Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Moderator: enegh

Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 27. Oktober 2013, 18:26

"Wir wollen sicherstellen, daß wir Informationen sammeln, weil wir sie brauchen, und nicht nur, weil wir es können"
dies schrieb Lisa Monaco, Obamas Beraterin in Fragen der Terrorabwehr, in der Zeitung "USA Today".
gedacht wohl als Beschwichtigung ... Beruhigung

>>> Rückblende <<<
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2009 auf die Twin-Tower hatte seinerzeit der US-Präsident George W. Bush im Rahmen des "Kampf gegen den Terror" zwar anerkannt:
"Krieg gegen den Terror kann man nicht gewinnen"
Langfristig wolle er "Freiheit verbreiten", aber ... "sie (die Terroristen) müssen gefunden werden, bevor sie uns etwas tun können."
Infolge dieser Doppelstrategie zur Terrorismusbekämpfung installierte und befürwortete er zunehmend CIA-Geheim­gefäng­nisse und Geheimverhöre, Drohnenangriffe und Kriegseinsätze, wie die im Irak und in Afghanistan. Unter Anderem auch das Gefängnis in Guantanamo Bay. Gegen die Bedrohung im Inneren ... zum Schutz der Vereinigten Staaten, wurde der 'Patriot Act' verabschiedet. Mit diesem wurde den Strafverfolgungsbeamten und Mitarbeitern der Nachrichtendienste Instrumente anhand gegeben, um Terrorzellen und Netzwerke - etwa in Kalifornien, New York, Ohio, Virginia, Florida und anderen Staaten - zu zerschlagen.
... aber auch Hilfen zur Erfassung von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen über Terroristen im Ausland
>>> Rückblende - Ende <<<

Nach Berichten der britischen Zeitung "The Guardian" und der "Washington Post" vom 6./7. Juni zufolge, wonach der us-amerikanische Geheimdienstes NSA mittels eines geheimen Überwachungsprogramms - Namens "Prism" - auf Serverdaten fast aller großen Internetkonzerne zugreifen kann, warnt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor einer "möglichen Beeinträchtigung von Rechten deutscher Staatsangehöriger". Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) kommentierte allerdings die Debatte:
    "Noch bevor man überhaupt weiß, was die Amerikaner da genau machen, regen sich alle auf, beschimpfen die Amerikaner. Und diese Mischung aus Anti-Amerikanismus und Naivität geht mir gewaltig auf den Senkel."
    höre ich da ein wenig Opposition zu Merkel???
Hänneschen, daß Kanzleramtsminister Pofalla am 12. August erklärte - nach seiner Befragung im Parlamentarischen Kontrollgremium:
"Der Vorwurf der vermeintlichen Totalausspähung in Deutschland ist vom Tisch.
Es gibt in Deutschland keine millionenfache Grundrechtsverletzung."
Daß er im Weiteren erklärte, die amerikanischen und britischen Geheimdienste hätten ihm schriftlich versichert, sie würden sich an "Gesetz und Recht" halten, das nenne ich naiv.
... Geheimdiensten etwas zu glauben - an wessen Recht und Gesetz überhaupt? deutsche doch wohl nicht
Nach Pofallas Speichelleckerei erklärt nun auch Bundesinnenminister Friedrich am 16. August :
"Alle Verdächtigungen, die erhoben wurden, sind ausgeräumt."
Schnell bemühte sich Bundeskanzlerin Merkel am selben Tag hunzuzufügen:
"Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, daß die Fragen, die aufgeworfen wurden, geklärt sind."
Nachdem die Überwachung Merkels Handy bekannt wurde, beschwert sich Hollande bei den USA über das womöglich massenhafte Ausspähen, er zeigte sich erbost darüber - und mahnte Benehmen an angemeßener Stelle an:
    "Die erste Regel des guten Benehmens ist:
    Man überwacht nicht die Handys von Personen, die man bei internationalen Gipfeln trifft."
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) fordert schon am 6. Juli:
"Alle Wanzen müssen auf den Tisch."
unsinnige Forderung - Muttis Handy lag doch schon da
Nach Hollande meldete sich auch Mutti zu Wort:
"Für die Zukunft muß etwas verändert werden, und zwar gravierend"
Klar!
, schon richtig, Angie.
Komisch, immer erst nachdem Frau Merkel selber betroffen ist, meldet sie sich zu Wort und mimt Betroffenheit!
Dies war schon 2006 so als bekannt wurde, daß Merkels Haus von einer Überwachungskamera des Pergamon-Museums in Berlin-Mitte erfaßt wurde. Daß aber nicht nur Aufnahmen von dem Haus selber, sondern auch Aufnahmen in ihrem Wohnzimmer gemacht werden konnten.
... und eventuell auch gemacht wurden
Angie, da die Kamera auf dem Dach des weltberühmten Museums 24 Stunden in Betrieb gewesen war, ist dies keine Überwachung, ...
'Rund-um-die-Uhr-Bewachung'!
Ein regelrechter Wildwuchs privater und öffentlicher Überwachungskameras, die nicht selten in das Persönlichkeitsrecht der Bürger eingreifen und ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzen, wird zwar zur Kenntnis genommen, sogar bedauert. Trotzdem wird die Rechtsgrundlage für die 'vorsorgliche' Beobachtung und Informationserhebung von Objekten, Personen oder Gegenständen ermöglicht.
alles im Namen der Sicherheit
Eigene Unsicherheiten werden hintenangestellt - Kritiker werden als 'ewige Bedenkenträger' diffamiert. In einem (zum Teil sehr spezifischen) BKA-Gesetz wird eine Beteiligung von Geheimdiensten an der Erhebung und Sicherstellung der Daten geschaffen, und so der Trennungsgrundsatz von Geheimdiensten und Polizei aufgeweicht.
so werden unbeteiligte Bürger unter Generalverdacht gestellt

Laut einem "The Guardian"-Bericht dieser Tage zufolge, überwachte die NSA in der Vergangenheit die Kommunikation von 35 internationalen Spitzenpolitikern - darunter waren bestimmt einige der sogenannten 'Achse des Bösen`. Wenn nun aber Europas Bürger und deren Kommunikation überwacht wird, wissen wir ja, wen die US-Amerikaner zu den 'Schurkenstaaten' zählen. Der US-Präsident sagte ja schon wörtlich:
"Es gibt andere Terroristen, die Amerika und seine Verbündeten bedrohen und andere Nationen, die sie unterstützen."

Übrigens:
    Nach den Worten von Vize-Regierungssprecher Georg Streiter, hat Merkel sich hinter ihren Geheimdienstbeauftragten Pofalla gestellt, ihm ihr Vertrauen ausgesprochen:
    "Daran kann es keinen Zweifel geben."
    wie das wohl ausgeht? wie immer? ...
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Britta » Dienstag 29. Oktober 2013, 22:05

Der Neandertaler hat geschrieben:
"Wir wollen sicherstellen, daß wir Informationen sammeln, weil wir sie brauchen, und nicht nur, weil wir es können"
dies schrieb Lisa Monaco, Obamas Beraterin in Fragen der Terrorabwehr, in der Zeitung "USA Today".
gedacht wohl als Beschwichtigung ... Beruhigung

Und weil sie es können, nutzen sie es auch. Gelegenheit macht nunmal Diebe und entgegen aller Versicherungen werden sie auch weiterhin abhören. Es nutzt nichts, sich auf das Wort von Lügnern zu verlassen, man muss geeignete Maßnahmen ergreifen, um sich gegen die Überwachungswut der "exeptionalen" Amerikaner zu schützen.

Der Neandertaler hat geschrieben:Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2009 auf die Twin-Tower hatte seinerzeit der US-Präsident George W. Bush im Rahmen des "Kampf gegen den Terror" zwar anerkannt:
"Krieg gegen den Terror kann man nicht gewinnen"
Langfristig wolle er "Freiheit verbreiten", aber ... "sie (die Terroristen) müssen gefunden werden, bevor sie uns etwas tun können."

Der Krieg gegen den Terror endet im Staatsterror der US-Regierung für die ganze Welt. Die Frage ist, wie das noch weitergehen soll.

Der Neandertaler hat geschrieben:Infolge dieser Doppelstrategie zur Terrorismusbekämpfung installierte und befürwortete er zunehmend CIA-Geheim­gefäng­nisse und Geheimverhöre, Drohnenangriffe und Kriegseinsätze, wie die im Irak und in Afghanistan. Unter Anderem auch das Gefängnis in Guantanamo Bay. Gegen die Bedrohung im Inneren ... zum Schutz der Vereinigten Staaten, wurde der 'Patriot Act' verabschiedet. Mit diesem wurde den Strafverfolgungsbeamten und Mitarbeitern der Nachrichtendienste Instrumente anhand gegeben, um Terrorzellen und Netzwerke - etwa in Kalifornien, New York, Ohio, Virginia, Florida und anderen Staaten - zu zerschlagen.
... aber auch Hilfen zur Erfassung von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen über Terroristen im Ausland
>>> Rückblende - Ende <<<

Foltergefängnisse, Kriege um Rohstoffe und gezielte Tötungen von Menschen im Ausland, die man vorher überwacht und als gefährlich für die nationale Sicherheit eingestuft hat - im Ausland...

Jeder der gefährlich für US-(Wirtschafts)Interessen ist, ist ein Diktator oder Terrorist. Na zum Glück sind Merkel und Obama ja dicke Freunde und Angie macht alles was Obama will mit...

Der Neandertaler hat geschrieben:Nach Berichten der britischen Zeitung "The Guardian" und der "Washington Post" vom 6./7. Juni zufolge, wonach der us-amerikanische Geheimdienstes NSA mittels eines geheimen Überwachungsprogramms - Namens "Prism" - auf Serverdaten fast aller großen Internetkonzerne zugreifen kann, warnt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor einer "möglichen Beeinträchtigung von Rechten deutscher Staatsangehöriger". Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) kommentierte allerdings die Debatte:
    "Noch bevor man überhaupt weiß, was die Amerikaner da genau machen, regen sich alle auf, beschimpfen die Amerikaner. Und diese Mischung aus Anti-Amerikanismus und Naivität geht mir gewaltig auf den Senkel."
    höre ich da ein wenig Opposition zu Merkel???

Das alles was in der Telekommunikationswelt Rang und Namen hat mit der NSA zusammenarbeitet, ist seit spätestens 2006 bekannt. Jeder der Freiheit und Demokratie hoch hält, konnte das nicht gut finden.

Wer die Abhörpraktiken kritisierte wurde oft als Verschwörungstheoretiker hingestellt - die VT'ler wussten das aber schon lange und kannten auch das ganze Ausmaß, nur die europäischen Regierungen wollten das wohl nicht wissen. Da braucht es leider erst nicht mehr zu leugnende Beweise und es genügt erst recht nicht, das Tun der US-Regierung zu beobachten und deren neue Gesetze und Anordnungen zu lesen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wo doch die USA überall auf der Welt für Freiheit und Demokratie kämpfen. :lol:

Jetzt ist die Maske wohl hoffentlich deutlich genug gefallen, damit endlich was passiert und diese egoistische "Amerika first" Politik ein Ende hat.

Der Neandertaler hat geschrieben:Hänneschen, daß Kanzleramtsminister Pofalla am 12. August erklärte - nach seiner Befragung im Parlamentarischen Kontrollgremium:
"Der Vorwurf der vermeintlichen Totalausspähung in Deutschland ist vom Tisch.
Es gibt in Deutschland keine millionenfache Grundrechtsverletzung."
Daß er im Weiteren erklärte, die amerikanischen und britischen Geheimdienste hätten ihm schriftlich versichert, sie würden sich an "Gesetz und Recht" halten, das nenne ich naiv.
... Geheimdiensten etwas zu glauben - an wessen Recht und Gesetz überhaupt? deutsche doch wohl nicht
Nach Pofallas Speichelleckerei erklärt nun auch Bundesinnenminister Friedrich am 16. August :
"Alle Verdächtigungen, die erhoben wurden, sind ausgeräumt."
Schnell bemühte sich Bundeskanzlerin Merkel am selben Tag hunzuzufügen:
"Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, daß die Fragen, die aufgeworfen wurden, geklärt sind."
Nachdem die Überwachung Merkels Handy bekannt wurde, beschwert sich Hollande bei den USA über das womöglich massenhafte Ausspähen, er zeigte sich erbost darüber - und mahnte Benehmen an angemeßener Stelle an:
    "Die erste Regel des guten Benehmens ist:
    Man überwacht nicht die Handys von Personen, die man bei internationalen Gipfeln trifft."
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) fordert schon am 6. Juli:
"Alle Wanzen müssen auf den Tisch."
unsinnige Forderung - Muttis Handy lag doch schon da
Nach Hollande meldete sich auch Mutti zu Wort:
"Für die Zukunft muß etwas verändert werden, und zwar gravierend"
Klar!
, schon richtig, Angie.
Komisch, immer erst nachdem Frau Merkel selber betroffen ist, meldet sie sich zu Wort und mimt Betroffenheit!
Dies war schon 2006 so als bekannt wurde, daß Merkels Haus von einer Überwachungskamera des Pergamon-Museums in Berlin-Mitte erfaßt wurde. Daß aber nicht nur Aufnahmen von dem Haus selber, sondern auch Aufnahmen in ihrem Wohnzimmer gemacht werden konnten.
... und eventuell auch gemacht wurden
Angie, da die Kamera auf dem Dach des weltberühmten Museums 24 Stunden in Betrieb gewesen war, ist dies keine Überwachung, ...
'Rund-um-die-Uhr-Bewachung'!
Ein regelrechter Wildwuchs privater und öffentlicher Überwachungskameras, die nicht selten in das Persönlichkeitsrecht der Bürger eingreifen und ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzen, wird zwar zur Kenntnis genommen, sogar bedauert. Trotzdem wird die Rechtsgrundlage für die 'vorsorgliche' Beobachtung und Informationserhebung von Objekten, Personen oder Gegenständen ermöglicht.
alles im Namen der Sicherheit
Eigene Unsicherheiten werden hintenangestellt - Kritiker werden als 'ewige Bedenkenträger' diffamiert. In einem (zum Teil sehr spezifischen) BKA-Gesetz wird eine Beteiligung von Geheimdiensten an der Erhebung und Sicherstellung der Daten geschaffen, und so der Trennungsgrundsatz von Geheimdiensten und Polizei aufgeweicht.
so werden unbeteiligte Bürger unter Generalverdacht gestellt

Laut einem "The Guardian"-Bericht dieser Tage zufolge, überwachte die NSA in der Vergangenheit die Kommunikation von 35 internationalen Spitzenpolitikern - darunter waren bestimmt einige der sogenannten 'Achse des Bösen`. Wenn nun aber Europas Bürger und deren Kommunikation überwacht wird, wissen wir ja, wen die US-Amerikaner zu den 'Schurkenstaaten' zählen. Der US-Präsident sagte ja schon wörtlich:
"Es gibt andere Terroristen, die Amerika und seine Verbündeten bedrohen und andere Nationen, die sie unterstützen."

Übrigens:
    Nach den Worten von Vize-Regierungssprecher Georg Streiter, hat Merkel sich hinter ihren Geheimdienstbeauftragten Pofalla gestellt, ihm ihr Vertrauen ausgesprochen:
    "Daran kann es keinen Zweifel geben."
    wie das wohl ausgeht? wie immer? ...

Die USA sind nun mal die Hegemonialmacht und sämtliche Regierungen des Rests der Welt sind devot und anscheinend hörig. :(

Alles was die USA macht darf nicht kritisiert werden, egal wie zerstörerisch, gesetzeswidrig und unrecht es auch ist. Das die US-Regierung die Folter wieder eingeführt hat, in aller Welt Menschen entführt hat um sie nach Guantanamo zu fliegen, dieselben Flugzeuge auch zum Drogenschmuggel verwendet wurden und das sie sich noch nicht mal mehr an ihre eigene Verfassung halten, sollten schon genug Warnsignale gewesen sein. Die Tötung von "Feinden" mittels Drohnen und ohne Gerichtsurteil ist ebenfalls deutlich genug. Das sind so schlimme Verbrechen, über die man sich schon lange aufregen kann, da ist das Abhören der Kanzlerin ein Ladendiebstahl dagegen. :(

Wann ändert sich endlich was in dieser Welt? :?
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 30. Oktober 2013, 10:32

Britta hat geschrieben:
Der Neandertaler hat geschrieben:
"Wir wollen sicherstellen, daß wir Informationen sammeln, weil wir sie brauchen, und nicht nur, weil wir es können"
dies schrieb Lisa Monaco, Obamas Beraterin in Fragen der Terrorabwehr, in der Zeitung "USA Today".
gedacht wohl als Beschwichtigung ... Beruhigung

Und weil sie es können, nutzen sie es auch.

Hallo zusammen,

mal eine blöde Frage: was ist eigentlich so schlimm daran, dass "wir" abgehört werden ? Letztlich macht das jeder und für mich zeugt das auch von Verantwortung. Es wäre naiv, überall süsse kleine Engelchen in den Regierungen und im Militär zu vermuten, auch bei befreundeten Ländern. Und einen naiven Partner möchte ich bei Verteidigungs-Allianzen nun wirkllich nicht haben.

Zudem: wer nichts zu verbergen hat braucht das Abhören auch nicht zu fürchten. Vertrauliche Informationen werden auch nicht an die Öffentlichkeit gelangen: zwar gibt es keine Schweigepflicht von Amtes wegen, dennoch werden sich die Abhörenden aus diplomatischen Gründen hüten, ihre Erkenntnisse über die bevorzugten Sexualpraktiken des Ehepaar Merkel, oder Frau Merkels allfällige Probleme in der Bedienung hochmoderner IPhones oder vielleicht auch Frau Merkels Musikgeschmack bezüglich Justin Bieber und der Kelly Family oder gar eigene gesangliche Darbietungen in der Badewanne in der Öffentlichkeit kundzutun.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 30. Oktober 2013, 13:41

Hallo Britta.
Ohne auf Deine Kritik detailliert einzugehen - in Vielem stimme ich mit Dir überein, trotzem möchte ich Dir antworten - ich glaube, das darfst Du erwarten.

Ich weiß nicht, ob wir uns darüber wundern, respektive aufregen müssen ... sollen, daß die US-Amerikaner Daten sammeln, E-Mails durchstöbern ... uns abhören?
Wozu ist ein Geheimdienst sonst da? Wenn er nicht 'Geheimnisse' ausspioniert, wenn er nicht Vorhaben der Gegenseite recht schnell erfaßt, um mit diesen Erkenntnissen die eigene Seite ... die eigene Regierung damit zu versorgen? Damit diese auf Grund derselben die 'richtigen' Entscheidungen trifft. Geheimdienste aller Fasson und Neigung haben stets alle ihnen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten benutzt, um an Erkenntnisse zu kommen, damit diese ihnen einen Wissensvorsprung verschaffen.
Nur um öffentlich zugängliche Datenquellen abzuschöpfen - etwa Zeitungsausschnitte sammeln, dafür benötigen wir keinen Geheimdienst.

Ohne auf die Schizophrenie einzugehen, daß jeder alle möglichen Angaben macht - etwa bei Payback, um ein paar Prozente zu sparen, sich aber alle aufregen, wenn diese Daten verkauft werden, ... oder, wie in diesem Fall, Geheimdienste persönliche Daten abgreifen, ...
    das 'Böse' dabei ist doch, daß dies von 'Freunden' bei 'Freunden' geschehen ist.
Britta hat geschrieben:Jeder der Freiheit und Demokratie hoch hält, konnte das nicht gut finden.
Was dies damit zu tun hat, solltest Du mir mal in einer ruhigen Minute erklären.
Mit Freiheit, JA!
Weil jeder, der weiß, daß er abgehört wird ... werden kann, sich anders verhält. Wenn (deutsche) Behörden diese Abhörpraxis im eigenen Land vollziehen ... eigenen Bürger belauschen, ...
    damit haben speziell wir Deutsche ja leidvolle Erfahrung gemacht.
Dies dürfte dann letztlich konträr zu Demokratie stehen! Wenn die Regierung nur etwas beschließt, wenn sie vorher weiß, wo ihre eventuellen 'Gegner' sitzen, was sie denken, und diese sodann mundtod macht.

Nein, der Abhörskandal ist für mich kein Abhörskandal - ist er noch nie gewesen, nicht wie er allgemein verstanden und verstärkt wird - jeder hätte damit rechnen können ... müssen. Mich regt auch nicht mehr die Untätigkeit unserer Politiker auf - sie können nur noch reagieren, aber nicht großartig agieren, also die Gegenseite unter Druck setzen, oder etwas fordern. Mich ärgert eher, daß sie erst alles beschwichtigen, und erst dann, wenn sie selber in der ein oder anderen Art und Weise betroffen sind ... heimgesucht werden, daß sie dies dann als Ungeheuerlichkeit bezeichnen.
Britta hat geschrieben:Wann ändert sich endlich was in dieser Welt? :?
Liebes, was soll sich denn noch ändern? Jeden Tag kommen doch neue und interessante Meldungen auf den Tisch, respektive den Bildschirm! Früher benötigten Phiosophen unendlich viel Zeit und noch mehr Menschenkenntnis, um zu ermitteln, wie der Einzelne tickt ... wenn er tickt. Heute erledigt man dies im Labor - mittels CT. Was das für Möglichkeiten eröffnet?
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 30. Oktober 2013, 15:09

Hallo Ralf.
Du weißt, es gibt keine blöden Fragen - nur blöde Antworten! Aber im Ernst:
    Schlimm ist es schon - ein Skandal weniger.
ralfkannenberg hat geschrieben:Letztlich macht das jeder und für mich zeugt das auch von Verantwortung.
Dies hatte ich ja pointenhaft und naiv, wie ich nunmal bin, in meinem Eingangsbeitrag erwähnt. Aber dies, "letztlich macht das jeder", dies ist für mich keine Entschuldigung dafür, daß jeder dann auch noch gesetzesbrecherisch wird ... werden darf. Wenn alle einbrechen, stehlen, morden, ehebrechen, ... oder was weiß ich, muß oder darf ich dies auch tun?
Ist dies eine Rechtfertigung, daß wir dies zum allgemeingültigen Handeln erklären dürfen ... sollen ... müssen?
ralfkannenberg hat geschrieben:Zudem: wer nichts zu verbergen hat braucht das Abhören auch nicht zu fürchten. Vertrauliche Informationen werden auch nicht an die Öffentlichkeit gelangen: zwar gibt es keine Schweigepflicht von Amtes wegen, dennoch werden sich die Abhörenden aus diplomatischen Gründen hüten, ...
Ich teile dies nunmal etwas ein - ich hoffe, ich verdrehe dadurch nicht den Sinn, was Du damit meinst.
Zu Letzterem:
    Ist schon klar, daß diese Erkenntnisse selten an die Öffentlichkeit kommen - sonst würden sie ja unter Umständen ihre Erkenntnis-Praxis offenlegen. Diese Erkenntnisse werden diplomatisch benutzt. Aber es ist auch weniger zu befürchten, daß sie diese Geheimdienste zur Erpressung oder dergleichen benutzen, aber wer sagt Dir, daß diese Erkenntnisse nicht in die falschen Hände geraten?
    Aber der Sinn dessen, was Du damit sagen wolltest, habe ich vielleicht verstanden - einverstanden!
Zum ersten Teil Deiner Aussage - "wer nichts zu verbergen hat braucht das Abhören auch nicht zu fürchten" - möchte ich hier mal eine kleine Anrekdote ... eine Begebenheit kundtun - hat zwar nicht direkt mit unserem Thema "Abhören" zu tun, mehr mit dem allgemeinen gebräuchlichen Spruch:
"wer nichts zu verbergen hat, ..."
Dies spielte zu meiner Jugend - also im vorigen Jahrhundert, zu Zeiten der RAF und der dazugehörigen Gesetzgebung ... Ideologie.

    Eine ehemalige Klassenkameradin ... eine gute Freundin wollte studieren. Sie hatte im Urlaub jemanden kennengelernt, sie verliebte sich in ihn. Er lebte in Bremen - sie in Solingen. Sie wollte zu ihm ziehen und sich dann dort zur Uni einschreiben. Gesagt - getan!
    Sie zog nach Bremen. Auf dem Einwohnermeldeamt stellte sie fest, daß ihr Personalausweis nicht vorhanden war. Verloren? Gestohlen? Verlegt? Observation durch den Staatsschutz - sie hätte ihren Ausweis ja obskuren Leuten geben können, damit diese eine falsche Identität annehmen und Straftaten hätten begehen können.

    Fazit:
      Es hat recht lange gedauert - sie hat dadurch zwei Semester 'verloren', bis sie endlich wieder 'normal' hat leben können.

Aber um wieder auf unser Thema "Abhören" zurückzukommen:
    Da durch dieses Abhören auch Standortbestimmungen und Bewegungsprofile ersellt und nachvollzogen werden können, ...
      wenn Du zufälligerweise zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort bist ... gewesen bist, wie schnell bist Du da in der (Fahndungs-) Falle!?!
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 30. Oktober 2013, 16:50

ralfkannenberg hat geschrieben:Es wäre naiv, überall süsse kleine Engelchen in den Regierungen und im Militär zu vermuten, auch bei befreundeten Ländern. Und einen naiven Partner möchte ich bei Verteidigungs-Allianzen nun wirkllich nicht haben.

Hallo Neandertaler,

ich hätte am liebsten noch hierzu eine Stellungnahme von Dir gelesen. Dem was Du schreibst stimme ich ja weitestgehend zu.


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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 30. Oktober 2013, 16:51

Der Neandertaler hat geschrieben:Fazit:
    Es hat recht lange gedauert - sie hat dadurch zwei Semester 'verloren', bis sie endlich wieder 'normal' hat leben können.

Hallo Neandertaler,

wieso hat sie 2 Semester verloren ? Und wie hat sie überhaupt bemerkt, dass sie observiert wurde ?


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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 30. Oktober 2013, 17:55

Hallo Ralf.
ralfkannenberg hat geschrieben:
ralfkannenberg hat geschrieben:Es wäre naiv, überall süsse kleine Engelchen in den Regierungen und im Militär zu vermuten, auch bei befreundeten Ländern. Und einen naiven Partner möchte ich bei Verteidigungs-Allianzen nun wirkllich nicht haben.

Hallo Neandertaler,

ich hätte am liebsten noch hierzu eine Stellungnahme von Dir gelesen. Dem was Du schreibst stimme ich ja weitestgehend zu.


Freundliche Grüsse, Ralf
Entschuldige, ich bin irrtümlich davon ausgegangen, daß dies weitgehend aus dem Kontext meiner obigen Beiträge hervorging, welche ich speziell und exzessiv Britta gegeben habe.
Nein, selbstverständlich kann und darf ich nicht davon ausgehen, daß "überall süsse kleine Engelchen in den Regierungen und im Militär zu vermuten" sind. Das wäre in der Tat naiv - dies war ja auch weitgehend die verklausulierte Kritik meines Eingangsbeitrages an den Speichelleckern Pofallaraf und Hansi.
Darum auch meíne Vorbehalte - letztlich mein Unverständnis - an der Haltungen unserer Mitbürger - welche mich nicht mehr wundert, sondern mich weitgehend beschämt.
Ich hoffe, dies reicht als Stellungnahme ... Verdeutlichung? Wenn nicht, immer nachfragen - ich bin selten um eine Antwort verlegen ... auch wenn mich manches Verhalten ... Gebaren meiner Mitmenschen weitgehend sprachlos macht.

P.S.:
    Die Observation brauchte sie nicht zu merken. Nach ihren Angaben ... ihren Aussagen mir gegenüber - und ich habe keinen Grund, ihr nicht zu glauben, hat man sie befragt, wo sie ihren Ausweis gelassen hat. Man hat ihr audrücklich gesagt, man werde sie weiter beobachten.
    aus dieser Befragung hat sie herausgehört, daß der Staatsschutz der Meinung war, sie hätte ihren Ausweis nicht verloren oder verlegt, sondern ihn 'verliehen'
    Die Raster ... das (Denk-) Muster dahinter ist dies, was immer zutage kam:
      Student(in) + kein Ausweis = verdächtig!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 30. Oktober 2013, 18:18

Der Neandertaler hat geschrieben:Entschuldige, ich bin irrtümlich davon ausgegangen, daß dies weitgehend aus dem Kontext meiner obigen Beiträge hervorging, welche ich speziell und exzessiv Britta gegeben habe.

oh ähm ja, also ... :oops:

P.S.: Ich habe es jetzt ganz schnell nachgelesen.
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 30. Oktober 2013, 18:20

Ralf, ich wollte Dich nicht in Verlegenheit bringen.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

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