Der Fall Chodorkowski

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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon Britta » Mittwoch 5. Januar 2011, 07:53

elfenpfad hat geschrieben:Zumindest denke ich, dass Putin Deutschland gegenüber wohlgesonnen ist.
Er hat anscheinend großes persönliches Interesse an Deutschland, und spricht fließend Deutsch.

Putins Frau ist Germanistin, und die Töchter haben die deutsche Schule in Moskau besucht. Die Möglichkeit, sich ohne Dolmetscher zu verstehen, hat bei beiden das Verständnis füreinander sehr gefördert.

Zwischen Schröder und Putinbesteht eine Männer - Freundschaft. Putin hat dem Ehepaar Schröder bei der Adoption ihrer beiden Kinder, die russischer Abstammung sind, kräftig mitgeholfen. Und auch sonst scheinen sich die beiden Familien gut zu verstehen.


Da gibt es noch mehr Freundschaften mit europäischen Staatschefs:

http://wikileaks.ulalala.net/cable/2009 ... W1273.html

1. (S/NF) Economic ties, especially long-term gas contracts, are a pillar of Russia-Italy relations and affect Italy’s policies toward Russia. Italian gas company ENI and Russian Gazprom have supply commitments in place until 2035, as well as a joint-construction agreement for the South Stream pipeline. ENI’s company representative is often called Italy’s second ambassador to Russia. The personal relationship between Prime Ministers Vladimir Putin and Silvio Berlusconi is the other key element of Russia-Italy relations, with Putin’s family spending long visits at the Berlusconi family mansion in Sardinia at Berlusconi’s expense. Italian diplomats enjoy excellent access to Russian officials. Should Italy stop seeking to moderate European states’ Russian policies, the GOR would likely need to alter its political calculus. End Summary.


Die Familien Putin und Berlusconi machen zusammen lange Urlaube und sind das Schlüsselelement in den russisch/italienischen Beziehungen - nach Meinung des US-Botschafters.
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 17:40

Britta hat geschrieben
Da gibt es noch mehr Freundschaften mit europäischen Staatschefs....

Und anscheinend beunruhgt diese Tatsache die amerikanische Regierung ungemein ^^


Berlusconi und Putin
Macho-Freunde beunruhigen Washington

Rom/Astana. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist laut Wikileaks voll der Bewunderung für seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin, dessen „Macho-Stil und autoritäre Art“. Wie italienische Medien am Donnerstag unter Berufung auf die Enthüllungsplattform berichteten, kümmere sich Berlusconi um Russland, „als handele es sich um Innenpolitik, taktisch und faktisch jeden Tag“.
Der italienische Regierungschef unterhalte eine „unheilvolle“ Beziehung zu Moskau, notierte demnach der ehemalige amerikanische Botschafter in Italien, Robert Spogli.

Berlusconi wies Vorwürfe zurück, er habe sich bei Energiegeschäften mit Russland persönlich bereichert. „Die USA wissen ganz genau, dass ich keine Interessen in irgendeinem anderen Land verfolge und noch weniger persönliche: Ich habe nur die Interessen der Italiener und Italiens im Sinn“, betonte der Regierungschef am Rande des OSZE-Gipfels im kasachischen Astana.

Nach einem Bericht des konservativen Mailänder „Corriere della Sera“ berief sich Spogli auf Angaben aus der linken Opposition, aber auch Berlusconis eigener PdL-Partei. Danach sollen Berlusconi und seine Freunde auf geschickte Art und Weise persönlich von den italienisch-russischen Energiegeschäften profitiert haben. Putin habe dem italienischen Regierungschef etwa „Prozente versprochen für jedes Gaspipeline-Projekt, das sein ENI-Konzern zusammen mit der russischen Gazprom verfolgen würde“.


http://www.abendblatt.de/sport/article1 ... itaet.html
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon Elfer » Mittwoch 5. Januar 2011, 19:11

elfenpfad hat geschrieben:
Elfer hat geschrieben:Es geht hier auch nicht um die Rolle der USA. Es geht um die Person Putin und seine Rolle in einer angeblichen Demokratie.


Britta hat geschrieben
Darf ich Ex-Kanzler Schröder zitieren, der da widerspricht indem er sagt, "Putin ist ein lupenreiner Demokrat". :?


Zumindest denke ich, dass Putin Deutschland gegenüber wohlgesonnen ist.
Er hat anscheinend großes persönliches Interesse an Deutschland, und spricht fließend Deutsch.

Putins Frau ist Germanistin, und die Töchter haben die deutsche Schule in Moskau besucht. Die Möglichkeit, sich ohne Dolmetscher zu verstehen, hat bei beiden das Verständnis füreinander sehr gefördert.

Zwischen Schröder und Putinbesteht eine Männer - Freundschaft. Putin hat dem Ehepaar Schröder bei der Adoption ihrer beiden Kinder, die russischer Abstammung sind, kräftig mitgeholfen. Und auch sonst scheinen sich die beiden Familien gut zu verstehen.


Das würde ihn aber auch nicht sympathischer machen als jeden deutschsprechenden Verbrecher. Putin gehörte dem Geheimdienst an, der in Berlin stark vertreten war. Deutschland war wie das Schlüsselloch zur NATO. Klar, dass er deutsch spricht. Deutsche in Ost hatten immer Verwandte und Freunde in im Westen. Darunter befand sich immer ein lohnendes Ziel.
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon Britta » Mittwoch 5. Januar 2011, 21:25

elfenpfad hat geschrieben:Und anscheinend beunruhgt diese Tatsache die amerikanische Regierung ungemein ^^

Das ist der pure Neid. :mrgreen:

Italien hat gute Verträge für Energielieferungen mit Russland geschlossen und die Russen mögen mit den Amerikanern keine Geschäfte machen. Sie blockieren US-Konzerne ganz und gar und gegen diejenigen, die sie noch nicht blockiert haben, gehen sie vor wie im Fall Visa und MasterCard. Sie zeigen den Amis überall die rote Karte.


Der italienische Regierungschef unterhalte eine „unheilvolle“ Beziehung zu Moskau, notierte demnach der ehemalige amerikanische Botschafter in Italien, Robert Spogli.

Ja, eine ganz 'unheilvolle' Beziehung, wenn die beiden Länder Geschäfte miteinander machen und die Amis müssen zusehen.

Berlusconi wies Vorwürfe zurück, er habe sich bei Energiegeschäften mit Russland persönlich bereichert. „Die USA wissen ganz genau, dass ich keine Interessen in irgendeinem anderen Land verfolge und noch weniger persönliche: Ich habe nur die Interessen der Italiener und Italiens im Sinn“, betonte der Regierungschef am Rande des OSZE-Gipfels im kasachischen Astana.

Ob die erwarten, dass jedes Land die Russen übers Ohr haut?

Nach einem Bericht des konservativen Mailänder „Corriere della Sera“ berief sich Spogli auf Angaben aus der linken Opposition, aber auch Berlusconis eigener PdL-Partei. Danach sollen Berlusconi und seine Freunde auf geschickte Art und Weise persönlich von den italienisch-russischen Energiegeschäften profitiert haben. Putin habe dem italienischen Regierungschef etwa „Prozente versprochen für jedes Gaspipeline-Projekt, das sein ENI-Konzern zusammen mit der russischen Gazprom verfolgen würde“.

Was hätte Berlusconi denn davon? Ihm gehören die italienischen Medien und auch ansonsten ist er nicht arm. Auserdem ist er auch schon älter. Die übliche, schlechte Presse halt.
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon Britta » Mittwoch 5. Januar 2011, 21:33

Elfer hat geschrieben:Das würde ihn aber auch nicht sympathischer machen als jeden deutschsprechenden Verbrecher. Putin gehörte dem Geheimdienst an, der in Berlin stark vertreten war. Deutschland war wie das Schlüsselloch zur NATO. Klar, dass er deutsch spricht. Deutsche in Ost hatten immer Verwandte und Freunde in im Westen. Darunter befand sich immer ein lohnendes Ziel.


Ehrlich gesagt, finde ich ihn schon immer sympathisch.

Er gehörte dem Geheimdienst an - ja, ein echt übles Verbrechen. :mrgreen:

Wie sieht es aus mit Steinmeiers BND-Kontakten? Oder die CIA-Chefs, haben die auch so einen schlechten Ruf? Nein? Warum nicht? Die sind viel schlimmer, denn sie sind das weltweit organisierte Verbrechen.

Putin hat als Geheimdienstchef seinen Job gemacht. Die Informationen, die er dadurch hatte, waren geradezu Vorraussetzung für seinen Job als Präsident, denn er kannte die Absichten der Amerikaner ganz genau - und das waren wirklich keine ehrenhaften Vorhaben. Die Amis wollten Russland aufkaufen und ausbeuten. Die russische Bevölkerung wäre dabei leer ausgegangen, ein paar reiche Oligarchen a la Chodorowski hätte es gegeben und Russland wäre innerhalb weniger Jahre pleite gewesen. Was also kann man Putin vorwerfen? Er hat richtig gehandelt. So manch ein Staatschef könnte sich da eine Scheibe von abschneiden.

Was, ausser seiner Tätigkeit als Geheimdienstchef, kann man ihm noch vorwerfen? (wobei man ihm das nicht vorwerfen kann - es war einfach sein Job).
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 21:46

Elfer hat geschrieben
Putin gehörte dem Geheimdienst an, der in Berlin stark vertreten war.

Allerdings, und diese Tatsache verschafft ihm in allen politischen Bereichen einen enormen Vorteil. Ihm kann so schnell niemand für dumm verkaufen, und er kann strategisch raffiniert agieren.
Hoffentlich zum Wohle aller ....


Britta hat geschrieben
Ehrlich gesagt, finde ich ihn schon immer sympathisch.

Geht mir genauso. Er ist vielleicht ja auch ein Schlitzohr, aber intuitiv würde ich sagen, er ist kein menschenverachtendes Schlitzohr ;)
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon Elfer » Mittwoch 5. Januar 2011, 21:54

elfenpfad hat geschrieben:
Elfer hat geschrieben
Putin gehörte dem Geheimdienst an, der in Berlin stark vertreten war.

Allerdings, und diese Tatsache verschafft ihm in allen politischen Bereichen einen enormen Vorteil. Ihm kann so schnell niemand für dumm verkaufen, und er kann strategisch raffiniert agieren.
Hoffentlich zum Wohle aller ....


Britta hat geschrieben
Ehrlich gesagt, finde ich ihn schon immer sympathisch.

Geht mir genauso. Er ist vielleicht ja auch ein Schlitzohr, aber intuitiv würde ich sagen, er ist kein menschenverachtendes Schlitzohr ;)


Auch Dir muss ich mit dieser Aussage das Recht entziehen, dass Du über den Überwachungsstaat Deutschland richten kannst. Ich hab´s mal böse ausgdrückt.

Ich habe Euch über andere Schlitzohre vernichtender reden hören, die weniger Dreck am Stecken haben.
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:12

Elfer hat geschrieben

Auch Dir muss ich mit dieser Aussage das Recht entziehen, dass Du über den Überwachungsstaat Deutschland richten kannst. Ich hab´s mal böse ausgdrückt.

Ich habe Euch über andere Schlitzohre vernichtender reden hören, die weniger Dreck am Stecken haben.

Erst einmal voneweg: mit dem Richten hab ich es persönlich nicht so !
Und wer legt den Massstab, welcher Dreck wo und wann und von wem am Stecken kleben hat ????? !!!!

Und Wo und wann meinst Du genau hmm ? ^^
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon Elfer » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:23

Immerhin geht ihr her und sagt, dass jemand, der seine Informationen und Kontakte aus seiner Geheimdienstzeit durchaus ein exponiertes Potential als Staats- oder Regierungschef hat. Ich hallte die Aussage für gefährlich und behaupte, der Widerstand wäre erheblich, wenn es in Deutschland, den USA oder einem anderen westlichen Staat so wäre.

Allein die Kandidatur eines Geheimdienstchefs als Bundespräsident würde bei Euch und in der Republik zu unendlichen Aufschreien führen.
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Re: Der Fall Chodorkowski

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 5. Januar 2011, 22:31

Elfer hat geschrieben:Immerhin geht ihr her und sagt, dass jemand, der seine Informationen und Kontakte aus seiner Geheimdienstzeit durchaus ein exponiertes Potential als Staats- oder Regierungschef hat. Ich hallte die Aussage für gefährlich und behaupte, der Widerstand wäre erheblich, wenn es in Deutschland, den USA oder einem anderen westlichen Staat so wäre.

Allein die Kandidatur eines Geheimdienstchefs als Bundespräsident würde bei Euch und in der Republik zu unendlichen Aufschreien führen.

Mitnichten ! Sonst würde ich das nicht geschrieben haben !

Es kommt immer darauf an, was man mit den Erfahrungen in jedem Bereich dann macht, wie man sie einsetzt und anwendet, für welche Ziele ..
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