Putin greift nach der Ukranie

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Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon nocheinPoet » Sonntag 2. März 2014, 11:19

Ja wie ich es mir dachte, er wird sich nicht mit der Krim begnügen. Er will alles und noch mehr. Halte das für sehr gefährlich, die Nato wurde ja schon "angerufen".

Ich hoffe die Welt rückt zusammen und bügelt dem "Vollblutdemokraten" mal die richtig glatt und das auf Leinen. Unglaublich, dass dieses hier in Europa noch so möglich ist.
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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon nocheinPoet » Sonntag 2. März 2014, 13:29

Frage mich echt, ob Putin da einen Krieg riskieren will und wenn, wie wird sich die Nato verhalten, wie Europa und wie die USA? Von den erwarte ich eh nicht mehr viel.
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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 2. März 2014, 13:30

Hallo nocheinPoet.
nocheinPoet hat geschrieben:Er will alles und noch mehr. Halte das für sehr gefährlich, ...
Klar, denke ich auch! Aber weniger wegen dem anstehenden Ärger mit dem Westen ... mit der NATO.
Der Westen wird wohl wegen der Ukraine kaum eine millitärische Auseinandersetzung mit Russland riskieren. Außerdem glaube ich auch nicht, daß Putin es auf ein solches Szenario ankommen lassen würde.
Ich denke, es geht ihm in erster Linie um seine Eurasische Union, die ohne die Ukraine (fast) sinnlos wäre. (in den Augen Putins.) Und was wäre dann noch besser, als eine (zumindest: politisch) geschwächte Ukraine?
Wenn Kiew nun klein beigibt, die Abspaltung der Krim zuläßt, ...
Erstens wäre die Ukraine dann politisch geschwächt und zweitens könnte er mit diesem "Erfolg" dem Westen eins auswischen.

Gefährlicher, denke ich, könnte es werden, wenn die auf der Krim ansäßigen Krim-Tartaren Verbündete zuhilfe rufen werden.
(Türkei, ...)
Oder gar muslimische Extremisten dort mitmischen.
(um 'ihre' Glaubensbrüder zu befreien!)
Dann hätte auch Putin ein Problem.
(Afghanitan)

Ich glaube nicht, daß Putin bereit ist, wegen der Okkupation eines Landes, einen weiteren Kalten Krieg zu riskieren. Eher scheint es mir, er spielt auf Zeit, rechnet mit der millitärischen Schwäche des (ukrainischen) Gegners, auch mit der Nicht-Reaktion des Westens.
    (je länger der Konflikt dauert, umso mehr wird die Bevölkerung demokratischer Staaten ein milltärisches Eingreifen ablehnen, weil "die Ukraine nicht zu uns" gehört)
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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon nocheinPoet » Sonntag 2. März 2014, 13:33

Glaube da steht noch mehr auf dem Spiel, wenn sich hier der Westen nicht stark zeigt, wird Putin wissen, er kann seine Vorstellungen durchdrücken. Im Grunde gehört der Kerl in den Knast.
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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon fallili » Sonntag 2. März 2014, 13:50

Also ich bin schockiert wie schnell sich so etwas in der Realität abspielen kann.
Zum Glück (was für eine schreckliche Aussagen dieses "zum Glück" eigentlich ist) ist die Ukraine doch noch etwas weg von uns, aber hier zeigt sich, dass sich zwischen 1968 (Tschechoslowakei Einmarsch) und 2014 praktisch nix geändert hat.
Ein Diktator der da die Muskeln spielen lässt, und schon ist die Welt eigentlich hilflos.
Was wird geschehen? Die Amis werden keine Truppen schicken, die EU schon gar nicht. Außer mit erhobenem Zeigefinger "böser Putin" winken, kann man fast gar nix machen. Die Ukraine steht eigentlich völlig alleine da.
Wirtschaftlich etwas Druck, aber auch nicht zu viel, man braucht die Russen ja als Energielieferanten - das ist alles unglaublich schrecklich wie schnell ein wenig militärische Macht, und der Wille diese einzusetzen, wieder alles an Errungenschaften der letzten Jahrzehnte zusammenbrechen lässt.
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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 2. März 2014, 13:56

Hallo nocheinPoet.
nocheinPoet hat geschrieben:Glaube da steht noch mehr auf dem Spiel, wenn sich hier der Westen nicht stark zeigt, wird Putin wissen, er kann seine Vorstellungen durchdrücken. Im Grunde gehört der Kerl in den Knast.
Vollkommen richtig, da ghört er hin, gebe ich Dir Recht! Daß er "seine Vorstellungen durchdrücken" kann, weiß er.
(Georgien - höhere Gaspreise, etc.)
Und außer diplomatischem Druck (den Putin soviel Kratzt, wie ein Husten) wird vom Westen wohl nicht zu erwarten sein dürfen, dafür ist Putin ... ist Russland zu wichtig. Wichtig zur Lösung anderer, weltweiter Fragen.
Putin hat ja seinerzeit schon bekannt gegeben, er wolle sein Land wieder zur ursprünglichen Stärke in der Welt führen ... zumindest wirtschaftlich. Und daß er wirtschaftlichen Druck aufbaut, um politisch einiges zu erreichen, ist bekannt. Nun läuft's mal andersherum:
millitärischer Druck, um politisch einiges zu erreichen.
Das Wirtschaftliche ist da nur Beiwerk! Aber von immenser Bedeutung, denn das wäre der Erfolg, den er von Anfang an erreichen wollte.
Russland wäre wieder Weltmacht.
Es lebe Russland!
würde Britta nun sagen
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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon galileo2609 » Sonntag 2. März 2014, 15:19

Die aktuelle Krimkrise oder auch Ukrainekrise scheint mir etwas komplizierter, als dass man sie mit einer einfach gestrickten Schwarz/Weiss-Malerei beschreiben könnte.

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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon galileo2609 » Sonntag 2. März 2014, 16:38

Betrachten wir einmal, neben den besonderen historischen Fakten der ukrainischen Staatsbildung, einen interessanten Aspekt der jüngeren Geschichte. Im Jahr 2013 hat das chinesische Staatsunternehmen Xinjiang Production and Construction Corps 100.000 ha der fruchtbaren Schwarzerdeböden der Ukraine in der Umgebung von Dnipropetrowsk für 50 Jahre gepachtet. Angepeilt sind drei Millionen Hektar. Das sind real zwischen 0.2% und 5% der Gesamtfläche der Ukraine, die direkt der landwirtschaftlichen Versorgung des Milliardenvolks in Asien übereignet wurden. Das bedeutet, dass auch China in der aktuellen Krise ein vitales Interesse zu verteidigen hat, da es seine zunehmend konsumhungrige Bevölkerung nicht mehr aus eigenen Ressourcen versorgen kann.

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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon galileo2609 » Sonntag 2. März 2014, 17:05

Selbstverständlich verletzt Russland mit seiner militärischen Intervention nicht nur das Völkerrecht, sondern auch multilaterale Verträge wie das Budapester Memorandum von 1994, das Russland selbst unterzeichnet und ratifiziert hat.
Budapester Memorandum hat geschrieben:Budapest, 5 December 1994

The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland,

Welcoming the accession of Ukraine to the Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons as a non-nuclear-weapon State,

Taking into account the commitment of Ukraine to eliminate all nuclear weapons from its territory within a specified period of time,

Noting the changes in the world-wide security situation, including the end of the Cold War, which have brought about conditions for deep reductions in nuclear forces.

Confirm the following:


The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, reaffirm their commitment to Ukraine, in accordance with the principles of the CSCE Final Act, to respect the Independence and Sovereignty and the existing borders of Ukraine.

The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, reaffirm their obligation to refrain from the threat or use of force against the territorial integrity or political independence of Ukraine, and that none of their weapons will ever be used against Ukraine except in self-defense or otherwise in accordance with the Charter of the United Nations.

The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, reaffirm their commitment to Ukraine, in accordance with the principles of the CSCE Final Act, to refrain from economic coercion designed to subordinate to their own interest the exercise by Ukraine of the rights inherent in its sovereignty and thus to secure advantages of any kind.

The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, reaffirm their commitment to seek immediate United Nations Security Council action to provide assistance to Ukraine, as a non-nuclear-weapon State Party to the Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons, if Ukraine should become a victim of an act of aggression or an object of a threat of aggression in which nuclear weapons are used.

The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, reaffirm, in the case of the Ukraine, their commitment not to use nuclear weapons against any non-nuclear-weapon State Party to the Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons, except in the case of an attack on themselves, their territories or dependent territories, their armed forces, or their allies, by such a state in association or alliance with a nuclear weapon state.

The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland will consult in the event a situation arises which raises a question concerning these commitments.

This Memorandum will become applicable upon signature.

Signed in four copies having equal validity in the English, Russian and Ukrainian languages.


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Re: Putin greift nach der Ukranie

Beitragvon Uli » Sonntag 2. März 2014, 17:26

fallili hat geschrieben:Also ich bin schockiert wie schnell sich so etwas in der Realität abspielen kann.
Zum Glück (was für eine schreckliche Aussagen dieses "zum Glück" eigentlich ist) ist die Ukraine doch noch etwas weg von uns, aber hier zeigt sich, dass sich zwischen 1968 (Tschechoslowakei Einmarsch) und 2014 praktisch nix geändert hat.
Ein Diktator der da die Muskeln spielen lässt, und schon ist die Welt eigentlich hilflos.
Was wird geschehen? Die Amis werden keine Truppen schicken, die EU schon gar nicht. Außer mit erhobenem Zeigefinger "böser Putin" winken, kann man fast gar nix machen. Die Ukraine steht eigentlich völlig alleine da.
...


Ich weiss nicht: wer ist das denn eigentlich, die "Ukraine"?
Offenbar sind große Bevölkerungsteile der Ukraine pro-russisch, oder - mehr als das - sie sind russisch (ethnisch) und stehen nicht hinter dem Maidan-Aufstand.
Wie man hört, gibt es vielerorts im Osten der Ukraine Aufstände gegen die Maidan-Putschisten; Teile des ukrainischen Militärs sollen meutern.
Musste der Westen den Maidan-Aufstand (dessen Impuls ja nicht nur von pro-westlichen Demokraten, sondern auch von nationalistischen Kräften kommt) so bedingungslos unterstützen statt auf Verhandlungslösungen zu drängen?

Dass Putin die Rechtmäßigkeit der Putschisten anzweifelt, kann ich nachvollziehen. Seine militärischen Übergriffe kann man aber nicht gutheißen.
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