Gewalt zwischen Moslems und Buddhisten?

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Re: Gewalt zwischen Moslems und Buddhisten?

Beitragvon Britta » Donnerstag 1. November 2012, 17:21

Uli hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:ich denke, ich muss jetzt nicht extra erwähnen, auf welcher Seite die "Friedensnobelpreis-Trägerin" Aung San Suu Kyi steht, die vom christlichen Westen so gefördert wird?


Ihre Bemühungen für eine gewaltfreie Demokratisierung des Landes waren bekanntlich honoriert worden.

Ja, sie ist für die gewaltfreie Demokratisierung damit honoriert worden.
Uli hat geschrieben:Und du legst durch deine rhetorische Frage nun nahe, dass sie mittlerweile auf Geheiss des bösen Westens zum Mord an Moslems anstiftet?
Do legst di niada. :)


Und genau diese Demokratiebewegung steckt hinter den Morden an den Moslems. Diese Demokratiebewegung unterstützt auch die Pläne des Präsidenten Thein Sein die Rohingya aus dem Land zu jagen, weil sie ja ach so demokratisch sind.

http://www.aljazeera.com/news/asia-paci ... 84455.html
Monks stage anti-Rohingya march in Myanmar
Hundreds take to the streets in solidarity with President Thein Sein's plan to send the Rohingya to another country.

...The monks held a banner saying, "Save your motherland Myanmar by supporting the president", while others criticised United Nations human rights envoy Tomas Ojea Quintana, who has faced accusations that he is biased in favour of the Rohingya.

The leader of the march, a monk named Wirathu, told the AFP news agency that the protest was to "let the world know that Rohingya are not among Myanmar's ethnic groups at all".

Wirathu was jailed in 2003 for distributing anti-Muslim literature. He was given a 25-year sentence but released in January this year under an amnesty.


Fett markiert mal zum Namen Wirathu merken und weswegen er angeblich zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde.

Der Mönch mit Namen Wirathu, der zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er anti-Moslem Literatur verbeitet hat, wird in den Medien porträtiert als ein zweiter Sayadaw. Wirathu hat fast jede von Aung San Suu Kyi’s politischen Kampagnen geleitet und in unseren Medien findet er oft Erwähnung als Aktivist für die Demokratie. Ungewöhnlich für Mönche, so ein politischer Einsatz. Die Mönche sind laut unseren Medien die Hauptunterstützer von Aung San Suu Kyi, das Rückgrat der demokratischen Bewegung in Myanmar.

http://www.ucanews.com/2012/03/23/buddh ... %E2%80%99/
Hundreds of Buddhist monks gathered yesterday to pray for the release of all remaining political prisoners in the country.

Venerable Wirathu, who led the prayer event at the Mahamyatmuni pagoda in Mandalay, said his experiences as a political prisoner led him to focus on the plight of others prisoners of conscience.


Da taucht er z.B. im März 2012 mal wieder auf.

Tatsächlich bekam er die 25 Jahre für seine Rolle bei den gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Buddhisten und Moslems im Jahre 2003 und nicht für das Verbreiten von Haßliteratur. Er macht gerade dort weiter mit seinem Rassenhass, wo er durch seinen Gefängnisaufenthalt aufhören musste. Was Wiseitta Biwuntha - so sein richtiger Name - tatsächlich getan hat, kann man bei HRW nachlesen. Er ist ein gewalttätiger Krimineller, dafür saß er im Gefängnis, und er war niemals ein politischer Gefangener.

http://www.hrw.org/sites/default/files/ ... wcover.pdf (Seite 67)

Und das Aung San Suu Kyi ein Produkt der USA ist, kannst du hier nachlesen:

http://burmacampaign.org.uk/images/uplo ... Review.pdf

Die Realität sieht nunmal so aus, dass niemand alleine irgendetwas erreichen kann. Ohne Geld und ohne Unterstützung kann niemand Einfluß auf die Politik eines Landes bekommen, so schön der Traum von der kleinen, tapferen, zierlichen Heldin auch sein mag. Sie ist nur Marketing-Strategie für westliche Gemüter und bestimmt keine Heilige.

Dieselben Menschen, die nun die Rohingya morden, sind die Basis von Aung San Suu Kyi's sogenannter "Demokratiebewegung", die das Land mit den üblichen, für die US-Aussenpolitik typischen, Rassenunruhen spalten.

Auch hier werden gewalttätige Kriminelle in unseren Medien als Kämpfer für Freiheit und Demokratie verkauft. Das kennen wir inzwischen aus Libyen und Syrien zur Genüge. Warum sonst ist die Friedensnobelpreisträgering Aung San Suu Kyi so schweigsam, wenn es um die Rohingya geht? Sie ist schließlich Parlamentsabgeordnete.

Was die US-Strategie betrifft, so gehört Myanmar zur String of Pearls - ist also eine der Perlen, um die man sich kümmern muss um mit der chinesischen Herausforderung fertig zu werden.

Aung San Suu Kyi hat hier schon erste Erfolge für die US-Politik erzielt. Sie stoppte mit einer Kampagne den Bau des Myitsone Staudammes, ein Projekt mit dem die Chinesen Myanmar modernisieren wollten. Aung San Suu Kyi argumentierte damals mit Umwelt- und Menschenrechtlichen Probleme, die aber in Wahrheit der wirtschaftlichen und sozialen Stagnation Myanmars geschuldet sind.

Der Damm hätte tausende von Arbeitsplätzen geschaffen und wäre einer der modernsten Staudämme der Welt geworden, hätte dazu beigetragen, die Wirtschaft anzukurbeln und dem Staat Einnahmen beschert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Myitsone-Talsperre
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Re: Gewalt zwischen Moslems und Buddhisten?

Beitragvon Uli » Donnerstag 1. November 2012, 17:58

Britta hat geschrieben:
Und genau diese Demokratiebewegung steckt hinter den Morden an den Moslems. Diese Demokratiebewegung unterstützt auch die Pläne des Präsidenten Thein Sein die Rohingya aus dem Land zu jagen, weil sie ja ach so demokratisch sind.


Ein reichlich pauschales Statement.
Es stimmt aber wohl, dass Aung San Suu Kyi vorgeworfen wird, sich nicht um die Rechte der Rohingya zu scheren. Diese Vorwürfe kommen aber von Mitfechtern aus der Demokratiebewegung:

Aung San Suu Kyi, the Burmese opposition leader, is facing a backlash from fellow pro-democracy campaigners who are dismayed at her refusal to speak out against abuses being committed by her country's military.

aus
http://www.telegraph.co.uk/news/worldne ... uses.html#

Es steckt also sicherlich nicht die Demokratiebewegung schlechthin hinter diesen Gewalttätigkeiten.

Jedenfalls bringen diese Vorfälle meine Seifenblase vom friedlicheren Buddhismus zum Platzen. Schade.
Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass Minderheiten immer sehr leicht zum Opfer von Progromen werden. Es ist anscheinend immer sehr leicht, Angst und Hass zu schüren gegen diejenigen, die in irgendeiner Hinsicht anders sind.

Das setzt freilich auch hinter diese Friedensnobelpreisvergabe ein Fragezeichen.

Dennoch war es natürlich richtig gewesen, die Bewegung zu unterstützen, die gegen die Militärdiktatur gekämpft hatte.
Es war ja nun nicht so, dass es unter der Militärdiktatur nicht auch schon Ausschreitungen gegen die Rohingya gegeben hatte:
The initial push of the military’s ethnic cleansing campaign came in 1978 under Operation Naga Min with the purpose of scrutinizing everyone in the state as either a citizen or alleged “illegal immigrant.” For the Rohingya people, this resulted in widespread rape, arbitrary arrests, desecration of mosques, destruction of villages, and confiscation of lands. In the wake of this violence, nearly a quarter of a million Rohingya fled to neighboring Bangladesh, many of whom were later repatriated to Burma where they faced further rape, imprisonment, and torture.

aus
http://www.washingtonpost.com/blogs/gue ... _blog.html

Die ganze Geschichte ist ernüchternd und traurig genug.
Schade, dass du nun nicht der Versuchung widerstehen kannst, diese Vorfälle zum Anlass zu nehmen um gegen den bösen Westen auszukeilen.
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Re: Gewalt zwischen Moslems und Buddhisten?

Beitragvon Britta » Donnerstag 1. November 2012, 23:12

Uli hat geschrieben:
Ein reichlich pauschales Statement.
Es stimmt aber wohl, dass Aung San Suu Kyi vorgeworfen wird, sich nicht um die Rechte der Rohingya zu scheren. Diese Vorwürfe kommen aber von Mitfechtern aus der Demokratiebewegung:

Aung San Suu Kyi, the Burmese opposition leader, is facing a backlash from fellow pro-democracy campaigners who are dismayed at her refusal to speak out against abuses being committed by her country's military.

aus
http://www.telegraph.co.uk/news/worldne ... uses.html#

Und ihre wichtigsten Mitverfechter im Kampf um die Demokratie (die Mönche) sind am aktivsten an der Verfolgung der Rohingya beteiligt.

Wahre Demokraten jagen keine Minderheiten. Diese Demokratiebewegung ist keine, denn die Basis weiß ja offensichtlich noch nicht mal, was Demokratie ist.

Uli hat geschrieben:Es steckt also sicherlich nicht die Demokratiebewegung schlechthin hinter diesen Gewalttätigkeiten.

Es sind die Leute aus dem engsten Kreis der Demokratiebewegung.

Uli hat geschrieben:Jedenfalls bringen diese Vorfälle meine Seifenblase vom friedlicheren Buddhismus zum Platzen. Schade.
Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass Minderheiten immer sehr leicht zum Opfer von Progromen werden. Es ist anscheinend immer sehr leicht, Angst und Hass zu schüren gegen diejenigen, die in irgendeiner Hinsicht anders sind.

Wenn man dazu noch die finanziellen Mittel dazu im Übermaß bekommt, hat man natürlich einen großen Vorteil.

Uli hat geschrieben:Das setzt freilich auch hinter diese Friedensnobelpreisvergabe ein Fragezeichen.

Dieses Fragezeichen gibt es für so einige Nobelpreise. Das ist nichts Neues. Inzwischen sind die Personen am Glaubwürdigsten, die diesen Preis ablehnen.

Uli hat geschrieben:Dennoch war es natürlich richtig gewesen, die Bewegung zu unterstützen, die gegen die Militärdiktatur gekämpft hatte.
Es war ja nun nicht so, dass es unter der Militärdiktatur nicht auch schon Ausschreitungen gegen die Rohingya gegeben hatte:
The initial push of the military’s ethnic cleansing campaign came in 1978 under Operation Naga Min with the purpose of scrutinizing everyone in the state as either a citizen or alleged “illegal immigrant.” For the Rohingya people, this resulted in widespread rape, arbitrary arrests, desecration of mosques, destruction of villages, and confiscation of lands. In the wake of this violence, nearly a quarter of a million Rohingya fled to neighboring Bangladesh, many of whom were later repatriated to Burma where they faced further rape, imprisonment, and torture.

aus
http://www.washingtonpost.com/blogs/gue ... _blog.html

Die Verfolgung von Minderheiten wird wohl nie aufhören, solange es Armut gibt und Hass geschürt wird.

Uli hat geschrieben:Die ganze Geschichte ist ernüchternd und traurig genug.
Schade, dass du nun nicht der Versuchung widerstehen kannst, diese Vorfälle zum Anlass zu nehmen um gegen den bösen Westen auszukeilen.

Ich denke ich habe nachgewiesen, dass die aussenpolitischen Interessen der USA eine große Rolle in Myanmar spielen. Man könnte das viele Geld, dass man der "Demokratiebewegung" in den Rachen schiebt, auch für sinnvolle, friedensschaffende Maßnahmen ausgeben.

Der US-Regierung ist es egal, welcher Schurke regiert - Hauptsache es ist ihr Schurke.

Rakhine wird durch diesen gewalttätigen Konflikt, der die Gruppe der mit Rohingya mit Sicherheit radikalisiert und die Gewalt weiter ausdehnt, destabilisiert. Das kann man immer weiter treiben, ausweiten auf Länder wie Bangladesh und andere Länder, die mit China Geschäfte machen, so wie in Pakistan, wo man ebenso Seperatismus betreibt - siehe Belutschistan oder Kaschmir.

Es steckt nunmal mehr hinter der Myanmar Geschichte, wie nur eine Auseinandersetzung zwischen Buddhisten und Moslems.
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