Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Die größte Logikerin aller Zeiten erklärt die SRT...

Moderator: nocheinPoet

Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon M_Hammer_Kruse » Freitag 23. Januar 2015, 09:40

Sie "als Bürgerin" fühlt sich "wie im Kindergarten" behandelt (letzter Absatz).

Soso.

wer macht denn in dieser Sache auf Kindergarten?

Gruß
mike
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 23. Januar 2015, 10:11

Zumindest hat sie nun ein Niveau erreicht, auf dem auch die Laien sie nicht mehr ernst nehmen werden: sie verlangt die Untersuchung eines Experimentes aus den Anfangszeiten, welches längst und in weit höherer Präzision mehrfach wiederholt wurde und durch andere Experimente konsistent bestätigt worden ist, und dessen Resultate längst auch in der Praxis zum Einsatz kommen.

Es ist ein bisschen so, als würde sie verlangen, die Software eines Taschenrechners aus den 60iger Jahren zu überprüfen, weil 2+2 vielleicht doch 5 ergeben könnte, und dabei völlig übersieht, wo heutzutage alles Gross-Computer und elektronische Steuerungen, die diese Resultate selbstverständlich verwenden, zum Einsatz kommen.

Und weil sie eben keine Wisseschaftlerin ist, versteht sie nicht, dass sie in diesem Zusammenhang 2 Stücken Kuchen und nochmals 2 Stücken Kuchen im Laden kaufen und zuhause nachzählen könnte, wieviele Stücken Kuchen sie denn nun gekauft hat.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon Tachyon » Freitag 23. Januar 2015, 11:45

Naja, der Umgang mit Hafele und Keating ist die typische Schiene der Verschwörungstheorien: Die Freunde von Frau Lopez halten die SRT für so offensichtlich falsch, dass sie glauben, nur eine Verschwörung könne erklären warum sie sich bis heute erhalten hat. In dieser Logik würde es die Verschwörung zu Fall bringen, wenn ein historisches Ergebnis "enttarnt" wird.

Gruß,
Tachyon
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon Jan » Freitag 23. Januar 2015, 14:42

Uli hat geschrieben:Rechtfertigt die Perspektive, irgendwann vielleicht einmal eine Krankheit besser behandeln zu können, jeden Tierversuch?
Wann sind Tierversuche ethisch zu rechtfertigen?
Es hängt wohl vom "Status" ab, den wir einem Tier zukommen lassen; das Leiden von hochentwickelten Säugern in Tierversuchen ist offensichtlich.

Kaplan schreibt zu dieser Frage:
Kaplan hat geschrieben: Sind Tierversuche ethisch zu rechtfertigen? Diese Frage ist, so allgemein formuliert, kaum zu beantworten. Die sinnvolle, weil konkrete Frage lautet vielmehr: Wären diese Versuche auch dann zu rechtfertigen, wenn sie nicht an Tieren, sondern an Menschen durchgeführt würden? Wer nämlich behauptet, daß diese Versuche bei Tieren zulässig, bei Menschen aber unzulässig sind, der muß eine ganz konkrete Frage ganz konkret beantworten: Was ist der entscheidende, moralisch relevante Unterschied zwischen Menschen und Tieren, der diese höchst unterschiedliche Bewertung und Behandlung von Menschen und Tieren rechtfertigen soll?

  • Ist es die unterschiedliche Behaarung oder Zahl der Beine? Wohl keine besonders überzeugende Begründung dafür, unschuldige Lebewesen zu quälen und umzubringen. Und wie steht es mit anderen Merkmalen?
  • Ist es die höhere Intelligenz des Menschen, die Tierversuche rechtfertigen soll? Aber warum soll man jemanden quälen dürfen, weil er weniger intelligent ist? Man stelle sich einen Mörder vor, der sich bei Gericht damit verteidigt, daß er bei der Auswahl seiner Opfer stets darauf geachtet habe, daß sie weniger intelligent sind als er!
  • Ist es die unsterbliche Seele des Menschen, die den Ausschlag geben soll? Aber, wie Tom Regan richtig bemerkt: Wielange ein Wesen lebt, ist doch für die Frage, wie wir es behandeln, während es lebt, völlig bedeutungslos! So wäre es doch wohl zum Beispiel unsinnig, anläßlich eines Autounfalls, bei dem ein Hund verletzt wurde, zu sagen: "Dem Hund brauchen wir nicht zu helfen, denn der wird ohnehin nicht ewig leben." Und wenn wir Menschen im Gegensatz zu Tieren tatsächlich eine unsterbliche Seele haben, dann haben wir auch Aussicht auf eine ausgleichende Gerechtigkeit im Jenseits, die Tiere nicht haben. Wenn daher aus unserer angeblichen Unsterblichkeit irgendetwas folgt, dann ist es eher dies: Wir sollten Tiere besser behandeln, weil sie nur dieses eine Leben haben, während wir uns Hoffnung auf ein weiteres, ewiges Leben machen können, in dem wir für hier erlittenes Unrecht entschädigt werden.

Es gibt in Wirklichkeit keinen Unterschied zwischen Menschen und Tieren, der Tierversuche rechtfertigen könnte. Denn, wie der englische Philosoph Jeremy Bentham bereits vor über 200 Jahren in bezug auf fühlende Lebewesen erkannte: "Die Frage ist nicht: können sie denken? oder: können sie sprechen?, sondern: können sie leiden?"

Die Leidensfähigkeit der Tiere ist der entscheidende Grund, warum Tierversuche falsch sind!

Deshalb ist auch die faktische Frage, ob Tierversuche für den Menschen nützlich sind, moralisch irrelevant: Tierversuche sind falsch, unabhängig davon, ob sie für den Menschen nützlich sind. Die legitime Frage ist nicht: "Wieviel Gesundheit können wir maximal erzeugen?", sondern: "Wieviel Gesundheit können wir auf ethisch zulässige Weise erzeugen?" Die - echte oder vermeintliche - Nützlichkeit von Tierversuchen ist überhaupt kein ethisches Argument: Es gibt viele Dinge, die nützlich wären, aber dennoch unmoralisch und verboten sind, zum Beispiel Menschenversuche.

Der einzige Grund, warum nicht auch Tierversuche schon längst verpönt und verboten sind, ist denn auch schlicht dieser: Tiere können sich nicht wehren. Sie sind uns hilflos ausgeliefert. Aber das ist natürlich keine moralische Rechtfertigung, sondern lediglich eine zynische Machtausübung.


Da helfen dann, lieber Herr Senf, auch Ethikkomissionen nicht weiter. Es ist keine hundert Jahre her, dass Wissenschaftler es für ethisch gerechtfertigt hielten, an "Untermenschen" Versuche durchzuführen.
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon Herr Senf » Freitag 23. Januar 2015, 15:53

Pflanzen können auch leiden, was machen Vegetarier und Veganer, Tieren Futter wegessen :?
Warum halten "Tierschützer" sich Hauskatzen, sind Todesursache Nr.1 für die Vogelwelt :shock:
Wie hoch ist der zusätzliche Fleischverbrauch "unserer" Stubentiere, so 10% oder :?:
Warum hat die Natur Löwen und Haie erfunden, wie und wo reiht sich der Mensch ein :roll:
Ich hör lieber auf, abwägende Fragen zu stellen, darum geht's nämlich - Konsens :!:

Abwägend - Senf

PS: Gesundheit ist auch nicht erzeugbar, Krankheit nicht vermeidbar - verzögern und lindern für's Wohlbefinden
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon Herr Senf » Freitag 23. Januar 2015, 16:26

Jan hat zitiert, hat gemerkt und hat geschrieben: ... zynische Machtausübung ....
Da helfen dann auch Ethikkomissionen nicht weiter. Es ist keine hundert Jahre her, dass Wissenschaftler es für ethisch gerechtfertigt hielten, an "Untermenschen" Versuche durchzuführen.

Das haben keine Ethikkommissionen im Konsens und mehrheitlich für die Gesellschaft als rechtstaatliche Regel entschieden.
Das waren narzisstische, selbstherrliche Missionare mit ihrem Allein-Rechts-Anspruch, den Rest haben ihre Claqueure besorgt.
Im Rechtsstaat gibt's aber Meinungsfreiheit, deshalb tauchen hier die ich-hab-Recht-Missionare immer gleich im Rudel auf.
ich will auch mal was dazu sagen
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon Uli » Freitag 23. Januar 2015, 18:29

Herr Senf hat geschrieben:Hallo Uli,
Zur Wahrung des Tierschutzes bei Tierversuchen gibt es Ethikkommissionen, die die Genehmigungsbehörden (vgl. § 15 Abs. 1 TierSchG) unterstützen. Diese Kommissionen sind zu einem Drittel aus Vorschlagslisten von Tierschutzorganisationen zu besetzen. Dazu kommen Klagebefugnisse der Verbände.
Im einzelnen http://de.wikipedia.org/wiki/Ethikkommission - ich will hier aber auf keine Endlosschleife raus, private Meinung kann jeder haben.
Frau L und das Kaffeekränzchen vergessen nur, daß sie selbst kein "öffentliches Interesse" sind, auch wenn sie meinen "der Souverän" zu sein.
Was die z.B. in NRW mit dem Landtag oder der Staatsanwaltschaft veranstalten, sind nervige Kampagnen mit missionarischem Eifer.
Da sich auch keiner für diese selbsternannten Volks- und Rechtsverdreher "öffentlich interessiert", drehen die vor lauter Frust immer mehr auf.
Grüße Senf


Hallo Hr Senf,

Prio 1 wäre es eh erst einmal, mit diesem Thema ("menschgemachtes Tierleiden reduzieren") bei der industriellen Massentierhaltung zu beginnen, die wir durch unseren Fleischkonsum (fast) alle unterstützen. Da sind weitaus höhere Zahlen von Tieren betroffen. Hat aber auch den "Nachteil", dass wir nicht "Wutbürger" spielen können, sondern bei uns selbst anfangen müssen.

Was JL angeht, da stimme ich dir eh voll zu.

Gruß,
Uli
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon galileo2609 » Freitag 23. Januar 2015, 18:54

Man muss schon ziemlich seltsam gestrickt sein, um so einen Satz
Jan hat geschrieben:Es ist keine hundert Jahre her, dass Wissenschaftler es für ethisch gerechtfertigt hielten, an "Untermenschen" Versuche durchzuführen.

in Verbindung mit Tierversuchen zu benutzen und dann auch noch ausgerechnet mit Helmut F. Kaplan zu untermalen. In der Tierrechtsszene ist es allerdings nicht ungewöhnlich, dass eben jene am lautesten brüllen, die ihren Verstand an der eigenen Haustür abgegeben haben.

Grüsse galileo2609
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon galileo2609 » Freitag 23. Januar 2015, 19:41

Interessanterweise verzichtet Jan in seinem Fullquote von Kaplans Webseite auf die letzten entscheidenden Absätze, in denen Kaplan seine Menschenverachtung und die unsäglichen Holocaust-Vergleiche der Tierrechtler auch an dieser Stelle unmissverständlich zum Ausdruck bringt:
Helmut F. Kaplan hat geschrieben:Tierversuche sind und bleiben Verbrechen an Wehrlosen. Tierversuchslabors sind moderne KZs. Wer Berichte über ehemalige Nazi-KZs und über heutige Tier-KZs liest, dem fällt es wie Schuppen von den Augen: Die Parallelen sind lückenlos, die Protokolle sind austauschbar. Alles, was die Nazis den Juden angetan haben, praktizieren wir heute mit Tieren.

Der Vergleich zwischen Tier-KZs und Menschen-KZs stammt im übrigen nicht von rabiaten Tierrechtlern, sondern von jenen, die in und unter den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten am meisten gelitten haben: von Juden. So schrieb der Nobelpreisträger Isaac Bashevis Singer: "Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi ... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka."

Die passten wohl nicht so ganz in sein Troll-Konzept. Festzuhalten bleibt, mit Tierrechtlern von der Art wie Kaplan sind Diskussionen völlig sinnlos. Deren intellektuelle Verfassung ist von gleicher Struktur wie bei sonstigen fanatisierten Irrationalisten, die aktuell zur Genüge in allen Teilen der Welt rumlaufen und nicht bereit sind, sich als denkende Menschen zu benehmen.

Grüsse galileo2609
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Re: Jocelyne Lopez: Tierrechte und "Je suis charlie"

Beitragvon nocheinPoet » Sonntag 25. Januar 2015, 10:58

Moin Galileo,

liegt das am Namen, das der "Jan" aus dem MAHAG genauso einen dämlichen Mist verzapft wie der Jan hier? Hiesiger bestritt ja Jener zu sein.
- So hoch der Geist, der uns erhebt, Es wankt der Grund, auf dem er steht.
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