Erstmal gratulieren wir natürlich, dass der Blog seit Gestern wieder online ist, das macht es weiter spannend.
Frau Jocelyne Lopez meint wieder einmal die SRT als Blödsinn überführt zu haben, und versucht sich dazu am Relativistischen Additionstheorem. Doch lassen wir unsere Protagonistin einfach erstmal selber zu Wort kommen:
Jocelyne Lopez » 21.06.2012, 09:05 hat geschrieben:
Die relativistische Geschwindigkeitsaddition als Mogelpackung
Nachstehend die Zusammenfassung meiner Überlegungen über den mathematischen Gehalt der relativistischen Geschwindigkeitsaddition, die ich schon seit mehreren Jahren in Foren zur Diskussion gestellt habe:
Die relativistische Geschwindigkeitsaddition soll die Annahme der Speziellen Relativitätstheorie beschreiben, dass die Lichtgeschwindigkeit immer denselben Betrag c hat, unabhängig von der Geschwindigkeit v des Beobachters, so wie man es auch aus einer algebraischen Umformung der Formel besser erkennen kann:
c = (c + v) / (1 + c*v/c²)
c = c (c + v) / c(1 + c*v/c²)
c = c (c + v) / (c + v)
c = c
Soweit so gut, hier hat sie sich das Relativistische Additionstheorem geschnappt:
w = (u + v) / (1 + uv/c²)
und u, w = c gesetzt:
c = (c + v) / (1 + cv/c²)
Auch bisher kein Problem und aus c = (c + v) / (1 + cv/c²) => c = c. Das zeigt salopp gesagt, c ist die Grenzgeschwindigkeit, die man in Bezug zu einem Initialsystem beobachten kann. Nun lesen wir mal weiter, denn jetzt kommt die kleine Mogelei:
Jocelyne Lopez » 21.06.2012, 09:05 hat geschrieben:
Dabei wird in der relativistischen Geschwindigkeitsaddition gleich die Voraussetzung eingebaut, dass die Geschwindigkeit v des Beobachters v=0 beträgt (es handelt sich also um einen ruhenden Beobachter), wie man es wiederum auch aus einer algebraischen Umformung der Formel besser erkennen kann:
c + v = (c + v) / (1+cv/c²)
1 = 1 / (1 + cv/c²)
1 + cv/c² = 1
cv/c² = 0
v = 0
Die relativistische Geschwindigkeitsaddition ist eine Mogelpackung, die den Eindruck vermitteln soll, dass die LG konstant zu allen Beobachtern sei, unabhängig von ihren Geschwindigkeiten, wobei sie jedoch nur den Fall eines ruhenden Beobachters behandelt (v = 0) und für den Fall eines bewegten Beobachters (v > 0) mathematisch ungültig und unzulässig ist.
Die relativistische Geschwindigkeitsaddition gehört in der Tonne, zusammen mit der kompletten Theorie.
Ich habe da schon mal etwas in rot hervorgehoben. Schauen wir uns mal genauer an, im ersten Teil des Zitates lautet die Formel:
(1) c = (c + v) / (1 + c*v/c²)
und nun lautet sie auf einmal:
(2) c + v = (c + v) / (1+cv/c²)
In (2) nimmt Jocelyne Lopez nun eine ganz andere Formel. Formel (1) ergibt sich so aus dem Relativistische Additionstheorem, aber Formel (2) hat nichts mit der SRT zu tun, und ist alleine auf dem Mist von Jocelyne Lopez gewachsen. Der offensichtliche Widerspruch ist ihr wohl gar nicht aufgefallen und auch nicht bewusst. Klar ist, beide Formeln können nicht wahr sein.
Auch Kritiker und Cranks widersprechen Frau Jocelyne Lopez vehement:
Highway » So 22. Mai 2011, 13:29 hat geschrieben:Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Das erreicht man durch die "Renormierung", dass heißt durch Einfrieren der Konstellation c±v (die ja in der Natur immer vorkommt, die Geschwindigkeit c existiert ja nie allein, sondern nur relativ zu einem Beobachter) mit 1:
c + v = (c + v) / (1+cv/c²)
1 = 1 / (1 + cv/c²)
1 + cv/c² = 1
cv/c² = 0
v = 0
Unsinn! Richtig muss es lauten: u = (c + v) / (1 + cv/c²) Da gibt's dann auch nichts zu kürzen und gilt dann auch für allgemeine v.
Und es ist nicht der einzige Crank, der hier vehement seine Gefolgschaft verweigert. Wie kommt nun Jocelyne Lopez auf diese zweite Formel? Ganz einfach, die hat sie sich selber ausgedacht:
Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Wenn Sie nicht in der Lage sind zu erkennen, dass gemäß Annahme der SRT, die am einfachsten mit c + v = c formuliert wird…
…
Die relativistische Geschwindigkeitsaddition (Einstein): c + v = c …
…
Aber nein, mein Ausdruck c + v = c ist mathematisch nicht falsch, sondern es ist die mathematische Beschreibung der sonderbaren Annahme der SRT, wonach die Lichtgeschwindigkeit invariant zu allen Beobachtern sei, ob ruhend oder bewegt. In diesem Ausdruck ist mathematisch nichts Falsches und er sagt auch genau dasselbe aus wie die relativistische Geschwindigkeitsaddition, und zwar, dass c immer c beträgt, egal was für eine Geschwindigkeit für v.
Da sind sie, die kleinen aber feinen „Mogeleien“ der Frau Jocelyne Lopez. Sie schreibt hier natürlich einfach nur Humbug, sie schiebt der SRT eine falsche Formel unter, und meint damit beweisen zu können, dass die SRT falsch ist. Das gibt dem Begriff „Fremdschämen“ eine ganz neue Dimension. So puzzelt sie sich dann die falsche Formel zusammen, in dem sie ihre falsche Formel c = c + v mit der richtigen c = (c + v) / (1 + c*v/c²) gleichsetzt:
c + v = (c + v) / (1+cv/c²)
Ich gehe übrigens davon aus, dass sie das gar nicht so bewusst macht, ihr fehlt dafür einfach das mathematische Grundverständnis. Mich wundert nur, dass bisher keinem weiter aufgefallen ist, dass sie in einem Beitrag (denn sie an vielen Stellen fast wortgleich gepostet hat) zwei verschiedne Formeln „auflöst“. Natürlich wird sie dazu nie Stellung beziehen, wer sie infrage stellt, ist eben ein Stalker.