NDM-1 - Superbug entdeckt

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NDM-1 - Superbug entdeckt

Beitragvon enegh » Mittwoch 11. August 2010, 19:44

Ganz frisch: In Großbritannien hat man das Enzym NDM-1 entdeckt und zwar unter anderem in Escherichia coli (verantwortlich für Durchfallerkrankungen). Gefunden wurde das gefürchtete Enzym in Patienten aus Indien und Pakistan.

Bei NDM-1 handelt es sich um eine Veränderung in dem Bakterienstramm, der das Bakterium resistent gegenüber einer sehr große Gruppe Antibiotika macht. Die konkrete Bedrohung ist nun, dass sich diese Veränderung im Bakterienstamm mit anderen Resistenzen kombiniert. Bei mindestens einem Fall ist dies bereits vorgekommen. Die Person konnte nicht behandelt werden, da dass Bakterium gegen alle Antibiotika resistent war.

Experten befürchten nun eine Pandemie. In Indien und Pakistan ist NDM-1 bereits sehr verbreitet, ebenso Vorfälle gab es in den Niederlanden, den USA, Kanada und Australien. Bei Vorkommen des resistenten Bakterienstammes ist Isolation die erste Hilfsmaßnahme. Zusätzlich erfolgt dann eine Therapie mit einer Antibiotika-Kombination. Wirklich gefährlich wird es, wenn sich das Enzym NDM-1 auch in leichter übertragbaren Bakterienstämmen finden lässt. Bisher hatten viele der Patienten eine Reise in Indien hinter sich.

Zwar ist man diese Panikmache schon öfters gewöhnt gewesen, aber lieber einmal zu viel die Hände waschen, als einmal zu wenig. Zum Weiterlesen: BBC.co.uk
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Re: NDM-1 - Superbug entdeckt

Beitragvon Britta » Mittwoch 11. August 2010, 20:12

enegh hat geschrieben:Bei NDM-1 handelt es sich um eine Veränderung in dem Bakterienstramm, der das Bakterium resistent gegenüber einer sehr große Gruppe Antibiotika macht.

Wir nehmen viel zu viel Antibiotika zu uns. Nicht, dass es von Ärzten zu oft verschrieben wird, sondern wir essen es mit. Hühner bekommen Antibiotika schon in ihr Trinkwasser und auch Rinder und Schweine haben bis zu ihrem Verzehr schon genug davon aufgenommen.

Kein Wunder, dass Bakterien resistent dagegen werden.
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Re: NDM-1 - Superbug entdeckt

Beitragvon lesslow » Donnerstag 12. August 2010, 17:51

In den Niederlanden gibt es schon seit einiger Zeit große Vorsichtsmaßnahmen, bei denen extrem darauf geachtet wird, dass solche resistenten Stämme sich nicht verbreiten.

Da kommen Urlauber ersteinmal in Quarantäne, Hygienebestimmungen sind ausgebaut, usw.

Habe da erst vor ein paar Tagen noch eine Dokumentation gesehen.
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Re: NDM-1 - Superbug entdeckt

Beitragvon Britta » Freitag 13. August 2010, 06:31

lesslow hat geschrieben:In den Niederlanden gibt es schon seit einiger Zeit große Vorsichtsmaßnahmen, bei denen extrem darauf geachtet wird, dass solche resistenten Stämme sich nicht verbreiten.

Da kommen Urlauber ersteinmal in Quarantäne, Hygienebestimmungen sind ausgebaut, usw.

Nicht nur Urlauber sondern auch Personen, die in deutschen Krankenhäusern in Behandlung waren. Hab ich letztes Jahr zum ersten Mal mitbekommen.
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Re: NDM-1 - Superbug entdeckt

Beitragvon lesslow » Freitag 13. August 2010, 15:34

Britta hat geschrieben:Nicht nur Urlauber sondern auch Personen, die in deutschen Krankenhäusern in Behandlung waren. Hab ich letztes Jahr zum ersten Mal mitbekommen.


Ja, genau. Das haben sie in dem Bericht auch gesagt.
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Re: NDM-1 - Superbug entdeckt

Beitragvon elfenpfad » Freitag 13. August 2010, 17:33

Britta hat geschrieben:
enegh hat geschrieben:Bei NDM-1 handelt es sich um eine Veränderung in dem Bakterienstramm, der das Bakterium resistent gegenüber einer sehr große Gruppe Antibiotika macht.

Wir nehmen viel zu viel Antibiotika zu uns. Nicht, dass es von Ärzten zu oft verschrieben wird, sondern wir essen es mit. Hühner bekommen Antibiotika schon in ihr Trinkwasser und auch Rinder und Schweine haben bis zu ihrem Verzehr schon genug davon aufgenommen.

Kein Wunder, dass Bakterien resistent dagegen werden.

Ja Britta, da sprichst Du was ganz Wichtiges an, das mit den Antibiotikagaben im Trinkwasser! Mit Hormonen ist ja das selbe Problem.

Nicht, dass es von Ärzten zu oft verschrieben wird,

Hmm, hab da leider andere Erfahrungen mit. Für meinen Geschmack werden viel zu schnell und zu oft Antibiotika verschrieben, manchmal, ohne vorher genau abzuklären, ob es sich um eine bakterielle - oder viruelle Krankheit handelt. Beispiel Halsschmerzen: man müsste eigentlich immer einen Rachenabstrich machen, was aber oft nicht durchgeführt wird. ( Antibiotika wirken nicht gegen Viren )
Auch wird meines Erachtens in der heutigen Zeit zu häufig vorsichtshalber schon ein Antibiotikum verschrieben, ohne dass eine Entzündung vorliegt. Also prophylaxisch, z.b. nach einer Zahnextraktion. Das wurde nicht immer so gehandhabt in dem Masse, wie heutzutage.
Das häufige Verschreiben hat sich eingeschlichen, weil keiner sich mehr in der Arbeitswelt erlauben kann, lange krank geschrieben zu werden. Also, eine Krankheit auszukurieren mit Wickel, Tee, Bettruhe, gurgeln usw. - was ja bei einer normalen Grippe oft ja ausreichen würde.
Allerdings ist das von Arzt zu Arzt unterschiedlich, es gibt auch rühmliche Ausnahmen, die da eher zurückhaltend sind.

lesslow hat geschrieben:
In den Niederlanden gibt es schon seit einiger Zeit große Vorsichtsmaßnahmen, bei denen extrem darauf geachtet wird, dass solche resistenten Stämme sich nicht verbreiten.
Da kommen Urlauber ersteinmal in Quarantäne, Hygienebestimmungen sind ausgebaut, usw.

Hmm, davon hab ich noch nie was gelesen, interessant - Hast Du nen link zu der Doku zufällig, würde mich interessieren ?
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