Syrien - nächster Schritt

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Uli » Freitag 27. September 2013, 13:13

ralfkannenberg hat geschrieben:Warum benennst Du denn nicht beispielhaft solche Zahlen, die näher der erwartenden Realität sind ?


Näher an der von dir oder an der von Britta erwarteten Realität?
Lass mal gut sein mit dem Quatsch, Ralf: dass das Produkt von 2 Zahlen, von denen jede < 1 ist, kleiner als jede der beiden Zahlen einzeln ist, das weiss jedes Kind und das hat im Kontext dieser Diskussion rein gar nichts verloren.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 27. September 2013, 13:20

Uli hat geschrieben:
ralfkannenberg hat geschrieben:Warum benennst Du denn nicht beispielhaft solche Zahlen, die näher der erwartenden Realität sind ?


Näher an der von dir oder an der von Britta erwarteten Realität?

Hallo Uli,

an der von mir erwarteten Realität. Aber ich kann mich ja irren, deswegen auch mal unter einfachsten Bedingungen das Ergebnis Britta's Rechnung. Die Aussage stammte von Britta und ich wollte (und will) sie nur mal in einer allerersten Näherung quantifizieren.

Uli hat geschrieben:Lass mal gut sein mit dem Quatsch, Ralf: dass das Produkt von 2 Zahlen, von denen jede < 1 ist, kleiner als jede der beiden Zahlen einzeln ist, das weiss jedes Kind und das hat im Kontext dieser Diskussion rein gar nichts verloren.

Und noch immer weiss der geneigte Leser nicht, ob diese "Zahl" von britta's Aussage in der Nähe von Deiner Beispielzahl 80% liegt oder nicht. Er weiss jetzt nur, dass das Produkt kleiner als beide Faktoren ist. Das ist aus mathematischer Sicht zweifelsohne nett, aber es geht mir darum, einen Bezug von Britta's Aussage zu Deinen beispielhaften 80% zu legen.

Über den Aussagegehalt dieser beiden Zahlen kann man sich dann noch später unterhalten, wobei ich der Meinung bin, dass es für den Moment völlig genügend ist, sich diese beiden Zahlen bzw. ihren Wert einfach mal ganz naiv anzuschauen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Uli » Freitag 27. September 2013, 16:17

Nun ja, ein Zweifel ist ein Zweifel ... ob man ihn nun mit 5 oder 50% wichtet; das ist im Prinzip wurscht: in dubio pro res.
Ich denke, dass Assad in den meisten westlichen Medien von vornherein vorverurteilt ist.

Aber es gibt auch Berichte, die nachdenklich stimmen:

UN accuses Syrian rebels of chemical weapons use

"According to the testimonies we have gathered, the rebels have used chemical weapons, making use of sarin gas," del Ponte, a former war crimes prosecutor, said in an interview with Swiss radio late on Sunday.

"We still have to deepen our investigation, verify and confirm (the findings) through new witness testimony, but according to what we have established so far, it is at the moment opponents of the regime who are using sarin gas," she added.
...


Die FSA brüstet sich schon lange damit, chemische Waffen einsetzen zu können:
Free Syrian Army claims chemical weapons capability

A prominent member of the Free Syrian Army claims the rebels have all the components to produce chemical weapons and have the know-how to put them together and use if necessary.


Selbst der "berüchtigte", erz-republikanische US-Sender Fox-News hat noch so seine Zweifel:
Report: Syria chemical attack evidence 'not a slam dunk'

A report by the Office of the Director of National Intelligence into an alleged chemical weapons attack in Syria earlier this month says that President Bashar al-Assad's forces were likely behind the attack, but admits that there are questions left open by the current intelligence picture.
...
However, while Secretary of State John Kerry said Monday that links between the attack and the Assad government are "undeniable," U.S. intelligence officials are not so certain that the suspected chemical attack was carried out on Assad's orders, or even completely sure it was carried out by government forces, the officials said.
...
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon galileo2609 » Freitag 27. September 2013, 18:59

Hallo Uli,
Uli hat geschrieben:Nun ja, ein Zweifel ist ein Zweifel ... ob man ihn nun mit 5 oder 50% wichtet; das ist im Prinzip wurscht: in dubio pro res.

eine 100prozentige Gewissheit ist zum aktuellen Zeitpunkt unter den gegebenen Bedingungen eine nahezu unerfüllbare Forderung. Völlig unangemessen scheint mir jedoch, angesichts der unermesslichen Gräuel, die von beiden Seiten in diesem entsetzlichen Bürgerkrieg begangen wurden, den aus guten Gründen besonders geächteten Einsatz von Massenvernichtungswaffen sozusagen dagegen aufzurechnen und unter den Tisch fallen zu lassen. Unabhängig von den sonstigen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die sich in Syrien täglich ereignen, sind diese Einsätze gesondert zu verfolgen und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen.

Das Prinzip "in dubio pro reo" wurde insofern gewahrt, als nicht nur Obama lange gezögert hat, die Überschreitung der vom amerikanischen Präsidenten gezogene "rote Linie" unmittelbar mit einem Waffengang zu sanktionieren. Die Entwicklung der Entscheidungen der bis heute ungeklärten Ereignisse von früher in diesem Jahr und nach den zweifelsfrei nachgewiesenen Giftgasattacken vom 21. August sind bekannt.
In gewissem Sinne kann auch die Verständigung zwischen Russland und den USA auf eine Zerstörung der syrischen Chemiewaffenbestände und die Einigung der Sicherheitsratsmächte auf die vermutlich heute noch folgende UN-Resolution als fortgesetzte Geltung dieses Prinzips angesehen werden. Man kann nur hoffen, dass damit die ausstehende Strafverfolgung der Verantwortlichen dieses Verbrechens nicht dauerhaft ausgesetzt wird. Auch wenn der ohne Zweifel positive Effekt einer Eliminierung des syrischen Chemiewaffenpotentials zur Zeit eine nachvollziehbare Win-Win-Situation für die gesamte Region darstellt, wäre es fatal, wenn der Eindruck entstünde, die Kriegsverbrecher könnten sich durch diese Einigung von ihrer konkreten Verantwortung sozusagen freikaufen. Und das mit der Aufgabe von Kampfmitteln, deren absehbare Wiederverwendung nahezu unmöglich geworden ist, ohne den definitiven eigenen Untergang zu provozieren.

Wir müssten hier auch generell überhaupt nicht zu diesem Thema diskutieren, wenn es nicht dieses inakzeptable Bestreben von Britta gäbe, via AT der Öffentlichkeit ihre von VT-Phantasien durchseuchte Weltsicht zu präsentieren und partout eine von Endzeitsehnsucht, Antiamerikanismus und irrationalem Unsinn angereicherte Parallelgeschichte durchzusetzen. Wir hätten im Gegenteil in aller Ruhe die Ergebnisse dieses angelaufenen Prozesses abwarten können, in den zahlreiche Spezialisten eingebunden sind, deren Kompetenz über jeden Zweifel erhaben ist. Und garantiert grösser ist, als jene Bauchfähigkeit einer Laienkommentatorin, in deren Leib sich hauptsächlich VT-Bandwürmer winden.

Uli hat geschrieben:Ich denke, dass Assad in den meisten westlichen Medien von vornherein vorverurteilt ist.

Das ist eine subjektive Wertung, der man folgen kann oder auch nicht. Es wäre sicherlich falsch zu behaupten, dass so etwas nicht geschehen ist. In guter Übereinstimmung mit der normalverteilten Kompetenz der Journalisten. Andererseits legen die bekannten Fakten der UNO-Inspektoren und der Nachrichtendienste eine überzeugende Indizienkette vor, die eine Verantwortung für die Giftgasangriffe von Ghuta innerhalb der Strukturen des Assad-Regimes mehr als nahelegen. Die vollmundig angekündigten Gegen"beweise" der russischen Regierung wurden entweder nicht veröffentlicht oder sind, sofern sie verlautbart wurden (Beispiele hier im Thread) an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.

Uli hat geschrieben:Aber es gibt auch Berichte, die nachdenklich stimmen:
UN accuses Syrian rebels of chemical weapons use

Die entsprechenden Äusserungen von Carla del Ponte wurden von der Independent International Commission of Inquiry on the Syrian Arab Republic beim UNHCR, der sie angehört, glaubwürdig dementiert. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, das regelmässig zu ignorieren.

Uli hat geschrieben:Die FSA brüstet sich schon lange damit, chemische Waffen einsetzen zu können:
Free Syrian Army claims chemical weapons capability

"Russia Today" ist aus meiner Sicht keine besonders seriöse Quelle in dieser Angelegenheit. Die kremeltreue Medienanstalt ist bekannt dafür, bei gewissen Themen auch gerne mal Verschwörungstheorien zu protegieren. Der konkrete Fall, den du hier anführst, wäre aber weiter aufzuklären.

Uli hat geschrieben:Selbst der "berüchtigte", erz-republikanische US-Sender Fox-News hat noch so seine Zweifel:
Report: Syria chemical attack evidence 'not a slam dunk'

Fox-News beschäftigt sich hier dominant mit der Frage nach der Befehlskette für den Angriff am 21. August 2013. Dieses Szenario ist ja keines, das neu wäre oder nicht auf dem Radar der Spezialisten wäre. Ansonsten passt der Bericht gut zu der bekannten Obstruktionspolitik der Republikaner, deren erste Priorität es ist, Präsident Obama scheitern zu lassen.

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon galileo2609 » Freitag 27. September 2013, 21:34

Hallo Britta,

Britta hat geschrieben:Ich nehme Fakten schon zur Kenntnis.

In gewissem Sinne ja. Allerdings unterscheidet sich unser individuelles Verständnis, was man als "Faktum" versteht oder bezeichnen kann.
Richtig ist: du nimmst beliebige Informationen meist völlig unkritisch zur Kenntnis, bevorzugt solche, die deine vorfestgelegte Weltdeutung irgendwie unterstützen könnten. Ich verstehe als Faktum solche Informationen, die sich möglichst durch mehrere unabhängige Quellen belegen lassen. Das macht mein Geschäft natürlich wesentlich schwieriger. Aber es ist aus meiner Sicht diskursiv wesentlich befriedigender.

Britta hat geschrieben:Ich habe den Report tatsächlich gelesen und fand die Fakten etwas dünn.
Richtig ist, dass dort viel geschossen wurde und in der Zwischenzeit Gegenstände verändert, hingebracht oder weggebracht werden konnten.

Das ist ein wirklich anschauliches Beispiel deiner Faktenresistenz und deiner (bewussten?) Verdrehung von Aussagen. Ich hatte geschrieben:
galileo2609 hat geschrieben:Richtig ist: Die UNO-Inspektoren haben insgesamt fünf Einschlagstellen untersuchen können. Bei zweien (Impact site 1 und Impact site 4) konnte die Schussbahn zweifelsfrei bestimmt werden. Über die Flugbahnen der Geschosse an den weiteren Impact sites können keine wissenschaftlich validen Angaben gemacht werden, da sie entweder im Nachgang des 21. August bewegt wurden oder keine weiteren geometrischen Daten zur Rekonstruktion vorlagen. Hinzu kommt, dass die betroffenen Gebiete in den Tagen nach dem 21. August einem massivem Bombardement und Beschuss durch die syrische Armee ausgesetzt waren, um Spuren zu verwischen.

Dieser Absatz war bereits eine Antwort auf deine abwegige Behauptung, es hätte nur zwei Geschosse gegeben. Nach dem UNO-Bericht, den du gelesen haben willst. Und auch verstanden hast? Oder einfach nicht akzeptieren willst, weil er deinen VT-Phantasien klar widerspricht? Deine Ausflucht, zu behaupten, du fändest "die Fakten etwas dünn", ist billig und lächerlich. Deine Unterstellung, dass an die Impact sites absichtlich etwas "hingebracht" worden sei, ist ein reines Phantasielügengebilde, das du nicht belegen kannst.

Britta hat geschrieben:Der letzte Satz von dir ist pure Spekulation.
galileo2609 hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Wenn jetzt das Argument kommt, es wäre nur 1 Abschusspunkt und der läge "ungefähr" da, dann kann er auch "ungefähr" außerhalb liegen.

An der Impact site 1 wurde eine 140 mm Artillerierakete vom Typ M14 gefunden, der von Startern vom Typ BM-14 abgefeuert wird. Die Raketen der BM-14 haben nach dem bereits genannten, unabhängigen think tank GlobalSecurity.org exakt die Reichweite (ca. 9,8 km), die der Entfernung des Stationierungsorts der Republikanischen Garde auf dem Dschabal Qāsiyūn zum Einschlagspunkt entspricht (siehe Grafik hier). Und nicht einer Entfernung ""ungefähr" außerhalb". Nach den Datenbanken des ebenfalls amerikanischer Einflüsterungen unverdächtigen Friedensforschungsinstituts SIPRI bezog Syrien im Jahr 1967 ca. 200 Starter BM-14 von der damaligen Sowjetunion. BM-14 wurden nach Jane's Defence Weekly in verschiedenen Variationen durch die syrische Armee im Bürgerkrieg verwendet, aber niemals in der Hand der "Rebellen" gesichtet. (Wer da noch etwas tiefer einsteigen möchte, dem empfehle ich den Blog von Brown Moses).


"...haben exakt die Reichweite" ist für mich eine sehr gewagte Aussage für eine 1967 hergestellte Rakete. Da muss doch das Verfallsdatum schon lange abgelaufen sein. Ausserdem heißt es, die Raketen seinen manipuliert worden. Es passt halt gut zur Lage der Republikanischen Garde.

(ausnahmsweise mal die Stelle als full quote) Soso, dieser Absatz wäre also eine "pure Spekulation" von mir. Ich bin mir nicht sicher, ob du einfach null Ahnung von den hier diskutierten Waffentechnologien hast oder die Mitleser ebenso einfach verarschen willst. Die nachgewiesen eingesetzten Waffensysteme, konkret jenes an der Impact site 1, bestehen aus einem Startgerät (hier der BM-14), einem Antriebsaggregat, einem aufmontierten (variierenden) Gefechtskopf (hier der M14) und einer Füllung des letzteren (hier Sarin). Das Startgerät BM-14 ist eine robuste und einfache mechanische und elektrische Einheit, deren einzige Funktion es ist, die verwendete Antriebseinheit plus Gefechtskopf abzufeuern. Dieses Prinzip ist seit seiner Einführung im Zweiten Weltkrieg, bekannter als "Stalinorgel", nahezu unverändert geblieben. Dieser Typ BM-31-12 war sogar noch im Libanonkrieg von 2006 im Einsatz. Der BM-14 eben aktuell auch im syrischen Bürgerkrieg, in Verwendung durch die syrische Armee.

Wie ich belegen durfte, hat Syrien im Jahr 1967 etwa 200 dieser variabel montierbaren Startergeräte von der damaligen Sowjetunion direkt geliefert bekommen. Der Sinn dieses Faktum war, dir zu zeigen, dass Bestandteile der in den Giftgasangriffen vom 21. August eingesetzten Waffensysteme durchaus ohne Umwege aus der UdSSR den Weg nach Syrien gefunden haben.
Über das Herstellungsdatum des verwendeten Antriebsaggregats (der eigentlichen "Rakete") habe ich keine Aussage getroffen, da ich bislang darüber keine Information habe. Möglicherweise wird diese Information auch nicht zu beschaffen sein. Sie ist jedoch unerheblich, da diese Antriebsaggregate fortlaufend massenhaft (in Lizenz) produziert oder aber durch die UdSSR und später Russland exportiert wurden. Der verwendete Treibstoff ist ein Raketenfesttreibstoff, der nach rein chemischen und physikalischen Parametern funktioniert und damit ist seine Reichweite festgelegt. Brennt der an, geht er ab.

Britta hat geschrieben:Ausserdem heißt es, die Raketen seinen manipuliert worden.

Ein sehr gewagter Manipulierungsversuch von dir, Britta. Bei Jane's Defence Weekly heisst es im Ursprungstext:
The report confirmed that improvised artillery rockets were used in the attack.

Man kann das wie du auch als "improvisiert" oder in Folge als "manipuliert" übersetzen. Sofern man nicht über das themenspezifische Fachvokabular verfügt, oder es absichtlichtlich verschweigen will.
Richtig ist: dieser Begriff bezeichnet einen nicht-konventionellen Gefechtskopf. In der Regel also einen besonderen Gefechtskopf. Im speziellen Zusammenhang einen, der mit ABC-Kampfmitteln bestückt war.

Britta hat geschrieben:Nach Jane's Defence Weekly hat die syrische Armee die Dinger schon lange ausgemustert. Außerdem könnten sie ja auch den Rebellen in die Hände gefallen sein. Also, auch kein überzeugendes Argument.

Ein weiterer Manipulationsversuch von dir. Jane's Defence Weekly schreibt in dem von mir verlinkten Artikel:
The UN team also found the motor from a Soviet-made 140 mm M14 artillery rocket at the Muaddamiyah site. The M14 is fired by BM-14 multiple rocket launchers, which have been largely phased out of military service.
(Hervorhebung durch galileo2609)

Es ist also überhaupt nicht die Rede davon, dass die BM-14 total "ausgemustert" worden wären.

Britta hat geschrieben:
galileo2609 hat geschrieben:[...] Richtig ist: Niemand hat behauptet, dass das postsowjetische Russland chemiewaffenfähige Artilleriegeschosse oder Raketensprengköpfe an Syrien geliefert hat. Das wäre ja noch schöner! Es ist im Gegenteil so, dass seit vielen Jahren bekannt ist, dass die "delivery systems" der syrischen Massenvernichtungswaffen aus sowjetischer Produktion stammen und u. a. bereits in den 1970er Jahren via der ägyptischen Baath-Parteifreunde zur Verfügung gestellt wurden.

Trotzdem kein Beweis, dass es nicht die Rebellen waren.

Wieder nichts verstanden, Britta? Oder ein weiter Manipulationsversuch? Bei diesem Punkt sind wir beim Verstehen der in Ghuta eingesetzten Waffensysteme beim Gefechtskopf angelangt. Dieser spezielle Gefechtskopf sorgt für die "Anlieferung" seiner speziellen Fracht, im Falle des Angriffs vom 21. August für die Verteilung des transportierten Sarin. Zumindest einige Versionen dieser Gefechtsköpfe sind seit den 1970er Jahren nach Syrien gelangt. Möglicherweise wurden sie weiterentwickelt. Aber da wir darüber aktuell keine belegbaren Informationen haben, müssen wir darüber nicht diskutieren. Es ist auch nicht wesentlich für das Verständnis der Ghuta-Attacs. Die Befüllung, die Handhabung und die Auslösung dieser Gefechtsköpfe erfordert eine nicht unwesentliche Ausbildung und Übung im Umgang mit diesen unkonventionellen Waffen. Sowas versteht man aber natürlich nur, wenn man statt VT-Bandwürmern im Bauch auch etwas Verstand im Kopf hat.

Der Rest deines Posts ist nur noch dummes Daherbrabbeln. Nicht annähernd würdig, dass man sich damit befassen kann. Hätte, könnte, würde ... ("Sollte Libyen doch Sarin besessen haben, wird Gaddafi das der Welt bestimmt nicht auf die Nase gebunden haben. Auch im Irak lagerte noch Sarin und auch von hier könnten die Rebellen es haben, genauso wie sie es selbst produziert haben können, oder von den Unterstützerländern erhalten haben können, für eine False Flagg Attacke.") VT-Scheisse eben. Ohne ein Eingehen auf die vorliegenden Fakten. Schieb sie dir einfach dorthin zurück, wo du sie rausgedrückt hast.

Eine Ausnahme noch:
Britta hat geschrieben:Und Brown Moses zu empfehlen :mrgreen: - naja, der weiß ja selber nicht, was er vorher mal geschrieben hat. So schreibt er jetzt, die Rebellen hätten solche Raketen nicht verschiessen können, wo er vorher genau das Gegenteil bewiesen hat:
http://brown-moses.blogspot.de/2013/04/ ... ng-to.html

Warum du dich über Brown Moses amüsieren willst, ist schon klar. Auch er hat als Quereinsteiger wie du eher einen Laienhintergrund. Im Gegensatz zu dir, und hier zitiere ich mal meinen letzten Post, hat er aber eine Kompetenz erreicht, die
galileo2609 hat geschrieben:garantiert grösser ist, als jene Bauchfähigkeit einer Laienkommentatorin, in deren Leib sich hauptsächlich VT-Bandwürmer winden.

Mit seinen Analysen zum syrischen Bürgerkrieg hat er sich, trotz seines Quereinstiegs eine beträchtliche Reputation erworben, die auch von professionellen Gremien nachgefragt wird.

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon galileo2609 » Freitag 27. September 2013, 21:43

Hallo Britta,
Britta hat geschrieben:Es gibt ja nicht nur die Möglichkeit, dass die sogenannten Rebellen an libysche Giftgasbestände herangekommen sind. Sie hatten mindestens 5 Möglichkeiten, an Giftgas heranzukommen
1. Aus Libyen
2. Aus Irak
3. Von Unterstützerländern
4. Selbstgemacht
5. Erbeutete syrische Bestände

du weisst doch: selbst die Russen schliessen einen externen Bezug des eingesetzten Giftgases aus.

Britta hat geschrieben:Die Möglichkeiten, an die notwendige Abschussvorrichtung zu kommen hatten sie ebenfalls.

Britta, kläre erstmal für dich dein technisches Verständnis der Voraussetzungen der Giftgasangriffe vom 21. August.

Britta hat geschrieben:Die Munition ist von 1967 und Assad hat modernere Munition im Bestand. Es wäre sicherer gewesen, diese einzusetzen - wenn schon.
Warum das Risiko eingehen, die alte Munition zu verschiessen, wenn man Neuere hat, die Abschussvorrichtungen für die Alte schon ausgemustert ist, und warum nicht alles vom selben Kaliber?

Auch durch Wiederholung wird dieser Unsinn oder dein dreister Manipulierungsversuch (s. o.) nicht glaubwürdiger.

Britta hat geschrieben:Jedenfalls sind die Beweise nicht ausreichend, um einen militärischen Angriff der USA auf Syrien zu rechtfertigen. Schon gar nicht ohne UN-Mandat. Die US-Regierung hat sich mit ihrer Eile unglaubwürdig gemacht.

Jedenfalls ist dein Antiamerikanismus grösser als dein Verstand. Was du hier auf AT absonderst ist nur noch, wirklich nur noch zum Fremdschämen.

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon galileo2609 » Freitag 27. September 2013, 21:45

Hallo Britta,
Britta hat geschrieben:Ja, die Raketentechnologie mag 1967 schon gut gewesen sein, aber würde man mit einer Rakete Baujahr 1967 im Jahr 2013 den Flug zum Mond riskieren?
Es gibt auch sowas wie Materialermüdung.

s. o. zu deinem Unsinn.

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Uli » Sonntag 29. September 2013, 13:52

Hi Galileo,

galileo2609 hat geschrieben:Hallo Uli,
Uli hat geschrieben:Nun ja, ein Zweifel ist ein Zweifel ... ob man ihn nun mit 5 oder 50% wichtet; das ist im Prinzip wurscht: in dubio pro res.

eine 100prozentige Gewissheit ist zum aktuellen Zeitpunkt unter den gegebenen Bedingungen eine nahezu unerfüllbare Forderung. Völlig unangemessen scheint mir jedoch, angesichts der unermesslichen Gräuel, die von beiden Seiten in diesem entsetzlichen Bürgerkrieg begangen wurden, den aus guten Gründen besonders geächteten Einsatz von Massenvernichtungswaffen sozusagen dagegen aufzurechnen und unter den Tisch fallen zu lassen. Unabhängig von den sonstigen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die sich in Syrien täglich ereignen, sind diese Einsätze gesondert zu verfolgen und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen.


Das ist aber nicht so einfach. Es wäre m.E. überoptimistisch, anzunehmen, dass entsprechende US-Militärschläge nur die Verantwortlichen treffen, mal vorausgesetzt, man kennt diese überhaupt. Kollaterale zivile Opfer sind unvermeidlich und schaffen neues Unrecht.

galileo2609 hat geschrieben:...
"Russia Today" ist aus meiner Sicht keine besonders seriöse Quelle in dieser Angelegenheit. Die kremeltreue Medienanstalt ist bekannt dafür, bei gewissen Themen auch gerne mal Verschwörungstheorien zu protegieren. Der konkrete Fall, den du hier anführst, wäre aber weiter aufzuklären.


Sorry, es war mir entgangen, dass rt.com "Russia Today" ist. Wenn ich das bemerkt hätte, hätte ich diesen Verweis nicht gebracht.

Gruß,
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon galileo2609 » Sonntag 29. September 2013, 14:05

Hallo Uli,
Uli hat geschrieben:Es wäre m.E. überoptimistisch, anzunehmen, dass entsprechende US-Militärschläge nur die Verantwortlichen treffen, mal vorausgesetzt, man kennt diese überhaupt.

ich gehe davon aus, dass die jüngste UN-Resolution eine Eigendynamik entwickeln wird. Um die Verpflichtungen daraus, das syrische Chemiewaffenprogramm zu eliminieren, erfüllen zu können, müssen zwangsläufig einige herrschende Rahmenbedingungen dieses entsetzlichen Bürgerkriegs verändert werden. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass hierzu (ähnlich wie während der Untersuchungen der UNO-Inspektoren) beispielsweise temporär geltende Waffenstillstände ausgehandelt werden müssen. Dazu kommt die Entwicklung der UNO-Konferenzen für Syrien, die als erste Etappe eine Zusammenkunft Mitte November vorsieht.

Sollte sich dieser Konflikt in Folge entschärfen lassen, stehen dann auch Optionen wie zum Beispiel Untersuchungen und Anklagen des Internationalen Strafgerichtshofs zur Verfügung. Militärschläge wären auch hier nur die ultima ratio.

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Yukterez » Sonntag 29. September 2013, 17:15

Britta hat geschrieben:Die US-Regierung hat sich mit ihrer Eile unglaubwürdig gemacht.

Mir fällt in den letzten 60 Jahren kein einziger Krieg ein, der von den USA aus dem Grund, den sie offiziell genannt haben, begonnen wurde. Glaubwürdig waren die noch nie!

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