Deklassifizierte Dokumente zum Irak Krieg

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Deklassifizierte Dokumente zum Irak Krieg

Beitragvon Britta » Samstag 25. September 2010, 18:56

Diesen Monat wurden einige bisher geheime Dokumente freigegeben, die belegen dass es nie eine Alternative zur Lösung des Konfliktes mit Irak gegeben hat. Weder die USA noch von Großbritanniens Tony Blair wünschten eine friedliche Lösung.

Man überlegte nur, wie man die Akzeptanz der Öffentlichkeit gewinnen und andere Länder zur Teilnahme an diesem Krieg gewinnen könnte.

http://www.guardian.co.uk/world/2006/feb/03/iraq.usa
Tony Blair told President George Bush that he was "solidly" behind US plans to invade Iraq before he sought advice about the invasion's legality and despite the absence of a second UN resolution, according to a new account of the build-up to the war published today.


Nicht nur in Großbritannien wurden nun solche Dokumente freigegeben. Die in den USA deklassifizierten Dokument sind aus 2001 und noch brisanter.

Richard Clark, ehemaliger Berater Bushs, erklärte in einem 60 min. Interview der CBS, dass Bush seine 10 Top-Berater sogar angewiesen habe, nach Erklärungen zu suchen, die eine Verbindungen zwischen 9/11 und Irak herstellen sollen, obwohl ihnen gesagt wurde, das solche Verbindungen nicht existieren.

http://www.cbsnews.com/stories/2004/03/ ... 7356.shtml
n the aftermath of Sept. 11, President Bush ordered his then top anti-terrorism adviser to look for a link between Iraq and the attacks, despite being told there didn't seem to be one.


Clark erklärte in diesem Interview auch, dass Vertreter der Regierung abgewunken hätten, als er vor 9/11 um ein dringendes Meeting bat, um auf Al Quaida Aktivitäten hinzuweisen.
He ignored it. He ignored terrorism for months, when maybe we could have done something to stop 9/11.

Okay, der Mann hat ein Buch geschrieben. Vielleicht will er ja nur Werbung machen.

Ein Buch geschrieben hat auch ein Journalist über Paul O'Neill, ehemaliger Finanzsekretär von Bush, der seinen Job verlor weil er zu offen seine Meinung gesagt und vertreten hat. Der Titel des Buches: "The Price of Loyalty".

Darin berichtet O'Neill, dass schon Monate vor 9/11 feststand, dass Saddam weg müsse
“From the very beginning, there was a conviction, that Saddam Hussein was a bad person and that he needed to go,” says O’Neill, who adds that going after Saddam was topic "A" 10 days after the inauguration - eight months before Sept. 11.


Auch übergab er dem Journalisten Memos und persönliche Noten von Bush. Unter anderen ein Papier, in dem Bewerber für die Ausbeutung der irakischen Ölfelder inklusive einer Landkarte mit möglichen Ausbeutungsstätten aufgelistet sind.

He obtained one Pentagon document, dated March 5, 2001, and entitled "Foreign Suitors for Iraqi Oilfield contracts," which includes a map of potential areas for exploration.

“It talks about contractors around the world from, you know, 30-40 countries. And which ones have what intentions,” says Suskind. “On oil in Iraq.”


Aber am brisantesten dürfen diese Dokumente sein:
http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB326/index.htm

Ein Memo eines Meetings zwischen Rumsfeld und Franks, mit handschriftlichen Notizen.

Das Material zeigt:

    dass Rumsfeld von Franks die Entwicklung eines Plan für den Krieg mit Irak haben wollte.

    dass Colin Powell 3 Tage nach Amtsantritt der Regierung Bush wußte, dass der Hauptfokus dieser Regierung auf einem Krieg mit Irak lag.

    dass die abgefangenen Aluminiumrohre die fälschlicherweise als Teile für Atombomben identifiziert wurden, für Propagandazwecke ausgenutzt wurden, bevor ihr tatsächlicher Verwendungzweck feststand.

    Wie man sich Gedanken machte, wie man die Europäer zur Unterstützung dieses Krieges bewegen könnte, ohne Beweise dass Bagdad etwas mit 9/11 zu tun hat.

    Wie sich die Moslems in England verhalten würden, wenn Tony Blair diesen Krieg unterstützt
    “could bring a radicalization of British Muslims, the great majority of whom opposed the September 11 attacks but are increasingly restive about what they see as an anti-Islamic campaign”


    das Interesse des Pentagon an der Wahrnehmung der Invasion des Irak als 'bloß Krieg' und einen Einblick in Interna des State Departments, aus dem hervorgeht, dass diese Wahrnehmung als ziemlich unwahrscheinlich angesehen wurde.

Die Papiere zeigen weiterhin, dass man die Einsetzung einer provisorischen Regierung plante und dass das ein wichtiges Element der Invasions-Strategie war.

Die jetzt veröffentlichten Dokumente sind der erste Teil, 2 weitere Veröffentlichungen sollen folgen. Die nächste beinhaltet Dokumente zur Frage, warum die Bush-Regierung niemals alternative Strategien für Irak in Betracht gezogen hat.

http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB326/index.htm
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Re: Deklassifizierte Dokumente zum Irak Krieg

Beitragvon elfenpfad » Montag 27. September 2010, 13:35

Britta hat geschrieben
Diesen Monat wurden einige bisher geheime Dokumente freigegeben, die belegen dass es nie eine Alternative zur Lösung des Konfliktes mit Irak gegeben hat. Weder die USA noch von Großbritanniens Tony Blair wünschten eine friedliche Lösung.

Hi Britta .... Irgendwie glaubt dass eh niemand mehr so richtig, dass dieser Irak - Krieg nichg gewollt war
Hab da was Interessantes gefunden :

Die wahren Gründe für den Krieg gegen den Irak

In einer ungewöhnlichen Studie des amerikanischen Informationstechnologie-Studenten William Clark weist der Autor darauf hin, dass im Hinblick auf Ölimporte der Krieg gegen den Irak nur Verluste gebracht hätte. Die Amerikaner unter der Bush-Regierung reagierten auf eine für die USA offenbar tödliche Gefahr: die geplante (und durch den Irak bereits vollzogene) Umstellung der OPEC-Staaten vom Dollar auf den Euro. Damit, so Clark in seiner bemerkenswerten Studie, verlören die Amerikaner ihre beste Einnahmequelle, die sie trotz ihres enormen Handelsdefizits immer noch zur reichsten Nation macht. Weil alle diejenigen, die Erdöl brauchen (also so gut wie alle Völker) dieses in Dollar zahlen müssen, können die USA Dollar drucken, wie viel sie wollen, ohne Gefahr einer Inflation oder Entwertung ihrer Währung.
Dies aber hätte ein schnelles Ende, würden die Öl fördernden Staaten auf den Euro umsteigen - was einige bereist taten oder beabsichtigen.
Beispiel:
Fall 1: Venezuela. Staatschef Hugo Chavez teilte das Währungsrisiko und stieg teilweise auf den Euro um. Die USA reagierten umgehend wie im Fall Chile und versuchten ihn, durch einen von der CIA initiierten und unterstützen Militärputsch zu beseitigen, was allerdings misslang. Die Bemühungen gehen aber weiter.
Fall 2: Irak. Saddam Hussein konvertierte seine Währungsreserven im Jahr 2000 vom Dollar zum EURO. Die USA reagierten umgehend, mit den bekannten Folgen.
Fall 3: Iran. Auch er möchte auf EURO umstellen; er wird wahrscheinlich das nächste Ziel der amerikanischen "Friedens"-Politik.
Fall 4: Nord-Korea. Die Regierung entschied am 7. 12. 2002 offiziell die Umstellung auf den Euro. Die Folgen sind absehbar.

Eine Umstellung aller OPEC-Staaten auf den Euro hätte eine Abwertung der amerikanischen Währung um bis zu 40% zur Folge. Ausländer würden nicht mehr in amerikanische Aktien investieren, die amerikanischen Staatsbürger würden die Banken stürmen und einen Börsenzusammenbruch gigantischen Ausmaßes initiieren. Um das zu verhindern, sind ein paar "Kollateralschäden" reine Erdnüsse.


Quelle: P.M. Magazin
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Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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Re: Deklassifizierte Dokumente zum Irak Krieg

Beitragvon Britta » Montag 27. September 2010, 20:21

Hallo Elfenpfad,

es gibt einige, die der Meinung sind das es um den Dollar ging. Meiner Meinung nach ist das aber nur ein Nebenaspekt.

Es geht prinzipiell immer ums Geschäft - in welcher Währung kann den Bankern egal sein, die haben eh alle Fäden selbst in der Hand.

Seidem China immer mehr produziert und Rohstoffe verbraucht, ist es umkämpfter geworden auf dem Markt und egal ob Saddam sein Öl in Dollar oder in Euro verkauft hätte, er hätte es immer noch an die Chinesen verkaufen können.

Bei Venezuela ist es noch was ganz anderes. Chavez organisiert mit ALBA ein südamerikanisches Gegenstück zur WTO und versucht mit seinen Öleinnahmen ganz Südamerika auf die zu helfen Beine und damit in die Unabhängigkeit von den USA. Ein Gegenstück zur Weltbank hat er auch ins Leben gerufen. Die vergibt zinsgünstige Kredite an südamerikanische Länder. Das ist auch gefährlicher wie der Euro, wenn denen ihr 'Hinterhof' abhanden kommt.

Iran ist auch wieder eine andere Geschichte. Iran handelt viel mit China und Russland und fast gar nicht mit den USA - mir fällt zumindest nichts ein.
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