ralfkannenberg hat geschrieben:Herr Senf hat geschrieben:Behauptung √p = irrational
Gegenbehauptung √p = rational, demzufolge wäre √p = a/b möglich
einfach quadrieren p = (a/b)*(a/b) und zerlegen in
Primfaktoren p = (a1*a2*...)²/(b1*b2*...)² oder
umgeschrieben (b1*b2*...)²*p = (a1*a2*...)²
wegen "=" sollte selbstverständlich B(b²,p)=A(a²) sein
aber ()² bedeutet, daß die Anzahl der Primfaktoren geradzahlig sein muß
nur zum Verständnis für Mitleser: zB (2*3*5)²=(2*3*5)*(2*3*5)=(2*3*5*2*3*5) hat gerade Anzahl von Faktoren
(oder müßte das extra als Lemma bewiesen werden? kann man ja als bekannt voraussetzen)
rechts stimmt's also: A hat eine gerade Anzahl von Primfaktoren
links ist der Widerspruch: B=b²*p ist eine ungerade Anzahl von Primfaktoren
Ergebnis: √p kann nicht rational sein
was ich noch irgendwie witzig finde: der Beweis funktioniert ja
identisch gleich, wenn p das Produkt von einer ungeraden Anzahl Primzahlen ist.
Hingegen kriegt man ihn nicht hin, wenn p das Produkt von einer geraden Anzahl
verschiedener Primzahlen ist.
Hinweis:Gleicher Primzahlen geht im Falle der geraden Gesamtzahl natürlich nicht, denn hier kann es vorkommen, dass die Wurzel daraus rational ist: sqrt(p
1p
1p
2p
2) ist ja gleich p
1p
2.
Bei ungerader Anzahl indes dürfen auch beliebig viele gleiche Primzahlen vorkommen.
Hallo zusammen,
im Falle Produkte einer geraden Anzahl verschiedener Primzahlen muss man anders vorgehen, da genügt es nicht, einfach nur die Anzahl der Primfaktoren zu zählen, sondern man muss festhalten, wie
oft die vorkommen.
Nehmen wir obigen Beweis und setzen P (ich schreibe jetzt ein grosses P, was andeuten soll, dass es sich um das Produkt von Primzahlen handelt) gleich p
1 * p
2.
Dann haben wir in der Vorgehensweise von obigem Beweis:
Behauptung √P = irrational
Gegenbehauptung √P = rational, demzufolge wäre √P = a/b möglich
einfach quadrieren P = (a/b)*(a/b) und zerlegen in
Primfaktoren P = (a1*a2*...)²/(b1*b2*...)² oder
umgeschrieben (b1*b2*...)²*P = (a1*a2*...)²
wegen "=" sollte selbstverständlich B(b²,P)=A(a²) sein
aber ()² bedeutet, daß die Anzahl der Primfaktoren geradzahlig sein muß
nur zum Verständnis für Mitleser: zB (2*3*5)²=(2*3*5)*(2*3*5)=(2*3*5*2*3*5) hat gerade Anzahl von Faktoren
(oder müßte das extra als Lemma bewiesen werden? kann man ja als bekannt voraussetzen)
rechts stimmt's also: A hat eine gerade Anzahl von Primfaktoren; das genügt hier aber nicht. Was wir aber auch feststellen: rechts kommt jeder Primfaktor doppelt vor.
links ist der Widerspruch: B=b²*P = b²*p
1*p
2 ist zwar auch eine gerade Anzahl von Primfaktoren, aber nur die von b² kommen doppelt vor, aber p
1 und p
2 beide nur einfach.
Da die Primfaktorzerlegung aber eindeutig ist kann sowas nicht passieren.
Ergebnis: √P kann nicht rational sein
Vorsicht: im Falle des Produktes einer ungeraden Anzahl von Primzahlen dürfen die Primzahlen beliebig sein, also auch dieselbe Primzahl mehrfach vorkommen, während im Falle des Produktes einer geraden Anzahl von Primzahlen diese
verschieden sein müssen.
Wenn wir hier den allgemeinen Fall betrachten wollen, so müssen wir wie bei der
Verallgemeinerung vom Lemma 3 auf Lemma 4 alle Primfaktoren, die in einer geraden Potenz vorkommen, die also geradzahlig vorkommen, d.h. zweimal oder viermal oder sechsmal oder auch zwanzigmal, vor die Wurzel ziehen; das geht, da diese ja Quadratzahlen sind; unter der Wurzel verbleiben dann nur noch verschiedene Primzahlen.
So elegant dieser Beweis ist, aber ich persönlich wittere hier nach wie vor eine Falle: intuitiv ist dieser Beweis mit dieser Erweiterung auf Produkte einer geraden Anzahl Primzahlen viel einfacher als der rein-algebraische Beweis, was Anlass zur Vermutung gibt, dass da noch etwas fehlen könnte, was über die Verwendung der Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung hinausreicht.
Freundliche Grüsse, Ralf