Britta hat geschrieben:Bei den Zufällen wollte ich nicht behaupten, man habe absichtlich das Interview mit den Demo-Touristen gesendet.
War mir schon klar, was Du damit meintest bzw. nicht meintest.
Glaub' ich weniger, denn wenn diese "lautstarke Minderheit" sich nicht in erster Linie der Wahrheit verpflichtet fühlt, sondern eher dem Protest ..., auch nach Deiner MeinungBritta hat geschrieben:Lautstark, um die uninformierte und desinteressierte Mehrheit aufzuwecken, was aber noch nie so richtig gelungen ist.
Britta hat geschrieben:Da prallen so viele verschiedene Interessen aufeinander und diese versucht man noch zu verbergen und mit Scheinargumenten abzulenken, da bleibt die tatsächliche Sache auf der Strecke.
Britta hat geschrieben:Da hab ich gestern im TV ein hübsches Beispiel für gesehen ...
In dem Bericht ging es um eine von der DB errichtete Lärmschutzwand.
...
Dann denke ich da noch an das eingestürzte Kölner Stadtarchiv, ...
Es gibt genug Gründe, bei solchen Bauprojekten den Machern mal auf die Finger zu schauen.
- Klar!
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!", sagte schon Lenin.
Oder eine vierspurige Straße, die als Zufahrt zu einem Wohngebiet geplant und gebaut wurde. Nur das Wohngebiet gibt es nicht!
In Sachsen wurde ein großartiger Radweg gebaut. Kein Radfahrer weit und breit.
Verschwendung gibt es überall! Nur, das Beispiel, welches ich anführte, das mit dem Vorplatzumbau, dies ist es, was ich meinte ... mit "innovative Großvorhaben:
- Vorhaben, deren Vorzüge, deren Nutzen sich erst im Nachhinein zeigt."
Briita hat geschrieben:Ich habe jetzt noch keine Begründung gelesen, warum die Einsprüche unbegründet sind.
Xedion hat geschrieben:Eine Begründung habe ich nämlich bisher auch nicht gelesen.
Etwa - die größte Hürde zur Vollendung des Vorhabens:
Geklagt hatte der Stuttgarter Architekt Peter Dübbers. Das Landgericht-Stuttgart wies eine Urheberrechtsklage zurück.
Begründung:
- Der Erbe sei durch die Abrißpläne nicht hinreichend in seinem Urheberrecht verletzt worden. Der Kläger erwägt nun, in Revision zu gehen.
- Dübbers ist einer der Enkel des Architekten Paul Bonatz (1877-1956), der den Hauptbahnhof Stuttgart geplant und die Bauausführung geleitet hatte. Der Erbe ist noch 70 Jahre nach dem Tod des Architekten berechtigt, dessen Urheberschutzrechte wahrzunehmen.
Prägende Bestandteile des Bauwerks blieben erhalten und die geplante Umwandlung des bisherigen Kopfbahnhofs in einen Durchgangsbahnhof würde zu einem Funktions- und Bezugverlust der Flügelbauten führen.
- "Ihr Abriß ist als Konsequenz dieser Funktionsänderung hinzunehmen"
- in diesem Fall hätte die Bahn einerseits nicht abreißen dürfen, andererseits hätte sie sich beim Bau an den Planfeststellungsbeschluß halten müssen.
- Dieses Dilemma hätte die Bahn nur mit einer Änderung des Planänderungsbeschlußes lösen können, was wiederum weitere Kosten verursacht hätte.
Nein, nein, Dein Eindruck ist schon richtig! Es geht nur noch um die Haltung:Britta hat geschrieben:Man sollte schon noch mal die Geschäftsgrundlagen neu prüfen. Oder mal Klartext sprechen, was denn nun mit den neuen Signalanlagen ist, die kein derzeitiger Zug verstehen kann, was nun mit der Tunnelbreite ist und was es mit den Aufträgen auf sich hat, die ohne Ausschreibung vergeben wurden. Nur scheint da das Interesse an einer Klärung nicht sonderlich groß zu sein - oder ich hab da was nicht mitbekommen.
- JA! oder NEIN!
Britta hat geschrieben:Nutzen und Vorzüge, die sich erst im Nachhinein zeigen - hm...
Wie gesagt:
Erst die Zeit wird zeigen, ob es Vorteile sind oder ob es nur dem Prestige, der Eitelkeit von Politikern diente.
Hier einige der genannten Gründe - PRO und CONTRA:
PRO:
- Ohne Stuttgart 21
- Die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm wird halbiert. Zudem werden Flughafen und Landesmesse an die Schnellbahnstrecke nach Ulm angebunden. Auch der Schienenregionalverkehr profitiere von dem Projekt.
- Das Projekt bringt die Bauwirtschaft in Schwung und schafft rund 4000 neue Arbeitsplätze. Die verkehrsgünstige Lage des neuen Europaviertels am Bahnhof erleichtert die Ansiedlung von Dienstleistungen mit Tausenden neuen Arbeitsplätzen.
- Auf derzeit noch mit Gleisen bedeckten Flächen werden Parkanlagen erweitert, außerdem entsteht neuer Wohn- und Arbeitsraum im Stadtzentrum.
- Der Bau des unterirdischen Bahnhofs zieht viel weniger Probleme für die Fahrgäste nach sich als die Modernisierung des Kopfbahnhofes "unter dem rollenden Rad".
- Die Kosten laufen aus dem Ruder, das Geld könnte besser in Bildung, sowie das Gesundheits- und Sozialwesen gesteckt werden.
- Die Modernisierung des Kopfbahnhofes (K21) würde mehrere Milliarden Euro weniger kosten, vor allem wegen weniger Tunnelkilometern. Zudem müßten Teile des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes von Paul Bonatz nicht abgerißen werden.
- Auch bei K21 kann der Bahnhof an die Schnellbahntrasse angeschloßen werden und dem Regionalverkehr würde wie im Fall von S21 kein Geld entzogen.
- Im Schloßgarten werden alte Bäume gefällt und der Park wird durch die hohen Lichtaugen des unterirdischen Bahnhofs verschandelt.
- Das Klima im Stuttgarter Kessel heizt sich auf, weil sich die unbebauten Flächen des Gleisvorfeldes nachts stark abkühlen und dadurch die Temperaturen in Grenzen halten. Zudem wird die Feinstaubbelastung durch den Abtransport des Bauschutts steigen.