Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Booten

Beobachtungen und Blindstudien, Expeditionen, Experimente, Messungen und Prognosen, Peer-Review, Simulationen, Tierversuche und das Suchen nach Lösungen zu wissenschaftlichen Problemstellungen

Moderator: nocheinPoet

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon nocheinPoet » Freitag 24. April 2015, 10:58

Moin Hartmut,

gut, machen wir es mal eben fertig:
Spacerat hat geschrieben: … Ich betrachte mein Raumschiff mal als ruhend und deines fliegt mit gemessen 0,4 c relativ von mir weg, so etwas geht z.B. mit Radar. Nach einer Strecke von 1 Ls messe ich eine Eigenzeit von 5s und bei dir 4,8990 s, rein Rechnerisch sollten es aber 2,5 s bei mir und 2,2913 s bei dir sein.

Da passt was nicht, wenn ich mit 0,4 c von Dir gemessen werde dann lege ich die Strecke von 1 Ls in 1 Ls / 0,4 c = 2,5 s zurück und das ist auch das was Du in Deinem Ruhesystem so messen wirst.

Hartmut, wir müssen das langsam machen, da passt ja noch klassisch ein wenig nicht zusammen, bevor wir da mit der LT arbeiten, muss es klassisch mit der GT völlig klar sein.

Dazu mal zwei Fragen an Dich, Du schreibst im MAHAG:
Spacerat » Mi 23. Apr 2015, 15:13 hat geschrieben:
Nun kommt Ernst daher, transformiert beliebige Koordinaten (insbesondere solche, die keine Übereinstimmung bei t = t' = 0 aufweisen) und hält diese Koordinaten offensichtlich für Ereigniskoordinaten, obwohl es nur eine einzige (Moment)Koordinate einer Bewegung ist, die einmal auf das bewegten und ein anderes mal auf das Ruhesystem bezogen ist, mit Ereignissen also nur peripher etwas zu tun hat.

Warum willst Du da immer nur Koordinaten mit t = t' = 0 haben? Gehen doch genauso auch Koordinaten mit t = t' = 1 oder t = t' = 12,3 s. Man kann zu einem beliebigen Zeitpunkt ein Ereignis aus einem System greifen und dessen Koordinaten in die eines anderen Systems transformieren. Und für beide System muss nicht mal t = t' = 0 gelten, ganz klassisch kann es ja eine Zeitverschiebung geben, New York liegt nun mal nicht in derselben Zeitzone wie Berlin. Da gilt dann: tBerlin = tNew York' = - 6 h. Und das Ereignis kann ein Blitzeinschlag in Tokio sein. Definieren wir nun für Berlin und New York je ein Ruhesystem, und geben die Koordinaten des Einschlages an, dann sind alle Koordinaten und eben auch die der Zeit unterschiedlich und beschreiben dennoch ein und dasselbe Ereignis in Tokio. In den Transformationsgleichungen (und hier reicht die GT aus) steht dann eben tBerlin = tNew York' = - 6 h, die für x und y spare ich mir mal hier, haben auch nur einen festen Wert, da beide Städte ja nicht zueinander bewegt sind, also beide Ruhesysteme eben zueinander ruhen.

Und die zweite Frage, wie kommst Du darauf, dass man klassisch die Lichtlaufzeiten berücksichtigen muss?

Und wo wir schon dabei sind noch eine dritte Frage, wo siehst Du einen Unterschied zwischen den Aussagen der LT und der SRT?


Spacerat hat geschrieben:Mit der Strecke, den beiden Zeiten und der umgestellten Formel kann ich nun die Relativgeschwindigkeit errechnen, mit welcher wir und relativ zueinander bewegen würden, wenn wir in die selbe Richtung flögen, das wären in diesem Fall 0,2 c. Diese 0,2 c ziehe ich von den gemessenen 0,4 c ab, teile den Rest durch 2 und erhalte den Betrag, um welchen ich die Geschwindigkeit meines Raumschiffes verringern muss, um eine 2. Messung vorzunehmen, in diesem Fall 0,1 c. Ergibt diese nächste Messung eine Relativgeschwindigkeit von 0,3 c (Radar und Zeiten), weiß ich, dass ich im Medium ruhe bzw. mit 0,1 c unterwegs war und du in selbigem mit 0,3c unterwegs bist. Andernfalls bin ich noch mit 0, 2 c unterwegs und du mit 0,1 c. Wenn man das Ganze experimentell bestätigen kann, sollte klar sein, dass das umgebende Medium für die Verlangsamung der bewegten Uhren veratwortlich ist, was mMn auch unbedingt logisch wäre.

Dazu nun aber wirklich später mehr, dass dauert dann doch noch länger als gedacht.


Lieben Gruß

Manuel
- So hoch der Geist, der uns erhebt, Es wankt der Grund, auf dem er steht.
AllTopic, CrankWatch, CrankWatch - Blog, EsoWatch - psiram.com
Benutzeravatar
nocheinPoet
Administrator
 
Beiträge: 6556
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 11:18

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon M.S » Freitag 24. April 2015, 11:04

nocheinPoet hat geschrieben:Moin Herr Senf,

Spacerat hat geschrieben:
Herr Senf hat geschrieben: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
[IRONIE]Hi Chief. Auch hier?[/IRONIE]

Eigentlich wollte ich dazu nichts sagen, aber es stimmt irgendwie schon, so sehr wie ich die sachlichen Beiträge von Dir schätze, mit solchen kann ich wenig anfangen, und konstruktiv sind sie auch nicht. Ich kenne Dich ja nun ein wenig und werte das mal mehr als Parodie auf Chief, aber das ist eben nicht jedem klar, wenn ich hier Hartmut versuche gerade die Kultur vom AT zu vermitteln und ständig auf den Füßen stehe, wenn er persönlich und unsachlich wird, dann muss ich Dir das eben auch so sagen. ;) - Das Lesen im MAHAG kann zu seltsamen Wirkungen führen...


Lieben Gruß

Manuel

Naja, ein bischen verstehe ich die, mehr oder weniger, sanfte Ironie des Herrn Senf schon. Er hat ja schon mehrmals angedeutet:

zum Beispiel:
viewtopic.php?f=43&t=1134&p=30076&hilit=senf#p30076
Herr Senf hat geschrieben:...

1. Wie messe ich die Zeitdilatation auf "meinem" Boot?
2. Woher bekomme ich die Zeitdilatation vom "anderen" Boot?
3. Wie bestimme ich die Zeitdilatation zwischen den Booten?
4. Woher kenne ich die undilatierte Zeit des "unsichtbaren Zeitmediums" =*Umgebung*.

Und der Level, auf dem sich dieser Faden gerade befindet, ist eben Chief-Level: Was bewegt sich schneller, Welche Uhr geht langsamer usw. Und Herr Senf hat halt die letzte Aussage von spacerat von unnötigen Ballast befreit und (Verzeihung) quasi die Quintessenz in den "chief-level" übersetzt. Und das sind halt ein Haufen "LOLs".
Benutzeravatar
M.S
 
Beiträge: 557
Registriert: Samstag 16. April 2011, 19:22

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon Spacerat » Freitag 24. April 2015, 11:25

Hallo Manuel

Das wir so keinen Schritt weiter kommen ist dir klar, ja?
Sicher sind GT und LT Koordinatentransformationen und zwar ganz konkret für Koordinaten, die zu Bewegungen gehören. Die GT behandelt Ortskoordinaten und die LT Raumzeitkoordinaten, wobei sich erstere von letzteren in nur einem Element, nämlich der Zeit, welche bei den Raumzeitkoordinaten hinzu kommt, unterscheiden. Kannst ja mal in Ernsts Fußstapfen treten, versuchen, beliebige Ereigniskoordinaten per LT zu transformieren und sehen, was dabei herum kommt. Ereigniskoordinaten sind Raumzeitkoordinaten eines Ruhesystems, Ereignisse bewegen sich nicht (im Gegensatz zu Vorgängen, welche sich bewegen können).
Aber egal ob GT oder LT; Zu jeder dieser Transformation gehört ein eigenes Geschwindigkeits-Additionstheorem und somit hoffentlich auch kein Problem damit, wenn man diese Theoreme synonym GT oder LT nennt.
Ausserdem habe ich nicht gesagt, dass Frequenz eine Geschwindigkeit sein soll, sondern Geschwindigkeit eine Frequenz. Eine Frequenz ist ein Zählwert pro Zeitabschnitt und bei Geschwindigkeit werden halt Streckenabschnitte (z.B. Meter) gezählt. Auf aus zwei zueinander rechtwinklig bewegten Objekten resultierenden Strecken sorgen optische Verzerrungen für gestreckte Abstände (Wellenlängen) zwischen Regentropfen, Photonen, Pipapo, während sich deren Anzahl im selben Zeitabschnitt nicht ändert. Somit kommen mehr Meter auf den selben Zeitabschnitt und das ergibt (scheinbar) eine höhere Geschwindigkeit, dass muss einleuchten! Bei mir ist da sicher nichts durcheinander!
Ausserdem gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Frequenz und Geschwindigkeit n*2πr, wobei n die Drehzahl bzw. Kreisfrequenz ist. Eine Scheibe mit entsprechendem Radius/Durchmesser und entsprechender Drehzahl kommt am Umfang sicher auch auf ÜLG, kontrahiert dort nicht und wird auch nicht jünger (Ehrenfestsches Paradoxon).
Wenn also irgendwo etwas durcheinander ist, dann ist es im physikalischen Mainstream.

Und zu dem Anderen mit den Raumschiffen: Ja, gut erkannt, da passt was nicht! Die 0,4c werden per Radar gemessen und das geht. Die (mechanischen) Uhren an Bord laufen aber leider nicht mit den vom Radargerät gemessenen Radarwellenlaufzeiten (elmag. Wellen) synchron. Will sagen, die Zeiteinheiten des Radargeräts, welches Signallaufzeiten über elmag. Wellen misst, sind andere, als sie eine Uhr messen würde, deren Mechanik durch eine Bewegung beeinflusst wird.

Die Übereinstimmung in t=t'=0 habe ich von Wikipedia. Wieso? Stimmt da etwa etwas nicht mit? Lichtlaufzeiten sind in keiner der beiden Transformationen berücksichtigt, am allerwenigsten in der GT, weil die a eh' nichts an der Zeit "dreht". Verschiedene Objekte haben sowohl klassisch als auch relativistisch stets einen Abstand und Licht, welches zwischen denen unterwegs ist, hat eine gewisse Laufzeit. Die gemessene/errechnete Zeit im jeweils anderen BS wird exakt um diese Laufzeit später wahrgenommen. Im Gegensatz zu Ernst, habe ich mich davon überzeugen lassen, dass es sich bei den Zeitunterschieden in der LT nicht um Lichtlaufzeiten handelt.

x ist der Abstand zwischen bewegtem und Ruhesystem
t ist die Eigenzeit, die in beiden Bezugssystemen gemessen werden
x' ist die Koordinate des Ruhesystems und diese ändert sich nicht, wenn man, wie es vorgesehen ist, nur Koordinaten, die zu ein und der selben Bewegung gehören, transformiert
t' ist die Zeit, die im jeweils anderen Bezugssystem wahrgenommen wird
Zuletzt geändert von Spacerat am Freitag 24. April 2015, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
"Man übersah bei dieser geradezu kindisch anmutenden wissenschaftspolitischen Wichtigtuerei, dass nicht jeder exzellenter sein kann als alle anderen." (Dr. Prof. Matthias Binswanger)
Benutzeravatar
Spacerat
 
Beiträge: 607
Registriert: Donnerstag 9. April 2015, 02:29

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon nocheinPoet » Freitag 24. April 2015, 11:47

Moin,

M.S hat geschrieben:Naja, ein bischen verstehe ich die, mehr oder weniger, sanfte Ironie des Herrn Senf schon. Er hat ja schon mehrmals angedeutet:

zum Beispiel:
viewtopic.php?f=43&t=1134&p=30076&hilit=senf#p30076
Herr Senf hat geschrieben:...

1. Wie messe ich die Zeitdilatation auf "meinem" Boot?
2. Woher bekomme ich die Zeitdilatation vom "anderen" Boot?
3. Wie bestimme ich die Zeitdilatation zwischen den Booten?
4. Woher kenne ich die undilatierte Zeit des "unsichtbaren Zeitmediums" =*Umgebung*.

Und der Level, auf dem sich dieser Faden gerade befindet, ist eben Chief-Level: Was bewegt sich schneller, Welche Uhr geht langsamer usw. Und Herr Senf hat halt die letzte Aussage von spacerat von unnötigen Ballast befreit und (Verzeihung) quasi die Quintessenz in den "chief-level" übersetzt. Und das sind halt ein Haufen "LOLs".

Du ich verstehe ihn ja auch und es war keine Rüge, sondern ein Hinweis. Einen Unterschied zu Chief erkenne ich dann doch noch, Chief ist einfach nur ein Troll. Und als Admin muss ich eben dann eben auch mal so etwas ansprechen. Eben auch der Fairness wegen.


Lieben Gruß

Manuel
- So hoch der Geist, der uns erhebt, Es wankt der Grund, auf dem er steht.
AllTopic, CrankWatch, CrankWatch - Blog, EsoWatch - psiram.com
Benutzeravatar
nocheinPoet
Administrator
 
Beiträge: 6556
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 11:18

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 24. April 2015, 11:48

Spacerat hat geschrieben:Die GT behandelt Ortskoordinaten und die LT Raumzeitkoordinaten, wobei sich erstere von letzteren in nur einem Element, nämlich der Zeit, welche bei den Raumzeitkoordinaten hinzu kommt, unterscheiden.

Hallo Spacerat,

ich bin nicht sehr glücklich, wenn Du das so schreibst, auch wenn Du den wenigen Leuten gehörst, die sich überhaupt die Mühe machen, zwischen dem "Ortskoordinatenraum" und und der Raumzeit unterscheiden.

Nun ist es aber so, dass Du die GT selbstverständlich auch in einer Raumzeit anwenden kannst, sie hat dann lediglich die Eigenschaft, dass t=t' gilt, die Zeit also konstant bleibt.

Bei der LT bleibt die Zeit indes nicht konstant, da ist es die Vakuumlichtgeschwindigkeit, die konstant bleibt, d.h. es gilt c=c'. Beide, also GT und LT, sind dann linear angesetzt, und das ist eigentlich auch schon alles. Deswegen sind beide Transformationen aus mathematischer Sicht gleichwertig, weil beide wohldefiniert und widerspruchsfrei sind, so dass das Experiment entscheiden muss, um herauszufinden, welchen Weg die Natur beschritten hat.

Man könnte also auch sagen:

GT ist Raumzeit mit Zeitkonstanz
LT ist Raumzeit mit Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit


Freundliche Grüsse, Ralf
Benutzeravatar
ralfkannenberg
 
Beiträge: 5469
Registriert: Montag 24. Oktober 2011, 20:25

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon Spacerat » Freitag 24. April 2015, 12:03

Hallo Ralf

ralfkannenberg hat geschrieben:Nun ist es aber so, dass Du die GT selbstverständlich auch in einer Raumzeit anwenden kannst, sie hat dann lediglich die Eigenschaft, dass t=t' gilt, die Zeit also konstant bleibt.
Also über diesen Satz hingegen bin ich sehr glücklich, zumal mir dieser Umstand bekannt ist. Wie gesagt: Soweit ich weiß, transformiert man nicht nur vernachlässigbare Geschwindigkeiten per GT, sondern auch Differenzgeschwindigkeiten. Dahinter verbirgt sich ja auch mein Anliegen gegenüber der Berechnung z.B. des MME. Lichtgeschwindigkeit ist eine konstante, man kann auch sagen eine absolute gegenüber dem Medium (z.B. Vakuum). Geschwindigkeiten relativ zu dieser können also nur Differenzgeschwindigkeiten sein und deswegen passt nur die MMI-Berechnung lt. Emissionstheorie, also das Additionstheorem der GT. Irgendwann muss es da doch mal klicken im Mainstream.

(Obwohl... eine real existierende Raumzeit brauchts nicht, aber man kann sie zumindest als Ereigniskoordinatensystem akzeptieren.)

BTW.: Ich hatte da noch etwas bei deiner Umformung zu bemängeln. Hast du das überlesen? Weil da keine Reaktion zu kam.

viewtopic.php?f=43&t=1134&start=150#p30156
"Man übersah bei dieser geradezu kindisch anmutenden wissenschaftspolitischen Wichtigtuerei, dass nicht jeder exzellenter sein kann als alle anderen." (Dr. Prof. Matthias Binswanger)
Benutzeravatar
Spacerat
 
Beiträge: 607
Registriert: Donnerstag 9. April 2015, 02:29

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon nocheinPoet » Freitag 24. April 2015, 12:39

Mahlzeit Hartmut,

Spacerat hat geschrieben:Das wir so keinen Schritt weiter kommen ist dir klar, ja?

Also ich sehe da schon ein Weiterkommen, langsam, aber eine Bewegung kann ich erkennen, zumindest in meinem System. ;)


Spacerat hat geschrieben:Sicher sind GT und LT Koordinatentransformationen und zwar ganz konkret für Koordinaten, die zu Bewegungen gehören.

Die Koordinaten sind einfach nur Koordinaten und da muss sich nichts bewegen, auch die beiden Systeme müssen nicht zueinander bewegt sein. Sie können auch nur verdreht sein oder einen Abstand zueinander haben. Oder die Ortszeit ist eben unterschiedlich wie bei dem Beispiel Berlin und New York.


Spacerat hat geschrieben:Die GT behandelt Ortskoordinaten und die LT Raumzeitkoordinaten, wobei sich erstere von letzteren in nur einem Element, nämlich der Zeit, welche bei den Raumzeitkoordinaten hinzu kommt, unterscheiden.

Beide Transformation behandeln Raumzeitkoordinaten, ein Ereignis hat in jedem System immer x, y, z, t und wird nach x', y', z', t' transformiert. Nur wird bei der LT eben auch die Zeitkoordinate transformiert, bei der GT ist diese absolut.


Spacerat hat geschrieben:Kannst ja mal in Ernsts Fußstapfen treten, versuchen, beliebige Ereigniskoordinaten per LT zu transformieren und sehen, was dabei herum kommt.

Ernst versteht die Relativität der Gleichzeitigkeit nicht, Du hängst da noch bei der des Ortes. Gebe doch mal ein konkretes Beispiel, wo Du meinst das passt nicht, ich habe da kein Problem beliebige Ereigniskoordinaten mit der LT zu transformieren.


Spacerat hat geschrieben:Ereigniskoordinaten sind Raumzeitkoordinaten eines Ruhesystems, Ereignisse bewegen sich nicht (im Gegensatz zu Vorgängen, welche sich bewegen können).

Ereigniskoordinaten sind immer Raumzeitkoordinaten eines Ruhesystems, und sie sind in jedem System eindeutig.


Spacerat hat geschrieben:Aber egal ob GT oder LT; zu jeder dieser Transformation gehört ein eigenes Geschwindigkeits-Additionstheorem und somit hoffentlich auch kein Problem damit, wenn man diese Theoreme synonym GT oder LT nennt.

Du kannst in jedem Ruhesystem Geschwindigkeiten von Objekten zueinander addieren, das ist immer die Vektoraddition, und solange man nicht von einem in ein anderes System transformiert, braucht man weder die GT noch die LT. Der Unterschied kommt erst bei der Transformation, klassisch ist die Differenzgeschwindigkeit dann gleich der Geschwindigkeit im anderen System, nach der SRT ist das aber nicht so. Und da will ich ja mit Dir hin. Ich möchte das Du erstmal nur genau verstehst, was die SRT aussagt und was klassisch nach Newton so abgeht. Wichtig ist es, die Aussagen der Physik richtig zu verstehen, und dann kann man sie hinterfragen oder auch bestreiten, aber es macht wenig Sinn, etwas zu kritisieren, dass so gar nicht ausgesagt und gemeint wird.


Spacerat hat geschrieben:Außerdem habe ich nicht gesagt, dass Frequenz eine Geschwindigkeit sein soll, sondern Geschwindigkeit eine Frequenz.

Ändert nichts, wenn a = b ist b = a. Wenn Geschwindigkeit eine Frequenz sein soll, also gleich, dann muss Frequenz auch eine Geschwindigkeit sein, das sollte schon gleichberechtigt in beide Richtungen laufen. ;)


Spacerat hat geschrieben:Eine Frequenz ist ein Zählwert pro Zeitabschnitt und bei Geschwindigkeit werden halt Streckenabschnitte (z.B. Meter) gezählt.

Ich finde, dass jede Zahl was zählt, Du nicht? Damit hat sich das dann aber auch schon, nur weil ich Meter wir Birnen zählen kann, kann ich beides nicht gleichsetzen.


Spacerat hat geschrieben:Auf aus zwei zueinander rechtwinklig bewegten Objekten resultierenden Strecken sorgen optische Verzerrungen für gestreckte Abstände (Wellenlängen) zwischen Regentropfen, Photonen, Pipapo, während sich deren Anzahl im selben Zeitabschnitt nicht ändert. Somit kommen mehr Meter auf den selben Zeitabschnitt und das ergibt (scheinbar) eine höhere Geschwindigkeit, dass muss einleuchten! Bei mir ist da sicher nichts durcheinander!

Ob da nun was bei Dir durcheinander ist oder nicht, ist mir egal, was „zählt“ ist ob Deine Aussagen physikalisch richtig sind.


Spacerat hat geschrieben:Außerdem gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Frequenz und Geschwindigkeit n*2πr, wobei n die Drehzahl bzw. Kreisfrequenz ist. Eine Scheibe mit entsprechendem Radius/Durchmesser und entsprechender Drehzahl kommt am Umfang sicher auch auf ÜLG, kontrahiert dort nicht und wird auch nicht jünger (Ehrenfestsches Paradoxon). Wenn also irgendwo etwas durcheinander ist, dann ist es im physikalischen Mainstream.

Du das ist nicht der Punkt, Du kannst Dir da die Finger blutig tippen, eine Frequenz ist einfach keine Geschwindigkeit und eine Geschwindigkeit keine Frequenz. Die Einheiten passen nicht und damit ist der Drops schon weg.


Spacerat hat geschrieben:Und zu dem Anderen mit den Raumschiffen: Ja, gut erkannt, da passt was nicht! Die 0,4 c werden per Radar gemessen und das geht.

Wie und ob gemessen wird ist egal, wenn Du eine Geschwindigkeit in einem System vorgibst, dann ist es eben diese. Wenn Du also sagst, das Objekt bewegt sich in Deinem Ruhesystem mit v = 0,4 c, dann ist es so.


Spacerat hat geschrieben:Die (mechanischen) Uhren an Bord laufen aber leider nicht mit den vom Radargerät gemessenen Radarwellenlaufzeiten (elmag. Wellen) synchron. Will sagen, die Zeiteinheiten des Radargeräts, welches Signallaufzeiten über elmag. Wellen misst, sind andere, als sie eine Uhr messen würde, deren Mechanik durch eine Bewegung beeinflusst wird.

Nun gibst Du wieder Deine Meinung als Tatsache vor. Die Uhr selber ist egal, sie muss einfach lokal die Dauer der SI-Sekunde richtig wiedergeben, tut sie das nicht, geht sie falsch. Es braucht da auch eh sehr genau Uhren, darum ist eine Atomuhr immer von Vorteil. Es ist weiterhin Dein Postulat, dass es eine absolute Bewegung gibt, und Mechanik dadurch beeinflusst wird, das ist keine Tatsache.


Spacerat hat geschrieben:Die Übereinstimmung in t = t' = 0 habe ich von Wikipedia. Wieso? Stimmt da etwa etwas nicht mit?

Das ist eine Definition, mit der stimmt alles, nur passen Deine Schlussfolgerungen dazu nicht mit der Physik zusammen. Das ist auch nur ein Konvention damit mal einfacher rechnen kann, man legt die Nullpunkte oder den Koordinatenursprung beider Systeme bei t = t' = 0 eben übereinander. Sonst muss man eben noch den Zeitunterschied zwischen den Orten berücksichtigen und das macht es unübersichtlicher und komplizierter. Daraus ergibt sich aber nun nicht, dass man nur Koordinaten von dem einen ins anderes System transformieren kann, die zum Zeitpunkt t oder t' = 0 liegen. Der Blitz kann ja auch um t = t' = 3 einschlagen.


Spacerat hat geschrieben:Lichtlaufzeiten sind in keiner der beiden Transformationen berücksichtigt, am allerwenigsten in der GT, weil die a eh' nichts an der Zeit "dreht".

Egal wo, die gehören da so nicht rein.


Spacerat hat geschrieben:Verschiedene Objekte haben sowohl klassisch als auch relativistisch stets einen Abstand und Licht, welches zwischen denen unterwegs ist, hat eine gewisse Laufzeit. Die gemessene/errechnete Zeit im jeweils anderen BS wird exakt um diese Laufzeit später wahrgenommen. Im Gegensatz zu Ernst, habe ich mich davon überzeugen lassen, dass es sich bei den Zeitunterschieden in der LT nicht um Lichtlaufzeiten handelt.

Wie ich schon mal schrieb, die Lichtlaufzeiten sind irrelevant, es gibt da nicht im Nullpunkt einen Beobachter, es wird immer am Ort des Geschehens gemessen, schlägt der Blitz um t = 3 ein, ist es egal wie lange das Licht von dort nun zum Nullpunkt unterwegs ist, die Zeitkoordinate des Ereignisse ist dann eben 3.


Spacerat hat geschrieben:x ist der Abstand zwischen bewegtem und Ruhesystem

Ist einfach erstmal nur ein Wert in einem Koordinatensystem. Es mag sein, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt t in diesem der Koordinatenursprung eines anderen Systems dort lokalisiert ist, muss aber nicht.


Spacerat hat geschrieben:t ist die Eigenzeit, die in beiden Bezugssystemen gemessen werden

Ist einfach nur ein Wert in einem Koordinatensystem, hier im nicht gestrichenen System S. Es ist nicht nie Eigenzeit im gestrichenen System S'.


Spacerat hat geschrieben:x' ist die Koordinate des Ruhesystems und diese ändert sich nicht, wenn man, wie es vorgesehen ist, nur Koordinaten, die zu ein und der selben Bewegung gehören, transformiert

Schwer den Sinn des Satzes zu greifen, Koordinaten die zu einer Bewegung gehören sind jene die sich aus einer Bewegungsgleichung ergeben. Und x' steht für beliebige x Koordinaten im gestrichenen System S', darum ja x'. Was da nun zu einem beliebigen Zeitpunkt für ein Ereignis liegt oder eben auch nicht ist offen.


Spacerat hat geschrieben:t' ist die Zeit, die im jeweils anderen Bezugssystem wahrgenommen wird

Ist einfach nur eine Zeitkoordinate im gestrichenen System S', auch hier ist offen, ob sich da an einem beliebigen Ort nun was ereignet oder nicht.


Gruß

Manuel
- So hoch der Geist, der uns erhebt, Es wankt der Grund, auf dem er steht.
AllTopic, CrankWatch, CrankWatch - Blog, EsoWatch - psiram.com
Benutzeravatar
nocheinPoet
Administrator
 
Beiträge: 6556
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 11:18

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon Spacerat » Freitag 24. April 2015, 13:53

Hallo Manuel

Ich weis tatsächlich nicht, warum ich auf jede einzelne Reaktion eines Teilzitats eingehen sollte, wenn schon die Ersten unstimmig bei dir sind.

1. Warum sollte man schlichte Koordinaten denn transformieren wollen? LT und GT haben grundsätzlich etwas mit Bewegungen und Bewegungen mit Geschwindigkeiten oder Beschleunigungen zu tun. Unbewegte Koordinaten müssen nur per LT transformiert werden, damit man in dazu bewegten Systemen die entsprechende ZD bekommt. Ereignisse in ein Ruhesystem zu transformieren bringt es überhaupt nicht und ist grundsätzlich falsch. Ereignisse bewegen sich nicht! Also ja, ein Blitz kann irgendwo t = 3 einschlagen, in einem dazu bewegten System ist t' zu diesem Zeitpunkt aber definitiv !=3, es sei denn das bewegte Objekt ist zu t=3 an dem Ort, wo der Blitz einschlägt.
2. Nur bei der GT gilt die Vektoraddition als Geschwindigkeitsadditionstheorem, bei der LT gilt etwas anderes (http://de.wikipedia.org/wiki/Lorentz-Tr ... tsaddition) und das auch nur für Geschwindigkeiten, die in die selbe Richtung ausgerichtet sind.
3. Lichtlaufzeiten werden in keiner Transformation berücksichtigt bzw. sind sie in keiner enthalten. Die Zeitunterschiede, die man per LT berechnet, gelten für das jeweils andere, entfernte System. Das, was man für das jeweils andere entfernte System errechnet, sieht man im eigenen System erst, nachdem das Licht des anderen Systems das Auge des Beobachters (z.B. deines) im eigenen System erreicht hat. Ereignisse auf einem Stern, der etwa 13,8Mrd LJ entfernt ist, sehen wir hier auf der Erde etwa 13,8Mrd Jahre später. Das Lichtlaufzeiten nicht zur LT gehören, erklär mal besser Ernst.
4. Ok... Bei der LT ist x der Abstand zwischen bewegtem und ruhendem System. Anscheinend verwechselst du grade Ortskoordinaten mit Ortsvektoren. Ortskoordinaten sind ein einzelner Punkt und Ortsvektoren eine Strecke.
"Man übersah bei dieser geradezu kindisch anmutenden wissenschaftspolitischen Wichtigtuerei, dass nicht jeder exzellenter sein kann als alle anderen." (Dr. Prof. Matthias Binswanger)
Benutzeravatar
Spacerat
 
Beiträge: 607
Registriert: Donnerstag 9. April 2015, 02:29

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon Herr Senf » Freitag 24. April 2015, 15:14

Moin Manuel,

du kennst bestimmt "Jekyll + Hyde" oder "Ying + Yang", nämlich "hier so rum" und "auf M+H so rum".
Diskussion erinnert mich doch sehr an "Es reicht nicht, es nicht zu begreifen - man muß auch dagegen sein".
Falls du es überlesen hast, als Refresh
genau der andere hat geschrieben: Jaaa, ist ja gut. ;) Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und sagen, dass ich diese beiden (Einstein und Hawking) selber auch für geistig Minderbemittelt halte, deswegen habe ich das ironischerweise halt auf mich selbst bezogen. :D

du an mir hat geschrieben: wenn ich hier ... versuche gerade die Kultur vom AT zu vermitteln und ständig auf den Füßen stehe, ... ;) -

Auch wenn du dich noch so redlich bemühst, threadlänglicn eine halbe Seite SRT zu vermitteln, die "dortigen" lassen sich nicht missionieren.

Schade um die viele umsonst verschwendete Zeit, da ist auch mit der Zeitdilatation nichts mehr wettzumachen - G.O.Senf
ich will auch mal was dazu sagen
Benutzeravatar
Herr Senf
 
Beiträge: 717
Registriert: Mittwoch 26. Dezember 2012, 18:21

Re: Symmetrische Zeitdilatation mit zwei relativistischen Bo

Beitragvon ralfkannenberg » Samstag 25. April 2015, 00:55

Spacerat hat geschrieben:BTW.: Ich hatte da noch etwas bei deiner Umformung zu bemängeln. Hast du das überlesen? Weil da keine Reaktion zu kam.

viewtopic.php?f=43&t=1134&start=150#p30156

Hallo Spacerat,

ja danke, ich habe im 3.Summanden auf der rechten Seite in Gedanken falsch geklammert; das minus ist in der Klammer und wenn ich es quadriere, so muss es wegen (-1)² = +1 verschwinden. Ich habe das im Beitrag in roter Schrift korrigiert.


Freundliche Grüsse, Ralf
Benutzeravatar
ralfkannenberg
 
Beiträge: 5469
Registriert: Montag 24. Oktober 2011, 20:25

VorherigeNächste

Zurück zu Wissenschaft & Forschung

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron