Im Mahag prügeln sich die Kritiker ja mal wieder heftigst um die Deppenkrone, dazu mal ein paar sachliche Dinge.
Das Relativitätsprinzip besagt das es keine Möglichkeit gibt, eine absolute Geschwindigkeit eines Beobachters im Raum zu ermitteln und damit ein absolut ruhendes Bezugssystem zu definieren. Ein solches Ruhesystem müsste sich in irgendeiner Form von allen anderen unterscheiden im Widerspruch zum Relativitätsprinzip, wonach die Gesetze der Physik in allen Bezugssystemen dieselbe Gestalt haben.
Und offenbar wollen die Kritiker nicht begreifen, dass das nicht Einsteins Idee ist, und dass das nicht aus der SRT kommt, sondern das dieses Prinzip schon für die newtonsche Mechanik gilt. Wer also das ablehnt oder infrage stellt, stellt nicht die SRT infrage, sondern Newton.
Das Relativitätsprinzip bedeutet aber auch, dass es nicht möglich ist, festzustellen welches IS sich bewegt und welches das Ruhende ist. Hat mal also einen Beobachter und eine Lichtquelle und es gibt eine Geschwindigkeit zwischen beiden, dann kann nicht bestimmt werden, ob die Quelle nun auf den Beobachter oder der Beobachter sich nun auf die Quelle zu bewegt.
Das hat auch Auswirkungen auf die Invarianz. Kritiker können nicht akzeptieren, dass Licht immer mit c gemessen wird. Dass die Geschwindigkeit einer Quelle zu einen Beobachter sich nicht auf die des Lichtes addiert, bestreiten Kritiker in der Regel nicht. Sie sagen also, wenn ich so fröhlich in einem Raumschiff sitze und da ist eine Lichtquelle, dann kommt das Licht eben mit c auf mich zu, und wenn die Quelle nun auch auf mich zufliegt, zum Beispiel mit 10.000km/s dann addiert sich die Geschwindigkeit der Quelle nicht auf die des Lichtes und das kommt also somit unabhängig von der Geschwindigkeit der Quelle immer mit c auf mich zu.
Nun kommt das große Aber der Kritiker, lesen wir dazu mal Jocelyne Lopez:
Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Die Annahme der Unabhängigkeit der LG von der Geschwindigkeit der Quelle hat absolut nichts zu tun mit der Annahme der Unabhängigkeit der LG von der Geschwindigkeit des Beobachters. Es sind zwei verschiedene Annahmen.
Wenn man so etwas Grundsätzliches die ganze Zeit nicht einmal verstanden hat, sollte man sich nicht einbilden, man habe die RT verstanden. Man sollte erst einmal still nachdenken und versuchen zu verstehen, woraus der Unterschied besteht.
Die Kritiker sind geteilter Meinung was die Unabhängigkeit der LG zur Quelle angeht, sie sind aber einig, und zwar seit Anfang an, dass die Unabhängigkeit der LG zur Geschwindigkeit des Beobachters auf gar keinen Fall gültig sein kann!
Und das zeigt ganz deutlich, das nicht nur Jocelyne Lopez das Relativitätsprinzip von Newton nicht begriffen hat, sondern dass das eben auch ein grundlegendes Verständnisproblem der Kritiker ist.
Denn es sind eben nicht zwei verschiedene Annahmen. Wenn man akzeptiert, dass sich die Geschwindigkeit der Quelle nicht auf die des Lichtes addiert, dann kann sich diese auch nicht auf die des Beobachters addieren, der auf die Quelle zufliegt. Denn, und das ist ganz wichtig, es gibt keinen Unterschied, es gibt eben hier nicht zwei verschiedene Fälle, es gibt nur einen Fall, es gibt nur den Fall, das es eine Geschwindigkeit zwischen Quelle und Beobachter gibt. Denn aus Sicht der Quelle bewegt sich der Beobachter auf diese zu.
Die Kritiker machen viele solcher elementarer Fehlern wobei Jocelyne Lopez keinen auslässt. Genau diesen Fehler macht auch Mordred, lesen wir mal kurz rein (Ich habe den Beitrag in eine vernünftig lesbare Form gebracht):
Mordred hat geschrieben:
Einstein sagt, in einem IS können A und B als gleichberechtigt angenommen werden. Wir setzen eine reale Längenkontraktion bei Bewegung voraus.
Real im Sinne physikalisch gestaucht wäre Lorentz, nicht Einstein, also hier auch schon ein Fehler.
Mordred hat geschrieben:1. Variante, Beide ruhen, beide Maßstäbe werden im jeweils eigenen IS gemessen, sagen wir mal 1m. Ergebnis ist, beide sind gleichlang. Der jeweils andere Maßstab wird, auch da unbewegt, vom anderen IS mit 1m gemessen.
Nun wird mal angenommen man weiß nicht wer sich bewegt, und man selber stuft sich somit als ruhend ein, den Anderen als bewegt. Beide, IS A und IS B messen zunächst die eigene Länge ihres Maßstabs mit 1m. Das kann aber objektiv nicht sein, denn wenn sich nur einer von beiden tatsächlich bewegt zum Beispiel IS A, dann müsste laut Einstein dessen Maßstab ja schon verkürzt sein!
2. Variante, das IS ist bewegt, jedoch ist nicht ersichtlich, ob sich A oder B bewegt! Wenn sich beide gleichschnell, also "relativ zueinander" bewegen, passiert nichts, beide messen das Gleiche bei sich selbst 1m und zum Beispiel 98cm beim anderen IS.
Hier der Fehler, es gilt eben hier auch Relativitätsprinzip (newtonsche Mechanik, nicht Einstein und das hat nichts mit der SRT zu tun), es gibt also einfach keinen der sich „tatsächlich“ bewegt, während der andere „tatsächlich“ ruht. Auch Mordred macht hier den üblichen Fehler eines Kritikers. Er hat schon das Relativitätsprinzip der newtonsche Mechanik nicht verstanden, aber versucht sich an der SRT. Das kann natürlich nur schief gehen. Aber mal weiter:
Mordred hat geschrieben:
Einer würde also in jedem Fall, falsch rechnen. Das kann IS A aber nicht überprüfen, weil sich sein Prüfgerät eben durch die Bewegung von IS A auch verkürzt haben müsste, laut SRT ja auch sollte! Wir brauchen also ein unabhängiges Messgerät. Ein IS C als unbewegter Beobachter.
Das nicht verstandene Relativitätsprinzip schleift sich natürlich durch, es gibt einfach kein objektiv unbewegten Beobachter, ein IS C kann nur relativ zu IS A oder IS B ruhen oder eben bewegt sein. Es gibt keinen ruhenden Punkt im Universum an dem IS C seine Geschwindigkeit messen könnte und dann feststellen, das es unbewegt ist. Es kann also auch nur relativ zu etwas anderem unbewegt sein.
Mordred hat geschrieben:
Nun sehen/erkennen wir, objektiv, als IS C welches IS sich tatsächlich bewegt, und welches ruht.
Das ist wie eben schon erklärt, einfach nur falsch. Und das ist nicht nur nach der SRT falsch, das ist einfach schon nach der klassischen newtonschen Mechanik falsch. Hier fehlt also dem Kritiker jedes physikalisches Basiswissen. Natürlich kann er ohne ein solches die SRT nie begreifen. Und natürlich glaubt er, wie jeder Kritiker darum, die sei falsch. Und weiter geht es:
Mordred hat geschrieben:
IS A misst 1m, IS B misst 1m und IS C misst 1m, auf Ihrem Maßstab. Nun misst der unbewegte Beobachter IS C, den Meter vom unbewegten IS B; er erhält 1 Meter.
Weiterhin baut der Kritiker hier auf die falsche Annahme auf, es gäbe ein objektiv absolut „unbewegten“ Beobachter IS C. Den gibt es aber nicht.
Mordred hat geschrieben:
IS C misst nun mit ihrem Maßstab, den Maßstab von IS A und misst, da sich IS A bewegt, und eine LK vorausgesetzt wird, 99cm. IS A sieht sich aber als unbewegt und misst in ihrem IS, und mit ihrem durch deren Bewegung verkürzen Maßstab, nun also den 1m. Nun misst IS A den Meter von IS B, welches ja von IS A als bewegt eingestuft wird. IS A misst also 99cm beim Maßstab IS B mit deren "objektiv" nach STR schon durch Eigenbewegung verkürztem Maßstab. Was IS A nun also misst, wäre die Verkürzung ihres bewegten Maßbandes auf dem unbewegten Maßstab von IS B.
Kritiker sind schon toll was? Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Mordred hat geschrieben:
Nach diesem verkürzten Maßband von IS A sollte nun IS B eine Maßstabslänge von 98cm haben. Und das eben weil sie mit ihrem verkürzten Maßband ein unbewegten Maßstab messen! Dieser sollte nun ja eigentlich mit einem verkürzten Maßband den unbewegten Maßstab mit 1,01 Meter messen. Aber nach Einstein darf der nun auch nur 98 cm messen. (Real, versteht sich.) Nun wissen wir aber, durch IS C, dass IS B ruht. Deren Maß also in unbewegtem Zustand 1m zeigt. Genau wie der Maßstab beim unbewegten Beobachter IS C.
Nein das ist auch falsch, denn wenn, dann wissen wir nur, dass IS C relativ zu IS B ruht. Es gibt kein absolut unbewegten Beobachter. Es gilt eben das Relativitätsprinzip.
Mordred hat geschrieben:
Wenn es also eine LK gäbe, würde IS A die Verkürzung ihres bewegten Maßstabes auf den Maßstab des IS B projizieren. Und damit nicht genug, denn IS A würde behaupten, nicht der eigene Maßstab könnte/würde verkürzt sein, sondern, der Maßstab von IS B wäre Real verkürzt. Das widerlegt aber nun, "Beobachter" IS C in seiner Aussage, der Maßstab auf IS B ist der Unbewegte!
Ich mache es kurz, ist einfach Murks.
Mordred hat geschrieben:3. Variante, IS A und IS B bewegt, ohne Beobachter IS C. Keiner weiß wer sich bewegt. IS A misst IS B`s Maßstab und erhält, 99cm. Genauso andersrum.
Wenn der Kritiker das nur festhalten könnte, genau so ist es, es ist einfach gleichwertig, es gibt keinen der sich wirklich als einziger absolut bewegt.
Mordred hat geschrieben:
Jeder für sich nun, misst in seinem IS 1m. A sagt also, das Maß von B ist real verkürzt, denn B bewegt sich. B sagt aber, das Maß von A ist real verkürzt, denn A bewegt sich. Bestätigt durch IS C wäre IS B also im Recht, das wissen aber IS A und IS B nicht.
Und schon wieder der bekannte Fehler. Es gibt kein IS das bestätigen könnte, wer der wirklich bewegte ist.
Mordred hat geschrieben:
Real für beide IS A und IS B müssen diese nun aber davon ausgehen, dass sich beide bewegen könnten, da ja nach SRT austauschbar.
Weiter im falschen Modus, nicht nach der SRT sondern nach der klassischen Mechanik. Die SRT hat damit überhaupt nichts zu tun. Die SRT baut einfach nur auf die klassische Mechanik auf. Der Kritiker glaubt offenbar wirklich, das die SRT hier das Relativitätsprinzip eingeführt hat. Ein Physikgrundkurs könnte eventuell helfen.
Mordred hat geschrieben:
Dadurch verkürzen sich nun möglicherweise auch beide Maßstäbe. Nehme ich nun aber die Bewegung des Anderen an, und mein IS A selbst als das Ruhende, so zeigt mir mein Maßband eine Verkürzung des Maßstabes von B mit 99cm. Wenn sie nun also gegenseitig messen, messen sie möglicherweise die jeweils eigene Verkürzung durch Bewegung beim Anderen. Ergo sagen sie, das was wir messen, ist das reale Maß, des Maßstabs des Anderen. Der Beobachter müsste nun, aber beide Maßstäbe mit 99 cm Länge messen. Das wäre dann der Bewies für die LK. Denn beide Maßstäbe wären durch die mögliche Eingenbewegung verkürzt, oder eben, zumindest einer von Beiden.
Man kann es auch ganz kurz sagen, beide messen die Länge des anderen verkürzt. Das Messergebnis ist real. Die Länge eines Objektes ist immer eine Messung, sie ist keine dem Objekt inneliegende Eigenschaft. Auch die gemessene Frequenz einer Sirene ist abhängig davon ob diese sich auf uns zu oder weg bewegt, oder zu uns relativ ruht. Auch die gemessene Frequenz ist real.
Das waren nur mal zwei Beispiel, aber man erkennt recht gut, warum die Kritiker meinen das die SRT falsch ist. Sie haben kein physikalisches Basiswissen. Natürlich gibt es auch wenige Ausnahmen, es gibt auch Kritiker die die Grundlagen der klassische Mechanik zum großen Teil verstanden haben. Die Beiden hier aber gehören ohne Frage nicht dazu.