Auch hier:Samweis hat geschrieben:Ups - das ist ja heutzutage ein Schimpfwort.
Liberale Ideen scheinen ja in Deutschland gar nicht mehr gerne gesehen.
Viele Positionen der "Liberalen" in D sind alles andere als liberal. Und die Piraten übrzeugen auch nicht in bezug auf Liberalität.
Wie kommst Du zu so ketzerischen Ansichten?
- rhetorische Frage?
- Wahrscheinlich!
... aber ich kann mich auch irren - kommt öfter vor!
- Kannst Du Dich an die Finanz- bzw. Wirtschaftskrise 2008 erinnern und daran, daß einige diese mit der von 1929 gleichsetzen wollten?
- Diese nahm ihren Ausgang in den USA.
Große Geldmengen wurden in hochriskante Spekulationsgeschäfte investiert, so daß die Aktienkurse ständig stiegen. Weil dies so war, investierten schließlich auch 'normale' Bürger in Aktien - sie kauften diese Aktien allerdings auf Kredit. Spekuliert wurde mit sogenannten Investment-Trusts. Anteile an Aktiengesellschaften wurden aufkauft - die Aktiengesellschaften wiederum hielten Anteile an anderen Unternehmen. Diese Anteile wurden gehandelt. Letztlich waren Firmenanteile mehr wert als die Firmen selbst. Es kam zur Ausbildung eines spekulativen Paralleluniversums, welches schließlich zusammenbrach und die Wirtschaft in den Abgrund zog. Infolge dessen kam es zu Massenarbeitslosigkeit.
Auch damals gab es in den USA vorher einen Immobilienboom. Häusern und Grundstücke stiegen kräftig im Wert, 1925 rutschten die Preise dann ab. Dies führte dann zur Wirtschaftskrise, die dann 1929 auf Deutschland übergriff.
Zu dieser Zeit - der Weimarer Republik - hatte unsere Politik ein wirtschaftspolitisches Leitbild, gemäß einer 'Laissez-faire'-Politik ... 'einfach laufen lassen' - "der Markt regelt das schon". Bekannt???
Dies hat zu dieser Kriese beigetragen - "der Markt regelt das schon". Von einigen Ökonomen wurde diese später als 'altliberal' bzw. 'paläoliberal' bezeichnet.
So, und in diesem Zusammenhang und um derartige Krisen zukünftig weitgehend zu verhindern, haben einige Ökonomen später einige Vordenkerschulen gegründet:
- die 'Österreichische Schule' von Friedrich von Hayek oder hierzulande die 'Freiburger Schule'. Deren Vertreter waren unter Anderem:
- Walter Eucken, Franz Böhm, Wilhelm Röpke und Alexander Rüstow
- "Der neue Liberalismus jedenfalls, der heute vertretbar ist, und den ich mit meinen Freunden vertrete, fordert einen starken Staat, einen Staat oberhalb der Wirtschaft, oberhalb der Interessenten, da, wo er hingehört."
Zu den "Schwachstellen", zur "Lenkung" und zur Vorstellung, wohin die Reise gehen soll:
Wohin die Reise gehen soll, darüber dürfte wohl Klarheit bestehen.
Wilhelm Röpke drückte es mal so aus:
- "Das Maß der Wirtschaft ist der Mensch. Das Maß des Menschen ist sein Verhältnis zu Gott."
- Die dürftest du doch auch etwa durch Steuern hinbekommen oder durch Rahmenbedingungen.
Freiwirtschaft ("natürliche Wirtschaftsordnung"):
- Hab ich schonmal gehört, allerdings hab ich mich damit noch nicht so intensiv auseinandergesetzt. Aber ich glaube, alle erdachten oder ergründeten Wirtschaftsordnungen seit dem 'Neoliberalismus' der'Freiburger Schule' sind makulatur, wenn wir wieder den Rückschritt zur 'Sozialen Marktwirtschaft' hinbekommen.
P.S.:
- Britta, Liebes, ich kann Dir zwar keinen Link geben, aber einen Wink!
"Der große Crash" - 205 Seiten
Zum Thema 'Neoliberalismus' das Buch von Lüder Gerken: "Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft."
Bestes Gesuch - steht im Buch!
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