Hallo Le.Mar..
Le.Mar. hat geschrieben:Wer mich im Netz beleidigt oder beschimpft kann mir den Buckel runter rutschen!
Klar - verständlich - gute Reaktion! Allerdings, ...
Elfer hat ja schon daraufhingewiesen, Mobbing ist anders zu bewerten als eine reine Beleidigung. Bei Cybermobbing liegt die Intensität noch etwas anders. Es hilft wenig, wenn man etwa "Logout-, Ignore- und Tab schliessen-Funktioen" benutzt.
Le.Mar. hat geschrieben:Mir ist es trotzdem schleierhaft wie man sich wegen so etwas so in die Enge treiben lassen kann.
Ich kann genauso mit Beleidigungen, Mobbing oder sonstigen Angriffen umgehen - solange ich sie
direkt zu hören oder zu lesen bekomme. Und das ist das hüpfende Komma, der springende Punkt. Wenn ich die von Dir beschriebenen Funktionen benutze, ... diese Äußerungen sind immer noch da, für jeden sichtbart. Mobbing gab es schon immer,klar - dies bestimmte weitgehend unseren jugendlichen Alltag. Allerdings verlagert sich Mobbing letztlich vom Schulhof (
auch) ins Netz - und das Netz vergißt nie!
Einmal eingegeben - immer verfügbar.
Benpts hat geschrieben:ich glaube das ist nicht ganz so belastend wie "normales" mobbing, oder zumindest kommt da leichter wieder raus, will ich jedenfalls meinen.
Das meinst Du doch nicht Ernst, oder?
Da hilft es wenig, wenn ich mottomäßig reagiere:
Aus den Augen - aus dem Sinn!
Früher konnte ich auf eventuelles Vergeßen hoffen, aber heute ...?
Elfenpfad, bestimmt hast Du auch von dem Fall der kanadischen Schülerin Amanda Todd aus Port Coquitlam/Vancouver in Kanada gehört - bestimmt. Sie hatte im Internet jemanden kennengelernt - anonym, im Netz kann ja jeder alles schreiben ... auch sein Alter verstellen. Sie hatte ihm vertraut und ihm letztlich ein Photo ihrer nackten Brüste gemailt. Er erpreßte sie und hat dieses Photo dann über Facebook verbreitet - ihre Mitschüler mobbten sie daraufhin. Sie berichtete, sie habe jede Nacht geweint und alle ihre Freunde verloren. Letztlich verfiel sie in Depression. Sie erstellte ein Abschiedsvideo, welches sie im Netzt verbreitete ... vor ihrem Suizid.
Le.Mar. hat geschrieben:Mich erschreckt auch immer wieder wie viel Privatsphäre in diese Plattformen investiert wird. Oder wie unsere heutige Jugend (natürlich auch ältere) den Begriff PRIVATSPHÄRE überhaupt handhabt. Anscheinend haben da einige irgend etwas falsch verstanden!
In einer repräsentativen Studie für die Techniker Krankenkasse haben Forscher der Universität Münster ermittelt, daß "37 Prozent der Schüler zwischen 14 und 20 Jahren schon mal über Handy, E-Mails oder Internet-Communities belästigt oder beleidigt" wurden.
Dies ist allerdings nicht mit Mobbing zu verwechseln - ist eine ganz andere Dimension.
Benpts, ich glaube daher nicht, daß dies 'Umgehen mit (Cyber-) Mobbing' etwas mit Charakterstärke zu tun hat - das ist mir zu billig. Ich glaube vielmehr, daß dies eher mit einer gewißen Vorsorge, diesem nur mit einer gewißen und gesunden Skepsis begegnet werden kann. Wenn man also, wie Le.Mar. beschreibt, so wenig wie möglich von sich preis gibt, wenn man skeptisch bleibt.
Elfi, ich bin allerdings nicht unbedingt Deiner Meinung, "es ist auch nicht unbdingt wichtig, dies zu ergründen."... die Entstehung von (Cyber-) Mobbing. Ich bin eher der Meinung, daß ich solch einen Auswuchs nur verhindern oder den Umgang damit bewerkstelligen kann, wenn ich den Ursprung kenne, wenn ich um die Entstehung weiß, den Werdegang verstehe.