- "Wir wollen keine Leute, die Fachkenntnisse haben, wir wollen lieber Leute, die eine breite Ausbildung haben, ein 'Studium generale' gemacht haben und sich dann in der Welt zurechtfinden können. Das Spezialwissen, das können wir ihnen selbst beibringen."
Zitat: Süddeutschen Zeitung - Ausgabe: 22.7.2012
Verfassungsjurist und Jura-Professor - von 1992 bis 2000 Präsident der Stanford University
in einem Interview mit der oben genannter Zeitung, in Anspielung darauf, warum die us-amerikanische Industrie lieber deutsche oder europäische Studenten einstellen, wo sie doch im eigenen Land reichlich fachlich hervorragend ausgebildete Studenten haben."... (dies) wurde mir häufig von den Vorstandsvorsitzenden der großen Firmen gesagt."
sagte er weiter.2010 konnte man nun lesen, daß es in Deutschland ca. 440.000 neue Erstsemester gibt - insgesamt etwa 2,2 Mill. Studenten ... so viele wie noch nie. Die Studienanfängerquote lag bei 46% - Vorjahr: 43% - beinahe schon jeder Zweite.
Ministerin Annette Schavan (CDU) jubelte seinerzeit, daß Studieren hierzulande "beliebt wie nie zuvor" sei, dies belege aber auch, "daß die Bildungsrepublik auf dem richtigen Weg ist".
In Deutschland werden in jedem Jahr um die 25.000 Kandidaten promoviert.
Und dies alles vor dem Hintergrund, daß die Hochzeit der Geburten ... der 'Baby-Boom' vorüber ist.
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- "Wer nix wird, wird Wirt."
Stimmt zum Teil auch - zumindest zu meiner Zeit. Es gab immer noch die 'prekären' Arbeitsverhältnisse, in denen wenig Kognition gefordert wurde - bitte nicht abwertend verstehen.
Verkäufer oder Verkäuferin konnte man - oder Frau - auch noch mit gewöhnlichem Hauptschulabschluß werden. Aber ansonsten war Allgemeinbildung gefordert.
Diplom oder Mittlere Reife oder gleich Gymnasium ... war schon etwas Besonderes.
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- "Küß' die Hand, Frau Magister!"
869! Titel gibt es in der Republik Österreich zu erlangen.
Herr Konsul trifft Frau Universitätsprofessor - Amtstiteln trifft Berufstiteln ... oder umgekehrt!?!- Nebenbei:
- wer keinen derartigen Titel besitzt, kann sich um einen 'Dr. h. c.'
Dies 'h. c.' wird nicht nur in Österreich gerne mal mit den Namenskürzeln verwechselt.
Vorsicht? Absicht?
Gut, an diese österr. Titel-Flut kommen wir nun nicht heran. Aber bedingt durch die Einführung der Bologna-Reform - mit der Umstellung von Diplom- auf Bachelor- und Masterabschlüße - bekommen wir nicht alleine dadurch eine Vielzahl von Abgängern? Was eine Spezialisierung widerspiegelt, wo Allgemeinbildung gefragt ist?
Das Streben nach Wahrheit oder der Vermehrung des Wissens ist doch längst für die meisten Studenten nicht mehr der Hauptzweck von Studium - sie wollen Jobs ... gut entlohnte Jobs. Was ja nicht unmoralisch sondern verständlich ist, aber verfällt nicht dadurch unsere 'Hochkultur' des Wissens ... das 'Studium generale' vollends? Ziehen wir nicht damit einfach nur die nächste Generation Arbeitnehmer heran?
Anders gefragt:
- Ist nicht der 'Dr.'-Titel nur Hife zum Eintritt in's Berufsleben? Verheißt der Namenszusatz nicht eine Art Adel? Verkommen nicht unsere Universitäten dadurch zu einem Massenbetrieb und verschärfen so die dazugehörige Konkurrenz unter den Akademikern? Führt dies nicht nur dazu, daß heute viel mehr Menschen akademische Abschlüße besitzen, sondern auch zu einer Abwertung der akademischen Grade?
- wofür braucht es eigentlich einen 'Ghostwriter' für eine Dissertation - wenn ich mich doch selber mit dessen Inhalt beschäftigt haben soll ... muß?
- Wer und wann beschäftigt sich denn mal jemand mit Dr. rer. nat. Angela Merkels Diplomarbeit?
sie wurde mit 'magna cum laude' bewertet.
... verdächtig
Hat sie dafür auch einen 'Ghostwriter' gebraucht?... verdächtig
Hebräischen Universität Jerusalem - Universität Tel Aviv - Babeș-Bolyai-Universität - Universität Bern - und, und, und
um nur einige zu nennen