Hallo Neandertaler,
Der Neandertaler hat geschrieben: Aktien-Schwankungen, OK,
Nee, darum geht es nicht.
Der Neandertaler hat geschrieben: Der 'Andere' hat einen Namen.
Ja. Spielt aber keine Rolle. Genau deshalb habe ich den Namen vermieden. Ich hatte bereits oben versucht, es klarzustellen: Ein Argument ist stichhaltig oder es ist es nicht.
Wer es gebraucht hat, ist dafür unerheblich. Welche Meinung er vertritt, welche Unterhose er anhat - Privatsache. Ändert nichts am Argument.
Der Neandertaler hat geschrieben: Ich habe diese Beziehung hergestellt, ja!
Nein! Lies nach. Oder lass es - denn es spielt immer noch keine Rolle für das Argument.
Der Neandertaler hat geschrieben: Medien sowie 'Fachleute' sind darauf angesprungen
Ach, dass
Medien darauf angesprungen sind, wundert Dich jetzt? Und
was sagen die 'Fachleute'?
Schau Dir mal an, was Du da herausgesucht hast (wieso eigentlich hast Du das? Dazu komme ich später noch).
Dies nennt man
argumentum ad verecundiam.
Schopenhauers Kunstgriff Nr. 30.Kein Sachargument. Es ändert nichts daran:
Eigenkapitalrendite (engl. Return on Equity, ROE) ist nicht gleich Rendite auf das eingesetzte Kapital (engl. Return on Investment, ROI) und hat nichts mit Wirtschaftswachstum zu tun.
ROE != ROI. Fertig.
Dass das so ist, ändert keine Umfrage in den Medien.
Andere Baustelle:
Meinung und "Stammtisch-Gelaber"
Der Neandertaler hat geschrieben: schreist:
Sorry - aber das findet nur in Deiner Einbildung statt.
Dann zitierst Du, was ich Britta geschrieben hatte. Ich hatte extra drüber geschrieben "provokant", in der Hoffnung, dass dies zum genaueren Lesen animieren würde. Hm, war wohl vergeblich. OK, gehen wir das noch einmal durch:
"Deine Meinung interessiert mich nicht." - Das war provokant. Jetzt kommt die Erklärung:
"Deine Meinung ist Deine Privatsache." - Es besteht kein Zwang, seine Meinung offenzulegen. Man muss sich nicht "bekennen". Wichtig: Es hat auch gar keinen Einfluss auf den Wert eines Argumentes, welche Meinung derjenige hat, der es anbringt.
"Ich will sie nicht haben." - Nein. Ich will sie wirklich nicht. Was soll ich auch damit? Soll ich sie etwa einfach übernehmen??
"Du kannst sie behalten." - Ja, genau! Ich will Dich nicht missionieren. Ich will Dich nicht mit Gewalt von irgendetwas überzeugen. Ich will Dich nicht stromlinienförmig auf "die richtige" Meinung trimmen. Es geht nicht darum "zu gewinnen".
Für mich ist das Grundvoraussetzung einer vernünftigen Diskussion: Es gibt keinen Zwang und es ist nicht Ziel, am Ende "einer Meinung" sein oder sich einer Meinung anschließen zu müssen.
Der Neandertaler hat geschrieben:Mich interessiert schon, wie der Andere ... der mir Gegenüber ... der Mitdiskutant denkt!
Ja! Da hast Du's! Natürlich interessiert mich
der Mensch. Natürlich interessiert mich in einer Diskussion vor allem, was Du
denkst. Aber ich gehe doch nicht hin, schaue als erstes auf Deine (vermutete) Meinung und sage "Ach, der hat
die Meinung/Farbe. Dann ist alles, was der denkt sowieso Mist." Ob Deine Gedanken sinnvoll sind oder nicht, ob Du eine strahlende Idee hast oder einem Denkfehler unterliegst, das entscheidet doch nicht Deine Meinung? Also muss ich die doch gar nicht wissen.
Sieh mal, mir hat jemand aus dem naturwissenschaftlichen Bereich dieses Forum als "qualitativ hochwertig im Gegensatz zum Mahag" empfohlen.
Für einen Naturwissenschaftler heißt Qualität in der Diskussion, dass man der logischen Kette
Beobachtung -> These("Behauptung") -> Argument/Beweis -> Bewertung -> Ergebnis("Meinung") folgt.
Im Mahag läuft das ganz anders: Dort kommt zuerst die Meinung, die von irgendeinem Gebrauchtmeinungsverkäufer aus Bild, Spiegel, Focus oder von den Mit-Genossen, dem christlichen Männergesangverein, dem grünen Häkelclub, der Wehrsportgruppe, dem Knappenverein... bezogen wird. Dann kommt die Bewertung. Alles und jeder, jeder Mensch, jedes Argument, jede These, jede Beobachtung wird danach bewertet, ob sie mit dem Weltbild "Einstein ist doof" übereinstimmt.
Danach sortiert man die Welt in Freund und Feind.
In der Diskussion kommt dann These auf These. Ganz gleich wie unsinnig. Die reinsten Thesen-Schleudern. Argumente rutschen nur mal versehentlich dazwischen. Wozu soll man auch etwas belegen? Sollen die Anderen doch erst einmal widerlegen - und dann kommt einfach die nächste Behauptung oder "These". Denn wenn man nur genug davon produziert, entsteht ja der Eindruck "Es muss doch was dran sein" (sic!).
Es kommen Totschlag-Argumente (Achtung, das sind keine "Argumente", sie heißen nur so.) wie "Wie doch jeder selber sehen kann" oder die moralische Keule. Andere Argumente und sogar Beobachtungen werden per Verschwörungstheorie aus dem Weg geräumt. Es folgt Zusammenrottung und Rudelverhalten, es wird nicht das Argument verfolgt sondern die Person. Anstatt ein Argument zu verwenden wird versucht, die "Mitstreiter" zum Dschihad ins Boot zu holen, quasi eine unterschriftsreife Petition an Gleichgesinnte "Jupp meinte ja....und Hanni hat auch gesagt...".
Dann kommt es nur noch darauf an, den längeren Atem zu haben, um "zu gewinnen". Ganz egal, wie schräg die Thesen werden - man muss nur länger durchhalten.
Dies ist das Schicksal eines "sozialen" Forums, wenn der Fokus auf der Meinung liegt, nicht auf dem Argument.
Zurück zu Deinen Zitaten: Warum hast Du gerade diese herausgesucht? Weil Du sie nach Meinung gefiltert hast, nicht nach Aussagekraft. Hättest Du Google anders gefragt, hätte es anders geantwortet.
Gehen wir sie einzeln durch:
"einen der gefährlichsten Bankmanager der Welt" - Argument? Zusammenhang? Als Argument genau so gut wie Merkel mit SS-Uniform darzustellen.
Steinbrück - Verquirlt einen Haufen Zeugs, das nicht zusammengehört, und versucht den Neid des Arbeitnehmers auf den Aktionär anzustacheln. Na und? Politik ist eben ein schmutziges Geschäft, und es dient ja einem guten Zweck. Oder ist Dir noch nicht aufgefallen, dass politische Diskussionen seit langem nur noch mit Scheinargumenten und nicht mit Sachargumenten bestritten werden? Der Bürger soll schließlich nicht denken sondern wählen.
Die Zeit - Da sag ich jetzt nix zu... das muss Dir selbst auffallen. Soviel Medienkritik kannst Du.
"Ich weiß nicht, wo die Erträge auf dem Privatkundenmarkt herkommen sollen" - Der von Dir zitierte Herr Dr. Weimer (immer noch Chef der HVB, die jetzt UniCredit heißt) hatte mit seinem Chef in Mailand eine Zielvereinbarung für 2008 (die Jahreszahl sagt Dir noch etwas?) von 18%, die er erreichen sollte, obwohl sein Geschäft einen größeren Anteil Privatkundengeschäft hat.
Sein Chef selbst hatte sich 17% (bzw.
23% ex. Goodwill) in seinem
strategischen Plan für 2005-2008 vorgenommen. (Warum hat da keiner gemeckert?)
Zielvereinbarungen gibt es in jedem Unternehmen. Vom Top-Management über das mittlere Management bis nach unten. Und am besten wählt man diese so, dass sie nicht schon im April erreicht werden und der Mitarbeiter dann des Rest des Jahres frei hat, und so, dass sie überprüfbar und "gerecht" sind.
Die Eigenkapitalrendite ist "gerechter", denn sie ist eine
börsenkursunabhängige Zielvereinbarung. Dazu wird sie hier benutzt, wurde sie auch schon vor Ackermann.
Worüber redet Herr Dr. Weimer also? Er hat einen kleinen Nachteil mit seinem Privatkundengeschäft. Er hat noch andere, lukrativere Geschäftsbereiche, aber ihm fehlt z.B. der Geschäftsbereich Corporate Banking.
Das ist ein Beratungsgeschäft. Und schau mal, was das mit der Eigenkapitalrendite macht:
Das Eigenkapital, das für den Berater verbraten wird, ist nur seine Büroausstattung. Aber bei M&A zahlt der Kunde gerne Millionen für eine gute Beratung.
So what? Keines der Zitate ist ein Argument. Es bleibt übrig:
ROE != ROI.
Ich bewundere ja die Geduld, mit der nocheinPoet, Tachyon und andere versuchen, Denk-Verweigerern die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit, Zeitdilatation und Lorentzkontraktion beizubiegen.
Aber soll ich jetzt noch lange erklären, dass
Britta hat geschrieben:Mehr Eigenkapitalrendite durch Fremdkapitalerhöhungen
und
Britta hat geschrieben:weil Banken ihren Eigenkapitalanteil erhöhen mussten.
im direkten Widerspruch zueinander stehen?
Warum in USA eine Class Action anhängig ist, weil sich Kunden über
nach oben manipulierten LIBOR beschweren?
Dass doch ein ausschließlich nach unten manipulierter LIBOR ein gutes Wirtschaftsprogramm gewesen wäre und Kreditnehmern auf Kosten der Banken geholfen hätte?
Warum überhaupt der Vorwurf im Raum steht, die Notenbanken hätten bereits seit spätestens 2007 davon gewusst, es aber toleriert, weil sie
gewünscht haben...?
Warum es den Banken hier nicht um Fremdkapital sondern vor allem um das
Handelsergebnis ging?
Warum 25% Eigenkapitalrendite mit Betrug ungefähr soviel zu tun hat wie der Minirock mit Vergewaltigung?
Nein, danke. Da sowieso schon völlig klar ist, dass auch die deutschen Gerichte Teil der "LIBOR-Verschwörung" sind
Britta hat geschrieben:falls es überhaupt eine Gerichtsverhandlung geben wird
und
niemand zu dem eigentlichen Thema etwas schreiben oder nur ein einziges Argument bringen wird,
wünsche ich einfach nur
weiterhin viel Spass im Wirtschafts-Mahag!
Sinnvolle, an mich gerichtete Nachrichten bitte per PN. Sonst erreichen sie mich nicht.
Bullshit gerne hier drunter. Da juckt er mich nicht.