Es gibt sicherlich Arbeiten, die eher für eine Beurteilung geignet sind, als für "harte" Noten.
Ich bin mir nicht sicher, was Kinder da denken oder wollen. Ist auch viel Nachgeplapper. So habe ich es zumindest während der Schulzeit der Kids erlebt.
Ich weiß, dass Kinder Noten verfluchen
wenn sie nicht gut genug sind.
Ich glaube, dass Noten Kindern eine Orientierung und Sicherheit geben können, vielleicht sogar Anreiz. Mehr als wohlgeformte Sätze, die sie eh nicht wirklich verstehen, weil sie nicht so verbogen sind, dass sie zwischen den Zeilen lesen können.
Anders ist es, wenn Kindern nicht mit Noten aufwachsen. Es fällt ihnen immer schwerer, je älter sie werden. Ich habe es in der Oberstufe erlebt, als zwei "Walldörfler" zu uns kamen. Darum finde ich es schon schlecht, erst kurz vor dem Schulwechsel in der Grundschule Noten einzuführen, wo die Kinder kaum noch eine Gewöhnungsmöglichkeit haben.
Sie wollen den Druck von den KIndern nehmen, erhöhen ihn aber ungleich vor dem Schulwechsel.
Wichtiger finde ich da eine Benotungs- und Beurteilungskonzeot, das genug Platz für beides hat. Man kann sinnvoll benoten und beurteilen, wo es notwendig und angebracht ist.
Ich habe es immer so empfunden, dass Lehrer und Eltern sich einen Wettlauf um (entscheidungs-)Kompetenz geliefert haben, wobei die Kinder ganz aus dem Fokus gerückt sind. Wenn ich überlege, welche Scheiße in der Zeit thematisiert worden ist.
Wir haben unsere Kinder machen lassen. Wir haben nur zugesehen, dass die Dinge nicht völlig aus dem Ruder laufen. So konnten wir eine hoffentlich angemessene Schulentscheidung nach der Grundschule treffen. Wir hatten uns für die Realschule entschieden, weil sie aus unserer Sicht die richtige Mischung aus Selbständigkeit und Anleitung bot.
Das Gymnasium schied wegen der hohen Eigenverantwortung und einer "angebohrenen" Oberflächlichkeit und Faulheit aus. Die Gesamtschule bietet derzeit noch zu großes Konfliktpotential (ich weiß, wovon ich rede
).
Nun hatten wir natürlich unsere Probleme mit der Schule. Es ging auf, es ging ab. Die letzten 1-2 Jahre vollzog sich aber bei beiden eine Wandlung. Es war, als hätten sie irgenwann Ergeiz und Eigenverantwortung gefrühstückt. Der Rest war ein Selbstläufer. Sie haben nach dem Abschluß, der sich bei beiden sehen lassen konnte, noch einmal Schule nachgelegt und das Fachabi gemacht. Beide haben dort im ersten Jahr ihre Erfahrungen im Berufsleben sammeln können und beide haben das Fachabi mit guten Ergebnissen absolviert. wir mussten aber nicht dahinter stehen, es war allein ihr Antrieb.
Meine Älteste hat eine in allen Belangen sehr anspruchsvolle Ausbildung mit einem fast sehr gutem Ergebnis absolviert und die Jüngste in der Ausbildung und liebäugelt mit einer dualen Ausbildung. Es läuft von allein und darauf kommt es an.
Was ich damit verdeutlichen will. Es kommt erst einmal nicht auf den Abschluß an. Es kommt vor allem auf den Weg an, denn der ebnet immer auch die Zukunft. Mir ist da ein offener, zielstrebiger und selbstbwußter Hauptschüler lieber, als ein orientierungsloser Abiturient.