Tachyon hat geschrieben:
Zunächst mal ist klar, dass das Panzer-Paradoxon nicht zu Widersprüchen führen kann. nocheinPoet hat es schon sehr schön mit dem langen Panzer demonstriert. Es gibt keinen Grund, warum ein Panzer ab einer bestimmten Geschwindigkeit plötzlich in das Loch fallen sollte, ein langsamer Panzer gleicher Bauweise aber nicht. Ganz im Gegenteil sollte Geschwindigkeit helfen, das Loch zu überwinden, weil der Impuls den Panzer ein Stück weitertragen wird.
Ja das mit dem ins Loch Fallen ist problematisch. Darum bin ich ja für das Foto. Wobei es hier dann das Problem mit der Frage der Realität gibt. Wenn ich die Sonne sehe, sehe ich sie vor 8min. Ein Foto vom Himmel ist ein Foto über die Zeit.
Die Frage ist, wenn ich die Sonne explodieren sehe, ist das in dem Augenblick wo ich es sehe real? Oder war es vor 8min real, nur konnte ich davon nichts wissen?
Wenn wir einen 3d-Schnitt durch die Raumzeit machen, und sagen, das ist meine Realität klappt dass solange alle Punkte gleichzeitig „sind“. Die Frage geht schon in Richtung Philosophie, und natürlich gehört ein Ereignis aus meiner Vergangenheit auch zu meiner Realität. Na ich komme darauf zurück, wollte es nur schon mal angesprochen haben.
Tachyon hat geschrieben:
Trigeminas Ansatz, im Ruhesystem des Panzers zu rechnen, ist richtig. Man kann dann durch Koordinatentransformation sehen, was im Ruhesystem es Lochs passiert. Es stimmt aber nicht, dass die Längenkontraktion (LK) hier nicht angewandt werden darf. Natürlich darf sie das. Im Ruhesystem des Lochs gibt es einen Augenblick, wo Bug, Heck und der ganze Panzer frei über dem Loch sind. Man sollte sich aber nicht vom Bild verführen lassen, anzunehmen, dass der Panzer nun plötzlich fallen muss.
Den Punkt finde ich wichtig, schön dass Du das hier aus der Position Pro-SRT explizit benennst. Das halte ich für wichtig, man kann wirklich zu einem Zeitpunkt den anderen Panzer frei über dem eigenen Graben schweben sehen.
Tachyon hat geschrieben:
Auch wenn wir ein statisches "Foto" vom schwebenden Panzer machen können, muss uns klar sein, dass das Gerät immer noch mit nahezu Lichtgeschwindigkeit über das Loch rast. Die Schwerkraft hat also nicht viel Zeit, das Gerät hinunterzuziehen.
Das Problem ist einfach die Gleichzeitigkeit. Ich kann in meinem System beide Seiten der Schlucht gleichzeitig berühren, und das gibt es eben im anderen System nicht. Dort finden diese beiden Ereignisse nicht gleichzeitig statt.
Die Kritiker machen hier die Realität fest, kann es physikalisch wirken, oder sieht es nur so aus. Ich überlege hier schon die ganze Zeit, aber so richtig fällt mir wenig ein. Eine Idee wäre mit dem Panzer einen Stromkreis zu schließen. Berührt er beide Seiten gleichzeitig, fließt ein Strom von einer zur anderen Seite und ein Lampe leuchtet, oder was auch immer.
Es geht hier den Kritikern um die physikalische Wirkung der LK, im Sinne ist diese eben real, oder nur eine „optische“ Täuschung. Ein Stromkreis kann nun nicht offen und geschlossen sein. Es kann nicht sein, das man im einem System nun ein Strom fliesen zieht und die Lampe leuchtet und im anderen nicht. Ich würde im meinen System sagen, ich berühre gleichzeitig beide Seiten, der Kreis ist geschlossen der Strom fließt und die Lampe leuchtet. Der Beobachter im anderen System wird mich aber nie gleichzeitig beide Seiten berühren sehen, zu Recht kann er dann sagen, dass ich den Stromkreis nie schließen würde.
Hier wäre nun Ernst gefragt, ob er das von der Kontra-SRT Position anerkennen würde, und dann wäre die Frage, ob man das mit dem Stromkreis überhaupt so theoretisch umsetzen kann, oder ob es hier andere Probleme gibt.
Tachyon hat geschrieben:
Es bleibt und nichts anderes übrig, als den Fall dynamisch zu betrachten. Kinematisch ist alles klar: Im Ruhesystem des Panzers überwindet der Panzer locker das Loch. Aber wie sehen die Kräfteverhältnisse im Ruhesystem des Lochs aus? Warum fliegt der Längenkontrahierte Panzer gerade aus und folgt keiner Wurfparabel?
Ich würde wenn es geht, gerne auf versuchen das kinematisch zu halten, solange wie es nur geht. Ich würde da am liebsten ganz auf Kräfte verzichten.
Überlege Dir das mal mit dem Stromkreis, wenn das geht, wäre es eine gute Sache.
Tachyon hat geschrieben:
Die Antwort bekommen wir, wenn wir uns im Ruhesystem des Panzers, die Kräfteverhältnisse für jedes Rad oder Kettenglied ansehen. Ein erster Schritt ist schon mal dein neues Bild, nocheinPoet, auf dem man den Panzer von der Seite sieht. Nur braucht der Panzer mehr Räder. So wie er gezeichnet ist, bleibt er in jedem Fall mit dem Vorderrad Rad stecken, es sei denn er ist so schnell, dass das Loch klein im Vergleich zum Rad wird.
Der neue Panzer ist eh schon in Arbeit, er hat nun vier Räder und bekommt noch eine Kette, die klemmt aber noch einwenig. Morgen ist das Bild fertig.
Wie wäre es denn, wenn wir die eine Seite des Grabens positiv und die andere negativ machen, und der Laser über dem Panzer bekommt genau so seinen Strom. Wenn er beide Seiten gleichzeitig berührt, fliest der Strom, der Laser erzeigt einen Impuls und es gibt zwei nette kleine Löcher auf beiden Seiten des Grabens.
Tachyon hat geschrieben:
Könnt ihr mir soweit folgen? Soll ich weitermachen?
Klar, ich bin dabei. Nur weiß ich noch nicht wie das mit Ernst laufen soll, wenn Du hier kein Crossposting möchtest. Dass Du bei dem Chaos im Mahag, wo Jeder meint alles in dem Thread schreiben zu müssen, und einige dazu noch trollen wenig Lust hast zu schreiben kann ich gut verstehen. Britta hat nun extra das RP rausgezogen, aber das juckt weder Jocelyne noch die Anderen, selbst Harald postet weiter den Unfug zum RP im ZD Thread. Na kann ja auch alles Berechnung sein, soll uns hier egal sein. Ich würde aber schon Wert auf die Meinung von Ernst legen, ich möchte nicht weiter den Kritiker spielen müssen. Trigemenia fand das gar nicht so wirklich lustig.
Lieben Gruß
Manuel