Der Atomausstieg kostet RWE und vor allem Eon Milliarden, zumal die Bundesregierung an der Brennelemente-Steuer festhält. Nun geht auch der Düsseldorfer Konzern auf Konfrontationskurs zur Regierung: Er will gegen die Steuer klagen und pocht auf Milliarden-Entschädigung...
...Zu verlieren haben die Konzerne ohnehin nichts mehr. Während die rot-grüne Bundesregierung einst ihren Atomausstieg mit der Branche verhandelte, lässt die Kanzlerin die Top-Manager außen vor. Regelmäßig erfahren sie aus dem Fernsehen die neuesten Beschlüsse zur Energiepolitik. Gestern beschied Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) den Konzernen kühl über die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", dass er die Steuer für sinnvoll und die Klage für aussichtslos halte. Schließlich sei die Brennelemente-Steuer nicht als Ausgleich für die 2010 zunächst geplante Laufzeit-Verlängerung eingeführt worden. Statt dessen soll sie der Finanzierung des Endlagers Asse dienen.
Derweil hat man in Fukushima ganz andere Probleme, wie nur das Geld.
Ca, 7 Tonnen Brennstäbe, davon viele geschmolzen, und auch hochgifitges Plutonium suchen ihr Endlager. Bevor dieses nicht gefunden ist, kann man keinen Sarkophag errichten.
Unter dem NPT (Non-Proliferation Treaty), wurde 1970 ein Vertrag unterzeichnet, dass die abgebrannten Brennstäbe in den USA endgelagert werden, auch weil dort die Erde immer in Bewegung ist. Nun aber will den strahlenden Müll keiner mehr haben. Die Anwohner in der Nähe des Enlagers von Yucca Mountain in der Gegend von Las Vegas protestieren dagegen.
Die Amerikaner haben selbst ca. 60.000 Tonnen Atommüll, der endgelagert werden muß. Dabei ist der Müll nicht mitgezählt, der aus militärischen oder Forschungsgründen anfällt und damit wäre das Endlager in Nevada schon voll, wenn es jemals eröffnet wird.
Nun haben die Japaner in China angefragt, weil sie sich sicher waren dass die chinesische Atomlobby das vor ihrer Bevölkerung geheimhalten könnte. Die Chinesen achten aber nach vielen Lebensmittelskandalen in den letzten Jahren sehr auf ihre Gesundheit. Ein Transport nach China würde viele LKW-Ladungen bedeuten, die in belebten chinesischen Häfen entladen und durch das ganze Land transportiert werden müssten. Sowas liesse sich nicht geheimhalten und mit Sicherheit gäbe es genug Aktivisten, die mit Handys Fotos machen würden, was eine Massenflucht aus den betreffenden Städten zur Folge haben könnte. Also lies man diesen Plan wieder fallen.
Nun gab es Gespräche, dass die Länder die das Uran verkauft haben, auch für die Entsorgung des Abfalls zuständig sein müssten und so dachte man an Kanada und Australien. In vielen Bereichen hat sich ja das Recycling-Prinzip durchgesetzt, wie z.B. bei Batterien und Haushaltsgeräten, aber auf Atommüll trifft das nicht zu. Es würde auch den Preis für Uranerz drastisch erhöhen und würde den Betrieb von Atomkraftwerken zu teuer machen. Aber auch Kanada und Australien wollen den Müll nicht und fühlen sich nicht verantwortlich.
Die IAEA hat auch nie ernsthaft über die Unterbringung all des radioaktiven Abfalls nachgedacht. Das Thema wurde immer vermieden. Inzwischen gibt es wohl so an die 200.000 Tonnen radioaktiven Mülls weltweit, der sein Endlager sucht.
So wie es aussieht, ist die Mongolei die einzige Möglichkeit, den Müll aus Fukushima zu entsorgen. Ulan Bator hat alte Kohle und Kupferminen und braucht Geld. Die Unterbringung dort soll die Japaner 12 Milliarden kosten. Der Transport soll über Russland und den Fernen Osten gehen. Die mongolischen Bürger werden erst gar nicht gefragt, denn kurzsichtige Gier regiert wie fast überall.