das Zehnersystem

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Re: das Zehnersystem

Beitragvon ralfkannenberg » Dienstag 17. September 2013, 12:16

Dgoe hat geschrieben:Hallo Ralf,

Die (7) ist nun an der Reihe, allerdings - bevor ich es vergesse zu erwähnen - ich habe spontan einen Wochendstripp geplant, morgen (heute, FR) am frühen vormittag gehts los. Bin also wohl erst Montag wieder on...

Gruß,
Dgoe

Hallo Dgoe,

das ist dann also der nächste ausstehende Beweis.


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Re: das Zehnersystem

Beitragvon Dgoe » Sonntag 22. September 2013, 23:19

Hallo Ralf,

ich war zwischenzeitig noch bei einem anderen Thread, was schnell zuviel auf einmal ist. Zudem mehrmals auch unterwegs.

Das heißt aber nicht dass mein Interesse abgeklungen wäre.
Das kann ich natürlich nur dadurch beweisen, dass ich den Beweis mal angehe...
:oops:

Gruß,
Dgoe
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Re: das Zehnersystem

Beitragvon ralfkannenberg » Montag 23. September 2013, 09:44

Dgoe hat geschrieben:Das kann ich natürlich nur dadurch beweisen, dass ich den Beweis mal angehe...
:oops:

Hallo Dgoe,

mein Vorschlag:

erst (11) im Ziffernblatt-Thread, dann (11) hier - weil der einfacher als (7) ist - und erst dann zum Abschluss (7) hier.


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Re: das Zehnersystem

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 3. Oktober 2013, 11:48

ralfkannenberg hat geschrieben:
Dgoe hat geschrieben:Das kann ich natürlich nur dadurch beweisen, dass ich den Beweis mal angehe...
:oops:
mein Vorschlag:

erst (11) im Ziffernblatt-Thread

Hallo Dgoe,

das hast Du nun ja in aller Souveränität gemacht und hier wir haben das auch in der konventionelleren Form, also in multiplikativer Schreibweise.

Hier noch Deine korrekte Antwort, worauf es überhaupt ankommt, und ein paar Abschuss-Kommentare, die eigentlich die wichtigsten Erkenntnisse enthalten, da wir mal über Isomorphien gesprochen haben.


ralfkannenberg hat geschrieben:dann (11) hier - weil der einfacher als (7) ist - und erst dann zum Abschluss (7) hier.

Nun könnte man also (11) mit den Originalen anstelle der Drehungen als Übung angehen.


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Re: das Zehnersystem

Beitragvon Dgoe » Freitag 4. Oktober 2013, 19:07

Beweis der
(11) Die Operation x ist kommutativ, d.h. a x b = b x a für alle a,b in M

für die Einer E(x) des Zehnersystems.

Zu zeigen: a * b = b * a
Anmerkung: * entspricht (*) und + entspricht (+)
(a und b sind Einer, genau wie deren Produkte)

Die Beweisidee wird also die sein, dass wir die Originale dieser beiden Ausdrücke studieren.

Wir werden nämlich ganz konkret zeigen, dass die Originale dieser beiden Ausdrücke, also a * b sowie b * a, gleich sind.

Sei j das Original von a dann gilt: es gibt eine Zahl u so, dass gilt: j = (10 * u) + a
Sei k das Original von b dann gilt: es gibt eine Zahl v so, dass gilt: k = (10 * v) + b

Wir betrachten nun die Gleichung a * b in der Welt der Originale, also in IZ:

j * k = ((10 * u) + a) * ((10 * v) + b) =
((10 * v) + b) * ((10 * u) + a) = k * j; ich darf beliebig drehen, denn in IZ ist die Multiplikation ja kommutativ.

Da wegen der Gültigkeit des Kommutativgesetzes gilt: j * k = k * j

Etwas einfacher formuliert: wir haben nachgewiesen, dass die Originale gleich sind (mithilfe der Gültigkeit des Kommutativgesetzes der Multiplikation für die ganzen Zahlen).

Dabei ist das Argument trivial: wenn die Originale gleich sind, dann sind natürlich auch ihre Einer gleich.

Und da der Einer vom einen Original a * b ist, und vom anderen Original b * a ist, und weil die Originale gleich sind, sind auch die Einer gleich, also:

a * b = b * a

Das war zu zeigen.


Die Zusammenfassung:

wir haben zwei Einer a * b und b * a, diese haben je ein Original; aufgrund der Gültigkeit des Kommutativgesetzes der Multiplikation für die ganzen Zahlen sind die Originale gleich - das haben wir oben nachgerechnet. Und zwei ganze Zahlen, die gleich sind, haben trivialerweise denselben Einer, somit müssen a * b und b * a gleich sein.
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Re: das Zehnersystem

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 4. Oktober 2013, 21:06

Hallo Dgoe,

das sieht ok aus; damit können nun die beiden (7) folgen.


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Re: das Zehnersystem

Beitragvon Dgoe » Samstag 5. Oktober 2013, 01:09

zur Übersicht erst nochmal:
(1) Die Menge ist gegen o abgeschlossen, d.h. für alle a,b in M gilt: a o b ebenfalls in M
(2) Die Operation o ist assoziativ, d.h. a o (b o c) = (a o b) o c für alle a,b,c in M
(3) Die Operation o hat genau ein Neutralelement n, d.h. n o a = a für alle a in M
(4) Zu jedem Element a in M gibt es genau ein inverses Element a' so dass gilt: a' o a = n (n ist das Neutralelement)

(5) Die Operation o ist kommutativ, d.h. a o b = b o a für alle a,b in M

(6) Die Menge ist gegen x abgeschlossen, d.h. für alle a,b in M gilt: a x b ebenfalls in M
(7) Die Operation x ist assoziativ, d.h. a x (b x c) = (a x b) x c für alle a,b,c in M (aktuell)
(8) Die Operationen o und x sind links-distributiv: a x (b o c) = (a x b) o (a x c)
(9) Die Operationen o und x sind rechts-distributiv: (a o b) x c = (a x c) o (b x c)

Ein Ring heisst Ring mit Einselement, wenn zusätzlich gilt:
(10) Die Operation x hat genau ein Neutralelement e, d.h. e x a = a für alle a in M
Genau.

Und ein Ring heisst kommutativ, wenn zusätzlich zu (1) - (9) - d.h. (10) wird nicht gefordert - gilt:
(11) Die Operation x ist kommutativ, d.h. a x b = b x a für alle a,b in M

Vorsicht noch: (10) und (11) sind unabhängige Zusatzbedingungen, d.h. es gibt nicht-kommutative Ringe mit Einselement (z.B. der Matrizenring) und es gibt kommutative Ringe ohne Einselement, z.B. der Ring der geraden Zahlen.
Zuletzt geändert von Dgoe am Samstag 5. Oktober 2013, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: das Zehnersystem

Beitragvon Dgoe » Samstag 5. Oktober 2013, 13:14

Beweis von
(7) Die Operation x ist assoziativ, d.h. a x (b x c) = (a x b) x c für alle a,b,c in M

für die Einer E(x) im Zehnersystem.

Zu zeigen: e*(f*g) = (e*f)*g

Die Beweisidee wird also die sein, dass wir die Originale dieser beiden Ausdrücke studieren.

Wir werden nämlich ganz konkret zeigen, dass die Originale dieser beiden Ausdrücke, also e*(f*g) sowie (e*f)*g, gleich sind.

Sei j das Original von e dann gilt: es gibt eine Zahl u so, dass gilt: j = 10*u + e
Sei k das Original von f dann gilt: es gibt eine Zahl v so, dass gilt: k = 10*v + f
Sei l das Original von g dann gilt: es gibt eine Zahl w so, dass gilt: l = 10*w + g

Wir betrachten nun die Gleichung e*(f*g) in der Welt der Originale, also in IZ:

j*(k*l) = (10*u + e) * ((10*v + f) * (10*w + g)) = 10*(u*v*w) + e*(f*g); ich darf beliebig klammern, denn in IZ ist die Multiplikation ja assoziativ
(j*k)*l = ((10*u + e) * (10*v + f)) * (10*w + g) = 10*(u*v*w) + (e*f)*g; ich darf beliebig klammern, denn in IZ ist die Multiplikation ja assoziativ

Da wegen der Gültigkeit des Assoziativgesetzes gilt: j*(k*l) = (j*k)*l

Etwas einfacher formuliert: wir haben nachgewiesen, dass die Originale gleich sind (mithilfe der Gültigkeit des Assoziativgesetzes der Multiplikation für die ganzen Zahlen).


Dabei ist das Argument trivial: wenn die Originale gleich sind, dann sind natürlich auch ihre Einer gleich.

Und da der Einer vom einen Original e*(f*g) ist, und vom anderen Original (e*f)*g ist, und weil die Originale gleich sind, sind auch die Einer gleich, also:

e*(f*g) = (e*f)*g

Was zu zeigen war.

Die Zusammenfassung:

wir haben zwei Einer e*(f*g) und (e*f)*g, diese haben je ein Original; aufgrund der Gültigkeit des Assoziativgesetzes der Multiplikation für die ganzen Zahlen sind die Originale gleich - das haben wir oben nachgerechnet. Und zwei ganze Zahlen, die gleich sind, haben trivialerweise denselben Einer, somit müssen e*(f*g) und (e*f)*g gleich sein.
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Re: das Zehnersystem

Beitragvon Dgoe » Samstag 5. Oktober 2013, 14:11

Beweis von
(8) Die Operationen o und x sind links-distributiv: a x (b o c) = (a x b) o (a x c)

für die Einer E(x) im Zehnersystem.

Zu zeigen: e*(f+g) = (e*f)+(e*g)

Die Beweisidee wird also die sein, dass wir die Originale dieser beiden Ausdrücke studieren.

Wir werden nämlich ganz konkret zeigen, dass die Originale dieser beiden Ausdrücke, also e*(f+g) sowie (e*f)+(e*g), gleich sind.

Sei j das Original von e dann gilt: es gibt eine Zahl u so, dass gilt: j = 10*u + e
Sei k das Original von f dann gilt: es gibt eine Zahl v so, dass gilt: k = 10*v + f
Sei l das Original von g dann gilt: es gibt eine Zahl w so, dass gilt: l = 10*w + g

Wir betrachten nun die Gleichung e*(f+g) in der Welt der Originale, also in IZ:

j*(k+l) = (10*u + e) * ((10*v + f) + (10*w + g)) = 10*(u*(v+w)) + e*(f+g); ich darf das, denn in IZ gilt das Distributivgesetz.
(j*k)+(j*l) = ((10*u + e) * (10*v + f)) + ((10*u + e) * (10*w + g)) = 10*((u*v)+(u*w)) + (e*f)+(e*g); ich darf das, denn in IZ gilt das Distributivgesetz.

Da wegen der Gültigkeit des Distributivgesetzes gilt: j*(k+l) = (j*k)+(j*l)

Etwas einfacher formuliert: wir haben nachgewiesen, dass die Originale gleich sind (mithilfe der Gültigkeit des Distributivgesetzes für die ganzen Zahlen).

Dabei ist das Argument trivial: wenn die Originale gleich sind, dann sind natürlich auch ihre Einer gleich.

Und da der Einer vom einen Original e*(f+g) ist, und vom anderen Original (e*f)+(e*g) ist, und weil die Originale gleich sind, sind auch die Einer gleich, also:

e*(f+g) = (e*f)+(e*g)

Was zu zeigen war.


Die Zusammenfassung:

wir haben zwei Einer e*(f+g) und (e*f)+(e*g), diese haben je ein Original; aufgrund der Gültigkeit des Distributivgesetzes für die ganzen Zahlen sind die Originale gleich - das haben wir oben nachgerechnet. Und zwei ganze Zahlen, die gleich sind, haben trivialerweise denselben Einer, somit müssen e*(f+g) und (e*f)+(e*g) gleich sein.
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Re: das Zehnersystem

Beitragvon Dgoe » Samstag 5. Oktober 2013, 14:22

Der Beweis von
(9) Die Operationen o und x sind rechts-distributiv: (a o b) x c = (a x c) o (b x c)
ist vollkommen analog zu (8), statt links-distributiv nun nur rechts-distributiv.
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