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Moin Joachim,
Tachyon hat geschrieben:
Wir wissen nun, dass der waagerechte Teil des Stromabnehmers so lange mit Ladungen gefüllt bleibt, wie der linke Rand noch Kontakt zur Oberleitung hat. Der Strom kann ja immer etwas schneller sein als der Zug und hält also auch das äußerste rechte Ende gefüllt. Im Moment des Kontaktabbruches beginnen nun am linken Rand die Ladungen abzuwandern.
da gehe ich so mit.
Tachyon hat geschrieben:
Die am rechten Rand merken noch nichts davon, die bekommen es erst frühestens nach einer Lichtlaufzeit vom linken zum rechten Rand mit. Die Stromrichtung muss sich hier erstmal umkehren.
Verdammt! Dass habe ich übersehen, und weg war mein Läufer
, da hätte ich selber drauf kommen müssen. Ja dass ist richtig, 100 Punkte. War es Dir gleich von Anfang klar? Wie konnte ich es nur übersehen.
Tachyon hat geschrieben:
Die Frage ist nun, ob am rechten Ende eine Ladungsverarmung auftritt, bevor dieses Ende die Oberleitung wieder erreicht hat.
Es reicht doch, wenn die Ladungsverarmung (tolles Wort,…) am Abzweig ankommt. Von da an ist eine „Luftblase im System“. Man kann sich das glaube ich wirklich gut mit Wasserleitungen vorstellen, wo die Fließgeschwindigkeit dem wirklichen Fluss der Elektronen gleich kommt, und keine Rolle spielt.
Tachyon hat geschrieben:
Ich bin 100% sicher, dass das nicht der Fall ist. Und das ist mehr als eine Vermutung oder Hoffnung.
100% haben schon öfter Menschen gesagt, und dann gab es eine Katastrophe, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber ich finde das toll, und das Ganze sehr interessant.
Tachyon hat geschrieben:
Das begründet sich darauf, dass die beiden Ereignisse:
a) verlassen des Stromabnehmers am linken Rand und
b) Erreichen des Stromabnehmers rechts
raumartig getrennte Ereignisse sind. Ereignisse also, die miteinander nicht in kausalem Zusammenhang stehen. Das bedeutet, dass der Ladungszustand am Ereignis b nicht vom Ereignis a beeinflusst sein kann.
Er nun wieder, und ich habe noch nicht mal das Koffein meines ersten Kaffee vollständig in der Blutbahn…
Gut, gehe ich auch erstmal so mit, behalte mir aber hier das Recht zu intervenieren offen.
So, ich halte erstmal ein paar Dinge fest, die Ladungsverarmung wandert von link nach recht mit ca. 0,1c (3cm/ns). Bis die Ladungsblase
nun den Abzweig vollständig passiert hat vergehen recht genau 45ns. Mit seinen 25,97cm/ns ist der Zug dann also 11,67m weit und damit bleibt die Lampe an. Sehr schön, gefällt mir.
Aber Du kennst mich ja, und so schnell gebe ich mich da nicht geschlagen, schaue er doch mal das hier:
Abb.5 (1px = 5cm)Der Stromabnehmer ist nun nur noch 25cm breit, der Verbraucher sitzt nun direkt am Anfang. Nach 15,79ns ist der Zug 4,1m gefahren. In der Zeit schafft die Ladungsblase 47,36cm (mittlere Abbildung).
Bis zum Kontakt fehlen noch genau 1,6m, und dafür braucht der Zug noch weitere 6,16ns. In der Zeit schafft es die Ladungsblase weitere 18,48cm, also insgesamt 65,84cm (untere Abbildung).
Die Leitung nach unten hat einen Querschnitt von 20cm. Ich will Dich nun auch nicht ärger, ich will wissen, ob Du da mit Deinen 100% eine Tatsache beschreibst, ob es prinzipiell nicht möglich ist, eine Ladungsblase ins System zu bekommen, oder ob es nur Zufall war, weil ich die Längen und den Aufbau einfach so gewählt habe, das es in der Konstruktion von mir nur einfach keine gab. Wenn Du recht hast, kann ich da konstruieren was ich will, es muss ausgeschlossen sein, das eine solche Ladungsblase auftreten kann. Offenbar ist das aber nicht der Fall. Wie auch immer, da stand Dein Läufer dann doch wohl nicht so günstig auf einem Zentralfeld, und mein Pferd hat den darum mal eben entfernt. Hast Du schon Pläne für Deinen Turm, oder traut der sich nicht ins Spiel?
P.S.: Und die Frage nach der Ladungsblase an sich in Beiden Systemen ist weiter offen, wenn es diese im Schienensystem gibt, müsste es sie nicht auch im Zugsystem geben? Physikalisch müssen doch beide Systeme am Ende das Gleiche beschreiben. Die Blase ist da physikalische Realität, das ist ja kein Schatten, und es kann doch nicht sein, dass diese im Schienensystem real existiert, und im Zugsystem nicht.
Lieben Gruß
Manuel