kindliche Weihnachtsgedanken in Sälen

Moderator: enegh

kindliche Weihnachtsgedanken in Sälen

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 27. Dezember 2012, 15:43

So, fertig! ... aus! - isch 'abe fertig! ... wie Flasche leer.
Haben wir das auch wieder geschafft ... haben Weihnachten hinter uns. Die ganze bucklige Verwandtschaft aus dem Haus.
Zeit sich ein paar Gedanken zu machen. Gedanken, die anfänglich weihnachtlich zuträglich, aber anhänglich grundsätzlich abträglich.
(man, was für ein egoistscher Satz - anfänglich und letztendlich ... schlußendlich 'ich' bezogen ...
hätt ich jetzt nich gedacht.)
Sei's drum:
In kindlicher Vorstellungskraft, wie auch weitgehend noch bei einigen Erwachsen,
(der Vater kauft die Eisenbahn als Geschenk für den Sohn und wer spielt damit?)
in deren Vorstellungskraft sieht der Weihnachtsmann aus wie ... wie Nikolaus. Der Weihnachtsmann wird dargestellt als dicklicher und freundlicher alter Mann mit langem weißem Rauschebart und roter Kutte – besetzt mit weißem Pelz; er ist also eine Symbolfigur - eine des Schenkens. Er bringt an Heiligabend (in der Nacht zum 25. Dezember) 'braven' Kindern Geschenke, den 'bösen' hingegen bloß eine Rute.
    Mein Bruder versuchte einst mit weihnachtlichen Gesten herauszufinden, wer dahinter bzw. darunter steckt ... der Kutte. Als vierjähriger meinte er, dies sei mein Onkel und zog sodann nachfühlend, aber weniger mitfühlend an dessen Bart. Der aber war echt ... der Bart ... auch der Weihnachtsmann, glaub ich zumindest.
    Da der Weihnachtsmann anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht und nur mißmutig meinem Bruder sein Geschenk übergab, ...
    der Anblick ließ meinen Bruder künftig an der Existenz des Weihnachtsmannes weniger zweifeln.
    Später hab ich entsetzt erfahren: der Weihnachtsmann war doch mein Onkel - er hatte nunmal einen weißen Bart.
Aber zurück zum Geschäft:
Das mit der Darstellung ist richtig – dies haben schon zeitgenössische Postkarten aus dem 19. Jahrhundert bewiesen. Martin Luther setzte dann im 16. Jahrhundert dem Nikolaus den 'Heiligen Christ' gegenüber – damit war Jesus Christus gemeint. Später entwickelte sich etymologisch daraus die Bezeichnung 'Christkind' und die Vorstellung als engelsgleiche Erscheinung. Dies wiederum scheint sich spätestens seit der Biedermeier-Zeit als Gabenbringer allgemein verfestigt zu haben - es biederte sich an.
Infolge dessen rückte 'der Tag der Geschenke' in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember – vorher wurden die Kinder teilweise am Nikolaustag (6. Dezember) oder am 28. Dezember (Tag der unschuldigen Kinder) beschenkt.
      Die Festlegung auf den 24. bzw. 25. Dezember belegt das bekannte Weihnachtslied: "Morgen kommt der Weihnachtsmann", welches 1840 von Hoffmann von Fallersleben verfaßt wurde und in dessen zweiter Zeile es heißt: "... kommt mit seinen Gaben."
Die Namensgebung und die Zeit der Bescherung gilt zumindest für Deutschland und einige reformierte Länder, wie etwa Schweiz, Liechtenstein oder Österreich – und auch erst für die Zeit nach der Reformation, in der Luther die Ablehnung der Heiligenverehrung vorangetrieb.
    wir Kinder wußten zumindest immer, wann Weihnachten war; es gab dann ... lediglich dann ... bei sieben Personen?, Kartoffelsalat mit Würstchen oder Kotelett.
Daneben folgt die Bescherung am 24. bzw 25. Dezember ebenso in Argentinien, Polen, Portugal, Ungarn und den nordischen Ländern, wie auch auf den Britischen Inseln (einschl. Irland) – diese Weihnachtstraditionen wurden dann auch von den ehemaligen brit. Kolonien in Nordamerika, Australien oder Neuseeland übernommen.

Ob der Weihnachtsmann nun 'Père Noël' heißt (Frankreich) und am 6. Dezember in Begleitung seines schwarzgekleideten Helfers, dem 'Père Fouettard' kommt, oder ob er, wie in den Niederlanden, 'Sinterklaas' heißt und ebenfalls am Sinterklaasavond (Nikolausabend) kommt. Ob er, wie auf den Britischen Inseln, an Heiliggabend (Christmas Eve) Geschenke verteilt, oder ob er als 'Väterchen Frost' (Russland), begleitet von seiner Enkelin 'Snegurotschka' (Schneemädchen, Schneeflöckchen) am 7. Januar gefeiert wird – dies entspricht im Julianischen Kalender dem 25. Dezember. Ob der niederländische Sinterklaas in Spanien lebt und Mitte November mit einem Dampfschiff in den Niederlanden eintrifft - was in vielen Küstenorten jeweils nachgespielt wird, oder ob er nun als 'Christkind' an Heilig Abend 'durch den Kamin' kommt. Eines ist ihm jedenfalls fremd:
das 'fremde' und 'kommerzielle' Weihnachten ... theoretisch?

Kommerz bringen erst wir in's Spiel – die Erwachsenen. Was darüberhinaus Geschenke sind, darüber läßt sich trefflich und ausgiebig streiten – darüber sind schon ganze Familienbande zerbrochen ... nicht nur zu Weihnachten.
    mein erstes Weihnachtsgeschenk waren Lego-Bausteine.
    Als ich meine Frau kennenlernte und sie zu dieser Zeit noch in der damaligen ČSSR lebte, ...
    ihre Kinder haben sich zu Weihnachten über ein läppisches Paket Luftballons gefreut ... die ich dann aufblasen durfte – hätt ich mal keine mitgebracht.
    Heut muß es gleich ein zeitgenössischer Zumba-Trainings-Probier-Scheck sein. Oder, wie in den USA:
    ein funtiontüchtiges Sturmgewehr.
Aber eines ist sicherlich nicht wahr:
    daß erst die 'Coca-Cola-Company' den Weihnachtsmann 'erfunden' hat - sie nutzte lediglich ab 1931, alljährlich zur Weihnachtszeit, diese Darstellung für eigene Werbekampagnen.
Besonders gerne streitet man aber, was nun 'Brav' bedeutet?
Wie der Weihnachtsmann nun genannt wird, wo er wohnt, wann und wie er kommt, zumindest das Geschlecht des Weihnachtsmann, Nikolaus oder Christkind dürfte nun unzweideutig eindeutig sein; auch bei Väterchen Frost scheint es nun klar zu sein.
Oder? ... doch nicht? Unzweifelhaft!?!
Es sei denn ... man heißt Schröder ... Kristina Schröder - Familieministerin – genauer:
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die überaus jugendliche Kristina Schroeder gab nun der Zeitschrift die Zeit ein geistreiches und ausgewogenes Interview, in welchem sie über die Weihnachtszeit sinniert, die mit der heilen Welt und der Ehrlichkeit kollidiere. Worin sie ihre Vorliebe zum Christkind gesteht, obwohl in der Familie ihres Mannes der Weihnachtsmann kommt. Daß "man entweder heucheln" muß" und so tun, als ob immer alles in Ordnung wäre, oder Ernst machen" muß "und einem Kind auch mal nichts schenken" darf.
Nebenbei klärte sie auf:
"Man könnte auch sagen: das liebe Gott."
Kindchen, Du aalst Dich im Kreis:
Kreissaal – Hörsaal – Plenarsaal - Kreissaal ...
Letztlich kärt sie auf:
"Es kommt darauf an, wie man es erzählt."
Ich meine, ob sie sich in der Feminismusdebatte hervortut und sich dabei mit Gender-Fragen, der Lila-Latzhosen-Frauen, und mit Gleichberechtigungsthemen auseinandersetzt, ob sie von den armen Schuljungen schwadroniert, die man nicht mit Ponys und Schmetterlingen im Diktat belästigen dürfe, bloß "weil die Männer die vergangenen Jahrtausende unbestritten die Vorherrschaft besaßen". Sie bewegt sich geistarm und Neocon-Girl-mäßig immer noch auf dem Niveau ihrer damaligen Feststellung:
    "Daß Homosexualität jetzt aber die Lösung der Benachteiligung der Frau sein soll, fand ich damals nicht besonders überzeugend."
Als sie notorischerweise als Abiturientin angab, sie wolle niemals Feministin werden. Oder ob sie in ihrem Buch "Danke, emanzipiert sind wir selber!" präzise schildert, wie gesellschaftlichen Strukturen alle theoretischen Chancengleichheiten zwischen Frauen und Männern in der Realität behindern, weil - so schreibt sie:
    "wir die Rechthaberei derjenigen Leid sind, die sich als Fortgeschrittene auf ihrem persönlichen Pfad der Erkenntnis im Besitz allgemeinverbindlicher Wahrheiten wähnen"
sie versucht immer darin eine Antwort auf all jene Alice Schwarzers und Eva Hermans zu geben, daraus eine Weltanschauung zu machen - aus ihrer Sicht - und gelangt über die praktische Arbeitsteilung in Küche und Waschkeller zur Kinderbetreuung und Frauenförderung in Dax-Konzernen.
Sie behaupt in vollbrüstiger Überzeugung:
    "Interkulturelle Kompetenz heißt nicht, Verständnis für alles und jeden zu haben."
    klingt wie das berühmte Pfeifen im Walde!
Wen sie damit überzeugen möchte, sagt sie nicht. Hauptsache, es macht Krach!

Der Gerhard denkt bestimmt auch, hauptsache der Name steht in der Zeitung. Ob Schröder oder Schroeder, ob der, die oder das ...
ist doch letztlich egal.
Hauptsache man redet über mich, vergißt den Namen nicht.

--->

So, das war's. Wie immer, sehr umständlich. Aber hoffentlich verständlich. Aber laßt es mich mit der mielk'schen Liebeserklärung sagen:
"Ich liebe euch doch alle!"
ohne euch wär es langweilig!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


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Viele Grüße
Der Neandertaler
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