Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

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Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon elfenpfad » Samstag 24. Juli 2010, 22:45

Ranking zu Wirtschaftsprognosen

Die besten Kaffeesatzleser in der Krise
Wirtschaftsminister Brüderle: Vielleicht macht die neue Regierung treffsichere Prognosen


Peinlicher Platz: Eine Studie hat die langfristige Treffsicherheit von Wirtschaftsprognosen für Deutschland ausgewertet. Dabei hat ausgerechnet die Institution schlecht abgeschnitten, die es eigentlich am besten wissen sollte - die Bundesregierung.

Hamburg - Konjunkturprognosen gibt es viele - doch wie genau die Vorhersagen der Experten über die Entwicklung der Wirtschaft sind, wird nur selten überprüft. Etwa durch die "Financial Times Deutschland" ("FTD"). Die Zeitung kam nun zu dem Ergebnis, dass ausländische und kleine Banken die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren am besten vorhergesagt haben.

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Die zuverlässigsten Prognosen lieferte demnach ein Hamburger Ökonom: Carsten Klude von der Privatbank M.M. Warburg. Auf den Plätzen zwei und drei des Prognostiker-Rankings folgen sogar zwei Banken, die Deutschlands Wirtschaft von Paris und London aus analysieren: die Société Générale und die Bank of America.

Für ihre Studie hat die "FTD" die Vorhersagen von 50 Banken und Instituten seit 2002 untersucht. Ausschlaggebend waren die Prognosen des Bruttoinlandsprodukts sowie die Schätzungen über die Entwicklung von Exporten, Konsum und Investitionen.

Eher schlechte Trefferquoten hatten das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Wenig ruhmvoll waren auch die Vorhersagen der Bundesregierung. Sie landete in der Untersuchung auf einem miesen Platz.

Die besten Kaffeesatzleser in der Krise



Und zum Thema noch was zum schmunzeln mehr :
Volker Pispers zu Wirtschaftsprognosen ;)

"Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon elfenpfad » Montag 9. August 2010, 13:21

Eine altuelle Wirtschaftsprognose für China -- China ist wichtigster Lieferant Deutschlands

China findet zu alter Stärke zurück. Die Wirtschaft dürfte Prognosen zufolge in diesem Jahr um bis zu elf Prozent zulegen. Auch Deutschland trägt zu der rasanten Entwicklung bei: Laut "Bild" exportiert die Volksrepublik so viel in die Bundesrepublik wie sonst kein anderes Land.

Peking - Droht Chinas Wirtschaftswachstum doch kein Rückschlag? Nach Meinung eines Experten dürfte sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte zumindest doch nicht so sehr abkühlen wie bisher befürchtet. Im Gegenteil: Dank einer stabilen Entwicklung im zweiten Halbjahr rechne er für das Gesamtjahr mit einem Plus von zehn bis elf Prozent, sagte Zhang Yutai, der das staatliche Development Research Centre leitet.


Weiterlesen hier :

China ist wichtigster Lieferant Deutschlands
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Sonntag 26. Dezember 2010, 15:38

Gegen Ernst & Young, ein Unternehmen das zuständig ist für Wirtschaftsprüfung, wurde jetzt in Bezug zur Pleite von Lehman Brothers Strafanzeige in New York gestellt.

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdie ... 07464.html

Als Wirtschaftsprüfer hätte Ernst & Young feststellen müssen, wie es tatsächlich um Lehman bestellt war. Ernst & Young prüfen auch Firmen wie Coca Cola und Google.

Anton Valukas hat einen über 2000 Seiten starken Untersuchungs-Bericht verfasst, aus dem klar hervorgeht, dass die Bücher frisiert wurden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Report_of_Anton_R._Valukas
However, all of these problems were compounded by the actions of the executives. Some were simple errors in business judgement, but others were deliberate balance sheet manipulation.


Es ist eh merkwürdig, dass die Verantwortlichen bis heute noch nicht angeklagt wurden.

Der Bericht von Valukas dient als Grundlage für die Anklage gegen Ernst & Young. Den Wirtschaftsprüfern hätte die Manipulation auffallen müssen.

So hat Lehman z.B. jede Menge Verbindlichkeiten vorm Quartals- bzw. Jahresabschluss in sogenannte 'repurchasing agreements' verpackt und an Europäische Banken verkauft um sie nach dem Abschluß wieder 'zurückzukaufen'. Ein 'Geschäft' von nur wenigen Tagen und nur für die Bücher. So kann man Investoren täuschen. Repurchasing agreements sind Standard-Praxis an der Wall Street. Ernst&Young hätten das wissen müssen. Wir sollten jedenfalls spätestens jetzt wissen was es heißt, wenn in den Nachrichten wieder mal gesagt wird, dass die Banken ihre Quartalsberichte veröffentlichen und man deswegen an der Börse mit steigenden oder fallenden Kursen rechnet - alles manipuliert.

Nach dem Bericht von Anton Valukas hatte Lehman im 4. Quartal 2007 so z.B. 39 Milliarden und im ersten Quartal 2008 schon 49 Milliarden und im 2. Quartal schon 50 Milliarden Minus aus der Bilanz verschwinden lassen. Dieser Bilanzbetrug stank so zum Himmel, dass Lehman Schwierigkeiten hatte, einen gesetzlichen Prüfer zu finden, der die Bilanz unterzeichnen wollte. Am Ende fand sich dafür eine britische Firma, die die Aktionen nach britischem Recht sanktionierte. So mußte Lehman diese Art Geschäfte über seine Niederlassung in London ausführen. Ernst & Young gab dafür die Deckung.

Es fragt sich, wozu man Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen wie Ernst & Young, PricewaterhouseCoopers, KPMG, Deloitte und Arthur Anderson überhaupt zum Prüfen braucht, wenn die ja doch die gewünschten Ergebnisse bestätigen und bei den Großen immer ein Auge zudrücken.

Zu einem Prozess wird es sehr wahrscheinlich nicht kommen. Man wird sich aussergerichtlich einigen, eine Strafe aus der Portokasse zahlen und gut ist. Vertrauen in die Finanzwirtschaft sollte man also auch weiterhin nicht haben und das was bisher bekannt ist, ist nur die Spitze des Eisberges. Da immer noch keiner zur Verantwortung gezogen wurde, dürfen auch alle weitermachen wie bisher - solange, bis sie unser gesamtes Finanzsystem ruiniert haben.

Inzwischen wurde auch Klage gegen JP Morgan und die HSBC eingereicht. Ohne das Mitwissen dieser Banken soll Madoffs Schneeballsystem nicht möglich gewesen sein. Aber auch diese beiden Banken sind 'to big to jail'. Die Geschädigten haben keinen Anspruch auf Recht.

Übrigens nutzt auch die Deutsche Bank die 'repurchasing agreements' - halt nicht in so großem Stil wie Lehman es tat.

http://www.vivendi.com/vivendi/Informat ... repurchase
n connection with the repurchase agreement (repo) concluded with Deutsche Bank,
Vivendi Universal would like to point out that:

1) this instrument, which the company has had the possibility of exercising since May 30, has been used principally because it offers financing at an advantageous cost;

2) the funds from this agreement have been used to reduce the recourse to other more costly credit lines;

3) the amount not drawn down on credit lines and immediately available currently totals 3.3 billion euros.



This announcement is not an offer for sale in the United States. The securities have not been registered under the Securities Act of 1933 (the "Act") and may not be offered or sold in the United States absent registration or an applicable exemption from registration under the Act and applicable state securities laws.

2002 also 3,3 Milliarden.

Seit 2002 hat sich da wohl viel getan.

JERSEY CITY, N.J. and LONDON, June 9 /PRNewswire/ -- Thomson TradeWeb, the
leading network of online fixed-income markets, and a unit of The Thomson
Corporation (NYSE: TOC; TSX: TOC), today announced it has launched the first
ever multi-dealer-to-customer electronic trading platform for the Tri-Party
Repurchase Agreement Market, a submarket of the $5 trillion Repurchase
Agreement (Repo) Market
. JPMorgan, Deutsche Bank, UBS Investment Bank, and
Morgan Stanley are the founding dealers for TradeWeb's latest online market.



Wenn also der Markt 5 Billionen groß ist, werden da wohl eine Menge Verbindlichkeiten hin und her verschleiert.
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Montag 27. Dezember 2010, 15:35

Vielleicht mal ein paar Zahlen zur Situation in den USA:

- 3 Millionen Familien die ihr Haus verloren haben
- 30 Millionen Arbeitslose
- 43 Millionen Menschen leben von Essensmarken
- 52 Millionen gelten als arm
- 59 Millionen haben keine Krankenversicherung
- 239 Millionen leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck ohne Reserven

Einwohnerzahl ca. 300 Millionen.

Dem gegenüber stehen:

- $144 Milliarden Bonuszahlungen für Wall Street
- $13 Billionen des verfügbaren Kapitals in den Händen von 1% der US-Bevölkerung
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Donnerstag 30. Dezember 2010, 01:13

Das muß ich für mich mal hier 'parken'

http://wikileaks.ulalala.net/cable/2009 ... NG728.html

At the G-20 ministerial meeting in London, the
head of the State Administration of Foreign Exchange (SAFE)
and Deputy Central Bank Governor noted continued Chinese
concerns about the inflationary implications of the expansion
of the Fed's balance sheet. In a meeting that preceded Wen's
remarks, SAFE Director General (DG) Yin Yong noted SAFE's
concerns about the potential for U.S. dollar depreciation and
U.S. inflation, as both would erode the renminbi (RMB) value
of their assets.

Da wird es die Chinesen bestimmt freuen, dass die FED jetzt mit QE2 weitermacht...

Yin noted concern about "voices" in the U.S. --
but not in the Obama Administration - that were recommending
"sacrificing" the interests of some senior creditors' claims
on systemically large financial institutions. (Comment: Some
U.S. commentators have suggested that the U.S. government
require that senior creditors take "haircuts" as a condition
for intervening in U.S. financial institutions. In previous
cases where the FDIC took over insolvent banks, not all
creditor claims were honored in full)


Yin replied that
U.S. policies should be consistent, "not like Lehman" in
¶2008. (Comment: Several interlocutors have told us that
Lehman was a counterparty to SAFE in financial transactions
and as a result SAFE suffered large losses when Lehman
collapsed.)


Lehman war der Partner von SAFE (SAFE ist die chinesische Behörde, die für das Vermögensmanagement des Staates verantwortlich ist). Also haben die Chinesen ihre US-Investitionen hauptsächlich über Lehman abgewickelt. China ist auch der größte Investor bei Fanny Mae und Freddy Mac.

Xiao also speculated that Wen may have
wanted to reiterate China's concerns, perhaps more clearly
understood by former Secretary Paulson and other now-departed
U.S. officials, to the new Obama administration.

Der Paulson hat die Chinesen bestimmt so schnell über den Tisch gezogen, dass sie die Reibungshitze als Nestwärme empfunden haben. :?

Professor Yu Yongding, also of CASS and
Director Xiao Lian's superior, has long advocated that China
press the U.S. to issue RMB-denominated debt, and at a recent
conference Yu opined that China should receive equities in
U.S. nationalized banks as collateral for its U.S.
investments. Xiao told us he has proposed that the U.S.
Government issue convertible bonds that Chinese investors
could convert into stocks (presumably of financial
institutions held by the U.S. government).

Ja, das wäre eine gute Idee - für die Chinesen.

9. (C) Comments of this sort do not imply that China will
attempt to dump its U.S. Treasury holdings. Rather, they
indicate that China's leaders are aware that, while they can
purchase more or fewer USD-denominated assets at their
margin, their holdings are so enormous that they cannot
reallocate the currency composition of their portfolio to any
meaningful extent without leading to large capital losses and
thus further public -- and internal -- criticism.


Das ist wie in einer Falle stecken...

Die haben so viele Dollars, die immer weniger wert werden. Wenn sie sich davon trennen, sinken die Anlagen so schnell im Wert, dass sie auch wertlos werden. So oder so verlieren die Chinesen.

We believe Wen's remarks were most likely intended to
acknowledge rising public criticism over the government's
losses on its investment of reserves (fueled by high-profile
losses by the China Investment Corporation (CIC) in
Blackstone and Morgan Stanley).


Aha, da stecken die also auch mit drin. Wollte ich schon immer mal wissen...
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 30. Dezember 2010, 20:58

Britta hat geschrieben
Das muß ich für mich mal hier 'parken'

Nur zu, ich werde mich gelegentlich durch alles durchlesen, auch wenn ich es in deutscher Sprache vorziehen würde :D


Mal was Positives ;)
Auch wenn der Schlusssatz einen kleinen Dämpfer enthält -
wobei da der Anspruch einfach auch zu hoch gesetzt wird, in kurzer Zeit würde das ja an ein kleines Wunder grenzen ^^


IW-Verbandsumfrage
Bombenstimmung in der deutschen Wirtschaft

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Die deutsche Wirtschaft hat die Krise überwiegend gut gemeistert. Das war in vielen Ländern anders und machte 2010 die deutschen Unternehmen zu Wachstumsgewinnern. Die Stimmung sei dementsprechend so positiv wie lange nicht, charakterisiert Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) die Gefühlslage in den Unternehmen zum Jahresende. Dementsprechend blicken die meisten Branchen laut Umfrage voller Zuversicht auf das Jahr 2011.
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In der Umfrage gaben 41 der 46 befragten Wirtschaftsverbände an, die Stimmung in ihren Mitgliedsunternehmen sei besser als vor einem Jahr. Nur drei berichten von einem trüberen Stimmungsbild. Vor diesem Hintergrund erwarten 35 der 46 Verbände auch für 2011 höhere Produktions- und Umsatzzahlen als 2010. Lediglich sechs Branchen rechnen mit einem schlechteren Ergebnis. „Damit ist die Basis für eine stärkere Investitionstätigkeit gelegt, die sich ebenfalls in einer steigenden Beschäftigtenzahl niederschlagen sollte“, so Hüther.

In der Tat gehen 29 Verbände von einem zunehmenden Investitionsvolumen im neuen Jahr aus, 15 halten ein konstantes und nur zwei ein kleineres Investitionsbudget als 2010 für wahrscheinlich. Diese Entwicklung gibt auch dem Arbeitsmarkt positive Impulse: Fast die Hälfte der Branchenverbände erwartet, dass die Beschäftigtenzahlen in ihren Unternehmen steigen.

Ungeachtet der positiven Umfrageergebnisse warnt der IW-Chef allerdings, das internationale Umfeld bleibe 2011 schwierig. Zudem würden viele Wirtschaftsbereiche auch im neuen Jahr das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreichen.


http://www.mittelstandsblog.de/2010/12/ ... irtschaft/
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Freitag 31. Dezember 2010, 00:05

elfenpfad hat geschrieben:
Britta hat geschrieben
Das muß ich für mich mal hier 'parken'

Nur zu, ich werde mich gelegentlich durch alles durchlesen, auch wenn ich es in deutscher Sprache vorziehen würde :D


Ja, sorry. :oops:

Aber ich lese soviel Texte in englisch momentan. Wenn ich das alles übersetzen wollte, käme ich mit der Zeit nicht hin. Ich versuche, das wichtigste zusammenzufassen.

elfenpfad hat geschrieben:
Mal was Positives ;)
Auch wenn der Schlusssatz einen kleinen Dämpfer enthält -
wobei da der Anspruch einfach auch zu hoch gesetzt wird, in kurzer Zeit würde das ja an ein kleines Wunder grenzen ^^


Es erscheint zumindest positiv. Die Fed hat mit QE2 angefangen, die Geldmenge weiter zu erhöhen. Innerhalb kürzester Zeit hat sie damit die vorhandenen US-Dollar verdreifacht. Auch Euroland hat die Geldmenge erhöht. Keine Ahnung um wieviel, aber geschätzt dürfte es seit der Finanzkrise über eine Billion sein.

Was macht man, wenn man so viel Geld hat? Man gibt es aus und schafft Werte an. Am Besten tut man das, solange das Geld noch so aussieht, als sei es was wert. Bis die Menschen das merken weil es sich auf die Preise auswirkt, vergeht einiges an Zeit und bis dahin denken die Banker, dass ihnen schon was einfallen wird.

Die Chinesen legen ihr Geld lt. dem zitierten Cable verstärkt in Immobilien an. Die Preise sind ganz schön geklettert, weswegen die chin. Banker jetzt die Zinsen anheben um den Markt abzukühlen. Ich hatte das nur nicht zitiert und reiche das hiermit nach.
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 21:38

elfenpfad hat geschrieben:

Britta hat geschrieben
Das muß ich für mich mal hier 'parken'


Nur zu, ich werde mich gelegentlich durch alles durchlesen, auch wenn ich es in deutscher Sprache vorziehen würde :D



Ja, sorry. :oops:[

Aber ich lese soviel Texte in englisch momentan. Wenn ich das alles übersetzen wollte, käme ich mit der Zeit nicht hin. Ich versuche, das wichtigste zusammenzufassen.

Vielleicht sollte ich ja rot werden, anstatt Du :mrgreen: Es ist wohl meine Faulheit, einerseits mich durch die englischen Texte zu wursteln, und andererseits mal bissl wieder meine Englischkenntnisse aufzufrischen - also danke für das Zusammenfassen ;)


Von wegen China und so - hab hier was entdeckt. Die Chinesen unsere Freunde und Helfer :?


Chinesischer Vize-Premier Li Keqiang: Freundlich, verbindlich, finanzstark

Geld für Griechen, Hilfe für Portugal - und jetzt wohl auch Käufe von spanischen Anleihen: China gibt den Euro-Retter.

Auf seiner Europa-Tour kündigt Vizepremier Li Keqiang weitere Finanzspritzen an. Doch hinter der kapitalkräftigen Charmeoffensive steckt knallharte Interessenpolitik.
Die indirekte Botschaft der chinesischen Regierung an die Europäer ist in den vergangenen Monaten immer deutlicher geworden:
"Auf uns könnt ihr euch verlassen. Wir sind eure wahren Freunde im 21. Jahrhundert."


Und weil man sich Freundschaft eben auch erkaufen kann, hat Vizeregierungschef Li Keqiang nun weitere Hilfen für die Stabilisierung des Euro angekündigt.

China werde "Pakete zur Finanzstabilität" aufkaufen, um den betroffenen EU-Staaten bei der Überwindung ihrer Schuldenkrise zu helfen,
schrieb er am Mittwoch in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ").
Peking wolle "mit allen Völkern eine harmonische Welt dauerhaften Friedens und gemeinsamer Prosperität aufbauen", fügte er hinzu.


weiterlesen hier im link: http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 67,00.html
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Samstag 15. Januar 2011, 18:42

Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen auf breiter Front Mist gebaut haben, ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr. So wie etwa Ernst & Young, die gerade wegen der Lehman Pleite angeklagt sind. Nun hat es auch PWC erwischt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 94,00.html

Die zahlen jetzt lieber freiwillig 40 Millionen, um einem Gerichtsverfahren aus dem Wege zu gehen. Schade eigentlich, denn dieses Gerichtsverfahren hätte mal wirklich erhellend sein können.

Bei mindestens einem bedeutenden Kunden ist das Vertrauen in die Weisheit der Prüfer indes empfindlich gestört. Der Freistaat Sachsen wird von PwC 40 Millionen Euro als "Beitrag zur Schadensminderung" im Zusammenhang mit dem Beinahe-Crash seiner landeseigenen Bank erhalten. Der Vergleich ist allerdings kein Schuldeingeständnis der Prüfer: Man habe personelle Ressourcen nicht länger binden und "enorm hohe Kosten für die Rechtsverteidigung" begrenzen wollen. ...(Anmerkung: Die hatten da aber eine Versicherung für solche Rechtsstreitigkeiten - also wären gar keine Kosten angefallen - ist also gelogen)

...Intern war im Dresdner Finanzministerium ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe angesetzt worden, weil offenbar mehrere von PwC geprüfte Bilanzen der Sächsischen Landesbank unvollständig und fehlerhaft waren...

...Die Öffentlichkeit sollte von den für das weltweit tätige Unternehmen heiklen Verhandlungen möglichst nichts erfahren. Als Finanzminister Georg Unland (CDU) kürzlich vor dem Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages zur Sachsen LB berichtete, verteilten Mitarbeiter des Juristischen Dienstes plötzlich Verschwiegenheitserklärungen an alle Beteiligten. Die Informationen zu PwC müssten vertraulich bleiben, sonst sei das Verhandlungsergebnis gefährdet. Andere in der Finanzkrise gebeutelte öffentliche Geldinstitute sollten nicht auf ähnliche Gedanken gebracht werden, hieß es. Erst als der SPIEGEL in Dresden anfragte, ging das Finanzministerium per Presseerklärung in die Offensive und verkündete am Freitagnachmittag den Deal....

...Erst neulich hat eine Sonderkommission des isländischen Parlaments PwC eine Mitschuld am Zusammenbruch der Geldinstitute Landesbank und Glitnir bescheinigt. Die Kontrolleure hätten die Bilanzen zu nachlässig geprüft....

Im Sommer 2008 stellte die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung bereits fest, dass "der Jahres- und Konzernabschluss" der Landesbank sowie "der dazugehörige Lagebericht und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2006 fehlerhaft sind". Von unvollständiger Darstellung ist die Rede und von 154 Millionen Euro, die zwar in der Bilanz auftauchten, aber offenbar nicht werthaltig waren. Inzwischen erkannte auch das Landgericht Stuttgart nach einer Klage des jetzigen Eigentümers der Sachsen-Bank, der Landesbank Baden-Württemberg, dass in den Jahresabschlüssen 2004, 2005 und 2006 falsche Vermögenswerte im dreistelligen Millionenbereich aufgeführt waren. Die Bilanzen sind mithin nichtig. Prüfer war in allen Fällen PwC.


Da frage ich mich schon wieder, wozu man überhaupt solche Wirtschaftsprüfer braucht, wenn die eh jedem Unternehmen bescheinigen, korrekte Bilanzen erstellt zu haben. - Äh, sorry, nicht jedem - nur bei den Großen.

:?

Hans Joachim Selenz, Autor von 'Wildwest auf der Chefetage, Schröders Weg zur Kanzlerschaft' und 'Schwarzbuch VW' weiß schon seit Jahren um die Machenschaften:

PwC war auch Wirtschaftspruefer der WestLB/Preussag/TUI
-Gruppe als diese die Babcock Borsig AG im Jahr 2002
in einen 5 Mrd.-Euro-Konkurs schickte (Anlage 1).

Als Mitglied des Vorstandes der Preussag AG hatte ich
am 7. Januar 1998 schriftlich eine Sonderpruefung "durch
ein Gutachten eines zweiten qualifizierten Wirtschafts-
pruefers mit einschlaegiger bilanzrechtlicher Assistenz"
gefordert (Anlage 2).
Die Wirtschaftspruefungsfirma Coopers & Lybrand
(C&L Deutsche Revision) hatte den von mir als Organ der
Gesellschaft beanstandeten Jahresabschluss geprueft.

Statt des von mir ausdruecklich geforderten zweiten
qualifizierten Pruefers "pruefte" jedoch C&L den
beanstandeten Jahresabschluss selbst noch einmal.
Im Klartext:
Der Faelscher "pruefte" seine eigene Faelschung!
(Zur Information: C&L formierte sodann 1998 zusammen mit
der WP-Firma Pricewaterhouse das WP-Unternehmen Price-
waterhouseCoopers (PwC). Pricewaterhouse hatte zuvor
die US-Tochtergesellschaften der Preussag AG "geprueft".)

Einzelne Wirtschaftspruefer von Pw und C&L waren vor dieser
"Pruefung" nachweisbar mit fuenfstelligen Betraegen von der
Preussag AG bestochen worden. Ein WP-Vorstand bedankte sich
sogar fuer die Bestechung auf einem offiellen Briefbogen von
"C&L Deutsche Revision".

Der Aufsichtsrat segnete am 4. Februar 1998 gleichwohl die
"gepruefte" Faelschung ab und warf mich noch am selben Tag
aus dem Preussag-Vorstand. Danach faelschten Aufsichtsrat,
Vorstand und Wirtschaftspruefer auch noch gemeinschaftlich
den Geschaeftsbericht.
Dort steht schwarz auf weiss, "der Vorstand" habe im Januar
1998 den Jahresabschluss bestaetigt. Im Januar 1998 war ich
jedoch noch Mitglied des Vorstandes. Die Aktionaere wurden
mithin dahingehend getaeuscht, dass der gesamte Vorstand
den Jahresabschluss gebilligt und unterschrieben habe, was
ausdruecklich nicht der Fall war. Ich habe auch im Nachgang
- trotz massiven Druckes u. a. durch MP Glogowski -
meine Unterschrift nie unter die Faelschung gesetzt.

Es ging bei den Bilanzmanipulationen konkret um 2,5 Mrd. DM
insbesondere im Bereich Anlagenbau. Der marode Anlagenbau
wurde anschliessend auf die Babcock Borsig AG uebertragen.
Damit wurde das Unternehmen aus Oberhausen zum "Muelleimer"
der Preussag AG, wie Aktionaersschuetzer Hocker es damals
formulierte.
Die von mir am 7. Januar 1998 beanstandeten 2,5 Mrd. DM,
derentwegen ich die Bilanz nicht unterschrieben habe,
sind integraler Bestandteil der Gesamtschadenssumme von
5 Mrd. Euro des Babcok Borsig-Konkurses vom Juli 2002.
Interne Dokumente belegen zudem, dass der Konkurs um
mehrere Monate verschleppt wurde.

Die Staatsanwaltschaft Hannover - ebenso wie die General-
staatsanwaltschaft Celle - sind seit dem Jahr 2002 voll-
umfaenglich ueber die dokumentierten Betrugsvorgaenge
informiert. Deutsche Staatsanwaelte arbeiten indes nur,
wenn die Politik es zulaesst.

Das war in diesem Fall jedoch wegen der Einbindung hoechster
Polit-Kader, mit Johannes Rau an der Spitze, nicht moeglich.
Rau, der Verfasser frommer Texte, trank - frei nach Heinrich
Heine - heimlich Wein und predigte oeffentlich Wasser.
Was wiederum die schuetzte, die ihm den Wein bezahlten.

Denn solange deutsche Politiker - wie weiland Baron Muench-
hausen - sich und ihre Sponsoren an den eigenen Haaren aus
jedem noch so kriminellen Sumpf ziehen koennen, wird die
Kriminalitaet, wie wir sie inzwischen taeglich in deutschen
Grossunternehmen und in den Landesbanken erleben, nie enden.

MfG

Hans-Joachim Selenz


Die Frage ist halt, wie sieht es wirklich in den von diesen 'Wirtschaftsprüfern' geprüften Unternehmen aus. Wenn die es schon nötig haben, ihre Bilanzen zu fälschen....
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Re: Alles um das Thema Wirtschaftsprognosen

Beitragvon Britta » Samstag 22. Januar 2011, 22:06

Unbemerkt vom deutschen Journalismus gibt es Neuigkeiten zur Euro-Krise:

http://www.irishtimes.com/newspaper/ire ... 72785.html

The National Pension Reserve Fund will effectively be liquidated. This should come as no surprise. A country that is being bailed out by others cannot expect to keep a pot of gold stashed away – that would be akin to going to family members seeking financial help while keeping a fat savings account untouched.


Die irische Regierung plündert die Rentenkassen der Iren. Alle eingezahlten Beiträge wurden im November 2010 verstaatlicht und die Iren können sich nicht dagegen wehren.

Irland ist nicht das einzige Land, wo das passiert. In Bulgarien arbeitet man seit Oktober 2010 an einer ähnlichen Maßnahme:

http://bulgaria.world-countries.net/archives/50753
Bulgaria’s government is expected to announce on Friday whether it will proceed with plans to transfer the pension accounts in nine private funds with total assets of about BGN 500 M to the state in a bid to solve its fiscal woes.


In Polen verstaatlicht man vorerst nur ein Drittel der Kassen und die Franzosen haben ebenfalls schon in die Rentenkasse gegriffen und die Gelder zweckentfremdet:

http://www.allbusiness.com/banking-fina ... 344-1.html
FRANCE - The French government's decision to move its EUR33bn retirement fund into its social debt sinking fund - adding leverage to the sinking fund for issuing new bonds - has received mixed reactions.

The organisations concerned are the pension fund, the Fonds de Réserve des Retraites (FRR), which was set up in 2000, and the Caisse d'Amortissement de la Dette Sociale (CADES). CADES opened its doors in 1996 to take over social security deficits of EUR134.5bn. By the end of 2008, it had reduced the debt by EUR37.5bn.
...

...Most graphic of the reactions to the government's move, as seen on a French website , show a cartoon of a burglar, rough and unshaven, carrying off a large swag-bag containing financial assets. In his speech bubble, he says: "Don't take any notice of me, I work for the government!"


Der Witz ist gut...

Auch die Ungarn wollen sich an den Rentenkassen der Bürger bedienen:

http://www.businessweek.com/news/2010-1 ... -says.html
Nov. 26 (Bloomberg) -- Hungary’s plan to take over some pension assets held by fund management companies will “frighten” investors and may drive investment firms out of the country, the head of Pioneer Global Asset Management SpA’s local unit said.

The government told Hungarians on Nov. 24 to move private- pension fund assets to government control or lose their state pension, an ultimatum designed to shift 3 trillion forint ($14.2 billion) of privately managed pension assets.


Wenn die Krise echt hart kommt, dürfte auch die deutsche Regierung an die Rentenkassen ihrer Bürger gehen - aber die sind ja eh leer und da gibt es nicht viel zu holen.
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