Seit dem Attentat auf das Flugzeug in Detroit ist der Jemen erst Thema für die Medien ein Thema. Von dem Krieg, der schon länger im Jemen stattfindet, gibts bei uns in den Medien kaum Informationen. Ich verfolge das schon länger in der ausländischen Presse.
Anfang 2009 brach ein Anführer der Jihadisten, Tariq al-Fadhli, ein seit 15 Jahren bestehendes Abkommen mit dem Präsidenten Ali Abdullah Saleh und gab bekannt, dass er sich der Opposition anschliessen werde, dem Southern Movement. Al Fadhli war früher Mitglied der Mujahedeen in Afghanistan. Über seinen Seitenwechsel berichteten die arabischen und jemenitischen Medien im April 2009. Mit seinem Bruch erhielt das Southern Movement größeren Einfluss. Al-Fadhli wurde zur Führerfigur der Allianz.
Die Revolution der südlichen Armee scheiterte 1990, als der PräsidentSaleh den al-Fadhli und andere konservative Islamisten für sich gewinnen konnte, um die marxistischen Streitkräfte der Yemen Socialist Party im Süden zu bekämpfen. Vor 1990 unterstützten die USA und die Saudis den Präsidenten und seine Politik der Islamisierung als Gegenpol zum kommunistischen Süden. Der Bruch zwischen Saleh und al-Fadhli war ein schwerer Schlag für Saleh.
Schon kurz nach dem Seitenwechsel, am 28. April 2009, begannen die Proteste im Südyemen in den Provinzen Lahj, Dalea und Hadramout zu eskallieren. Zehntausende von Demonstranten, Zivilisten und unterbezahlte Militärs verlangten bessere Bezahlung und verbesserte Lebensbedingungen.
Solche Demonstrationen finden seit 2006 statt. Die April-Demonstrationen fanden zum ersten Mal mit Beteiligung von al-Fadhli statt. Seine Anwesenheit machte aus der hoffnungslosen Bewegung eine nationale Kampagne und veranlasste den Präsidenten Saleh, die Saudis und andere Golf-Nationen um Hilfe zu bitten. In einem Interview mit Al-Jazeera beschuldigte Saleh den irakischen Shiitenführer al-Sadr und ebenso den Iran, die Rebellen zu unterstützen. Sein Beweis war, dass die Iraner ihn kontaktiert hätten, um ihm Hilfe bei den Vermittlungen zwischen Regierung und Rebellen anzubieten und wenn sie Hilfe anbieten, dann müssen sie ja auch Kontakte haben...
Ausserdem behauptete er, dass seine Behörden iranische Waffen sichergestellt hätten, während die Rebellen behaupten, sie hätten Ausrüstung der Regierung erbeutet, die saudischen Ursprungs sei. Sie beschuldigen Sana'a (die Hauptstadt des Yemen im Norden und Sitz der US-Botschaft) als saudischen Handlanger.
Iran hat zurückgewiesen, die Rebellen mit Waffen unterstützt zu haben und nennt die Vorwürfe haltlos.
Tatsache ist, der yemenitische Präsident Saleh verliert die Kontrolle über das Land, nachdem er nun schon seit 20 Jahren den tyrannischen Herrscher spielt. Seit 2008 die Ölpreise fielen, geht es dem Land wirtschaftlich immer schlechter. Yemens Staatseinnahmen kommen zu 70% aus dem Ölverkauf. Die yemenitischen Ölfelder befinden sich im Süden...
Saleh hat kein Geld mehr, um sich Anhänger zu kaufen.
Und plötzlich bekämpfen die Saudis, gemeinsam mit der US-Air Force die "Al Kaida" im Yemen. Wer's glaubt...
Und wenn die schon Al Kaida im Yemen bekämpfen, dann muß es da ja auch Al Kaida geben. Die haben dann glatt am 20. Januar 2009 auch ein Statement abgegeben. Stammt von einem Nasir al-Wahayshi, der die neue Al Kaida Gruppe gegründet hat. Sie soll sich aus seiner früheren Al Kaida Gruppe im Yemen und aus Mitgliedern der ehemaligen saudischen Al Kaida zusammensetzen. Interessanterweise erwähnt das Statement, dass ein ehemaliger Guantanamo-Häftling (Nr. 372) mit Namen Abu-Sayyaf al Shihri nun die rechte Hand von Nasir al-Wahayshi ist.
Hab hier schon einen Thread zu aufgemacht:
viewtopic.php?f=28&t=205Da wußte ich noch nicht, dass Jemen was mit diesen Terrorwarnungen zu tun hat. Allerdings ergab sich nach den Funden der Sprengstoffpäkchen ein Bild.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.