ralfkannenberg hat geschrieben:Aber das hier ist es, was "Ich"
geschrieben hat: diese "Wendeltreppe" - das kann einem bei Mannigfaltigkeiten natürlich passieren. Leider habe ich mich auf diesem Gebiet im Studium zu wenig vertieft, als dass ich das sofort gesehen hätte.
Hier hat es "Ich" nochmals anders
ausformuliert, indem er die Synchronisierung über die Nahtstelle fortsetzt.
Hallo zusammen,
was heisst das denn nun "auf deutsch" ? "Ich" hat dazu folgendes geschrieben:
Ich hat geschrieben:Der zweite soll wohl ein rotierendes KS verwenden, das ist nichttrivial. Der Witz ist: Wenn du da nach üblichem Muster* eine "Gleichzeitigkeitsfläche" konstruieren willst, dann kommt keine vernünftige Fläche heraus, sondern eine Wendeltreppe. Das heißt, Linien gleicher Zeit schließen sich nicht, sondern bilden eine Spirale. Das kann man deuten wie man will, im Endeffekt bedeutet es, dass die Standardsynchronisierung bei Drehbewegung nicht funktioniert.
Ich will jetzt nur auf den Satz "das kann man deuten wie man will" zu sprechen kommen und hierzu ein einfaches Beispiel aus der Mathematik benennen, bei dem genau das auch passiert.
Wir betrachten hierzu die Euler'sche Identität, also die Euler'sche Formel für den Winkel 180° (also π): e
πi = -1.
Man geht also von der 1 ein halbes Mal um den Einheitskreis herum und gelang so zur -1.
Man kann aber auch eineinhalb mal um den Einheitskreis herumgehen, oder zweieinhalb mal.
Dann lautet diese Formel:e
3πi = -1
e
5πi = -1
Diese Formel ist also nur dann bijektiv, wenn das Argument, also der Winkel im Bogenmass, zwischen [0, 2π) liegt. Oder zwischen [2π, 4π). Oder zwischen [4π, 6π). Oder auch irgendwie querbeet drin, z.B. zwischen [-π, π). Oder auch mit offenem Intervall-Ende auf der linken Seite, also z.B. (0, 2π]. Oder (-π, π]. Oder (2π, 4π], oder (4π, 6π]. Oder sonst wie - im allgemeinen also [K, K+2π) oder (K, K+2π]; man braucht nur ein halb-offenes Intervall der Länge 2π.
Man kann also bei einem beliebigen Winkel sein, ein beliebiges Vielfaches von 360°, und definiert sich dann sein Intervall so, dass es ein halb-offenes Intervall der Länge 2π wird. In diesem Bereich ist die Euler'sche Funktion bijektiv.
Daher kommt auch dieses Bild der "Wendeltreppe": wenn man auf der Wendeltreppe steht und um sich schaut, so gibt es da keinen "Übergang" irgendwie eine Etage tiefer oder höher, das ist völlig kontinuierlich.
Lokal benimmt sich diese Wendeltreppe - also genauer: ihre Oberfläche - wie eine Ebene. Man darf
lokal aber nur maximal eine Windung weit gehen, und zwar ohne die Windung selber, deswegen das halb-offene Intervall; andernfalls verliert man diese Bijektivität.
Freundliche Grüsse, Ralf