenpfad hat geschrieben:Ich denke auch, dass diese Diagnose heute viel zu schnell gefällt wird, da sind sich auch Experten uneinig.
Die Unfähigkeit der Eltern einerseits, aber auch die fehlende Zeit und oft Überforderung bei Alleinerziehenden und Vollbeschäftigung beider Elternteile tragen sicher dazu bei, dass Kinder einfach zu wenig beschäftigt werden und sich austoben können. Dazu oft die fehlende Möglichkeiten in der Wohnsituation/Gegend.


Es gibt viele Gründe, nur glaube ich, dass einige zu schnell als Ausrede genutzt werden und andere gar nicht vorliegen, sondern man sich hinter einer opportunen Allgemeinaussage versteckt.

"Alle Alleinerziehenden....sind finanziell schlecht gestellt, mit der Situation überfordert......"

"Alle Doppelverdiener....sind gezwungen zusammen arbeiten zu gehen, können sich die Arbeitszeit nicht einteilen...."


Sicher gibt es Rahmenbedingungen die nicht stimmen, aber das ist kein neues Phänomen. In der Nachkriegszeit waren die Mütter überwiegend allein erziehend. Die Männer waren gefallen oder in Gefangenschaft. Aus dieser Generation sind nicht nur geistige Krüppel und degenerierte Persönlichkeiten hervor gegangen.

Wir wollen heute viel, ohne dass wir die erforderlichen Pflichten übernehmen und Konsequenzen ziehen wollen.

Ich habe es während meiner eigenen Elternzeit und auch im Kollegen- und Bekanntenkreis nachvollziehen können.

Würden wir uns mal wieder auf das Wesentliche konzentrieren und das ist, die Kinder auf´s Leben in einer funktionierenden Gesellschaft vorzubereiten - den Rest spinnen wir zusammen oder haben ihn mit zu verantworten - haben wir schon viel erreicht.

ADHS = Allgemeines Defizit Häuslicher Sozialisation

Es gibt Kinder mit diesem Syndrom. Aber es sind ebenso wenig, wie es zwischendurch die waren, die unbedingt eine Zahnspange tragen mussten.

Es gibt relativ simple Regeln. Die will aber niemand, weil es Mühe macht, sie zu vermitteln. Manch einer nennt sie Werte, manch einer überkommene Reliquien. Ich glaube, dass sie wichtig sind, um die Persönlichkeit eines Menschen innerhalb einer Gemeinschaft zu prägen, ohne dass er dabei sich selber verleugnen muss.
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:06

Elfer hat geschrieben
ADHS = Allgemeines Defizit Häuslicher Sozialisation

Das nenn ich mal eine gelungene Übersetzung ;) Allerdings würde ich noch bei Defizit den Zusatz "gesellschaftliche" Sozialisation anfügen wollen


Dass diese Hyperaktivität bei KIndern zunimmt, könnte auch mit der Ernährung zusammenhängen. Viele kids kennen nur noch Fertiggerichte mit allen möglichen Zusatzstoffen, die sehr umstritten sind in diesem Zusammenhang. Einige Studien weisen darauf hin, und Therapien mit dementsprechender Nahrungsumstellung zeigen durchaus Erfolge. Ich werde da auch noch etwas gelegentlich dazu reinstellen.
Sind Kinder anfällig für nervliche Störungen/Überforderung, kommt eines zum anderen, denke ich mal. Der immer vollere "Terminkalender" , den schon Kinder unterworfen werden, lässt oft einfach auch zu wenig Zeit und Musse für ein Vertiefen in ein für die kindliche Entwicklung so wichtiges spielen.


Hier eine Studie, die die Ernährung und ADHS anspricht:

Fastfood und Süßigkeiten könnten bei Jugendlichen ADHS fördern

Perth/Australien - Eine hauptsächlich auf Fastfood und Süßigkeiten basierende Ernährung könnte bei der Entstehung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) förderlich sein.


Darauf weisen nun Studienergebnisse aus Australien hin. Für die wissenschaftliche Untersuchung sind die Ernährungs- und Gesundheitsdaten von 1.800 Heranwachsenden analysiert worden. Demnach ist die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung vor allem bei solchen Teenagern aufgetreten, die sich ungesund ernähren.

Besteht die tägliche Kost vor allem aus schnellen Snacks, frittierten oder verarbeiteten Lebensmitteln, Naschereien und Speisen, die viel raffinierten Zucker enthalten, wird der Körper nicht optimal mit Nährstoffen versorgt. Hierdurch könnte es zu einem Ungleichgewicht in der Hirnchemie kommen, was für die Entstehung von ADHS förderlich sein kann.


http://derstandard.at/1277339402347/Hyp ... n-zusammen
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon Elfer » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:14

elfenpfad hat geschrieben:
Elfer hat geschrieben
ADHS = Allgemeines Defizit Häuslicher Sozialisation

Das nenn ich mal eine gelungene Übersetzung ;) Allerdings würde ich noch bei Defizit den Zusatz "gesellschaftliche" Sozialisation anfügen wollen


Die aus der häuslichen Sozialisation = Erziehung erwachsen sollte, daher 1000%ige Zustimmung.

elfenpfad hat geschrieben:Dass diese Hyperaktivität bei KIndern zunimmt, könnte auch mit der Ernährung zusammenhängen. Viele kids kennen nur noch Fertiggerichte mit allen möglichen Zusatzstoffen, die sehr umstritten sind in diesem Zusammenhang. Einige Studien weisen darauf hin, und Therapien mit dementsprechender Nahrungsumstellung zeigen durchaus Erfolge. Ich werde da auch noch etwas gelegentlich dazu reinstellen.
Sind Kinder anfällig für nervliche Störungen/Überforderung, kommt eines zum anderen, denke ich mal. Der immer vollere "Terminkalender" , den schon Kinder unterworfen werden, lässt oft einfach auch zu wenig Zeit und Musse für ein Vertiefen in ein für die kindliche Entwicklung so wichtiges spielen.


Gut, ich bezweifle einen signifikanten Anstieg der Hyperaktivität bei Kindern. Der nachweisbare Anstieg kann mit vielen Faktoren zusammen hänge. Die Ernährung ist nur ein Faktor. Aber auch da geht es meiner Meinung nach nicht um den reinen Konsum, sondern um die Art und Weise von Zubereitung und Konsum, weil sich durch sie auch soziales Verhalten zeigt und der Respekt erlernt und erlebt werden kann.

Aber die Ernährung ist ein wirklich wichtiger Baustein.
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:26

Elfer hat geschrieben
Gut, ich bezweifle einen signifikanten Anstieg der Hyperaktivität bei Kindern. Der nachweisbare Anstieg kann mit vielen Faktoren zusammen hänge. Die Ernährung ist nur ein Faktor. Aber auch da geht es meiner Meinung nach nicht um den reinen Konsum, sondern um die Art und Weise von Zubereitung und Konsum, weil sich durch sie auch soziales Verhalten zeigt und der Respekt erlernt und erlebt werden kann.

Aber die Ernährung ist ein wirklich wichtiger Baustein.

Ich stimme Dir zu, was die Wichtigkeit der Zubereitung und Einnahme der Mahlzeiten betrifft. Viele Kinder kennen ja ein gemeinsames Kochen mit anschliessendem gemeinsamen Essen am Tisch nicht mehr. Selbst eine gemeinsame Mahlzeit mit der Familie ist schon Luxus oft sozusagen.

Ja,ein Baustein - Ich schrieb ja auch vorhin deshalb das hier :

Sind Kinder anfällig für nervliche Störungen/Überforderung, kommt eines zum anderen, denke ich mal.
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon Elfer » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:30

elfenpfad hat geschrieben:Sind Kinder anfällig für nervliche Störungen/Überforderung, kommt eines zum anderen, denke ich mal.


Genau, und das Erkennen und Beheben dieser Bausteine macht Mühe. Also bleiben wir dabei, den einfachen Weg zu beschreiten und bekämpfen die Sympthome, die wir selber erzeugt haben, mit den Ursachen und verordnen den einfachen Weg via Rezept.
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Re: Vom modernen Zappel - Philipp

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:40

Elfer hat geschrieben:
elfenpfad hat geschrieben:Sind Kinder anfällig für nervliche Störungen/Überforderung, kommt eines zum anderen, denke ich mal.


Genau, und das Erkennen und Beheben dieser Bausteine macht Mühe. Also bleiben wir dabei, den einfachen Weg zu beschreiten und bekämpfen die Sympthome, die wir selber erzeugt haben, mit den Ursachen und verordnen den einfachen Weg via Rezept.

Na, mal nicht so pessimistisch ;) Immerhin wird dieses Thema doch inzwischen diskutiert, und es gibt eine Reihe von Ärzten/Psychologen ect, die dagegen sprechen und nach anderen Wegen suchen.

Und wir alle
sind gefragt, denn unsere Reaktion auf Kinder spielt dabei eine Rolle, ein sehr wichtige sogar.
Es scheint auch so, dass je weniger Kinder geboren werden, umso weniger das kindliche Spiel - dass halt auch mal laut und ungestüm ablaufen kann - akzeptiert wird. Wie man oft beobachten kann.

Ich hab schon von Petitionen gelesen, dass man den Bau von Spielplätzen oder Schulen in Wohngebieten verhindern wollte :/
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