Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Donnerstag 8. September 2011, 12:10

Zieht euch warm an, die Krise geht in die nächste Runde.
Wann hat die Welt mal einen Goldpreis gesehen, der innerhalb eines Tages von 1.914 auf 1.704 gefallen ist, um sich dann innerhalb von 3 Tagen wieder zu erholen?

Der drastische Fall spricht dafür, dass die US-Regierung den Goldpreis manipuliert hat, indem sie Optionen, Futures und Derivative nutzte. Es wurde kein richtiges Gold auf den Markt geworfen, dass den Fall des Preises hätte bewirken können.

Solche Regierungsmaßnahmen können zwar den Goldpreis schnell drastisch nach unten drücken, ihn aber nicht lange da halten. Noch dazu ist es ein Beispiel dafür, dass unsere Märkte nicht frei sind.

Dazu fallen inzwischen an allen Börsen die Kurse und werden im September weiter fallen und die Banken verleihen kein Geld sondern treiben eher ihre Aussenstände ein. Bald werden wir wieder bei Verhältnissen wie 2008 ankommen, nur wird es diesmal noch schneller gehen. Der US-Präsident wird schnellstmöglich QE3 verabschieden, denn das Wirtschaftswachstum beträgt dort minus 1,5% und die Wirtschaft würde innerhalb von 24 Monaten zusammenbrechen, wenn er es nicht täte. Es ist so aber auch nur wieder gekaufte Zeit – ein Schrecken ohne Ende, denn die Wirtschaft wird sich dadurch auch nur seitwärts bewegen, bei einer Inflationsrate zwischen 25%-50%..

Wer noch kein Gold und Silber gekauft hat, sollte das jetzt schnellstmöglich nachholen, egal was die sogenannten Wirtschaftsexperten sagen. 2012 wird richtig übel. Seit fast 3 Jahren befinden wir uns nun schon in einer inflationären Depression und es wird nicht besser. Es werden wieder viele Banken pleite gehen und gerettet werden müssen – mal wieder auf unsere Kosten? Jedenfalls kommt der ganz große Knall immer näher.

Die soziale und politische Situation ist weltweit einfach nur noch furchtbar. In London die Brandstiftungen, in Deutschland brennen die Autos, in Griechenland gibt’s Dauerstreik, Streiks auch in Spanien und Italien und Aufstände in der arabischen Welt sprechen eine deutliche Sprache. Was sagt euch das?

Mir wie vielen Anderen sagt es, dass die Welt zusätzlich zur Wirtschaftskrise und den fallenden Börsenkursen noch ganz andere Probleme hat, die die Kurse weiter fallen lassen werden und die Wirtschaft lahmlegen. Die Demonstranten, die Brandstiftungen und die Aufstände werden so schnell nicht verschwinden, sie werden sich überall zuspitzen. Die Leute die da auf die Straße gehen, spekulieren nicht an der Börse, sondern sollen die Zeche für die Spieler zahlen, die das System kaputtgespielt haben...
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Donnerstag 15. September 2011, 10:41

Die Öffentlichkeit kapiert sehr langsam, dass Konzernamerika mit seiner Finanzwelt und seiner Regierung eine kriminelle Unternehmung ist, wo Betrug und Verbrechen ungeahndet bleiben und die Verfassung nur noch ein Stück wertloses Papier ohne Nutzen in einer Welt der Berufskriminalität ist. Die USA erinnern an den Untergang der UDSSR, speziell im Finanzbereich.

Es gibt endloses Gelderzeugen und durch Kredit generierte Inflation, die jedem Bürger weltweit die Kaufkraft raubt. Programme zur Ankurbelung der Wirtschaft sind einfach nur Betrug, denn sie erzeugen noch mehr Schulden bei mäßigen und noch dazu zeitlich begrenzten Erfolgen. Durch diese Schuldenerhöhung erreichen Gold und Silber Rekordhöhen.

Während es in der letzten Zeit tägliche Schwankungen des Goldpreises zwischen 10-100 Dollar gab, so wird sich das in den nächsten Monaten zwischen 100-400 Dollar am Tag bewegen, was wiederum auch die Spekulanten auf Gold aufmerksam werden lassen wird. Bei Silber waren die täglichen Schwankungen immer im Bereich zwischen 1 Cent und einem Dollar. Hier werden die Schwankungen in Zukunft im 5 Dollar Bereich liegen.

Der Gold- und Silberpreis zeigt die Probleme des Geldsystems auf – nicht nur die des Dollar, sonder auch von Euro und britischem Pfund und deren unkontrollierte wundersame Vermehrung in Proportion zu den Schulden. So schnell wie der Wert des Geldes verfällt, steigen die Einkommen nicht, die Preise steigen, die Kaufkraft schwindet und die Arbeitslosigkeit steigt. Es gab in den letzten 11 Jahren keinen ernsthaften Versuch, Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten. Man hat eher durch „freien Handel“, Globalisierung und Jobverlagerung Arbeitsplätze vernichtet und die Weichen für die Jobvernichtung wurden von der Politik gestellt.
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 15. September 2011, 14:05

Britta hat geschrieben:Wer noch kein Gold und Silber gekauft hat, sollte das jetzt schnellstmöglich nachholen, egal was die sogenannten Wirtschaftsexperten sagen.

Hallo Britta

"Wer nichts hat, hat auch nichts zu verlieren" kam mir jetzt spontan in den Sinn. :?
Statt Gold oder Silber zu kaufen, falls man "hat" ;) - habe ich auch schon den Tipp gelesen irgendwo, man solle sich möglichst ein Stück Land kaufen und es bepflanzen mit Gemüse ect. Vielleicht empfiehlt sich eine Kombination von Beidem.
Aber das Gold oder Silber sollte man dann nicht auf der Bank aufbewahren, sondern wie die Gross/Urgrosseltern - Generation es gemacht hat: unter der Matratze. Wobei es sicher bessere Verstecke gibt ;)

Grüssli
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Dienstag 25. Oktober 2011, 11:59

Die Finanzkrise breitet sich immer weiter aus. Sie ist kein Unfall, sondern das Ergebnis von Leuten, die verantwortungslos handelten und nur an das schnelle Geld dachten, ohne dabei zu sehen was sie anrichten.

Ganz schnell richtig reich werden, war ihre Motivation. Jede Stufe in der Entwicklung ist vom Betrug geprägt, nachvollziehbar und beweisbar. Angefangen bei Kreditverträgen ohne Unterschrift, aus denen Derivate wurden die von den Ratingagenturen mit AAA bewertet wurden, über die Ausfallversicherung der eigenen Anlagen, die sie an Investoren als ertragreiche Investments verkauften, obwohl sie wußten dass es Junk war, bis hin zu Wetten gegen ihre eigenen Immobilienderivate. „Innovative Finanzprodukte“ nannten sie das. Sie benutzten ihren guten Ruf zum großangelegten Betrug der ganzen Welt. Aus den Gewinnen zahlten sie sich Boni in Millionenhöhe, genauso wie später aus den Rettungspaketen der Banken Riesenboni in ihre Taschen flossen.

Natürlich gab es Verantwortliche in der Politik, die den Braten gerochen haben und versuchten, die Banker zu stoppen. Der US-Staat Georgia z.B. erlies ein Gesetz, den Fair Lending Act.

http://dbf.georgia.gov/vgn/images/porta ... GA7-6A.pdf

Dieses Gesetz hätte den Betrug stoppen können, wenigstens für Georgia. Leider hielt es nur ein paar Monate, weil die Rating Agenturen ihre Profite gefährdet sahen. Sie werteten den Konsumentenschutz von Georgia als heiligen Krieg der Regulatoren und erklärten, Hypotheken in Georgia nicht mehr versichern. Damit war das Gesetz wieder ausser Kraft gesetzt. Die staatlichen Organe versagten auf ganzer Linie.

Brooksley Born war eine der ersten, die auf die Gefahr hinwies. Sie versuchte sich an den Over-The-Counter Geschäften. Sie wollte diese regulieren und wurde dabei von der Federal Reserve, der SEC und dem US-Finanzminister persönlich blockiert.Born trat dann bereits 1999 zurück.

http://en.wikipedia.org/wiki/Brooksley_Born

Das sind nur ein paar Beispiele, die einen kleinen Einblick auf den Ablauf dieses Monsterbetruges zeigen. Es ist auch nachweisbar, dass jeder Banker, jeder Regulierer und jeder Politiker, der diesem Betrug gefährlich wurde, seine Karriere beendet hat. Die Liste ist lang. Umgekehrt machte jeder Karriere, der die Betrüger unterstützte. So ist das bei Kriminalität in den höchsten Reihen.

Die Regulierungsbehörden wurden von Bank-Leuten übernommen, deren vorhergehende Arbeitgeber eigentlich reguliert werden sollten – also, sie arbeiteten für die Banken und Ratingagenturen. Dafür, dass sie alle Augen zudrückten, wurden sie später mit lukrativen Positionen in der Finanzwelt belohnt. Bereits vorhandene Gesetze, die den Betrug verhindert hätten, wurden abgeschafft. Die US-Senatoren und Repräsentanten, die für deren Abschaffung sorgten, wurden ebenfalls dafür von der Finanzwelt belohnt. So z.B. der frühere US-Senator Phil Gramm, der sich für die Abschaffung von Glass-Steagall an forderster Front einsetzte. Er wurde dann später Vize-Vorstand der UBS. Glass-Steagall regelte die Trennung der kommerziellen Banken von den Investmentbanken.

http://en.wikipedia.org/wiki/Phil_Gramm

Bisher zeigt keiner Interesse daran, die Schuldigen vor Gericht zu stellen.

2009 bekam Born eine Auszeichnung für die Courage, die sie mit ihren frühen Warnungen gezeigt hatte. Die Schuldigen vor Gericht zu stellen, wird wohl noch viel mehr Courage erfordern, die derzeit niemand zeigt.
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Montag 31. Oktober 2011, 08:19

Der Muskelkater hat die Aussagen von Heiner Flassbeck, Chefvolkswirt der UN-Organisation für Welthandel und Entwicklung, auf der Klausur der Fraktion DIE LINKE in Rostock aufgenommen, die in der Informationsschrift clara erschienen ist.

http://muskelkater.wordpress.com/2011/1 ... italismus/
Ein zentraler Zusammenhang wird derzeit nicht verstanden. Die momentane Krise ist im Kern eine globale Lohnkrise, also eine Krise des Nichtsteigens der Löhne. Das kann man sehr schön darstellen an den entscheidenden Zonen.

apan hat schon seit 20 Jahren eine Lohnkrise. Vor allem, weil die Japaner es nicht geschafft haben, Anfang der 90er Jahre wieder auf einen Wachstumspfad zu kommen. Warum? Weil sie im Kern die Löhne nicht mehr erhöht haben und stattdessen flexible Löhne einführten: Bonuszahlungen, die die Arbeiter bekommen haben. Aber über die Kürzung der Boni haben sie so flexible Löhne produziert, dass die inländische Nachfrage nicht mehr steigen konnte. Das ist der Kern der japanischen Krise gewesen und ist es noch immer.
Verteilungsfrage vor der Wachstumsfrage lösen

Noch deutlicher ist die Lohnkrise in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dort haben wir die Situation, dass seit diesem Frühjahr die Löhne nicht nur nominal stagnieren, sondern real sogar fallen. Beim letzten G-20-Treffen hat John Lipski, der Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), das Desaster in den USA benannt. Es heiße von jetzt ab: »No hours, no wages«. Es gebe keinen Zuwachs der Arbeitsstunden und keinen Zuwachs der Löhne. Studien zeigen, dass in den USA nicht nur eine »jobless recovery« – ein »beschäftigungsfreies Wachstum« – herrscht, also eine Erholung der Konjunktur ohne Beschäftigungszunahme, nein, es gibt jetzt eine »wageless recovery«: einen Aufschwung ohne Lohnerhöhung. Das passiert zum allerersten Mal.

...Die Machtverhältnisse sind jetzt so, dass in diesem Aufschwung der USA 95 Prozent der Einkommen, die geschaffen wurden, in erster Linie durch staatliche Ankurbelungsprogramme entstanden. Der staatliche Zuwachs des Defizits ist zu 95 Prozent bei den Unternehmen angekommen. Zu 95 Prozent ist der Zuwachs des gesamten Einkommens in den USA bei Unternehmen und nicht mehr bei den Arbeitnehmern angekommen. Das könnte man das Ende des Kapitalismus nennen, das Ende einer in irgendeiner Weise funktionierenden Marktwirtschaft.


So sehe ich das auch.
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Sonntag 13. November 2011, 16:03

Igendwie ist es ja ein schlechter Witz, was gerade in Griechenland und Italien passiert.

Die gewählten Regierungsvertreter werden durch Ungewählte ersetzt.

Papandreou tritt zurück und Papademos wird ohne Wahl Premierminister.

Was wir bestimmt schon wieder vergessen haben ist, dass Lukas Papademos damals als Chef der griechischen Zentralbank in der Verantwortung stand, dass die Griechen den Euro bekamen. Er war es, der die Bücher so frisiert hat, dass die Zahlen passten. Er log bei der EU über die griechischen Finanzen und machte damals den Kreditdeal mit Goldman Sachs und er war es, der verhinderte dass die griechische Regierung den Reichen (zu denen er auch gehört) die Steuern erhöht.

Nun wird also Griechenland von genau dem Mann regiert, der für die Misere des Landes und den Rücktritt Papandreous verantwortlich ist.

Nun ist Silvio Berlusconi ebenfalls zurückgetreten. Egal wie er war, er war gewählt. Wie es scheint übernimmt nun Mario Monti das Ruder.

Monti arbeitete früher für Goldman Sachs und wurde dann EU-Kommissar, beschäftigte sich vor allem mit der "Liberalisierung und Deregulierung" der Märkte. Er ist ein enger Freund von Mario Draghi, dem neuen EZB-Chef. Draghi half in den 90er Jahren Ländern der Eurozone bei Geschäften mit den neuen, "innovativen Finanzprodukten", wie Credit Default Swaps, mit denen alle ihre Staatsschulden beschönten. Draghi war damals Generaldirektor des Schatzamtes und wechselte dann 2002 zu Goldman Sachs.

Die Goldmänner in den Ländern am Ruder, bei deren Pleite sie mitgeholfen haben? :?
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Sonntag 20. November 2011, 21:09

Ich habe jetzt einen Artikel gefunden, der aussagt wie hoch die gesamten Staatsschulden der Länder im Euro-Raum sind:

http://www.handelsblatt.com/finanzen/bo ... 580554=all

Allein die Staaten der Euro-Zone haben Verbindlichkeiten in Höhe von sieben Billionen Euro angehäuft. Niemand weiß, wer das Geld je zurückzahlen soll.


Damit liegt die Euro-Zone ungefähr bei der Hälfte der US-Staatsschulden.

Übrigens ist der Unterschied zwischen italienischen und griechischen Schulden der, dass die italienischen Staatsschulden zum größten Teil bei italienischen Banken sind. Aber Super Mario wird jetzt bestimmt so umschulden, dass die Italiener ihre Schulden bei seinen Bankerfreunden haben.

Die Banker regieren die Welt und jetzt hat es Einer auch noch öffentlich zugegeben: http://www.n-tv.de/panorama/Boersenhaen ... 03836.html

"Goldman Sachs regiert die Welt"Börsenhändler entblößt sich selbst

Ein Vorurteil über Börsenhändler ist ein rein auf Gewinn ausgerichtetes Denken. Nun bestätigt ein Händler genau das: "Mich interessiert nicht, wie die Wirtschaftskrise überwunden wird." Für ihn zähle nur der Profit. "Nicht die Regierungen beherrschen die Welt. Goldman Sachs regiert die Welt."


Na dann...
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon elfenpfad » Sonntag 20. November 2011, 21:38

"Goldman Sachs regiert die Welt"Börsenhändler entblößt sich selbst

Ein Vorurteil über Börsenhändler ist ein rein auf Gewinn ausgerichtetes Denken. Nun bestätigt ein Händler genau das: "Mich interessiert nicht, wie die Wirtschaftskrise überwunden wird." Für ihn zähle nur der Profit. "Nicht die Regierungen beherrschen die Welt. Goldman Sachs regiert die Welt."


Und die EU wird gern als die vereinigte Staaten der Goldmann Sachs bezeichnet ^^
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Mittwoch 28. Dezember 2011, 16:11

Kurz vor Ende des Jahres überraschen so einige Meldungen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 16,00.html

Bedeutung des Yuan wird gestärkt

Sollte das Finanzabkommen umgesetzt werden, dürfte es die Dominanz des Dollar in Ostasien deutlich schwächen - und gleichzeitig die Bedeutung des Yuan aufwerten. Zumal der Währungspakt auch vorsieht, dass japanische Firmen den Verkauf von Staatsanleihen in chinesischen Yuan unterstützen. Dessen Verwendung ist außerhalb Chinas bisher streng kontrolliert - und könnte durch die finanzielle Kooperation mit Japan nun deutlich angekurbelt werden.

Dies sei ein "substantieller Schritt nach vorn für die Internationalisierung des Yuan", kommentierte die Tageszeitung "China Daily" das Ergebnis des Gipfeltreffens. Peking wolle zudem auch seine Käufe japanischer Staatsanleihen verstärken.

Japan "scheint damit indirekt zuzugeben, dass es in Zukunft nur eine dominante asiatische Währung geben wird - und dies ist nicht der Yen", kommentierte Barry Eichengreen, Wirtschaftshistoriker an der Universität von Kalifornien in Berkeley, dem "Wall Street Journal" die Pläne. Allerdings ist bisher nicht klar, wann der Währungspakt in Kraft treten soll: Weder China noch Japan kündigten einen konkreten Zeitplan an.


Das wäre ein schwerer Schlag gegen den Dollar und gut für den Euro, wie Schäuble auch gleich erkannt hat:

http://www.finanznachrichten.de/nachric ... ng-015.htm


BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat angesichts des Währungspaktes von Japan und China die Bedeutung der Währungsunion zur Wahrung europäischer Interessen betont. "Japan und China haben uns über die Weihnachtstage mit der Nachricht eines Währungspaktes überrascht", sagte Schäuble am Dienstag im rbb-Inforadio, und erklärte, diese Entwicklung zeige, dass es gut sei, ein gemeinsames Europa zu haben.

Die People's Bank of China (PBoC) hatte am 25. Dezember mitgeteilt, dass die beiden Länder ihre bilateralen Finanzmarktbeziehungen stärken wollten. Der Pakt sieht unter anderem die Schaffung eines staatlich garantierten Finanzinstituts vor, dass auf Yuan lautende Anleihen in China verkauft. Damit könnte die von China beabsichtigte Vertiefung des heimischen Kapitalmarkts vorangetrieben werden. Ein weiteres Vorhaben ist die direkte Umtauschbarkeit von Yuan und Yen. Derzeit sind die beiden Währungen nur auf dem Umweg über den Dollar konvertibel.


Dazu muß man wissen, dass die US-Regierung auf Tour im Asien-Pazifik Raum war, Alle Staaten besuchte (ausser China), und China praktisch ausklammerte. Da wurden Verträge geschlossen, Bündnisse gefestigt und es ging um Freihandelsabkommen und um die militärische Präsenz der USA.

Die Asia-Pazifik Region soll militatisiert werden.Ganz modern soll es werden, mit neuester Militärtechnologie und Spezialeinheiten.

In Darwin/Ausralien sollen nun 2.500 US-Soldaten und die NAVY stationiert werden, was die Chinesen bereits kritisiert haben. In Japan und Südkorea sind es schon länger 70.000 US-Soldaten und nun bekommen die neue Kriegsschiffe.

In Singapur, den Philipinen und Thailand werden jetzt auch Kriegsschiffe stationiert:

http://www.google.com/hostednews/afp/ar ... 6df7523.a1

WASHINGTON — The United States, facing a rising China but a tighter budget, expects to station several combat ships in Singapore and may step up deployments to the Philippines and Thailand, a naval officer said.


http://www.zeit.de/politik/ausland/2011 ... ien-gipfel


Angesichts der jüngsten Spannungen mit China hat US-Präsident Barack Obama den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao am Rande eines Asien-Gipfels zu einem kurzen Gespräch getroffen. An dem Treffen auf der indonesischen Insel Bali nahm auch US-Außenminister Hillary Clinton teil, wie US-Regierungsvertreter mitteilten

Bei dem Treffen sei es um den seit Langem bestehenden Streit über die Seegrenzen im pazifischen Raum gegangen. Obama habe deutlich gemacht, dass die USA an einem ungehinderten Warenfluss im Südchinesischen Meer und an einer friedlichen Lösung der dort bestehenden Konflikte interessiert seien. Der US-Präsident hatte zuvor gefordert, dass die Seegrenzen zwischen China, Vietnam, den Philippinen und Taiwan während des Asien-Gipfels erörtert werden müssten. China will dies ausschließlich mit den betroffenen Ländern klären.


Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit Längerem schwierig. Die jüngste Ankündigung des US-Präsidenten, die Militärpräsenz in Australien zu verstärken, hatte in China für erneute Verstimmungen gesorgt.

Thema des Gesprächs waren US-Angaben zufolge auch wirtschaftspolitische Fragen. So sei es etwa um den Kurs der chinesischen Währung gegangen. Die USA machen die schwache chinesische Währung für ihre hohen Verluste im Außenhandel verantwortlich. Kritiker halten den Yuan für deutlich unterbewertet.


Hillary Clinton hatte bei der Asia-Pazifik Tour bei einem Treffen in Manila die Chinesen ebenfalls provoziert, indem sie das Südchinesische Meer "West Philippine Sea" nannte, eine Bezeichnung, die nur von Philippinos verwendet wird und die die Chinesen gar nicht gerne hören.

Auch hier scheint sich ein Konflikt, wie derzeit überall auf der Welt, zuzuspitzen.
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Le.Mar. » Dienstag 3. Januar 2012, 13:42

Wie schön die Differenzen sind, kann man in diesem kurzen Beitrag schon sehen. Die Sinnlosigkeit dieser Glaskugelschauerei hat schon fast groteske Ausmaße! :mrgreen:

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