Wikileaks

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Re: Wikileaks

Beitragvon Britta » Freitag 31. Dezember 2010, 12:18

elfenpfad hat geschrieben:
Britta hat geschrieben
Die Russen machen schon länger genau das Gegenteil der Amerikaner und das wird bald Wirkung zeigen. Während der Westen mit seinem Privatisierungswahn die ganze Welt in die Krise gebracht hat, verstaatlicht Russland seine Schätze, damit der Westen sie nicht kaufen kann und behindert so das Monopoly der Bankster. Oder doch nicht? :?


Dieser Artikel hier dürfte in diesem Zusammenhang und bezüglich Deiner Frage interessant sein ! Vielleicht nur eine Machtverschiebung, die da im Gange ist :?


Putin hat schon vor der Einführung des Euro davon gesprochen, dass Russland den Euro gerne übernehmen würde. Nur hat ihm Euroland bisher immer die kalte Schulter gezeigt, wohl um den Amis nicht zu missfallen. Das scheint sich jetzt zu ändern. Die Tage des US-Imperiums scheinen vorbei.
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Re: Wikileaks

Beitragvon elfenpfad » Freitag 31. Dezember 2010, 12:35

Britta hat geschrieben
Putin hat schon vor der Einführung des Euro davon gesprochen, dass Russland den Euro gerne übernehmen würde. Nur hat ihm Euroland bisher immer die kalte Schulter gezeigt, wohl um den Amis nicht zu missfallen. Das scheint sich jetzt zu ändern. Die Tage des US-Imperiums scheinen vorbei.

Das ist mir auch bekannt ja, und ich denke auch, dass die Tage des US-Imperiums gezählt sind. Es zeichnet sich eine Machtverschiebung ab.
Mir war aber dieser Satz in dem Bericht wichtig vor allem, auf Grund Diese Deiner Aussage :
Britta hat geschrieben
und behindert so das Monopoly der Bankster.


Hier der Ausschnitt, mit der Betonung auf Josef Ackermann !

Ein kurioses Duo: Beim SZ-Führungstreffen spielen sich der russische Ministerpräsident Wladimir Putin und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Bälle zu. Der Russe und der Schweizer reden den Euro stark und räsonieren über einen Beitritt Russlands zur Gemeinschaftswährung. Zugleich kritisiert Putin, Europa missachte russische Investoren.
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Re: Wikileaks

Beitragvon Britta » Freitag 31. Dezember 2010, 12:53

elfenpfad hat geschrieben:
Britta hat geschrieben
Putin hat schon vor der Einführung des Euro davon gesprochen, dass Russland den Euro gerne übernehmen würde. Nur hat ihm Euroland bisher immer die kalte Schulter gezeigt, wohl um den Amis nicht zu missfallen. Das scheint sich jetzt zu ändern. Die Tage des US-Imperiums scheinen vorbei.

Das ist mir auch bekannt ja, und ich denke auch, dass die Tage des US-Imperiums gezählt sind. Es zeichnet sich eine Machtverschiebung ab.
Mir war aber dieser Satz in dem Bericht wichtig vor allem, auf Grund Diese Deiner Aussage :
Britta hat geschrieben
und behindert so das Monopoly der Bankster.


Hier der Ausschnitt, mit der Betonung auf Josef Ackermann !

Ein kurioses Duo: Beim SZ-Führungstreffen spielen sich der russische Ministerpräsident Wladimir Putin und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Bälle zu. Der Russe und der Schweizer reden den Euro stark und räsonieren über einen Beitritt Russlands zur Gemeinschaftswährung. Zugleich kritisiert Putin, Europa missachte russische Investoren.


Ob es jetzt nur um eine Machtverschiebung geht, oder ob die Welt eine andere Richtung einschlägt, wenn sich die Macht verschoben hat, ist noch nicht so raus.

Mir gefällt die Welt so wie sie ist nicht. Wir gehen arbeiten ohne Spaß für immer weniger Geld, sind nur noch Nummern und Kostenfaktoren und sollen immer mehr für immer weniger zahlen. So macht das Leben keinen Spaß und bei vielen Menschen dieser Welt ist es kein Leben sondern Überleben. Die Kriege für US-Ölfirmen kosteten Millionen an Menschenleben und weitere Kriege sollen folgen. So sieht die Welt aus, die US-Banker gestalten. Man bekommt den Eindruck, dass das Paradies Erde die Hölle ist.

Eine Machtverschiebung, weg von diesen Verbrechern, würde ich mir schon wünschen.
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Re: Wikileaks

Beitragvon Britta » Sonntag 2. Januar 2011, 23:04

Hier hab ich was aus 2008: http://wikileaks.ulalala.net/cable/2008 ... D3418.html

1. (C) Summary: On October 29, Pakistani xxxxxxxxxxxx
convoked Ambassador to raise several
recent hot-button issues. In response to a Pakistani Senate
resolution, xxxxxxxxxxxx raised protests against alleged
U.S. attacks inside Pakistani territory. He reiterated MFA
requests to repatriate Aafia Siddiqi and pushed back on
pending 1267 cases. The protests were largely pro forma but
the meeting is already being reported in Pakistani press as
MFA's "strong protest" against U.S. violations of
sovereignty. End Summary.

¶2. (C) On October 27, the Pakistani Senate passed a
resolution strongly condemning alleged attacks by U.S. drones
in Pakistani territory. The Senators called upon the GOP to
convey this protest to U.S. and NATO/ISAF authorities. In
response, Acting xxxxxxxxxxxx convoked
Ambassador to register their ongoing complaints. xxxxxxxxxxxx
repeated previous GOP statements condemning the violation of
territorial integrity and also reiterated that such attacks
undermine political solutions in the tribal areas of
Pakistan. Ambassador noted the ongoing and successful
military cooperation between the U.S. and Pakistan.


Da beschwert sich Pakistan über die Drohnenangriffe der USA.

Hat nichts genutzt - die Amerikaner weiten ihre Angriffe weiter aus, wie wir wissen.
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Re: Wikileaks

Beitragvon Britta » Sonntag 9. Januar 2011, 17:09

Nach diesem Cable hier: http://213.251.145.96/cable/2009/02/09MOSCOW367.html

müßten eigentlich unsere Gaspreise enorm gefallen sein. Statt dessen zahlen wir jedes Jahr mehr.

Smith estimated the average price to
Europe would drop from $512 per mcm in the fourth quarter of
2008 to just $170 per mcm in the third quarter of 2009....

...Unfortunately for Gazprom, there does not seem to be
much hope for a rebound in the prices it can charge European
customers. Wood Mackenzie, a global energy consulting firm,
predicts continued downward pressure on European gas prices
for the next few years....

...Lambert noted that reduced European demand will
coincide with large increases in global volumes of LNG,
largely from Qatar, coming online in 2009 and 2010...

...find itself in Europe,
over-supplying the market and driving spot-market gas prices
lower for the foreseeable future.


und von Qatar bekommen wir auch Gas, was die Preise noch weiter drücken müsste.

Immerhin hat der Wert von Gazprom durch die fallenden Gaspreis um 70% abgenommen. Die Preise haben dagegen für den Entverbraucher zugenommen und mein Anbieter hat auch schon wieder für dieses Jahr mit Preiserhöhung gedroht.

Auch der Rubel-Kurs sollte für billigere Preise sorgen:

The one bright spot for Gazprom's finances is the
weakening ruble. With most of its revenues in dollars or
euros and most of its operating expenses in rubles, the
company stands to benefit substantially from a weak ruble.


Die sinkenden Einnahmen von Gazprom sind auch problematisch für die russische Bevölkerung, denn Gazprom ist nicht nur einfach so ein Unternehmen, sondern als Staatsunternehmen werden auch jede Menge der Einnahmen für soziale Projekte verwendet. Aus diesem Grund kann Gazprom auch nicht einfach so Leute entlassen.

second only to its mission of providing gas to
Russian consumers is its non-commercial mission of providing
a variety of social welfare programs.

¶13. (SBU) However, Gazprom will face tremendous political
pressure to avoid cost-cutting measures that would result in
massive job losses or big reductions in procurement or social
expenditures.


Und dann gibt es ja noch die Geschichte, wo der Ukraine vorgeworfen wird, sie stehle russisches Gas, wo die USA und Europa behaupten, es sei nicht wahr.

http://213.251.145.96/cable/2009/02/09MOSCOW403.html

8. (C) Miller became extremely animated when responding to
the Ambassador's inquiries related to the gas dispute with
Ukraine. The Ambassador noted press reports quoting EU
Energy Commissioner Piebalgs to the effect that the EU had
seen no evidence of Ukrainian theft of Russian gas intended
for Europe during the first week of January, the proximate
cause given by Russian officials for the cutoff.

¶9. (C) Miller responded forcefully and colorfully that no one
could doubt that the Ukrainians had been stealing Russian
gas. Often raising his voice and at times literally rising
from his seat, Miller described the Ukrainian political
leadership as a "criminal enterprise," and Ukraine's actions
during the crisis as "totally illogical." "I'd like to meet
the person who claims Ukraine didn't steal gas.
"


Der Gazprom-Chef hat sich über diese Vorwürfe ganz schön aufgeregt und möchte denjenigen persönlich treffen, der behauptet die Ukraine würde kein Gas stehlen.

Ich hab mir damals schon gedacht, dass es logisch ist das die Gas abzapfen. In den Cables wird das jetzt auch zugegeben.

COMMENT
-------

¶16. (C) Miller is likely correct that gas transit to Europe
through Ukraine will continue to be a problem in the future.
However, Gazprom's solution to that problem -- duplicative
multi-billion dollar alternative pipelines ) is not the
answer. A better solution is a transparent,
commercially-based gas industries in both Russia and Ukraine
-- neither of which exist today.
Beyrle


Mal sehen, wann die Medien wieder darüber lügen...
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Re: Wikileaks

Beitragvon Britta » Donnerstag 13. Januar 2011, 12:26

Ich hatte das im Chodorkowski-Thread schon mal angesprochen und setze es jetzt nochmal hier rein. Es gibt da Neuigkeiten:

Es sind inzwischen Wikileaks-Dokumente veröffentlicht, die nachweisen dass die Drogenmafia beste und jahrzehntelange Beziehungen zu höchsten US-Regierungskreisen hat. Nicht nur das, die Investmentbanker auch. Alle 3 Parteien arbeiten sehr gut und sehr eng zusammen. Da darf z.B. US-Investmentbanker Allan Stanford in Barbados ganz offensichtlich 'Wertanlagen' verkaufen, die aus Luft bestehen, solange er nur Drogengelder wascht. Das ging sogar soweit, dass sich die Botschafterin nicht mit diesem fotografieren lassen wollte.

http://213.251.145.96/cable/2006/05/06B ... WN755.html
Note: Allen Stanford is a controversial Texan billionaire who has made significant investments in offshore finance, aviation, and property development in Antigua and throughout the region. His companies are rumored to engage in bribery, money laundering, and political manipulation. End Note.)

...7. (C) Embassy officers do not reach out to Stanford because of the allegations of bribery and money laundering. The Ambassador managed to stay out of any one-on-one photos with Stanford during the breakfast.


http://de.wikipedia.org/wiki/Allen_Stanford
FOCUS berichtete bereits am 17. März. Das Nachrichtenmagazin "SPIEGEL" berichtete in Ausgabe 13 / 2009 am 23. März 2009 auf Seite 121 unter der Überschrift "Eine schäbige Episode" im Zusammenhang mit einem Cricket-Match auf Antigua, Stanford und seine Firma Stanford Financial Group - Zitat - "...soll Anleger um etwa acht Milliarden Dollar betrogen haben...". Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC teilte schon im Februar 2009 offiziell mit, die Stanford-Familie und gewisse Freunde hätten an dem Großbetrug mitgewirkt; daraufhin habe die SEC die Stanford-Guthaben, soweit erreichbar, eingefroren.


Immerhin berichteten die Nachrichtenmagazine in 2009 und die SEC muß jetzt auch ermitteln. Standfords Treiben ist aber schon seit mindestens 2 Jahrzehnten bekannt.

Hier die Anklageschrift (57 Seiten): http://info.publicintelligence.net/Stan ... ctment.pdf

Seine Beziehungen wurden in einem Interview deutlich:

ALLEN: YOU TALKING ABOUT THE CIA?

COHN: WELL, YOU TELL ME.

ALLEN: I'M NOT GOING TO TALK ABOUT THAT.

COHN: WHY NOT?

ALLEN: I'M JUST NOT GOING TO TALK ABOUT THAT.


Seine Beziehungen zum Congress: http://www.opensecrets.org/news/2009/02 ... rd-wa.html

Seine Beziehungen zur anerikanischen Börsenaufsicht SEC werden im neuesten Bericht deutlich. Da wird darüber berichtet, dass eine Untersuchung in 1998 und eine in 2002 einfach eingestellt wurde: http://www.sec.gov/news/studies/2010/oig-526.pdf

The OIG investigation also found evidence of larger SEC-wide reasons that the Stanford matter was not pursued over the years.


Diese 'larger SEC-wide reasons' sind schon interessant....

Da heiß es auf Seite 34 des Berichtes:

The 1998 Stanford MMUI Was Likely Not Even Openend in Response to the Examination Staff's Referral, But in Response to a Concern From the U.S. Customs Department That Stanford Was Laundering Money

The OIG investigation found that Enforcement likely only opened the MUI after being caontacted by the United States Customs Department regarding the possibility that Stanford was involved in money laundering.

The 1998 Stanford MUI was opened on May 18, 2008 at 5:17 p.m. Exihibit 52 at 3. J. Harold Degenhardt, District Administrator for the FWDO at that time, approved opening the MUI. Id. at 2. The matter was classified as, inter alia, "Fraud in Offer/Sales/Purchases," "Suitability" and "Possible Organized Crime".


Die Beweise gab es schon 1998...

2008 berichtete die NYT, dass die Anklage fallengelassen wurde, weil eine andere Abteilung der US-Regierung das verlangte. http://www.nytimes.com/2009/02/18/busin ... .html?_r=1
Mr. Stanford’s offshore banking activities caught the attention of law enforcement agencies dating as far back as 1998.


Sein Treiben war Allen bekannt und trotzdem konnte er 20 Jahre lang weiter machen - aus Gründen 'der nationalen Sicherheit'. Ganz besonders witzig:

Mr. Stanford and his firm have emerged as recent contributors to various American lawmakers, focusing particularly on legislators considering bills that could change offshore banking rules.


He said the S.E.C. “stood down” on its investigation at the time at the request of another federal agency, which he declined to name, but resumed the inquiry in December 2008.


und das ist nur einer der Bankster-Verbrecher, die gedeckt wurden. Es gab immer solche 'Ausnahme-Unternehmen' in der US-Geschichte. http://www.businessweek.com/bwdaily/dnf ... 3_2210.htm

Unbeknownst to almost all of Washington and the financial world, Bush and every other President since Jimmy Carter have had the authority to exempt companies working on certain top-secret defense projects from portions of the 1934 Securities Exchange Act....

Securities-law experts said they were unfamiliar with the May 5 memo and the underlying Presidential authority at issue. John C. Coffee, a securities-law professor at Columbia University, speculated that defense contractors might want to use such an exemption to mask secret assignments for the Pentagon or CIA. "


Aus Gründen der nationalen Sicherheit - natürlich. ;) :lol:

Aus solchen Quellen wurden auch Todesschwadronen finanziert. Den Link reiche ich gerne nach, wenn es jemanden interessiert.

Und natürlich müssen Drogenbarone wie Escobar besonders geschützt werden, wegen der 'nationalen Sicherheit'

http://www.independent.co.uk/news/world ... 28938.html
The Stanford Files: FBI’s first probe was 20 years ago

More than 20 years ago, the authorities repeatedly probed Allen Stanford’s alleged links to some of the world’s biggest and most powerful drug lords. Despite no fewer than five investigations into suspected drug money laundering by law enforcers ranging from Scotland Yard to the FBI, no charges were ever brought.

As banking officials in Central and South America and in the Caribbean moved quickly to freeze accounts linked to Stanford, the full extent of suspicions surrounding his business dealings emerged. Last night, the England and Wales Cricket Board was under growing pressure over its decision to enter into a £50m deal for Stanford’s businesses to sponsor Twenty20 tournaments. The ECB refused to say what detailed steps it took to find out whom it was dealing with before agreeing the deal.

The 58-year-old businessman, whose personal fortune was estimated at $2.2bn last year, headed a global financial group which claimed to have $51bn worth of assets under management. But he is now under investigation by a range of US criminal and regulatory authorities, including the FBI, the Securities and Exchange Commission (SEC), the Internal Revenue Service (IRS) and state financial regulators.

...The investigation was set up after the tiny island, with a population of fewer than 13,000 people, had been targeted by criminals who set up more than 300 banks and rapidly found itself at the centre of a worldwide money laundering operation.

Among them was the Guardian International Bank, created by Allen Stanford. The bank was suspected of laundering drug money from the notorious Medellin and Cali drug cartels run by Pablo Escobar and the Orejuela brothers, according to former FBI agent Ross Gaffney, who headed the task force set up to investigate the suspicious explosion of offshore banks on the island.


300 Banken auf so einer kleinen Insel - da haben die großen Banken auch die Hände im Spiel...

Und Stanford ist nur ein Beispiel, von dem es noch so viele gibt, die nachweislich Beziehungen zu höchsten Regierungs- und Finanzkreisen haben.


Der Prozess gegen Stanford muß leider erstmal verschoben werden, da der Mann ein Drogenproblem hat. Ausserdem hat er, weil ja sein Vermögen beschlagnahmt wurde, ein Problem seine Anwälte zu bezahlen. Die Rechtsschutzversicherung die er abgeschlossen hat, zahlt nicht, weil für den Fall krimineller Machenschaften kein Versicherungsschutz besteht.

Er muß jetzt eh erstmal einen Drogenentzug machen, wobei sich die Frage stellt:

just how does one become drug addicted while in federal custody?


Er hatte während seiner Haft Clonazepam und Mirtazapin bekommen und davon täglich die 3-fache Dosis des Erlaubten. Angeblich ist er von Gefängniswärtern geschlagen worden und die 3-fache Dosis hätten Gefängnisärzte ihm verabreicht. Jetzt wird der Staat für die Sucht verantwortlich gemacht.

http://www.chron.com/disp/story.mpl/bus ... 68790.html

Jedenfalls ist das schon merkwürdig und es stellt sich die Frage, warum diese Übermedikation? Ein Versehen, wo Gefängnisärzte sich doch damit auskennen? Oder gibt es noch eine ganz andere Erklärung? Man kann nicht ausschließen, dass jemand (wie etwa die CIA) ein Interesse daran hat, den Banker kaltzustellen. Auch kann man nicht ausschliessen, das ein Gefängniswärter etwas gegen ihn hat. Allerdings ist es in US-Gefängissen üblich, die Häftlinge mit solchen Medikamenten ruhig zu stellen.

Stanford betrieb eine Full-Service Bank für die CIA und andere US-Geheimdienste. Einer seiner ersten Anwälte war Robert S. Bennett, der auch Jose A. Rodriguez, den früheren Chef der Abteilung für geheime Operationen des CIA, verteidigt hatte und dem die Zerstörung von 92 Foltervideos vorgeworfen wurde.
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Re: Wikileaks

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 13. Januar 2011, 13:34

Britta hat geschrieben
Der Prozess gegen Stanford muß leider erstmal verschoben werden, da der Mann ein Drogenproblem hat. Ausserdem hat er, weil ja sein Vermögen beschlagnahmt wurde, ein Problem seine Anwälte zu bezahlen. Die Rechtsschutzversicherung die er abgeschlossen hat, zahlt nicht, weil für den Fall krimineller Machenschaften kein Versicherungsschutz besteht.

Er muß jetzt eh erstmal einen Drogenentzug machen, wobei sich die Frage stellt:

just how does one become drug addicted while in federal custody?


Er hatte während seiner Haft Clonazepam und Mirtazapin bekommen und davon täglich die 3-fache Dosis des Erlaubten. Angeblich ist er von Gefängniswärtern geschlagen worden und die 3-fache Dosis hätten Gefängnisärzte ihm verabreicht. Jetzt wird der Staat für die Sucht verantwortlich gemacht.


Das ist allerdings eine interessante Kombination an Medikamenten, die da verabreicht wurden, und das noch in dreifacher Menge ! :shock:



Clorazepan ist angstlösend und schlaffördernd und kann nach kurzer Zeit psychisch und physisch abhängig machen.

Und ganz wichtig: Es gehört zu der Gruppe der Benzodiazepinen Was im Zusammenhang mit dem zweiten Mittel Mirtazapin interessant ist in der Wirkungsweise.
Mirtazapin kann nämlich die zentralnervös-dämpfende Wirkung von vielen Benzodiazepinen und anderen sedierenden Arzneimitteln verstärken.
Mirtazapin wird gegen Depressionen eingesetzt.

Quelle Wikipedia
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Re: Wikileaks

Beitragvon Britta » Donnerstag 13. Januar 2011, 18:06

elfenpfad hat geschrieben:
Das ist allerdings eine interessante Kombination an Medikamenten, die da verabreicht wurden, und das noch in dreifacher Menge ! :shock:



Clorazepan ist angstlösend und schlaffördernd und kann nach kurzer Zeit psychisch und physisch abhängig machen.

Und ganz wichtig: Es gehört zu der Gruppe der Benzodiazepinen Was im Zusammenhang mit dem zweiten Mittel Mirtazapin interessant ist in der Wirkungsweise.
Mirtazapin kann nämlich die zentralnervös-dämpfende Wirkung von vielen Benzodiazepinen und anderen sedierenden Arzneimitteln verstärken.
Mirtazapin wird gegen Depressionen eingesetzt.

Quelle Wikipedia


Und sowas passiert in einem staatlichen Gefängnis einem Häftling, der wegen Milliardenbetruges angeklagt ist und Drogengelder für die CIA gewaschen hat.

Was der wohl vor Gericht so alles erzählen könnte...
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Re: Wikileaks

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 13. Januar 2011, 20:49

Britta hat geschrieben:
elfenpfad hat geschrieben:
Das ist allerdings eine interessante Kombination an Medikamenten, die da verabreicht wurden, und das noch in dreifacher Menge ! :shock:



Clorazepan ist angstlösend und schlaffördernd und kann nach kurzer Zeit psychisch und physisch abhängig machen.

Und ganz wichtig: Es gehört zu der Gruppe der Benzodiazepinen Was im Zusammenhang mit dem zweiten Mittel Mirtazapin interessant ist in der Wirkungsweise.
Mirtazapin kann nämlich die zentralnervös-dämpfende Wirkung von vielen Benzodiazepinen und anderen sedierenden Arzneimitteln verstärken.
Mirtazapin wird gegen Depressionen eingesetzt.

Quelle Wikipedia


Und sowas passiert in einem staatlichen Gefängnis einem Häftling, der wegen Milliardenbetruges angeklagt ist und Drogengelder für die CIA gewaschen hat.

Was der wohl vor Gericht so alles erzählen könnte...

Betonung auf "könnte"
Mal schauen, ob er erfolgreich den Drogenentzug übersteht, und ob seine Hirnzellen diese Dosen heil überstanden haben :?
Ich schätze mal, er kann sich an nichts mehr erinnern :mrgreen:
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Re: Wikileaks

Beitragvon Britta » Samstag 22. Januar 2011, 19:02

Aus der Botschaft von Santo Domingo, im Jahre 2006:

http://wikileaks.ch/cable/2006/02/06SAN ... GO409.html

1. (C) Summary and comment. In a February 6 meeting requested by Charge Kubiske to underscore USG concerns about the possible return of Duvalier to Haiti, Dominican Foreign Minister Carlos Morales Troncoso said he had warned the Dominican embassy in Port-au-Prince and others to keep Duvalier out of the Dominican Republic and agreed that Duvalier,s (and Aristide,s) presence could be unhelpful.


Da plante der also schon lange - seit 2004 - wieder nach Haiti zurückzukehren. Na, jetzt ist er ja da...

http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Claude_Duvalier

Wenige Tage nach dem Erdbeben in Haiti im Januar 2010 meldete sich Duvalier über das britische Online-Magazin The Daily Beast wieder zu Wort. Nach seinem Bekunden wollte er die nicht mehr strittigen Millionen seines ehemaligen Schweizer Kontos über das Amerikanische Rote Kreuz der Bevölkerung Haitis spenden. Ironischerweise war er seit dem Berufungsurteil des Bundesstrafgerichtes nicht mehr der Eigentümer des Geldes; es wäre somit auch ohne sein Zutun an den haitianischen Staat gefallen. In Frankreich sorgte die Spendenankündigung für heftige Empörung....

...Das Bundesgericht entschied in einem Anfang Februar veröffentlichten Urteil vom 12. Januar 2010 anders als alle vorhergehenden Instanzen und erklärte, dass die Gelder an die Familie Duvalier zurückgegeben werden müssen, da die damit in Verbindung stehenden Straftaten verjährt seien. Das Urteil erging wenige Stunden vor dem Erdbeben in Haiti, mit der Entscheidung wurde ein Antrag der haitianischen Regierung zurückgewiesen. Als Reaktion auf das Urteil hat der Schweizer Bundesrat per Notrecht beschlossen, die Duvalier-Gelder erneut zu blockieren. Die Schweizer Regierung will damit verhindern, dass der Finanzplatz Schweiz als Zufluchtsort für unrechtmäßig erworbenes Vermögen gelte. Nach Meldungen der Schweizer Nachrichtenagentur SDA will die Regierung das geltende Recht ändern, um das Geld beschlagnahmen und eine Auszahlung an die Duvalier-Angehörigen verhindern zu können.


Man könnte ja auch sagen, er ist seinen verlorenen Millionen hinterhergereist. Den Erdbebenopfern helfen will er bestimmt nicht.
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