Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Moderator: enegh

Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon ralfkannenberg » Montag 4. November 2013, 10:40

Britta hat geschrieben:Man kann noch so vorsichtig sein, vor diesen Spionen ist nichts mehr sicher. Es nutzt gar nichts. Wenn es um geheime Informationen gibt, dann bleibt nur das Speichern auf einem Computer, der nicht an ein Netz angeschlossen ist. Und selbst das ist nicht sicher.

Für viele Unternehmen ist es auch ein Kostenfaktor. Da müsste man sich erst mal anschauen, welche Daten es zu schützen gibt. Nehmen wir ein international tätiges Unternehmen. Da wäre z.B. die Kommunikation des Managements, über Telefon, Skype und E-Mail, Konstruktionszeichnungen der Produkte, Preise und Kalkulationen am Wichtigsten. Was müsste so ein Unternehmen investieren, um alle diese Informationen vor unbefugtem Zugriff zu schützen? Zumal jede Information die über ein Glasfaserkabel geht abgefangen wird. Die Fa. Glimmerglas aus Kaliforniern hat eine Technologie entwickelt, mit der alle Daten der Unterwasser-Glasfaserkabel ohne Verlust innerhalb von Millisekunden kopiert werden können.

Hallo Britta,

das ist schlichtweg falsch: selbstverständlich kann man seine Daten auch heutzutage noch ausreichend gut verschlüsseln. Die modernen Schlüssel sind noch nicht entschlüsselbar, und wenn das eines Tages möglich ist dann verdoppelt man die Zahl der bits eben nochmal. Wenn man übrigens einen Exponenten verdoppelt kommt mehr (und zwar sehr viel mehr) als das Doppelte heraus:

105 sind 100000, 1010 sind 10 Milliarden ! Nochmal das Doppelte sind dann übrigens 1020, das ist ungefähr die Anzahl Millisekunden seit dem Urknall.


Zudem gibt es weitere Schutzmassnahmen: selbst wenn ich ein banales Dokument schreibe und einen Entwurf wegwerfen will, so darf ich das nicht mehr ins Altpapier werfen, Schredder gibt es auch keine mehr: es gibt Boxen mit einem Schlitz wie ein Briefkasten, die von einer externen Firma entsorgt werden. Einmal wurde da versehentlich was reingeworfen, da kam der Chef des Hausdienstes (mit dem ich mich sehr gut verstehe), ein Rechtsanwalt und der Sicherheitsdienst und erst dann wurde das Ding geöffnet. Ein Kollege hatte vor seiner Pensionierung alte Kursunterlagen über PERL entsorgt, die die Firma sowieso bezahlt hatte, und ich wollte nicht, dass dieses Know-How verloren geht, eine Argumentation, die übrigens von allen involvierten Personen gestützt wurde.

Wenn ich Daten von meinem PC auf ein externe Speichermedium abspeichern will, geht das nicht: diese Funktion ist gesperrt, allerdings nicht aus Gründen der Vertraulichkeit, sondern um zu vermeiden, dass Viren über externe Speichermedien eingeschleust werden. Und das Netzwerk ist mit modernsten Anti-Viren-Programmen ausgerüstet !

Aber natürlich: auch die Firma kann nicht verhindern, dass ein selbsternannter "Whistleblower" vertrauliche Informationen nach aussen reicht, obgleich alle Mitarbeitenden im Arbeitsvertrag unterschrieben haben, dass vertrauliche Informationen nicht nach aussen gegeben werden dürfen. Zumal es eine Ombudsstelle gibt, an die man sich wenden kann.

Es wird Dich nicht überraschen, dass ein enttarnter selbsternannter Whistleblower in der Schweiz keinen Vertrag mehr bekommt, für "sowas" gibt es dann doch noch Gentlemen-Agreements mit der Konkurrenz.

Und wenn ein neugieriger Journalist anruft, dann wird dieser freundlich aber bestimmt an die Pressestelle verwiesen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 4. November 2013, 14:23

Hallo galileo.
Ich habe diese Umfrageergebnisse in der Süddeutschen auch gelesen - ich muß Dir sagen, ich war einerseits konsterniert, andererseits paßt es aber auch in's Bild.
Es ist im Grunde genommen, das Gleiche ... die gleiche Haltung dazu, was uli ansprach:
    "Solange ich nicht offensichtlich betroffen bin, solange ich keine direkten und (ab-)sehbaren Nachteile erleide, können die Anderen machen was sie wollen."
Seit den 80er Jahren - Protest gegen die Volkszählung - kann man diese Haltung beobachten, wie sie immer mehr und mehr umsich greift ... erschreckend, finde ich.

Es gibt - abgesehen davon - mehrere Arten von Protestlern ... Betroffenen ... Bürgern.

Die Einen, die sich darüber entrüsten ... was sie wütend macht, die dadurch in eine Stimmung gelangen, in der sie sich ereifern und die Protest in ihnen hervorruft. Die aber auch immer und alles versuchen würden, was dies ändern würde ... oder könnte.

Eine zweite Gruppe ist der Meinung, daß 'die-da-oben' eh alles tun, was in ihrer Macht steht, daß man daran aber auch nichts ändern kann. Sie igeln sich ein und finden sich mit ihre Situation ab.

Es gibt aber auch die, die dieses Szenario gar nicht erst zur Kenntnis nehmen, weil sie eine geteilte Haltung dazu haben. Erstens sind sie der Meinung, daß unsere Eliten schon das Richtige veranlassen werden, daß sie die richtigen Antworten parat haben (werden). Aber auch, weil sie der eingangs zitierten Meinung sind, wonach ich nichts zu befürchten habe, solange kein persönlicher Nachteil ersichtlich ist, die respektable Vorteile sehen ... erahnen, welche ihnen suggeriert werden.

Ich weiß nicht, welche ignorante Haltung mich mehr beschämt ... welche mich mehr bestürtzt?
... die Zweite oder die Dritte?
Ich weiß nur, daß die erste Haltung - Entrüstung - Wut - Protest, daß diese Haltung wenig ... und immer weniger Beifall findet. Dieses sind aber auch die Leute, die Hinweise auf eventelle Nachteile ignorieren ... diese als ewig-gestrige Haltung ansehen.
JA:
    Die Leute, welche diese Befürchtungen aussprechen, werden letztlich der Diffamierung ausgesetzt.
Nebenbei:
    Dies empfinde nicht nur ich so!
    Letztens kam meine Enkeltochter (11) meinte zu mir, daß sie es schrecklich findet, wie unpolitisch, wie ignorant auch ihre Mitschüler (auch Freunde/Freundinnen aus den höheren Klassen) gegenüber Alltagsproblemen - etwa der NSA-Affaire - wären. Aber auch wie unsicher - und in ihrer Haltung zwiespältig - sie teilweise gegenüber Facebook, Twitter, ect. wären
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Britta » Sonntag 10. November 2013, 15:36

Hallo Ralf,
ralfkannenberg hat geschrieben:das ist schlichtweg falsch: selbstverständlich kann man seine Daten auch heutzutage noch ausreichend gut verschlüsseln. Die modernen Schlüssel sind noch nicht entschlüsselbar, und wenn das eines Tages möglich ist dann verdoppelt man die Zahl der bits eben nochmal. Wenn man übrigens einen Exponenten verdoppelt kommt mehr (und zwar sehr viel mehr) als das Doppelte heraus:

105 sind 100000, 1010 sind 10 Milliarden ! Nochmal das Doppelte sind dann übrigens 1020, das ist ungefähr die Anzahl Millisekunden seit dem Urknall.


Zudem gibt es weitere Schutzmassnahmen: selbst wenn ich ein banales Dokument schreibe und einen Entwurf wegwerfen will, so darf ich das nicht mehr ins Altpapier werfen, Schredder gibt es auch keine mehr: es gibt Boxen mit einem Schlitz wie ein Briefkasten, die von einer externen Firma entsorgt werden. Einmal wurde da versehentlich was reingeworfen, da kam der Chef des Hausdienstes (mit dem ich mich sehr gut verstehe), ein Rechtsanwalt und der Sicherheitsdienst und erst dann wurde das Ding geöffnet. Ein Kollege hatte vor seiner Pensionierung alte Kursunterlagen über PERL entsorgt, die die Firma sowieso bezahlt hatte, und ich wollte nicht, dass dieses Know-How verloren geht, eine Argumentation, die übrigens von allen involvierten Personen gestützt wurde.

Es mag zwar sicherer sein, solche Verschlüsselungen zu verwenden, schützt aber auch nicht 100%ig. Wenn jemand an die Daten will, kommt er auch dran. Es ist dann wohl eine Frage des Preises.

ralfkannenberg hat geschrieben:Wenn ich Daten von meinem PC auf ein externe Speichermedium abspeichern will, geht das nicht: diese Funktion ist gesperrt, allerdings nicht aus Gründen der Vertraulichkeit, sondern um zu vermeiden, dass Viren über externe Speichermedien eingeschleust werden. Und das Netzwerk ist mit modernsten Anti-Viren-Programmen ausgerüstet !

Sowas kann man auch umgehen. Ich habe selbst schon Sicherheitsfehler im Firmennetzwerk gefunden. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich auf jeden PC zugreifen und Daten verändern oder löschen können.

ralfkannenberg hat geschrieben:Aber natürlich: auch die Firma kann nicht verhindern, dass ein selbsternannter "Whistleblower" vertrauliche Informationen nach aussen reicht, obgleich alle Mitarbeitenden im Arbeitsvertrag unterschrieben haben, dass vertrauliche Informationen nicht nach aussen gegeben werden dürfen. Zumal es eine Ombudsstelle gibt, an die man sich wenden kann.

Ja, das schien bei einigen schweizer Banken ein ernsthaftes Problem gewesen zu sein. :lol:

ralfkannenberg hat geschrieben:
Es wird Dich nicht überraschen, dass ein enttarnter selbsternannter Whistleblower in der Schweiz keinen Vertrag mehr bekommt, für "sowas" gibt es dann doch noch Gentlemen-Agreements mit der Konkurrenz.

Haben die alle was zu verbergen? :?

ralfkannenberg hat geschrieben:Und wenn ein neugieriger Journalist anruft, dann wird dieser freundlich aber bestimmt an die Pressestelle verwiesen.

Die Pressestelle ist ja auch die Abteilung, die für sowas zuständig ist.
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Britta » Sonntag 10. November 2013, 16:42

Uli hat geschrieben:Nu lass doch mal die Kirche im Dorf. Es wird doch nun immer klarer, dass andere Geheimdienste wie z.B. "unserer" bei diesen Aktionen ebenfalls stark involviert sind.
Man kann zum anderen auch davon ausgehen, dass durch diese Tätigkeiten schwere terroristische Anschläge vereitelt werden konnten. Für so einen Zweck darf man gerne meine Mails nach Stichwworten durch-scannen.

Ja, klar das es auch gewisse Vorteile bringt, zu 100% alles zu überwachen. Die Frage ist aber: Wiegen diese Vorteile tatsächlich die Nachteile auf?

Die Überwachung ist totaler wie damals in der DDR, warum regen sich die Menschen nicht mehr auf wie damals?

Uli hat geschrieben:
Wer allerdings nur darauf wartet, schnellstens wieder sein Antiamerika-Bashing aufzusetzen, der schaue besser nicht so genau auf die Fakten.
Mag ja sein, dass die NSA hier und da zu weit gegangen ist; das wird ja nun auch in den USA diskutiert.

Es wird sich nichts ändern. Sie werden sich nur bemühen, nicht mehr erwischt zu werden. Dafür haben sie ja auch schon neue Gesetze verabschiedet, die Journalisten nicht mehr viel Spielraum bei ihren Recherchen lassen, wenn es um Themen der "nationalen Sicherheit" geht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Investigat ... urnalismus
Als Quellen verwenden investigative Journalisten häufig sogenannte Whistleblower. Dies sind Personen, die etwa in den untersuchten Institutionen beschäftigt sind und geschützte oder geheime Informationen an die Presse geben, oft unter Inkaufnahme persönlicher Risiken. Zahlreiche von investigativen Journalisten aufgedeckte Skandale konnten nur durch derart gewonnene Informationen aufgedeckt werden, etwa die Watergate-Affäre oder der Datenschutzskandal um die Spionageprogramme PRISM und Tempora.


Dem versuchen die USA in Zukunft einen Riegel vorzuschieben. So als echte Demokraten natürlich...

Redefreiheit ist eines der wichtigsten demokratischen Rechte. Die Durchsuchung von Redaktionen und der Privatwohnungen von Journalisten, sowie deren vorläufige Verhaftung an Flughäfen, nur um zu verhindern, dass noch mehr staatliche Verbrechen ans Licht kommen, verletzt demokratische Rechte.

Statt zu Ihren Taten zu stehen wie echte Männer, verhalten sie sich wie Kriminelle, die ihre Taten zu vertuschen suchen.

Glenn Greenwald kommentierte zur Verhaftung seines Freundes David Miranda am Flughafen Heathrow: "Die USA halten Journalismus für ein Verbrechen." Er war nur im Transitbereich und wurde 9 Stunden festgehalten, Kamera, Handy und Laptop beschlagnahmt und er hat die Sachen bis heute nicht zurück erhalten. Normal ist das Freiheitsberaubung und Diebstahl, denn Journalismus ist kein Verbrechen. Auch die Durchsuchung der Räumlichkeiten des Guardian ist gesetzwidrig, aber es scheint sich keiner drum zu scheren. Die Ausrede ist immer die "Nationale Sicherheit". Eine Generalausrede mit der man anscheindend jedes Verbrechen entschuldigen kann.

Menschen wie Snowden, Manning oder Assange werden von den Verbrechern unter dem "Espionage Act" angeklagt, dafür dass sie Verbrechen des Staates öffentlich machen - von den übelsten Spionen unserer Zeit.

Mit Hilfe dieses Gestzes http://caselaw.findlaw.com/us-dc-circuit/1631732.html kann man Journalisten die Veröffentlichung jeder Enthüllung untersagen, weil es ein negatives Image auf die USA werfen könnte und als Anti-Amerikanische Propaganda benutzt werden könnte. Mit diesem Urteil wurde ebenfalls argumentiert, als es um die Veröffentlichung von Folteraufzeichnungen aus Guantanamo ging.

http://articles.latimes.com/2012/jul/11 ... s-20120712
WASHINGTON — Expressing outrage over national security leaks, Republicans on a House Judiciary subcommittee pressed legal experts Wednesday on whether it was possible to prosecute reporters for publishing classified information.

The response was a qualified yes.

Das wäre jedenfalls das Ende des freien Journalismus.

Die USA verurteilen das Ausspionieren von Computern - wenn es die Chinesen tun
Sie verurteilen Folter und Waterboarding - wenn es andere tun
Sie nennen das Töten von Zivilisten Terrorismus - wenn es andere tun
Sie verurteilen Verstöße gegen die Pressefreiheit - wenn es in China, Russland oder Nordkorea passiert
Zeigen mit dem Finger auf Länder, die Chemiewaffen besitzen - und haben selber mehr wie genug davon
Verlangen, dass diejenigen Länder, die Terroristen unterstützen sanktioniert werden - und unterstützen selber AlQaida
Wollen anderen Ländern die Demokratie bringen - und schaffen sie zuhause so nach und nach ab

Du kannst es natürlich gerne Amerika-Bashing nennen, wenn ich die Heuchelei dieser Vorzeigedemokraten kritisiere.
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Uli » Sonntag 10. November 2013, 18:47

Britta hat geschrieben:Sie nennen das Töten von Zivilisten Terrorismus - wenn es andere tun

Der Unterschied ist eben, dass die Amerikaner nicht auf Zivilisten zielen. Wenn sich islamistische Terroristen immer wieder hinter Kindern und Frauen verstecken, dann tragen sie zu einem guten Teil selbst die Verantwortung für kollaterale Opfer.

Britta hat geschrieben:Sie verurteilen Verstöße gegen die Pressefreiheit - wenn es in China, Russland oder Nordkorea passiert
Zeigen mit dem Finger auf Länder, die Chemiewaffen besitzen - und haben selber mehr wie genug davon

1. Ich sehe einen gewissen Unterschied zwischen dem Besitz und der Benutzung von Chemiewaffen;
2. Massenwvernichtungswaffen in Händen demokratisch legitimierter Regierungen beunruhigen mich weit weniger als die von Diktaturen.

Britta hat geschrieben:Verlangen, dass diejenigen Länder, die Terroristen unterstützen sanktioniert werden - und unterstützen selber AlQaida


Du meinst jetzt wahrscheinlich wieder mal die Unterstützung der afghanischen Rebellen im Kampf gegen die sowjetischen Besatzer in den 80ern?

Britta hat geschrieben:Wollen anderen Ländern die Demokratie bringen - und schaffen sie zuhause so nach und nach ab


Blubber ... blubber ...

Britta hat geschrieben:Du kannst es natürlich gerne Amerika-Bashing nennen, wenn ich die Heuchelei dieser Vorzeigedemokraten kritisiere.


Es kommt doch immer mehr heraus, in welchem Maße europäische Geheimdienste - besonders unser BND - die NSA beim Sammeln von Informationen unterstützt hat. Letztlich sind dann auch viele wertvolle Hinweise von der NSA an den BND zurückgeflossen; davon haben wir profitiert, was die Verhütung von Anschlägen angeht.
Ich finde es deshalb nun schon ziemlich scheinheilig, sich ständig über "die da" aufzuregen.

Dass das Ganze keine ausreichende Legitimierung hat, das ist natürlich unbestritten.
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon galileo2609 » Sonntag 10. November 2013, 19:47

Hallo Britta,
Britta hat geschrieben:Du kannst es natürlich gerne Amerika-Bashing nennen, wenn ich die Heuchelei dieser Vorzeigedemokraten kritisiere.

die Ereignisse, die du anschneidest sind es in der Tat wert, diskutiert zu werden. Das passiert auch. Nur nicht mit dir. Weil bei dir ist es wirklich nur primitives Amerika-Bashing in Tateinheit mit einer voraussetzungslosen Unterstützung tatsächlicher repressiver diktatorischer Regime. Wundere dich also nicht, dass mit dir niemand mehr wirklich über diese Themen redet.

Grüsse galileo2609
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Britta » Mittwoch 13. November 2013, 13:48

Hallo Galileo,
galileo2609 hat geschrieben:Hallo Britta,
die Ereignisse, die du anschneidest sind es in der Tat wert, diskutiert zu werden. Das passiert auch. Nur nicht mit dir. Weil bei dir ist es wirklich nur primitives Amerika-Bashing in Tateinheit mit einer voraussetzungslosen Unterstützung tatsächlicher repressiver diktatorischer Regime. Wundere dich also nicht, dass mit dir niemand mehr wirklich über diese Themen redet.

Grüsse galileo2609

Nein, es ist Kritik.

Und was meine Unterstützung für "tatsächliche repressive diktatorische Regime" betrifft, so ist es ebenso diskussionswürdig über den Grund meiner Unterstützung zu reden.

So sehe ich es z.B. bei Lybien so, dass Gadaffi für Lybien besser war, wie das was jetzt ist. Hätte man besser so gelassen.

Dasselbe denke ich über Syrien, wobei für mich klar ist, dass Syrien ein Stellvertreterkrieg ist und von Aussen angegriffen wird, mit Hilfe der USA und ihrer Unterstützung.

Und was Iran betrifft, so denke ich das viele Lügen verbreitet werden, um iranische Regierungen als Diktaturen darzustellen. Ebenso aus Stellvertreterkriegs-Gründen.

Das ist also meine "tatsächliche repressive diktatorische Regime" und mein "Amerikabashing"...
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Britta » Mittwoch 13. November 2013, 13:58

Uli hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Sie nennen das Töten von Zivilisten Terrorismus - wenn es andere tun

Der Unterschied ist eben, dass die Amerikaner nicht auf Zivilisten zielen. Wenn sich islamistische Terroristen immer wieder hinter Kindern und Frauen verstecken, dann tragen sie zu einem guten Teil selbst die Verantwortung für kollaterale Opfer.

Ja, sie nennen es Kollateralschaden. So wie in Colateral Murder...

Uli hat geschrieben:[
Britta hat geschrieben:Sie verurteilen Verstöße gegen die Pressefreiheit - wenn es in China, Russland oder Nordkorea passiert
Zeigen mit dem Finger auf Länder, die Chemiewaffen besitzen - und haben selber mehr wie genug davon

1. Ich sehe einen gewissen Unterschied zwischen dem Besitz und der Benutzung von Chemiewaffen;

Die USA haben nachweislich immer wieder Chemiewaffen eingesetzt. Brauchst du Beispiele?

Uli hat geschrieben:2. Massenwvernichtungswaffen in Händen demokratisch legitimierter Regierungen beunruhigen mich weit weniger als die von Diktaturen.

Auch darüber kann man diskutieren. Wäre ein extra Thema wert.

Uli hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Verlangen, dass diejenigen Länder, die Terroristen unterstützen sanktioniert werden - und unterstützen selber AlQaida


Du meinst jetzt wahrscheinlich wieder mal die Unterstützung der afghanischen Rebellen im Kampf gegen die sowjetischen Besatzer in den 80ern?

Nein, das meinte ich nicht.

Wie die USA momentan mit "Unterstützern terroristischer Organisationen" umgehen, beweisen z.B. jede Menge inhaftierter Menschen, die für Organisationen gearbeitet gespendet oder Hilfslieferungen organisiert haben, die eigentlich nur humanitäre Zwecke erfüllt haben.

Uli hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Wollen anderen Ländern die Demokratie bringen - und schaffen sie zuhause so nach und nach ab


Blubber ... blubber ...

Nein, nicht Blubber... blubber. Das erinnert an Jocelyne.

Nennen wir einfach mal den Patriot Act...

Uli hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Du kannst es natürlich gerne Amerika-Bashing nennen, wenn ich die Heuchelei dieser Vorzeigedemokraten kritisiere.


Es kommt doch immer mehr heraus, in welchem Maße europäische Geheimdienste - besonders unser BND - die NSA beim Sammeln von Informationen unterstützt hat. Letztlich sind dann auch viele wertvolle Hinweise von der NSA an den BND zurückgeflossen; davon haben wir profitiert, was die Verhütung von Anschlägen angeht.
Ich finde es deshalb nun schon ziemlich scheinheilig, sich ständig über "die da" aufzuregen.

Mit dem Unterschied, dass sich der BND weitgehend an deutsches Recht hält, während die NSA sich einen Dreck dafür interessiert, was Recht ist und was nicht.

Und dann wäre noch die Frage, ob der Profit den Rechtsbruch rechtfertigt.

Uli hat geschrieben:
Dass das Ganze keine ausreichende Legitimierung hat, das ist natürlich unbestritten.

Na, wenigstens etwas.
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 13. November 2013, 16:28

Britta hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:1. Ich sehe einen gewissen Unterschied zwischen dem Besitz und der Benutzung von Chemiewaffen;

Die USA haben nachweislich immer wieder Chemiewaffen eingesetzt. Brauchst du Beispiele?

Hallo Britta,

ja doch gerne, vor allem auch aus der Post-Vietnamkrieg-Ära.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Obama: NSA - "Das ist kein Abhörverfahren" - Bewachung!

Beitragvon Britta » Mittwoch 13. November 2013, 21:25

ralfkannenberg hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:1. Ich sehe einen gewissen Unterschied zwischen dem Besitz und der Benutzung von Chemiewaffen;

Die USA haben nachweislich immer wieder Chemiewaffen eingesetzt. Brauchst du Beispiele?

Hallo Britta,

ja doch gerne, vor allem auch aus der Post-Vietnamkrieg-Ära.


Freundliche Grüsse, Ralf


z.B.: http://derstandard.at/2235176
Bei ihrer Großoffensive gegen Aufständische in Falluja vor einem Jahr sollen die US-Truppen dem italienischen Fernsehen zufolge massiv Phosphorgranaten eingesetzt haben. Die Angriffe hätten sich direkt gegen Zivilpersonen gerichtet, die zum Teil bis auf die Knochen verbrannt seien, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender RaiNews24 am Dienstag. Die Autoren der Fernsehdokumentation beriefen sich unter anderem auf die Aussagen von US-Soldaten. Unterdessen wurde in Bagdad der Anwalt eines Mitangeklagten von Saddam Hussein aus einem fahrenden Auto heraus erschossen


Und am Einsatz von Saddams Chemiewaffen gegen Iran waren Sie gemäß einem erst kürzlich veröffentlichten CIA-Bericht ebenfalls beteiligt.

http://www.huffingtonpost.com/stephen-z ... 01888.html
It was the Iraqi regime of Saddam Hussein, during the Iran-Iraq War in the 1980s, which used chemical weapons on a scale far greater than any country had dared since their banning following World War I. The Iraqis inflicted close to 100,000 casualties among Iranian soldiers using banned chemical agents, resulting in 20,000 deaths and tens of thousands of long-term injuries.

They were unable to do this alone, however. Despite ongoing Iraqi support for Abu Nidal and other terrorist groups during the 1980s, the Reagan administration removed Iraq from the State Department's list of state sponsors of terrorism to provide the regime with thiodiglycol, a key component in the manufacture of mustard gas, and other chemical precursors for their weapons program. In fact, recently released CIA documents show that DIA personnel were dispatched to Baghdad during the war to provide Saddam Hussein's regime with U.S. satellite data on the location of Iranian troop concentrations in the full knowledge that the Iraqis were using chemical weapons against them.

Even the Iraqi regime's use of chemical weapons against civilians was not seen as particularly problematic. The March 1988 massacre in the northern Iraqi city of Halabja, where Saddam's forces murdered up to 5,000 Kurdish civilians with chemical weapons, was downplayed by the Reagan administration, with some officials even falsely claiming that Iran was actually responsible. The United States continued sending aid to Iraq even after the regime's use of poison gas was confirmed. Bothe the Reagan and Bush administrations blocked Congressional efforts to place sanctions on the Iraqi regime in response to the chemical weapons attacks.


http://www.foreignpolicy.com/articles/2 ... assed_iran

Die Doppelmoral ist überall ersichtlich. Iraks Chemiewaffen gegen Iran waren wohl der größte Chemiewaffeneinsatz in der Geschichte der Menschheit. Auch die Chemiewaffen von Ägypten sind für die USA keine Sanktionen wert.

http://blogs.telegraph.co.uk/news/seant ... nt-orange/
Technically speaking, napalm is “a mixture of naphthenic and aliphatic carboxylic acid”. I don’t know about you, but “a mixture of naphthenic and aliphatic carboxylic acid” sounds awfully “chemical” to me, and yet this weapon has been liberally used by the US army to incinerate soldiers (and luckless civilians) in many recent wars, including Gulf War 1.

So maybe the “global red line against chemical weapons” has a strange footnote which exempts chemical weapons that are devised in America? That makes sense, because the greatest anomaly, when it comes to Kerry’s global red line, is Agent Orange.


http://en.wikipedia.org/wiki/White_phos ... .282009.29
Afghanistan (2009)[edit]

There are confirmed cases of white phosphorus burns on bodies of civilians wounded in Afghanistan US-Taliban clashes near Bagram. The United States has accused Taliban militants of using white phosphorus weapons illegally on at least 44 occasions.[65] In May 2009, Colonel Gregory Julian, a spokesman for General David McKiernan, the overall commander of U.S. and NATO forces in Afghanistan, confirmed that Western military forces in Afghanistan use white phosphorus in order to illuminate targets or as an incendiary to destroy bunkers and enemy equipment.[66][67] The Afghan government later launched an investigation into the use of white phosphorus munitions.[68]

Use in Yemen (2009)[edit]

Houthi fighters in Yemen claimed Saudi warplanes dropped phosphorus bombs on villages in north Yemen in November 2009.[69] The Saudi government denied military use of phosphorus munitions against the rebels, saying they were flares, not phosphorus.[70]

Use in Libya (2011)[edit]

During the NATO operation in Libya, some news sources[84][85] reported about alleged use of white phosphorus by NATO forces. During the uprising, shells with white phosphorus and the use of cluster bombs[86] over Misrata by Gaddafi forces had been also reported.

..the 1999 ST 100-3 Battle Book, a student text published by the US Command and General Staff College at Fort Leavenworth, states that "It is against the law of land warfare to employ WP against personnel Targets


Soviel zu

Uli hat geschrieben:1. Ich sehe einen gewissen Unterschied zwischen dem Besitz und der Benutzung von Chemiewaffen;
2. Massenwvernichtungswaffen in Händen demokratisch legitimierter Regierungen beunruhigen mich weit weniger als die von Diktaturen.


Im Krieg stirbt die Wahrheit immer zuerst.
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