'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Moderator: enegh

'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 2. September 2010, 07:57

In Brasilien gilt nun bis zu den Wahlen am 3. Oktober ein Satire-Verbot. Witze, Komik und Satire über die Präsidentschaftskandidaten sind somit nicht erlaubt. Politiker könnten ohne Angst vor solchen Verunglimpfungen und Witzeleien offen und ehrlich reden, witzelte der brasilianische Komiker Marcelo Tas in seiner wöchentlichen Fernsehshow "CQC". Zudem werde so das Bild der Kandidaten nicht verfälscht. Das Gesetz sei ein Erbe der Diktatur, kritisiert der Humorist Hélio de la Peña in der brasilianischen Zeitung Folha. Damit wurde seinerzeit die Pressefreiheit beschnitten und schade dem Ruf des Landes nun nachhaltig, erklärt er.

Man stelle sich nur vor, solch ein Gesetz würde es hierzulande geben ...
Das mit der Offenheit in den Reden unserer Politiker, dies wäre ja noch nachvollziehbar. Aber Ehrlichkeit?
Die Freiheit zu reden, die nehmen sie sich allerdings doch, jeder Zeit, auch wenn sie nicht gefragt werden. Besonders über Themen und Fragen, die (noch) nicht angesprochen wurden.
Allerdings besteht auch bei uns ein Publizierungsverbot vor Wahlen, dieses bezieht sich aber eher auf Hochrechnungen, also wie ein Politiker im Vergleich zu anderen Politikern dasteht, weniger auf deren Humor. Auch ist der Zeitraum knapper bemeßen ... keine Veröffentlichung vor 18 Uhr – Schließung der Wahllokale. Ein Gesetz wie in Brasilien ... undenkbar, recht lange würde ein hiesiger Humorist seine Satire über einen Politiker auch selten zurückhalten können; er würde zerplatzen.

Desweiteren ist eine Diktatur hierzulande schon einige Zeit her, obwohl:
zeitweise scheint eine Diktatur doch schon durchzuschimmern, scheint langsam wieder sichtbar zu werden, eine Diktatur mit dem Diktat einiger Irrungen und Verwirrungen. Quasi eine Diktatur von Leuten ohne Geistesblitz, also weniger ein Diktum. Ein Gesetz wie in Brasilien wäre also für die Katz.

Für ebendiese ist nun das sehnlichst erwartete und kürzlich veröffentlichte 'Gutachten zu Energieszenarien' des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (EWI). Weniger wegen dessen Inhalt, dieser war ja schon weitgehend vermutet worden, auch die Reaktionen einzelner Politiker waren vorhersehbar und entsprachen dem oben benannten katzenartigen Diktat.
Mit Gutachten ist es nunmal wie mit Statistiken:
mit ihnen kann man alles oder garnichts beweisen; man kann aus ihnen herauslesen was man will.
Oder es ist wie mit dem Wetterbericht:
die Vorhersage stimmt immer, meistens jedenfalls, allerdings hält sich das Wetter nicht immer daran.

    "Wir kritisieren die Auswahl der Gutachter, denn wer von Eon und RWE bezahlt wird, kann nicht neutral sein"
sagte Jochen Stayder - Sprecher der Anti-Atom-Organisation 'ausgestrahlt' .

    "Wir sollten eine klar zweistellige Verlängerung der Laufzeiten bekommen. Die brauchen wir, um die ehrgeizigen Ziele unseres Energiekonzepts zu erreichen"
sagte der FDP-Minister Brüderle der Wirtschaftswoche. Und weiter:
    „Die Szenarien haben ergeben, daß der volkswirtschaftliche Nutzen bei einer Laufzeitverlängerung zwischen 12 und 20 Jahren höher ist als bei den Extrem-Varianten mit 4 und 28 Jahren. Deshalb sollten wir uns dazwischen einigen.“
Die Regierung dürfe keines ihrer drei Ziele – eine sichere, klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung – vernachlässigen, meinte er.
Volkswirtschaftlich? Herr Brüderle, sie sind Wirtschaftsminister - sprechen sie nicht von Volk.
Ehrgeizig? Klimafreundlich und bezahlbar?
    "Mit dem Energiekonzept werden die Weichen gestellt, daß Deutschland auch langfristig ein wettbewerbsfähiger Industriestandort bleibt"
kolportierte er. Aah ja!
... und weiter gab er sich offen:
    „Wer sich einseitig orientiert, läuft Gefahr, eine verzerrte Entscheidung zu treffen.“
Wie war, wie war!
Container-Guido hatte auch wieder etwas zu melden, er mutmaßte - von denken kann ja nicht die Rede sein:
    "In der Diskussion gewesen ist ein Korridor zwischen 10 und 15 Jahren und ich sage Ihnen voraus, in dieser Größenordnung wird es auch beschlossen werden"
Die Kanzlerin meinte dazu in der ARD:
    "Fachlich zehn bis 15 Jahre ist vernünftig"
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" vorschreiben, daß alle deutschen Kernkraftwerke mit Baumaßnahmen gegen Flugzeugabstürze geschützt werden. Alle AKW sollten gegen den Absturz eines Passagierflugzeugs vom Typ A320 geschützt sein, das Terroristen in einen Meiler lenken könnten.
Er betonte, im Gegensatz zu Minister Brüderle, der durch Laufzeitverlängerungen beim Strompreis Einsparungen von acht Milliarden Euro bis 2030 kommen sieht, betonte Norbert Röttgen, längere Laufzeiten hätten nur eine marginale, also keine entscheidende Bedeutung. Die Auswirkungen auf den Klimaschutz und den Strompreis seien also äußerst gering.
Röttgen will mit einer maßvollen Verlängerung Zeit für den Ausbau der Stromnetze gewinnen, vor allem um den Windstrom von den Küsten abzutransportieren. Die politische Diskussion dürfe nicht auf die Kernkraft verengt werden, sagte der Umweltminister. Viel wichtiger für den Klimaschutz sei zum Beispiel eine höhere Energieeffizienz bei Gebäuden und Verkehr. So könnten in 40 Jahren bis zu 50 Prozent Energie eingespart werden.

Daß nun Herr Röttgen "GRÜN" redet, sich eine grünen Anstrich gibt, ist verständlich, schließlich will er in NRW CDU-Vorsitzender und später Spitzenkandidat der CDU werden.
Die Ratten verlassen das sinkende berliner Schiff???
Will er sich auch, mit Hilfe der GRÜNEN, zum NRW-Ministerpräsident wählen lassen???
Ihgitt, der Käse schimmert ja auch schon grün! Schimmel?
Alles was unnatürlich grün wird, ist schlecht und sollte schleunigst entsorgt werden.

    Herr Brüderle, haben sie noch 'en Brüderle? Oder überaupt noch 'en Geschwisterle?
    Bestimmt! Einer allein kann doch nicht soviel Blödsinn reden!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


-----

Viele Grüße
Der Neandertaler
Benutzeravatar
Der Neandertaler
 
Beiträge: 752
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 05:37

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Britta » Donnerstag 2. September 2010, 12:56

Der Neandertaler hat geschrieben:In Brasilien gilt nun bis zu den Wahlen am 3. Oktober ein Satire-Verbot. Witze, Komik und Satire über die Präsidentschaftskandidaten sind somit nicht erlaubt. Politiker könnten ohne Angst vor solchen Verunglimpfungen und Witzeleien offen und ehrlich reden, witzelte der brasilianische Komiker Marcelo Tas in seiner wöchentlichen Fernsehshow "CQC". Zudem werde so das Bild der Kandidaten nicht verfälscht. Das Gesetz sei ein Erbe der Diktatur, kritisiert der Humorist Hélio de la Peña in der brasilianischen Zeitung Folha. Damit wurde seinerzeit die Pressefreiheit beschnitten und schade dem Ruf des Landes nun nachhaltig, erklärt er.

Man stelle sich nur vor, solch ein Gesetz würde es hierzulande geben ...
Das mit der Offenheit in den Reden unserer Politiker, dies wäre ja noch nachvollziehbar. Aber Ehrlichkeit?

Das bedeutet im Umkehrschluß, dass erwartet wird das Politiker sich dann trauen würden, den größten Stuss loszulassen. Naja, wenn es nur an den Witzen liegt, die man darüber macht, dass Politiker nicht offen und ehrlich reden - sich also nicht trauen zu sagen was sie denken aus Angst vor Spott, dann würde ich mit den Witzen auch bis nach den Wahlen warten - die kämen dann aber umso besser.

Aber daran liegt es ja nicht. Die reden nicht offen und ehrlich weil eben das was sie tatsächlich denken die Wähler eher davon abhalten würde ihnen ihre Stimme zu geben.

Manchmal wäre es gar nicht so schlecht, wenn man die Gedanken jedes Menschen lesen könnte. Das würde den Menschen ersparen, sich gegenseitig was vor zu machen.

Der Neandertaler hat geschrieben:Die Freiheit zu reden, die nehmen sie sich allerdings doch, jeder Zeit, auch wenn sie nicht gefragt werden. Besonders über Themen und Fragen, die (noch) nicht angesprochen wurden.

Sie finden immer viele Worte um von der Wahrheit abzulenken.
Der Neandertaler hat geschrieben:Allerdings besteht auch bei uns ein Publizierungsverbot vor Wahlen, dieses bezieht sich aber eher auf Hochrechnungen, also wie ein Politiker im Vergleich zu anderen Politikern dasteht, weniger auf deren Humor. Auch ist der Zeitraum knapper bemeßen ... keine Veröffentlichung vor 18 Uhr – Schließung der Wahllokale. Ein Gesetz wie in Brasilien ... undenkbar, recht lange würde ein hiesiger Humorist seine Satire über einen Politiker auch selten zurückhalten können; er würde zerplatzen.

Das kann ich nachvollziehen. Ein guter Witz muß einfach raus. Ich würde auch platzen. :D
Der Neandertaler hat geschrieben:Desweiteren ist eine Diktatur hierzulande schon einige Zeit her, obwohl:
zeitweise scheint eine Diktatur doch schon durchzuschimmern, scheint langsam wieder sichtbar zu werden, eine Diktatur mit dem Diktat einiger Irrungen und Verwirrungen. Quasi eine Diktatur von Leuten ohne Geistesblitz, also weniger ein Diktum. Ein Gesetz wie in Brasilien wäre also für die Katz.

Die Diktatur der Dummheit?

Der Neandertaler hat geschrieben:Für ebendiese ist nun das sehnlichst erwartete und kürzlich veröffentlichte 'Gutachten zu Energieszenarien' des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (EWI). Weniger wegen dessen Inhalt, dieser war ja schon weitgehend vermutet worden, auch die Reaktionen einzelner Politiker waren vorhersehbar und entsprachen dem oben benannten katzenartigen Diktat.
Mit Gutachten ist es nunmal wie mit Statistiken:
mit ihnen kann man alles oder garnichts beweisen; man kann aus ihnen herauslesen was man will.

Aber es heißt ja auch Gutachten und nicht Bösachten...
Der Neandertaler hat geschrieben:Oder es ist wie mit dem Wetterbericht:
die Vorhersage stimmt immer, meistens jedenfalls, allerdings hält sich das Wetter nicht immer daran.

    "Wir kritisieren die Auswahl der Gutachter, denn wer von Eon und RWE bezahlt wird, kann nicht neutral sein"
sagte Jochen Stayder - Sprecher der Anti-Atom-Organisation 'ausgestrahlt' .

Gutachter die von Eon und RWE bezahlt werden, müssen natürlich im Sinne der Konzerne 'gut-achten'.

Der Neandertaler hat geschrieben:
    "Wir sollten eine klar zweistellige Verlängerung der Laufzeiten bekommen. Die brauchen wir, um die ehrgeizigen Ziele unseres Energiekonzepts zu erreichen"
sagte der FDP-Minister Brüderle der Wirtschaftswoche. Und weiter:
    „Die Szenarien haben ergeben, daß der volkswirtschaftliche Nutzen bei einer Laufzeitverlängerung zwischen 12 und 20 Jahren höher ist als bei den Extrem-Varianten mit 4 und 28 Jahren. Deshalb sollten wir uns dazwischen einigen.“
Die Regierung dürfe keines ihrer drei Ziele – eine sichere, klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung – vernachlässigen, meinte er.

Die umweltschädlichen Aspekte und die Gefahr eines GAU's sind nicht eingerechnet. Es wurden nur die Vorteile 'begutachtet' und die Nachteile und Gefahren lassen sich ja nicht rechnen.

Der Neandertaler hat geschrieben:Volkswirtschaftlich? Herr Brüderle, sie sind Wirtschaftsminister - sprechen sie nicht von Volk.
Ehrgeizig? Klimafreundlich und bezahlbar?
    "Mit dem Energiekonzept werden die Weichen gestellt, daß Deutschland auch langfristig ein wettbewerbsfähiger Industriestandort bleibt"
kolportierte er. Aah ja!

Die Industrie ist der größte Verbraucher. Da werden immer mehr Arbeitskräfte durch Maschinen und Computer ersetzt und die benötigen Energie. Handwerk ist nicht mehr gefragt, automatische Fertigung wächst weiter und ist nicht gerade umwelt- oder menschenfreundlich.
Der Neandertaler hat geschrieben:... und weiter gab er sich offen:
    „Wer sich einseitig orientiert, läuft Gefahr, eine verzerrte Entscheidung zu treffen.“
Wie war, wie war!

Da ist er halt sehr einseitig orientiert - zumindest denkt er nicht sehr weit.
Der Neandertaler hat geschrieben:Container-Guido hatte auch wieder etwas zu melden, er mutmaßte - von denken kann ja nicht die Rede sein:
    "In der Diskussion gewesen ist ein Korridor zwischen 10 und 15 Jahren und ich sage Ihnen voraus, in dieser Größenordnung wird es auch beschlossen werden"
Die Kanzlerin meinte dazu in der ARD:
    "Fachlich zehn bis 15 Jahre ist vernünftig"

Es wird schon eine zeitlang dauern, die Energieversorgung zu optimieren. Nur muß man damit endlich mal anfangen. Bisher hat man Alternativen nur sehr halbherzig gefördert. Jobs in Vorstand und Aufsichtsrat nach der politischen Karriere sprechen da eine deutliche Sprache. Da müssen Politiker noch nicht mal offen und ehrlich reden, wenn das so deutlich ist.

Der Neandertaler hat geschrieben:Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" vorschreiben, daß alle deutschen Kernkraftwerke mit Baumaßnahmen gegen Flugzeugabstürze geschützt werden. Alle AKW sollten gegen den Absturz eines Passagierflugzeugs vom Typ A320 geschützt sein, das Terroristen in einen Meiler lenken könnten.

Ja, dass spricht natürlich eindeutig für 'kostengünstige' Energie...

Und nach dem A320 kommt dann irgendwann der A380...
Der Neandertaler hat geschrieben:Er betonte, im Gegensatz zu Minister Brüderle, der durch Laufzeitverlängerungen beim Strompreis Einsparungen von acht Milliarden Euro bis 2030 kommen sieht, betonte Norbert Röttgen, längere Laufzeiten hätten nur eine marginale, also keine entscheidende Bedeutung. Die Auswirkungen auf den Klimaschutz und den Strompreis seien also äußerst gering.

Die Bedeutung für die Profite der Energieriesen ist schon enorm. Hat natürlich keine Bedeutung, weil die nie genug kriegen können. Nur wer satte Gewinne macht, kann die ausländischen Mitbewerber an der Börse aufkaufen.
Der Neandertaler hat geschrieben:Röttgen will mit einer maßvollen Verlängerung Zeit für den Ausbau der Stromnetze gewinnen, vor allem um den Windstrom von den Küsten abzutransportieren.

Das mit den Stromnetzen ausbauen wegen Windstrom ist Augenwischerei. Bei dezentraler Stromversorgung würde man da wieder ganz andere Stromnetze benötigen.
Der Neandertaler hat geschrieben: Die politische Diskussion dürfe nicht auf die Kernkraft verengt werden, sagte der Umweltminister. Viel wichtiger für den Klimaschutz sei zum Beispiel eine höhere Energieeffizienz bei Gebäuden und Verkehr. So könnten in 40 Jahren bis zu 50 Prozent Energie eingespart werden.

Klimaschutz? Der Weg den die gehen wollen ist nicht der beste aber der profitabelste. Das Klima ist da Nebensache.

Der Neandertaler hat geschrieben:Daß nun Herr Röttgen "GRÜN" redet, sich eine grünen Anstrich gibt, ist verständlich, schließlich will er in NRW CDU-Vorsitzender und später Spitzenkandidat der CDU werden.
Die Ratten verlassen das sinkende berliner Schiff???
Will er sich auch, mit Hilfe der GRÜNEN, zum NRW-Ministerpräsident wählen lassen???
Ihgitt, der Käse schimmert ja auch schon grün! Schimmel?
Alles was unnatürlich grün wird, ist schlecht und sollte schleunigst entsorgt werden.

Da könnten wir einiges entsorgen.
Der Neandertaler hat geschrieben:
    Herr Brüderle, haben sie noch 'en Brüderle? Oder überaupt noch 'en Geschwisterle?
    Bestimmt! Einer allein kann doch nicht soviel Blödsinn reden!

Richtig schlimm ist, der ist nicht alleine. Die reden Alle so.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
Benutzeravatar
Britta
 
Beiträge: 2452
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 14:09

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 2. September 2010, 13:00

Es ist interessant, wie sich leider auch in Teilen der Bevölkerung die Ansichten im Laufe der Jahrzehnte zum Thema Atomkraft wandeln.
Die Zeiten der grünen Ära mit dem Motto: Bild scheint immer mehr in die Versenkung zu geraten, und viele Menschen lassen sich von zweifelhaften Argumenten einiger Politiker einlullen.

Hier ein kritischer Bericht zum Thema:


"Teures Öl, Furcht vor dem Klimawandel und Angst vor wachsender Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten verunsichern die Deutschen. Verängstigte Bürger und Verbraucher sind empfänglich für Argumente, die überzeugend klingen, aber nicht überzeugend sind. So wie die, mit denen neuerdings die Union um Zustimmung wirbt. Nach ihrer Lesart ist Atomstrom Ökoenergie pur. Billig, sauber, obendrein quasideutsch und deshalb sicher. Nun will die Union den Atomausstieg kippen – und die 17 hiesigen Kernkraftwerke länger am Netz lassen: weit über das Jahr 2020 hinaus."

weiterlesen hier:

Atomkraft nein danke !
"Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
Benutzeravatar
elfenpfad
 
Beiträge: 2313
Registriert: Freitag 16. Juli 2010, 15:54
Wohnort: Heidiländli ;)

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 2. September 2010, 15:11

Hallo elfenpfad.
elfenpfad hat geschrieben:Es ist interessant, wie sich leider auch in Teilen der Bevölkerung die Ansichten im Laufe der Jahrzehnte zum Thema Atomkraft wandeln.
Die Zeiten der grünen Ära mit dem Motto: Bild scheint immer mehr in die Versenkung zu geraten, und viele Menschen lassen sich von zweifelhaften Argumenten einiger Politiker einlullen.

    Richtig!

Dieses war in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch völlig anders, was zu deren Einführung reichte, sowie zur Errichtung des ersten AKW-Meilers.
Man wollte den Bereich der Kernenergie sogar mit Zustimmung der Bevölkerung weiter massiv ausbauen. Die Frage der Entsorgung stand ja noch nicht an; denn nach einer "Abnutzung" der Brennstäbe konnten diese ja wiederaufbereitet werden.

Spätestens seit Tschernobyl änderte sich das Denken innerhalb der Bevölkerung.

Nun schon wieder:
Focus hat geschrieben:In einer aktuellen Forsa-Umfrage für den FOCUS sagten 81 Prozent der Befragten, auf Kernenergie könne nicht völlig verzichtet werden. Vor fünf Jahren waren nur 59 Prozent dieser Ansicht. Unter den Grünen-Anhängern sind inzwischen 60 Prozent der Meinung, dass die Atomkraft nötig sei, um die Stromversorgung hierzulande zu sichern. Bei den Sympathisanten der Linkspartei teilen 79 Prozent diese Ansicht, bei den SPD-Sympathisanten 81 Prozent, bei der Union 90 Prozent und bei der FDP 93 Prozent.

Also, die Kampange der Atom-Lobby zeigt Wirkung!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


-----

Viele Grüße
Der Neandertaler
Benutzeravatar
Der Neandertaler
 
Beiträge: 752
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 05:37

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 2. September 2010, 16:07

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Das bedeutet im Umkehrschluß, dass erwartet wird das Politiker sich dann trauen würden, den größten Stuss loszulassen. Naja, wenn es nur an den Witzen liegt, die man darüber macht, dass Politiker nicht offen und ehrlich reden - sich also nicht trauen zu sagen was sie denken aus Angst vor Spott, dann würde ich mit den Witzen auch bis nach den Wahlen warten - die kämen dann aber umso besser.

Franz Müntefering sagte in einem FAZ-Interview vom 5.9. 2006
    "Ich bleibe dabei: Daß wir oft an Wahlkampfaussagen gemessen werden, ist nicht gerecht."
Also, Politiker trauen sich immer "den größten Stuss loszulassen.", besonders im Wahlk(r)ampf. Fatal ist nur, wir ignorieren diesen, nehmen ihn nicht ernst - Aussage wie Politiker - und vergessen zu schnell. Nur, nachher ist der Katzenjammer groß, aber ... zu spät.
    "Opposition ist Mist. Lasst das die anderen machen - wir wollen regieren."
auch Münte in seiner Bewerbungsrede für den Vorsitz der SPD auf dem SPD-Sonderparteitag.
Britta hat geschrieben:Manchmal wäre es gar nicht so schlecht, wenn man die Gedanken jedes Menschen lesen könnte. Das würde den Menschen ersparen, sich gegenseitig was vor zu machen.
    Nein! Nein! Nein!
Grausame Vorstellung, mir reicht schon, wenn ich einigermaßen aus deren Körpersprache lesen kann. Auch noch die Gedanken?
Britta hat geschrieben:Aber es heißt ja auch Gutachten und nicht Bösachten...
    Gut gekontert! :D
Britta hat geschrieben:Die umweltschädlichen Aspekte und die Gefahr eines GAU's sind nicht eingerechnet. Es wurden nur die Vorteile 'begutachtet' und die Nachteile und Gefahren lassen sich ja nicht rechnen.
Welche Vorteile? Höchstens die vermeintlichen.
Was ist zum Beispiel mit dem Uran-Bergbau? Dort fallen einige Umweltschäden an. Das "taube" Gestein, aus dem der Abraum besteht, besitzt teilweise hohe Konzentrationen von anderen Metallen, welche eine Gefährdung für die Umwelt darstellen können. Je nach Lagerstättenart, Gewinnungsmethode und Lagerung können die auf den Abraumhalden noch vorhandenen Uran- und Schwermetallverbindungen das Trinkwasser belasten oder durch Staubverbreitung entfernte Gebiete kontaminieren.
Es immer das Gleiche:
Damit wir hier gut leben können, damit wir sagen können:
    Seht her, wir tun etwas für unsere, saubere Umwelt!
dafür werden anderswo die größten Umweltschändungen in Kauf genommen - siehe auch Biosprit

Was mich nur an der ganze Debatte stört, unabhängig von der Laufzeit-Verlängerung, ist die Tatsache, daß Politik mit dieser Laufzeit-Verlängerungs-Debatte, daß sie damit von dem eigentlichen Problem ablenken will. Denn Verlängerung eines AKW bedeutet doch folgerichtig mehr Abfall.

Und, ist dieses Problem schon gelöst????

So, leider muß nun zur Arbeit gehen, restliche Antworten bekommst Du später.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


-----

Viele Grüße
Der Neandertaler
Benutzeravatar
Der Neandertaler
 
Beiträge: 752
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 05:37

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Britta » Donnerstag 2. September 2010, 21:03

Hallo Neandertaler,
Der Neandertaler hat geschrieben:Also, Politiker trauen sich immer "den größten Stuss loszulassen.", besonders im Wahlk(r)ampf. Fatal ist nur, wir ignorieren diesen, nehmen ihn nicht ernst - Aussage wie Politiker - und vergessen zu schnell. Nur, nachher ist der Katzenjammer groß, aber ...

Nein, irgnorieren tun wir den Stuss nicht. Wir wissen aber vorher schon, dass es nach den Wahlen noch viel schlimmer kommt, wie etwa bei 2+0 = 3 (MWST).

Nur wenn der Stuss mal zu deutlich wird, dann kann der Politiker seinen Wahlkampf vergessen. Er darf also der Gegenseite keine Angriffsfläche bieten, die dazu Gelegenheit gibt, ihn in der Presse voll zu outen. Also besser Stuss reden wie etwa Blüm damals mit seinem 'Marx ist tot und Jesus lebt'.
Der Neandertaler hat geschrieben:zu spät.
    "Opposition ist Mist. Lasst das die anderen machen - wir wollen regieren."
auch Münte in seiner Bewerbungsrede für den Vorsitz der SPD auf dem SPD-Sonderparteitag.

Klar, wer regiert kann mehr verdienen.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Manchmal wäre es gar nicht so schlecht, wenn man die Gedanken jedes Menschen lesen könnte. Das würde den Menschen ersparen, sich gegenseitig was vor zu machen.
    Nein! Nein! Nein!
Grausame Vorstellung, mir reicht schon, wenn ich einigermaßen aus deren Körpersprache lesen kann. Auch noch die Gedanken?

Naja, von allen möchte ich die auch nicht lesen müssen. :oops:

Aber wenn man das könnte, würden die sich vielleicht mit ihrem Geist auch mehr Mühe machen. Sonst täte Dummheit ja wirklich weh.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Es wurden nur die Vorteile 'begutachtet' und die Nachteile und Gefahren lassen sich ja nicht rechnen.
Welche Vorteile? Höchstens die vermeintlichen.

Jetzt bist du aber auch einseitig. Die Vorteile sind schonmal für die Stromkonzerne, dass die AKW's profitabler sind. Fast nur Profit bei fast null Kosten und die Preise kann man ja trotzdem erhöhen. Und momentan können wir auch gar nicht darauf verzichten. Oder wo soll in der Zwischenzeit der Strom herkommen? Es dauert bestimmt schon die 15 Jahre wie Merkel denkt, bis man komplett auf erneuerbare Energien umgestellt hat. Nur müßte man dann endlich mal damit anfangen und nicht nur kleckern. Machbar ist das Alles.

Der Neandertaler hat geschrieben:Was ist zum Beispiel mit dem Uran-Bergbau? Dort fallen einige Umweltschäden an. Das "taube" Gestein, aus dem der Abraum besteht, besitzt teilweise hohe Konzentrationen von anderen Metallen, welche eine Gefährdung für die Umwelt darstellen können. Je nach Lagerstättenart, Gewinnungsmethode und Lagerung können die auf den Abraumhalden noch vorhandenen Uran- und Schwermetallverbindungen das Trinkwasser belasten oder durch Staubverbreitung entfernte Gebiete kontaminieren.
Es immer das Gleiche:
Damit wir hier gut leben können, damit wir sagen können:
    Seht her, wir tun etwas für unsere, saubere Umwelt!
dafür werden anderswo die größten Umweltschändungen in Kauf genommen -

Ich sehe das immer wenn ich in Australien in Urlaub bin. Die haben da viele Uran-Minen. Gehören der Queen. Da wurde eine Eisenbahnlinie quer durch Australien gebaut, um Uran zu transportieren. Natürlich auch für die Touristen, die diese Strecke nutzen und die langen Roadtrains, die es früher da gab, haben sich auch erledigt. Da müssen sich die Riesenfrösche jetzt eine andere Reisemöglichkeit überlegen. Überall werden Löcher in die Erde gebuddelt und zerstören die Traumpfade der Aborigines. In den USA haben sie es mit den heiligen Black Hills der Sioux auch so gemacht. Da haben sie dann auch die Löcher nicht mehr verschlossen, nachdem sie das ganze Uran rausgeholt hatten. Viele der Indianer sind an Krebs erkrankt und vor dem Verzehr von Obst, Gemüse und Getreide aus diesem Gebiet wird gewarnt.

Der Neandertaler hat geschrieben:siehe auch Biosprit

Ja, ganz üble Sache. Sprit zum Verheizen statt Nahrung für die Menschen. Da sieht man, wie krank die Welt schon ist.
Der Neandertaler hat geschrieben:Was mich nur an der ganze Debatte stört, unabhängig von der Laufzeit-Verlängerung, ist die Tatsache, daß Politik mit dieser Laufzeit-Verlängerungs-Debatte, daß sie damit von dem eigentlichen Problem ablenken will. Denn Verlängerung eines AKW bedeutet doch folgerichtig mehr Abfall.

Dafür gibt es ja das schöne Wort 'Wiederaufbereitung' - klingt doch gut. Und aus dem Rest macht man Munition, die man dann im 'Feindesland' verschiessen kann.

Der Neandertaler hat geschrieben:Und, ist dieses Problem schon gelöst????

Nicht das ich wüßte. Es gab da ein Gutachten :mrgreen: zu Gorleben - das war gefälscht.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
Benutzeravatar
Britta
 
Beiträge: 2452
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 14:09

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 3. September 2010, 06:10

Liebe Britta.
Einen Nachtrag zu:
Briita hat geschrieben:... die Nachteile und Gefahren lassen sich ja nicht rechnen.

Es hat zwar nicht direkt mit der Sitution der Kernkraft zu tun ... oder doch?:
Alle Seiten - Befürworter der Kernkraft wie die für regenerative Energien - beziehen sich auf ein und das selbe Gutachten. Mit diesem Gutachten wurden zum ersten Mal die Kosten einigermaßen beziffert - wohlgemerkt: dies bezieht sich auf den gesamten Klimawandel - die Gefahren sind nicht einbezogen.
    Die UNFCCC hatte darin die jährlichen Anpassungskosten auf 40 bis 170 Milliarden $ beziffert; im Jahr 2030 seien 200 bis 210 Milliarden $ pro Jahr nötig, um die Treibhausgas-Emissionen auf den heutigen Stand zu verringern. Um den Energiesektor klimafreundlich zu gestalten, seien dann Investitionen von 432 Milliarden $ nötig.
    Daraufhin bezifferte das Internationale Institut für Umwelt und Entwicklung (IIED) die Kosten zwei- bis dreimal so hoch.
    Von den wissenschaftlichen Beratern der Bundesregierung wurde danach vorgeschlagen, daß von heute bis 2050 der globale Gesamtausstoß von 750 Milliarden Tonnen CO² nicht überschritten werden darf, um das Zwei-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 67% einzuhalten,
Nun führen die Kernkraftbefürworter aus, daß eine Reduzierung, wie vorgeschlagen, nur mit der Kernenergie erreicht werden kann; die Gegner genau das Gegenteil, also ohne diese Energieform, sie sollte sofort eingestellt werden.

Nachvollziehbar ist es schon:
Welche Veranlassung sollten die Konzerne, bzw. die Wirtschaft haben, wenn durch eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten, die Umwelt hier entlasstet und der letztlich Strom (kurzfristig) billiger wird, welche Interessen sollten also bestehen um noch in regenerative Energieformen zu investieren.

Strom (kurzfristig) billiger?
Die Energiekonzerne wurden Anfang Oktober von Verbraucherschützer und Kartellbehörden bezichtigt, daß sie auf Kosten ihrer Kunden Kasse machen, daß sie also den Strom billig einkaufen und teuer, zu teuer weitergeben. Beziffert wurde dies für jeden Haushalt mit etwa 51€ pro Jahr.
Unabhängig davon, ob die Zahl stimmt:
Wenn die Laufzeitverlänerung kommt - und sie kommt - unabhängig davon, wenn sie danach den Strompreis senken, können sie doch behaupten:
    Seht her, unsere Behauptung stimmt also doch, Strom aus Kernenergie wird billiger.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


-----

Viele Grüße
Der Neandertaler
Benutzeravatar
Der Neandertaler
 
Beiträge: 752
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 05:37

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Britta » Freitag 3. September 2010, 07:07

Der Neandertaler hat geschrieben:Liebe Britta.
Einen Nachtrag zu:
Briita hat geschrieben:... die Nachteile und Gefahren lassen sich ja nicht rechnen.

Es hat zwar nicht direkt mit der Sitution der Kernkraft zu tun ... oder doch?:
Alle Seiten - Befürworter der Kernkraft wie die für regenerative Energien - beziehen sich auf ein und das selbe Gutachten. Mit diesem Gutachten wurden zum ersten Mal die Kosten einigermaßen beziffert - wohlgemerkt: dies bezieht sich auf den gesamten Klimawandel - die Gefahren sind nicht einbezogen.
    Die UNFCCC hatte darin die jährlichen Anpassungskosten auf 40 bis 170 Milliarden $ beziffert; im Jahr 2030 seien 200 bis 210 Milliarden $ pro Jahr nötig, um die Treibhausgas-Emissionen auf den heutigen Stand zu verringern. Um den Energiesektor klimafreundlich zu gestalten, seien dann Investitionen von 432 Milliarden $ nötig.
    Daraufhin bezifferte das Internationale Institut für Umwelt und Entwicklung (IIED) die Kosten zwei- bis dreimal so hoch.
    Von den wissenschaftlichen Beratern der Bundesregierung wurde danach vorgeschlagen, daß von heute bis 2050 der globale Gesamtausstoß von 750 Milliarden Tonnen CO² nicht überschritten werden darf, um das Zwei-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 67% einzuhalten,
Nun führen die Kernkraftbefürworter aus, daß eine Reduzierung, wie vorgeschlagen, nur mit der Kernenergie erreicht werden kann; die Gegner genau das Gegenteil, also ohne diese Energieform, sie sollte sofort eingestellt werden.

Ich frage mich immer wenn ich sowas lese, wie die solche 'Ziele' erreichen wollen. Wir hatten dieses Jahr so viele Dinge, die sich gar nicht berechnen lassen - wie etwa den Vulkanausbruch auf Island oder die Deepwater Horizon. Wieviele Tonnen CO² waren das? So viele Emmissionszertifikate gibt es gar nicht an der Börse. Da müssen die nachdrucken.

Der Neandertaler hat geschrieben:Nachvollziehbar ist es schon:
Welche Veranlassung sollten die Konzerne, bzw. die Wirtschaft haben, wenn durch eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten, die Umwelt hier entlasstet und der letztlich Strom (kurzfristig) billiger wird, welche Interessen sollten also bestehen um noch in regenerative Energieformen zu investieren.

Profitinteressen der Konzerne gehen vor. Da haben die kein interesse an regenerativen Energien und die werden eh schon lange nur halbherzig gefördert.
Der Neandertaler hat geschrieben:Strom (kurzfristig) billiger?
Die Energiekonzerne wurden Anfang Oktober von Verbraucherschützer und Kartellbehörden bezichtigt, daß sie auf Kosten ihrer Kunden Kasse machen, daß sie also den Strom billig einkaufen und teuer, zu teuer weitergeben. Beziffert wurde dies für jeden Haushalt mit etwa 51€ pro Jahr.
Unabhängig davon, ob die Zahl stimmt:
Wenn die Laufzeitverlänerung kommt - und sie kommt - unabhängig davon, wenn sie danach den Strompreis senken, können sie doch behaupten:
    Seht her, unsere Behauptung stimmt also doch, Strom aus Kernenergie wird billiger.

Es wäre eine reine Propaganda-Massnahme. Wobei das immer noch zu wenig ist. Was sind 51€ im Jahr?
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
Benutzeravatar
Britta
 
Beiträge: 2452
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 14:09

Re: 'Gutachten zu Energieszenarien' -Diktum oder Satire?

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 3. September 2010, 15:23

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Ich frage mich immer wenn ich sowas lese, wie die solche 'Ziele' erreichen wollen. Wir hatten dieses Jahr so viele Dinge, die sich gar nicht berechnen lassen - wie etwa den Vulkanausbruch auf Island oder die Deepwater Horizon. Wieviele Tonnen CO² waren das? So viele Emmissionszertifikate gibt es gar nicht an der Börse. Da müssen die nachdrucken.

Besonders frage ich mich, mit welcher Logik gehen sie daran? Wenn überhaupt eine vorhanden
Das Ziel ist klar! Wir müssen etwas tun! Vollkommen verhindern läßt sich dieser Wandel nicht (mehr). Abgesehen davon, Klimawandel hat es auch schon immer und zu allen Zeiten gegeben - auch Naturkatastrophen, ist klar! Schlimm in erster Linie ist:
die Geschwindigkeit mit der dieses fortschreitet. So schnell, daß die Natur keine Zeit hat sich dem anzupassen; denk an die Dinos: sie sind - nach heutiger Kenntnis - durch einen Meteoriteneinschlag ausgestorben ... also ebenfalls: Veränderung von jetzt auf gleich, keine Zeit sich anzupassen.

Der Weg dorthin, wie dieses Ziel erreicht werden kann, ist primär ideologisch bedingt. Zweitens:
Ich versuche es mir immer evolutionär zu erklären, nicht, um es mir leicht zu machen und somit eine Diskussion abzuwürgen, gar zu verhindern, sondern, damit es (für mich) verständlicher wird:
  • Der Mensch war schon von jeher Jäger und Sammler; damals waren es Mammut und Beeren - heute ist es Erfolg und Geld!
Leider müssen wir mit solchen Irrungen und Verwirrungen leben!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


-----

Viele Grüße
Der Neandertaler
Benutzeravatar
Der Neandertaler
 
Beiträge: 752
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 05:37


Zurück zu Innen- und Außenpolitik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 48 Gäste