Der Klassensprecher gibt es gar viele, vor allem aus heimatlichen Orten im "Mutti"-Staat. Deutschland, lange Zeit der kranke Mann Europas, hat sich nie darum bemüht die Abhängigkeit seiner Wirtschaft vom Export zu befreien. Aussenhandelsüberschüsse bedeuten immer, dass ein Land auf Kosten anderer, seiner Handelspartner, lebt.
Seit Rot-Grün in der Bundesregierung hat eine grosse Koalition den Menschen in Deutschland eine Austerität verpasst, die dem Land komparative Vorteile verschafft hat. Entgegen dem gesunden Wirtschaften in den europäischen und atlantischen Wirtschaftsnationen, die der Binnennachfrage höhere Priorität einräumen, haben Schröder und Merkel die Ansprüche der Beschäftigten an den Verteilungsspielraum des Wachstums soweit zurückgedrängt, dass die deutsche Industrie ihre Produkte im globalen Wettbewerb auch aufgrund der Lohnstückkosten durchsetzen konnte.
Und nachdem sich die immer wieder kränkelnde deutsche Exportwirtschaft aus der immer hoch bewerteten Mark unter das gemeinsame Tuch des Euro gerettet hatte, erlebte sie den Nachbrenner. Wer heute aus deutschen Politikerkreisen den gescholtenen Patienten an der Periphie die "deutsche Medizin" verordnen will, muss sich bewusst sein, dass er den entscheidenden komparativen Vorteil einebnen wird, von dem die deutsche Wirtschaft, der deutsche Arbeitnehmer und Konsument und Platzhirsch am Stammtisch zur Zeit kräftig profitiert.
Grüsse galileo2609