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Re: Etwas von Dirac zur QM

Beitragvon Uli » Donnerstag 5. Januar 2012, 01:32

Solkar hat geschrieben:
Paul Adrien Maurice Dirac hat geschrieben:[...] if a certain real dynamical variable \(\xi\) is measured with the system in a particular state, the states into which the system may jump on account of the measurement are such that the original state is dependent on them.
aus P.A.M. Dirac. The principles of quantum mechanics. International series of monographs on physics. Clarendon Press, Oxford, 4th ed. reprint 2011 (1st ed. published 1930), p.36

Das schrieb Dirac im dem Teil seines Buches, in dem er das Konzept von Observablen im Bra-Ket Formalismus darstellt; in dem Zusammenhang ist das eine natürliche, nahezu triviale, Folgerung. Es ist aber für das gesamte Gebäude der QM eine, wie ich finde, sehr erhellende Grundtatsache und, wie nach meiner Wahrnehmung für Dirac typisch, sprachlich exzellent auf den Punkt gebracht.


Was will er denn überhaupt sagen?
Es geht wohl um die Zustandsreduktion bei einer Messung, oder?
Das wäre dann keine triviale Folgerung, sondern eine (von mehreren möglichen) Interpretationen, nämlich die Kopenhagener.
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon Oneiro » Donnerstag 5. Januar 2012, 06:56

Einen Traum kann man nicht bauen, ein Traum baut sich. Er entzieht sich unserem Willen. Er kommt uns, oder er kommt uns eben nicht.
Der Traum hat sein eigenes Reich, und dieses Reich herrscht, wo die Möglichkeit einer Willenskraft ausgeschaltet ist.
In der Nacht schläft das Wollen, und wenn es nicht schläft, schlafen auch wir nicht.
Während des Tages kann man wegträumen, wenn das Wollen einschläft, es schläft dann nicht ganz ein,
es läßt sich auf den Wellen des Tagtraumes mittragen und freut sich, wieviel dann möglich ist.
Unser bewußtes Wollen liefert sich einer strengen Kausalität aus. Es verlangt Opfer und läßt den Menschen unter dem stetigen Druck der unentrinnbaren Alternative leben.
Es hat seine Aktivität in der Welt des Erscheinenden, im Materiellen.
Das Reich des Traumes gehört dem Unbewußten. Wir wollen immer gern das Unbewußte mit den Maßstäben des Bewußten messen. Um es, wie man dann sagt, zu verstehen.
Kann man aber etwas, das sich nicht bauen läßt, mit dem Verstand, mit dem Denken verstehen?
Man kann es erleben, sofern das Unbewußte noch nicht so weit verschüttet ist, daß es nicht mehr lebt.
Man kann es nicht verstehen wollen; das wäre, als wolle man in jenem Bereich etwas bauen. Das Reich des Unbewussten ist sehr weit,
Grenzen im Sinne des Meßbaren gibt es dort nicht. Dort lebt nicht nur die Erinnerung aus dem eigenen Leben,
dort befindet sich das Erlebnis der Welt und der Welten in allen möglichen Zeiten und an allen möglichen Orten.
Es ist der eigentliche Bereich des Menschlichen. Dort wirken Geist und Seele. Von dort her wird unser Leben gesteuert. Der Traum ist in diesem Reich zu Hause.

Friedrich Weinreb - Kabbala im Traumleben des Menschen Seite 23, Vorwort


Bild
"Einen Traum kann man nicht bauen, ein Traum baut sich. Er entzieht sich unserem Willen. Er kommt uns, oder er kommt uns eben nicht.
Der Traum hat sein eigenes Reich, und dieses Reich herrscht, wo die Möglichkeit einer Willenskraft ausgeschaltet ist.
In der Nacht schläft das Wollen, und wenn es nicht schläft, schlafen auch wir nicht."
Friedrich Weinreb - Kabbala im Traumleben des Menschen
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon Solkar » Freitag 6. Januar 2012, 16:30

@Uli: Ich antworte Dir in viewtopic.php?f=19&t=487; ich will den Thread hier nicht derailen.
"Was macht die Bratze da auf dem Sofa?"
Aus einem "Jungen Deutschen Film" - Ausspruch einer aufgeräumt wirkenden Nackten, die am Spätvormittag in ein WG-Zimmer voller bekleideter, aber derangiert wirkender Männer tritt.
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon elfenpfad » Freitag 6. Januar 2012, 17:39

Schöner und aufschlussreicher Text über das Traumgeschehen von Friedrich Weinreb : ) @Oneiro

Weinreb`s Gedanken zum Sinn des Erkrankens finde ich auch treffend:


"Der Mensch sehnt sich nach Verständnis. Das ist sein Sehnen nach Gemeinschaft, nach Liebe.
Dabei möchte er als Erscheinender erfahren werden, aber ebenso als Verborgener,
als der mit dem Geheimnis, mit dem köstlichen Geheimnis seiner Einmaligkeit.
Und eben in diesem Paradoxon von Erscheinung und von Verborgenheit wird er erst als Mensch in seiner Würde erkannt."


F. Weinreb, vom Sinn des Erkrankens
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon elfenpfad » Freitag 6. Januar 2012, 17:45

@Solkar und @Ulli

Zitate aus dem Bereich der Physik sind auch willkommen, und eine kleine Diskussion dazu ist auch ok, nur halt bitte nich zu ausschweifend hier, so wie Du Sokar, das ja auch schon selbst erkanntest. :)



Ein Zitat von Dirac hab ich auch noch:

Mehr und mehr hat es sich aber in letzter Zeit herausgestellt, daß die Natur nach einem ganz anderen Plan arbeitet. Ihre Grundgesetze beziehen sich nicht ganz unmittelbar auf eine Welt, die wir uns in Raum und Zeit vorstellen können, sondern diese Gesetze gelten für ein Etwas, von dem wir uns keine anschauliche Vorstellung machen können ohne ganz unwesentliche Züge mit aufzunehmen."
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon Uli » Freitag 6. Januar 2012, 18:09

elfenpfad hat geschrieben:@Solkar und @Ulli

Zitate aus dem Bereich der Physik sind auch willkommen, und eine kleine Diskussion dazu ist auch ok, nur halt bitte nich zu ausschweifend hier, so wie Du Sokar, das ja auch schon selbst erkanntest. :)



Ein Zitat von Dirac hab ich auch noch:

Mehr und mehr hat es sich aber in letzter Zeit herausgestellt, daß die Natur nach einem ganz anderen Plan arbeitet. Ihre Grundgesetze beziehen sich nicht ganz unmittelbar auf eine Welt, die wir uns in Raum und Zeit vorstellen können, sondern diese Gesetze gelten für ein Etwas, von dem wir uns keine anschauliche Vorstellung machen können ohne ganz unwesentliche Züge mit aufzunehmen."


Verstehe ich schon wieder nicht; das würde mich mal im englischen Original interessieren - vielleicht schwach übersetzt?
Oder versteht wer, was das heißen soll: "ohne ganz unwesentliche Züge mit aufzunehmen" ???

Vielleicht ein Koan?
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon Solkar » Freitag 6. Januar 2012, 18:31

Uli hat geschrieben:das würde mich mal im englischen Original interessieren
Here you are:

Paul Adrien Maurice Dirac hat geschrieben:It has become increasingly evident in recent times, however, that nature works on a different plan. Her fundamental laws do not govern the world as it appears in our mental picture in any vey direct way, but instead they control a substratum of which we cannot form a mental picture without introducing irrelevancies.
(Nochmal aus "The Principles of Quantum Mechanics" (s.o.), diesmal aus dem Preface zur First Edition.; digitalisierter Text hier gefunden.)
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon Uli » Samstag 7. Januar 2012, 00:13

Danke Solkar; jetzt verstehe ich, wie die Übersetzung ins Deutsche gemeint ist. :)
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon Zarathustra. » Samstag 7. Januar 2012, 14:37

Schalom Elfenpfad

Sprichwort:
„Wer Wind sät, wird Sturm ernten“


-Quelle mir unbekannt. vor vierzig Jahren, las ich es in einer Zeitung.
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Re: Zitate aller Kategorien

Beitragvon Solkar » Samstag 7. Januar 2012, 17:16

@elfenpfad, @Uli:
Die Deutsche Übersetzung finde ich etwas mißglückt; Raum und Zeit dort explizit zu nennen impliziert nach meiner Lesart, dass Dirac sich letztlich auf Kantsche Epistemologie haben beziehen wollen; das finde ich im Englischen Originalzitat nicht wieder.
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