So werden z.B. 9/11-Skeptiker gerne mit antisemitischen Holocaustleugnern in einen inszenierten Zusammenhang gesetzt um sie unglaubwuerdig zu machen, wie man im folgenden Abschnitt,
den ich aus der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Hintergrund zitiere,
sehr gut erkennen kann:
Hintergrund - Nachrichtenmagazin 4. Quartal 2010 hat geschrieben:
9/11 polarisiert: Zwischen "Verschwoerungstheorien" und Islamfeindlichkeit
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Antisemitismus und Eklats
Als Mittel der Diffamierung wird besonders gerne auf die Methode der negativen Assoziation ("Reframing") zurueckgegriffen. Hierfuer wird vor allem denjenigen Vertretern einer Bewegung medialer Raum gewaehrt, die am unglaubwuerdigsten sind bzw. extreme Ansichten vertreten. Beispielhaft dafuer ein Artikel in der Welt vom 17. September. "Irans Medien verbreiten krude Theorien zu 9/11", heisst es dort in Bezug auf einen Artikel der iranischen Nachrichtenagentur Farsnews. In dem Artikel wird auch Christopher Bollyn zitiert, nach dessen Auffassung der Mossad an den Anschlaegen beteiligt gewesen sei. Diese Steilvorlage griff das Springer-Blatt nur zu gern auf. Denn Bollyn betreibt zusammen mit dem Holocaust Leugner Willis Caro das rechtsextreme Portal American Free Press. Solche "antisemitischen Verschwoerungstheorien" wuerden "keine Grenze" kennen. "Die Gewaltphantasien und Projektionen der antisemitischen Verschwoerungstheoretiker sind immens", so die Welt. Ein immer wiederkehrendes Muster. Bereits vor zwei Jahren zeigte sich die CNN-Moderatorin Paula Zahn "schockiert" darueber, dass mittlerweile ein Drittel aller Amerikaner glauben, dass es sich bei 9/11 um einen "Inside Job" handelt. In dem Beitrag liess man dann stellvertretend fuer die 9/11-Skeptiker Bollyn und Eric Hufschmid zu Wort kommen. Hufschmid ist als Holocaust-Leugner und Vertreter antisemitischer Ansichten bekannt. Bollyn und Hufschmid sind daher auch in der 9/11-Truth-Bewegung weitgehend isoliert - aber fuer die Mainstream-Medien die Perfekten Vertreter, um 9/11-Skepsis in die Naehe des Antisemitismus ruecken zu koennen. Offensichtlich hat die Welt mit ihrem Artikel in weiser Vorraussicht den Iran ganz bewusst mit der negativen Assoziation in Verbindung gebracht. Denn nur eine Woche spaeter, am 23. September, sprach Irans President Ahmadineschad auf der UN-Vollversammlung in New York das Thema an. Er wies darauf hin, dass viele Menschen und auch Regierungen glauben, dass die Bush-Regierung hinter den 9/11 Anschlaegen stecke. Er forderte daher eine Untersuchung im Rahmen der UN. Sobald Irans President den 11. September ansprach, verliessen die Delegationen der USA und 32 anderer Staaten, darunter alle EU-Mitglieder unverzueglich den Saal. Dessen Aeusserungen seien "abwegig und verletzend", so Aussenminister Westerwelle. Der UN-Botschafter der USA sprach von "abscheulichen Verschwoerungstheorien" und "antisemitischen Beleidigungen" , die "widerlich und und wahnhaft" seien. Praesident Obama bezeichnete die Aeusserungen als "Hasserfuellt" und "unentschuldbar" . Grossbritaniens stellvertretender Premierminister Nick Clegg nannte sie "bizarr und beleidigend".
Mit seiner Leugnung des Holocaust oder der Existenz von Homosexuellen in seinem Land ist Ahmadinedschad ein denkbar ungeeigneter Kandidat fuer eine Bewegung, die den Begriff "Wahrheit" im Namen traegt. Wenn schon ein President die offizielle Version vor der UN-Vollversammlung infrage stellt, dann kann es der US-Regierung nur gelegen kommen, das Ahmadinedschad dies tut. Denn er wurde medial bereits als Daemon aufgebaut und an ihm lassen sich 9/11-Skepsis,
islamischer Fundamentalismus, Holocaust-Leugnung bzw. Antisemitismus und Terrorismus (Unterstuetzung der Hisbollah und Hamas) oeffentlichkeitswirksam miteinander verknuepfen.
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