Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 15. August 2012, 08:24

Hallo galileo2609.
galileo2609 hat geschrieben:die USA sind die einzige verbliebene militärische Supermacht auf diesem Planeten. Wenn sie es beschliessen, werden sie auch einen weiteren Krieg vom Ausmass eines Einsatzes gegen den Iran überstehen. Wie man in Kontrast zu den kränkelnden Mittelmächten in Europa sehen kann, schauen die Amerikaner, auch wenn sie ökonomisch und fiskalisch ebenfalls kränkeln, nicht in den Abgrund.
Im erstgenannten Fall gebe ich Dir recht ... teilweise: die vermeintlich letzte ... militärische
Ich denke, auch eine Supermacht wird einen Krieg kaum unbeschadet überstehen - keinen Krieg nach heutigem Muster, der zunehmend in einen Guerillakrieg ausartet. Und das ist auch das weitere Problem:
    Auch wenn sie sich dies ökonomisch leisten kann, jeder weiterer, vermeintlich unnötiger Toter muß diese Regierung vor ihrer Bevölkerung rechtfertigen - das ist der angesprochene Unterschied zu absolutistisch geführten Staaten.
galileo2609 hat geschrieben:Man muss hier deutlich unterscheiden, ... In der Region geht es seit vielen Jahren um die hegemoniale Vorherrschaft zwischen autokratischen Systemen.
Natürlich müßen wir hier, so wie immer und überall, unterscheiden, gebe Dir recht. Im Falle Iran würde etwa die saudische Regierung einer Zurechtstutzung und Eingrenzung iranischer Großmacht-Regional-Ansprüche nicht unglücklich.
Warum wollen die Saudis denn deutsche Panzer? Um Iran etwas entgegenzusetzen zu haben.

In Syrien mischen sich mehrere hegemonial Ansprüche - nicht nur iranische. Von daher glaube ich schon, daß ein Angriff auf Syrien ...
  1. sich dieser auf andere, weitere Länder ausweiten kann und wird,
  2. sich die Solidarität sogar noch erhöhen wird. Dabei ist es egal, ob diese auf die Opposition bezogen wird, oder auf Teile der Bevölkerung. Saudi-Arabien wird genauso versuchen, seinen Einfluß auf Syrien zu erhöhen, wie etwa die Türkei. Schon alleine, um die iran. Hegemonialen-Ansprüche zu verhindern, wird Saudi-Arabien mitmischen - wahrscheinlich zugunsten der Opposition. Die Türkei vielleicht um etwa die Kurden klein zu halten, zu bekämpfen.
galileo2609 hat geschrieben:Interessant ist der Fall Ägypten ...
verständlich, ich bin auch mal gespannt, wie dies weiterläuft ... besonders wohin?
Wenn man allerdings bedenkt, daß die USA der größte Geldgeber des ägyptischen Millitärs in der Vergangenheit war, ...
Ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich Ägypten leisten kann, darauf zu verzichten - egal, ob und wieviel davon der Iran ausgleicht.
Mursi scheint auch mir recht authentisch und glaubwürdig zu sein - er gehört der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei an, ist aber kein Mitglied der Muslimbruderschaft ... eine Nähe und Sympatie ist aber durchaus gegeben.
Da er aber recht schnell erklärt hat, er werde alle internationale Abkommen einhalten und den Frieden mit Israel achten, bin ich zuversichtlich, daß er nicht zugunsten iranischer Großmannssucht den ägyptischen Untergang riskieren würde, indem er sich gegen Israel oder die USA wendet.
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Solkar » Mittwoch 15. August 2012, 11:47

Uli hat geschrieben:Nun gut, dann steht einer Proliferation nuklearer Waffen an alle möglichen Staaten - seien es Diktaturen oder Demokratien, seien sie friedliebend oder ihre Nachbarn bedrohend - ja nichts mehr im Wege.

Doch, nämlich das Non-Proliferation Treaty.
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Mittwoch 15. August 2012, 12:06

Solkar hat geschrieben:Doch, nämlich das Non-Proliferation Treaty.

Wer hält sich denn in diesen Zeiten noch an Verträge? Alles altes, verstaubtes Zeug - sagte schon G. W. Bush, glaube ich. :?
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon nocheinPoet » Mittwoch 15. August 2012, 12:54

galileo2609 hat geschrieben:
nocheinPoet hat geschrieben:
Ich möchte Atomwaffen in überhaupt keinen Händen sehen. ;)

So eine Aussage taugt vielleicht für die monatliche Tupperware-Party, ist aber in einer ernsthaften Diskussion nicht wirklich angebracht. "MAD" war, bis heute zumindest nicht falsifiziert, die Ursache, warum die nördliche Hemisphäre sich nach 1945 keinen weiteren desaströsen "Weltkrieg" mehr geleistet hat. Die 'aufgeklärten' Zivilisationen des Nordens (der "Westen" und der "Osten") haben sich als Kompensation dafür einige "Maps" im äquatorialen Bereich ausgesucht.

Schlecht für die Einheimischen dort, gut für uns. Trotz aller Beinahekatastrophen durch die kaum beherrschbare Sicherheitstechnologie und menschliche Entscheidungsstruktur, ist das bisherige globale Überleben der Menschheit über den Kalten Krieg hinaus das Ergebnis der Existenz ultimativer Waffensysteme. In untergeordneten theaters muss das nicht gleichlaufend gutgehen.

Warum ist die Party eigentlich nun im Threadableger für Z.?

Egal, also ich stehe zu meiner Aussagen, und erweitere dir sogar noch, ich möchte Waffen in überhaupt keinen Händen sehen. Und ich finde es traurig, dass es so eine „System“ braucht (wenn es denn so ist), um Weltkriege zu verhindern. Meine Idee wäre, jedes dieser Länder bekommt einen Schalter und kann dann die Bomben im Land der anderen zünden, was natürlich auch die Bomben im eigenen Land zündet. So braucht man den Mist nicht noch in Raketen über den Teich schießen.

Da gibt es auch nicht viel zu diskutieren, es ist der Gipfel der Perversität, dass ein Waffenpotenzial dass vermutlich 100fach alles Leben auf der Erde vernichten kann, den Frieden sichert.

Das Ziel sollte also sein, weniger Waffen, und nicht mehr Waffen. Das man in Texas in den USA Schusswaffen wie Kinderspielzeug einfach mit einem US-Führerschein im Supermarkt kaufen kann, zeugt für mich nicht als Zeichen der Sicherheit, sondern für eine kranke Gesellschaft.

Es ist ist wohl unbestreitbar, dass man ganz ohne Waffen auch keinen Weltkrieg führen kann und ohne Schusswaffen keiner erschossen werden kann.
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 15. August 2012, 13:20

galileo2609 hat geschrieben:(...) bis heute zumindest nicht falsifiziert, die Ursache, warum die nördliche Hemisphäre sich nach 1945 keinen weiteren desaströsen "Weltkrieg" mehr geleistet hat.


Hallo Galileo,

ja, "zumindest nicht falsifiziert", das ist korrekt. Die Frage ist, ob der Grund hierfür wirklich das "Gleichgewicht des Schreckens" selber ist oder ob wir einfach nur Glück gehabt haben. Oder irgendetwas dazwischen.

Und ob die Täter von 9/11, hätten sie die Waffe - und vor allem auch die Möglichkeit, sie zu zünden - gehabt, sich an das "Gleichgewicht des Schreckens" gehalten hätten, wage ich zumindest in Frage zu stellen.


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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 15. August 2012, 13:48

Hallo nocheinPoet.
Deine Haltung - "ich möchte Waffen in überhaupt keinen Händen sehen" - entspringt einem frommen Wunsch; er ist auch zu begrüßen - ich glaube, den würde auch jeder unterschreiben. Allerdings glaube ich nicht, daß er realistisch ist ... sein wird.
Die "Abschreckung" hat zu Zeiten des Kalten Krieges funktioniert. Aber vermutlich auch nur deshalb, weil der überwiegende Teil des Arsenals in wenigen Händen - NATO und Warschauer Pakt - war. Wie oft waren wir - die gesammte Weltgemeinschaft - am Rande eines Krieges? Und, glaube ich zumindest, nur wegen der Abschreckung, wegen der Aussichtlosigkeit eines "Erstschlages" hat die ein oder andere Seite zurück gezogen - das gilt nicht nur in Bezug auf die Bombe ... auch konventionell. Mit Zusammenbruch des Warschauer Paktes war dieses perdu - zuviele wollen seither dabei mitspielen ... wollen im großen Chor mitsingen ... wollen ihre Großmannssucht ausleben ... wollen, wenn sie sie schon nicht selber benutzen, zumindest damit Geld verdienen.
Auch muß es ja nicht immer "die Bombe" sein - mit einer Schmutzigen-Bombe wäre bestimmt mancher schon zufrieden.
Wenn Du es genau nimmst ... oder einfach, ein Auto kann auch eine Waffe sein.
nocheinPoet hat geschrieben:Es ist ist wohl unbestreitbar, dass man ganz ohne Waffen auch keinen Weltkrieg führen kann und ohne Schusswaffen keiner erschossen werden kann.
ohne Waffen nicht, aber der Mensch ist erfinderisch und wird schon Mittel und Wege ersinnen ... und auch finden, wie er dies bewerkstelligt kann.
Ich weiß zwar nicht, wie und womit man in einem Vierten Weltkrieg kämpft - wenn dann einer kommt, aber eines weiß ich, wie man danach aufeinander losgeht:
    mit Äxten, Speeren und Knüppeln - wie zu meiner Zeit.
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Solkar » Mittwoch 15. August 2012, 14:23

nocheinPoet hat geschrieben:Egal, also ich stehe zu meiner Aussagen, und erweitere dir sogar noch, ich möchte Waffen in überhaupt keinen Händen sehen.

Ich auch nicht, aber weder Du noch ich müssen Rücksicht auf Verfassungseide und den Willen von vielen Millionen Menschen nehmen.

nocheinPoet hat geschrieben:Und ich finde es traurig, dass es so eine „System“ braucht (wenn es denn so ist), um Weltkriege zu verhindern.

Ich auch, aber Politiker müssen sich an realen Zuständen orientieren und nicht an Utopien.

Und btw - selbst in Mores Utopia brauchte man das Potential für grobe Lösungen - nur wurde das bei More dann halt in erster Linie durch Bewohner von Nachbarstaaten dargestellt, die im Falle eines Falles als Söldner verpflichtet wurden...
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Zarathustra. » Mittwoch 15. August 2012, 15:12

Guten Tag

Es ist wirklich eine verkehrte Welt.

Ich freue mich selbstverständlich , dass wenigstens in politische Diskussion , gewisse menschliche Gesprächkultur zu beobachten ist, obwohl es hier tatsächlich um Leben und Tod der hunderttausenden Menschen, um das tägliche Brot der Milliarden Menschen, Um Millionen menschliche Körperteile geht, die auf Schlachtfelder oder in Krankenhäuser zurückbleiben und von daher würden die emotionale Äußerungen gerechtfertigt, menschlich und verständlich erscheinen

Man beobachtet jedoch in diese Foren das Gegenteil. Fast alle streichen die Begriffe wie Respekt, Achtung, Empathie und Höfflichkeit aus ihrem Wortschatz und benehmen sich wie unsere Vorfahren, wenn es um die wissenschaftliche Themen (Spin, Verschränkung, Energieniveau, Intereferenz, usw.) geht.

Für global ausgerichtete Sichtweise, zeugt solches Verhalten vom gewissen Realitätsverlust.
Ich höre auf, bevor ich zynisch und verletzend wirke.
PS: zum Thema später (wegen Komplexizität,vielschichtigkeit und Wichtigkeit)
Zuletzt geändert von Zarathustra. am Mittwoch 15. August 2012, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 15. August 2012, 16:58

Zarathustra. hat geschrieben:wenn es um die wissenschaftliche Themen (Spin, Verschränkung, Energieniveau, Intereferenz, usw.) geht.

Hallo Zarathustra,

nutzt Du eigentlich jede Dich Dir bietende Gelegenheit, auf Deine physikalischen Ansichten hinzuweisen ?

Einfach als Reminder: in diesem Thread geht es nicht um Spin, Verschränkung, Energieniveau, Intereferenz - weder in der Lehrmeinungsversion, noch in der Zarathustra-Version.

Bitte künftig beachten.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Zarathustra-Version: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Solkar » Mittwoch 15. August 2012, 17:42

Zarathustra. hat geschrieben:wenn es um die wissenschaftliche Themen (Spin, Verschränkung, Energieniveau, Intereferenz, usw.) geht.
Das ist doch wieder ein Fall für Massimo, das seh ich doch deutlich... :mrgreen:

Maledetto!
Nehme Du die Quante von die Tisch und lasse die Finger von die Quante!
Keine Spinore heute in die Cantina, scusi!
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