Nordkorea schießt auf Südkorea

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Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Britta » Dienstag 23. November 2010, 13:36

http://www.handelsblatt.com/medien-nord ... ea;2698102

Die Nordkoreaner sagen, der Süden hätte angefangen. Gut möglich, denn der Süden führt gerade ein Manöver durch. Bei Manövern geht ja auch öfter mal was daneben.

Hoffen wir, dass sich der Konflikt nicht ausweitet. :(
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Britta » Dienstag 23. November 2010, 22:59

angefangen hat jedenfalls der Süden:

The skirmish began when Pyongyang warned the South to halt military drills in the area, according to South Korean officials. When Seoul refused and began firing artillery into disputed waters, albeit away from the North Korean shore, the North retaliated by bombarding the small island of Yeonpyeong, which houses South Korean military installations and a small civilian population.

Südkorea hielt vor der Küste des Nordens ein Manöver ab und wurde vom Norden aufgefordert, das Manöver abzubrechen. Der Süden lehnte ab und begann mit Artilleriefeuer in den Gewässern, die beide Koreas für sich beanspruchen, woraufhin der Norden dann die Insel unter Beschuß nahm.

Danach feuerte dann der Süden 1 Stunde lang auf den Norden:
South Korea responded by firing K-9 155mm self-propelled howitzers and dispatching fighter jets. Officials in Seoul said there could be considerable North Korean casualties. The entire skirmish lasted about an hour.

http://news.yahoo.com/s/ap/20101123/ap_ ... RocmVhdA--
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Xedion » Mittwoch 24. November 2010, 00:53

@Britta

Soweit ich weiß waren die Manöver von Südkorea die Antwort auf das Versenken eines Kriegsschiffes, was man Nordkorea anlastete. Oder gehts hier um was anderes?
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Britta » Mittwoch 24. November 2010, 09:36

Xedion hat geschrieben:@Britta

Soweit ich weiß waren die Manöver von Südkorea die Antwort auf das Versenken eines Kriegsschiffes, was man Nordkorea anlastete. Oder gehts hier um was anderes?


Zum versenkten Schiff hat Nordkorea eine Reportage veröffentlicht.

http://english.hani.co.kr/arti/english_ ... 48557.html

Es gibt da viele Ungereimtheiten. Russland hat, nach der offiziellen Untersuchung, eine eigene Untersuchung durchgeführt. Der Bericht wurde nur Nordkorea und den USA zugesandt und bis heute nicht so richtig veröffentlicht. Man munkelt, dass dieser nicht veröffentlicht wurde weil er eine Blamage für den US-Präsidenten und den südkoreanischen Präsidenten wäre. Der Film ist noch ziemlich neu und ich warte noch auf Reaktionen.

Es ist nicht die Antwort auf das Versenken der Cheonan. Die könnte durchaus auf ein Riff aufgelaufen sein und in diesen Gewässern liegen auch Minen.

Südkorea und die USA halten in diesen Gewässern so alle 3 Monate Seemanöver ab. Nordkorea fühlt sich dadurch provoziert. Das geht schon lange hin und her.

Allerdings ist es schon ein Unterschied ob ich einfach zur Übung ins Wasser schiesse oder auf eine bewohnte Insel.
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Xedion » Mittwoch 24. November 2010, 15:31

@Britta

Nun, es stellt sich hier natürlich die Frage, wem man überhaupt glauben schenken darf. Gemunkelt wird viel und was da an Information gestreut wird, passt einigen sicher besser in den Kram als anderen. Entsprechend bleibt das für den "Normalbürger" mal wieder im Ungewissen.
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Britta » Mittwoch 24. November 2010, 16:00

Xedion hat geschrieben:@Britta

Nun, es stellt sich hier natürlich die Frage, wem man überhaupt glauben schenken darf. Gemunkelt wird viel und was da an Information gestreut wird, passt einigen sicher besser in den Kram als anderen. Entsprechend bleibt das für den "Normalbürger" mal wieder im Ungewissen.


Dieser Streit hat ja eine Geschichte und es gibt viele bekannte Fakten.

Schon vor dem russischen Untersuchungsbericht wurden massive Zweifel an der offiziellen Version laut. Auch von Seiten der Südkoreaner. Im Fall der Cheonan glaube ich nicht an eine nordkoreanische Attacke. Dazu muß man sich fragen, wie es einem U-Boot, dass über die Möglichkeit den genannen Torpedo abzuschiessen verfügt, möglich gewesen sein soll, sich in diesen küstennahen Gewässern unerkannt von der neuesten U-Boot Aufspürungstechnologie aufzuhalten, seinen Torpedo abzuschiessen und dann auch wieder unerkannt zu entkommen, wo da doch eine ziemlich große Manöverflotte war.

Bisher ist leider von dem russischen Untersuchungsbericht nicht viel bekannt. Wird noch ein bischen dauern, bis da nach und nach mehr rauskommt. Sonst hätte ich da schon längst einen Artikel darüber geschrieben.

Meiner Meinung nach benötigen die USA einen größeren Krieg um ihre Wirtschaft und ihren Dollar zu retten. Es wird ja überall geschürt. Mögliche Konflikte sind Nordkorea, Iran oder Venezuela und da wird provoziert.

Bei Nordkorea ist die Situation schlimm. Die sind schon so lange von der Welt ausgeschlossen und haben nur Iran, Venezuela, China und die Russen, die sie ein wenig unterstützen. Die USA haben ja auch durchgesetzt, dass Nordkorea vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen ist und der südkoreanische Präsident ist ein absoluter Gegner einer Annäherungspolitik an Nordkorea.

Ich frage mich, wie sinnvoll eine solche Politik ist. Sie führt eher zum Konflikt wie zur Verständigung und die Fehler, die da gemacht werden, sind offensichtlich. Darunter leiden muß die Bevölkerung Nordkoreas.
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Xedion » Mittwoch 24. November 2010, 18:17

@Britta

Nun ja, das hört sich nun so an als wären die beiden Kims Engel und die USA nur daran interessiert, ihre Wirtschaft zu retten. Wie du weißt bin ich bei solchen Sachen immer etwas kritisch. Dass gerade der Iran und Venezuela an erster Stelle zu nennen sind, wenn es um die "Buddys" von Nordkorea geht, sollte einem auch zu denken geben ;) Die Länder sind ja auch nicht gerade Vorzeigeobjekte der Menschenrechte und Demokratie. Aber nun ja, zum Konflikt ansich kann ich nur wenig sagen, ich kenne den historischen Hintergrund nur teilweise. Für gewöhnlich ist es so, dass Schwarz und Weiß Kategorien sind, die sich in der Realität praktisch nie klar abgrenzen lassen..
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 24. November 2010, 23:42

Süd - Korea ist ja Bündnispartner von der USA, das sollte man im Auge behalten !


Vielleicht bringt dieser Artikel etwas Licht in diese Story - ich hab mal dasjenige fett gezeichnet, was ich für wichtig in diesem Konfklikt halte _


Die Rolle der USA im Korea-Konflikt


Als die südkoreanische Insel Yeonpyeong von nordkoreanischen Granaten getroffen wurde, sprang der US-Präsident Barack Obama den Südkoreanern sofort zur Seite. Die Gemeinsamkeiten reichen bis weit zurück in die Historie.


Die Verbindungen der US-Amerikaner zu Südkorea reichen im Korea-Konflikt zurück bis zum Koreakrieg zwischen 1950 und 1953. Schon damals kämpften US-Einheiten Seite an Seite mit den Südkoreanern gegen den verfeindeten Norden.
Hinter Nordkorea standen damals die Bündnispartner China und die Sowjetunion. Deshalb wird beim Koreakrieg gerne von einem Stellvertreterkrieg gesprochen, da sich die in Konflikt befindlichen Staaten nicht direkt militärisch auseinandersetzten. Der damalige US-Präsident Harry S. Truman verteidigte die Beteiligung der US-Truppen am Koreakrieg mit folgenden Worten. "Dieser Angriff hat ohne jeden Zweifel bewiesen, dass die internationale kommunistische Bewegung bereit ist, einen gewaltsamen Einmarsch in unabhängige Länder durchzuführen."

Der Krieg endete am 27. Juli 1953 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens. Bis dahin waren dem Krieg fast eine Million Soldaten und etwa drei Millionen Zivilisten zum Opfer gefallen. Ein Friedensvertrag wurde bis heute nicht abgeschlossen. Die koreanische Halbinsel wurde in Nord- und Südkorea aufgeteilt - mit einer Demarkationslinie am 38. Breitengrad. Die USA blieben nach Ende der Kampfhandlungen im Land und stationierten ihre Truppen fortan auf südkoreanischem Staatsgebiet.

"Achse des Bösen"


Seither kam es immer wieder zu Sanktionen des Westens, die Reaktionen in Nordkorea provozierten. 1988 beschuldigte Washington Nordkorea der Terrorismus-Unterstützung und erließ Sanktionen gegen das Land. 2002 kam es nach Jahren der Annäherung zum Bruch, als George W. Bush Nordkorea - neben Irak und Iran - zur Achse des Bösen erklärte. Seine Aussagen standen noch im Licht der Terroranschläge vom 11. Septembers 2001. "Das Regime in Nordkorea rüstet mit Raketen und Massenvernichtungswaffen auf, während es seine Bürger verhungern lässt. Staaten wie diese, sowie ihre terroristischen Verbündeten bilden eine Achse des Bösen, die sich aufrüsten, um den Frieden in der Welt zu bedrohen."

In der Folge leisteten die USA massive Schützenhilfe für Seoul. Im Schnitt verkauften die USA pro Jahr Waffen und Kriegsgerät für drei Milliarden US-Dollar nach Südkorea, meldete die "Frankfurter Rundschau" im Jahr 2003. Damit gaben die Südkoreaner rund ein Drittel ihres Verteidigungsetats für US-Waffen aus.

Großmanöver sorgt alljährlich für Unruhe

Für regelmäßige Unruhe auf Seiten Nordkoreas sorgte das jährlich stattfindende Großmanöver der US-Streitkräfte mit Südkorea. Die nordkoreanische Armee fühlt sich dadurch nachhaltig provoziert und unterstellt den beiden Ländern, einen Überraschungsangriff auf Nordkorea vorzubereiten. Auch die Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea im Gelben Meer sorgt seit jeher für Ärger. Die so genannte Nördliche Grenzlinie war nach Ende des Korea-Kriegs 1953 von US-geführten UN-Truppen einseitig beschlossen worden. Nordkorea erkennt die Seegrenze bis heute nicht an.


Im Zuge der nordkoreanischen Atombombentests im Jahr 2006 froren die USA dann Gelder der nordkoreanischen Führung ein.
Die Weltöffentlichkeit sah sich durch die Tests brüskiert und provoziert. Daraufhin wurden Friedensverhandlungen - die sogenannten Sechs-Parteien-Gespräche - abgebrochen. Dem jüngsten nordkoreanischen Angriff auf Yeonpyeong ging übrigens ein weiteres gemeinsames Militärmanöver der USA und Südkorea zuvor, von dem sich Nordkorea provoziert gefühlt zeigte.


Quelle : http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6262752,00.html
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Britta » Donnerstag 25. November 2010, 08:06

Xedion hat geschrieben:@Britta

Nun ja, das hört sich nun so an als wären die beiden Kims Engel und die USA nur daran interessiert, ihre Wirtschaft zu retten. Wie du weißt bin ich bei solchen Sachen immer etwas kritisch. Dass gerade der Iran und Venezuela an erster Stelle zu nennen sind, wenn es um die "Buddys" von Nordkorea geht, sollte einem auch zu denken geben ;) Die Länder sind ja auch nicht gerade Vorzeigeobjekte der Menschenrechte und Demokratie. Aber nun ja, zum Konflikt ansich kann ich nur wenig sagen, ich kenne den historischen Hintergrund nur teilweise. Für gewöhnlich ist es so, dass Schwarz und Weiß Kategorien sind, die sich in der Realität praktisch nie klar abgrenzen lassen..


Ich hab nicht behauptet, dass Nordkoreas Regierung Engel sind. Nur, was bleibt Nordkorea? Sie sind bis auf wenige Ausnahmen von der Welt ausgeschlossen, nordkoreanische Gelder auf ausländischen Konten eingefroren und ohne China gäbe es dort nur Elend für die Bevölkerung. Früher gab es auch mal eine Annäherungspolitik, aber mit dem derzeitigen südkoreanischen Präsidenten setzt man voll auf Konfrontation. Der hat mit den USA einen ziemlich großen Waffendeal abgeschlossen. Südkorea ist immerhin z.zt. auf Platz 5 der Waffenimporteure, 2008 waren die noch auf Platz 1:

http://en.wikipedia.org/wiki/Arms_industry

Und ja, meiner Meinung nach geht es den USA nur um ihre Wirtschaft. Wie deren Vorstellung von Freiheit und Demokratie bringen aussieht, können wir im Irak und in Afghanistan sehen. Selten wird Heuchelei so deutlich.

Was Venezuela betrifft, so bin ich schon ein Fan von Hugo Chavez. Ich war selbst schon in Venezuela und hab mir das angeschaut und mit Venezuelanern darüber gesprochen. Da ist nichts, was einem zu denken geben muß.

Der Iran ist auch nicht so schwarz, wie er immer gemalt wird. Verglichen mit Saudi Arabien ist der Iran sehr fortschrittlich und auf einem guten Weg. Dort haben sogar die Frauen das Wahlrecht. Für den 'Verbündeten' Saudi Arabien undenkbar.
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Re: Nordkorea schießt auf Südkorea

Beitragvon Britta » Donnerstag 25. November 2010, 08:12

elfenpfad hat geschrieben:Süd - Korea ist ja Bündnispartner von der USA, das sollte man im Auge behalten !


Vielleicht bringt dieser Artikel etwas Licht in diese Story - ich hab mal dasjenige fett gezeichnet, was ich für wichtig in diesem Konfklikt halte _



Wenn ich weiß, dass sich ein souveräner Staat von einem Manöver bedroht fühlt, würde ich Rücksicht nehmen und das Manöver woanders stattfinden lassen.

Als die USA dieses Jahr ein Manöver vor Chinas Küste abhalten wollten, in Raketenreichweite von Peking, und die chin. Regierung sich beschwerte, wurde das Manöver in japanische Gewässer verlegt um China nicht zu provozieren. Nun hat Nordkorea schon oft erklärt, dass sie sich dadurch provoziert fühlen. Dieses Manöver fand 11 km vor der nordkoreanischen Küste statt.
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