Tachyon hat geschrieben:Trigemina hat geschrieben:
Das Panzerparadoxon ist äquivalent zum Garagenparadoxon. In beiden Paradoxa liegt des Rätsels Lösung in der Relativität der Gleichzeitigkeit und kann rein kinematisch behandelt werden.
Nein, Trigemina, du machst es dir zu einfach. Natürlich kann man das Panzerparadoxon zunächst ebenso behandeln, wie die Garage. Nur kommt dann auch dasselbe heraus:
Im Garagenparadoxon kommt heraus, dass man die Türen im Garagensystem gleichzeitig schließen kann. Das Auto ist in diesem Garagenmoment vollständig innerhalb der Garage. Kein Problem. Es gibt aber kein Automoment, in dem die Türen gleichzeitig zu sind und es gibt auch kein Automoment, in dem die Garage das Auto vollständig umschließt. Auch kein Problem.
Im Panzerparadoxon gibt es ebenfalls keinen Panzermoment, in dem sich der Panzer vollständig über dem Loch befindet. Er hat also zu jedem Moment seiner Koordinatenzeit irgendwo Bodenkontakt. Kein Problem. Ganz analog zum Garagenparadoxon gibt es hier aber ein Lochmoment, zu dem der Panzer sich vollständig über dem Loch befindet.
Und das fragen die Kritiker zu recht: Warum fällt er nicht hinein?
Halten wir den Punkt mal ruhig fest, irgendwie sollte man doch eine Basis finden.
Tachyon hat geschrieben:
Du schätzt die Statik in Panzerkoordinaten zu jedem Zeitpunkt ab und leitest davon ab, dass der Panzer nicht hineinfallen kann. Dass transformierst du jeden Moment in Lochkoordinaten und siehst, dass der Panzer hier natürlich auch rüber kommt.
Klar, eine Koordinatentransformation kann die Realität nicht ändern.
Auch das behalten wir mal im Auge.
Tachyon hat geschrieben:
Aber: Die Relativitätstheorie sagt nicht nur, dass man sich ein Koordinatensystem aussuchen darf um dort zu rechen. Sie sagt, dass die physikalischen Rechnungen in jedem Koordinatensystem nach den gleichen Regeln funktionieren. Wenn du also in Panzerkoordinaten an Einzelbildern festmachen willst, ob der Panzer fällt oder nicht, dann muss das nach identischen Regeln auch im Lochsystem gehen.
Und dort hast du einen Moment, in dem der Panzer frei zu sein scheint. Das musst du erklären.
Und den behalten wir auch fest im Blick.
Tachyon hat geschrieben:
Der springende Punkt beim Panzerparadoxon ist nicht, ob es einen Moment gibt, an dem der Panzer vollständig über dem Loch ist.
Der springende Punkt ist, ob er fällt. Das ist eine dynamische Fragestellung.
Gut, die Frage ob der fällt ist dynamisch, da gibt es nichts zu diskutieren. Die Frage ist aber, brauchen wir diese Konstellation, brauchen wir den Aufbau mit dem Fallen wirklich? Oder wird das Ganze dadurch nur unnötig komplizierter?
Schauen wir mal, wir haben das PP 1.0, da ist die Frage, ob der Panzer fällt. Dann das PP 2.0 in dem wir das ganze voll symmetrisch gestallten. Das hat uns immerhin schon mal mit den Kritikern einwenig geeint. Ich hallte das am Ende gleich noch mal alles fest. Nun gibt es das PP 2.0 in zwei Varianten, Ernst will da Antennen am Panzer haben, und die Farbe ändern. Und wir haben die Variante mit dem Stromkreis. Die letzte Variante halte ich für die Beste, und das nicht nur weil die von mir ist , sondern weil wir da den Panzer selber nicht in der Länge ändern und was anschrauben müssen, aber vor allem weil das mit der Farbe die sich ändert, technisch nicht weiter klar beschrieben ist.
Ich möchte da so nahe wie möglich an einer realistischen Vorstellung bleiben, wenn man das bei einem Panzer der mit fast c durch die Walachei düst, überhaupt noch sagen kann.
Mal eine Liste:
1. Es gibt im Schluchtensystem die Möglichkeit ein „Foto“ zu machen, in dem der Panzer frei über der Schlucht schwebt, und keine Seite berührt. Man kann einen Zeitpunkt finden und angeben, in dem beide Enden des Panzers keinen Kontakt mehr zu einer der Schluchtseiten haben.
2. Man kann berechtigterweise fragen, ob er dann nach unten beschleunigt werden kann. Das ist aber eine Frage die dynamisch zu beantworten wäre. Hier verlassen wir dann die Kinematik.
3. eine Koordinatentransformation kann die Realität nicht ändern.
Es geht den Kritikern (in Stimme zurzeit durch Ernst manifestiert) nicht wirklich darum, ob der Panzer nun fällt, sie wollen ein Beispiel, welches die Realität der LK hinterfragt. Ob die LK eine physikalische Wirkung hat. Ob ein so verkürztes Objekt durch diese Verkürzung etwas kann, das es sonst nicht könnte. Man kann hier das Fallen in eine Schlucht nehmen, oder das Überqueren selbiger.
Ich plädiere noch mal für den Stromkreis, das Bild kommt auch Ernst Farbwechsel sehr nahe.
Es ist wohl klar, das man mit einem 4m langen Kabel keine 5m lange Lücke überbrücken kann. Nach der SRT geht das. Man muss nur schnell genug sein, und die 5m lange Lücke wird beliebig kurz. Ich kann hier schön im Panzersystem bleiben, und mache ein Foto, wenn ich mit beiden Enden gleichzeitig beide Seiten der Schlucht berühre.
Das ist möglich, und wird von der Seite pro-SRT nicht bestritten. Die Frage ist nun, warum kann ich beide Seiten gleichzeitig berühren, aber es fliest kein Strom? Im anderen System berührt mein Panzer nie beide Seiten, da kann keiner fliesen. Aber in meinem System gibt es einfach diesen Zeitpunkt. Das sollte doch für mich dann physikalische Realität mit allen Konsequenzen sein.
Das ist nämlich genau der Punkt, den die kontra-SRT Seite anspricht und anzweifelt. Sie sagt, die LK ist für uns nur dann real, wenn man damit etwas real machen kann, was sonst eben nicht geht. Hier den Stromkreis schließen.
Und hier laufen wir nun auf der pro-SRT Seite einwenig unrund. Denn Trigemina sagt, die Lampe leuchtet nicht, der Kreis kann nicht geschlossen werden. Dem stimme ich auch zu. Hier gibt es aber nun offenbar einen Widerspruch zu der allgemeinen Aussage, der Panzer muss nur schnell genug fahren, dann wird die Schlucht so kurz, das er diese überqueren kann, weil er in seinem System sogar einen Zeitpunkt hat, an dem er beide Seiten der Schlucht gleichzeitig berührt. Wenn das nun so ist, dann hat der Stromkreis auch geschlossen zu sein.
Und ich bin mit der Aussage, die Schluchtränder und Relais und Kontrolllampe befinden sich eben im Schluchtensystem und in dem gibt es keine gleichzeitige Berührung nicht wirklich als Erklärung zufrieden. Ein Relais brauchen wir nicht, und die Lampe kann im Panzer sein. Beide Seiten der Schlucht sind nichts weiter als die zwei Pole einer Batterie. Und berühre ich die gleichzeitig, fliest ein Strom.
Auch sind die Schluchtränder nicht nur im Schluchtensystem. Ein IS hat kein Ende, die Ränder sind natürlich auch im Panzersystem. Ich bin der Meinung, die Lampe leuchtet nicht, die Erklärung dazu zeigt in meinen Augen aber ein gewissen Potenzial der Optimierung. Und auch sehe ich hinter der Aussage, leuchte nicht, die Aussage der Panzer fällt immer. Hier sollte man mal weiter schrauben.
Meine Logik und mein Gefühl sagen mir, der Panzer müsste immer fallen, und die Lampe nie leuchten. Und das würde dann wohl Ernst mit, die LK ist nicht real betiteln.