Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Psychologie und das Seelenleben, der Sinn des Lebens und Lebensträume, Hoffnungen und Ängste, Liebe, Zorn und Gefühle, Ego, Selbstbewusstsein, Sinnlichkeit und der Tod

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Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon elfenpfad » Freitag 23. Juli 2010, 12:30

Schon als KInder fühlen sich Betroffene schon nicht wohl in ihrem Körper, der ihnen auf Grund seiner jeweils geschlechtlichen Anatomie fremd vorkommt.
Viele sprechen nie darüber und leiden ihr ganzes Leben lang an dieser "Laune der Natur"
Andere entschliessen sich für den Weg der medizinischen Geschlechtsumwandlung, der das ganze Leben verändert und risikoreich ist


Transsexualität ist die stärkste und irreversible Form einer Geschlechtsidentitätsstörung. Einer von zwanzigtausend Menschen leidet darunter. Meistens ahnen die Betroffenen bereits im Kindesalter, dass sie "anders" sind. Die Ursachen sind unklar, Sexualwissenschaftler gehen davon aus, dass sowohl biologische, als auch psychologische und soziologische Faktoren zu ihrer Entstehung beitragen.

Der Begriff der Transsexualität ist umstritten. Viele Betroffene fühlen sich durch ihn auf den Aspekt der Sexualität reduziert. Weil für sie aber eher die soziale Geschlechtsrolle im Mittelpunkt steht, bevorzugen sie den Begriff Transidentität. In sehr seltenen Fällen überdauert eine Partnerschaft die Umwandlung - aus einem heterosexuellen wird dann ein homosexuelles Paar, oder umgekehrt.


Bisher war Transsexualität für Wissenschaftler ein Rätsel. Denn Transsexuelle lassen sich genetisch, anatomisch und hormonell eindeutig einem Geschlecht zuordnen, jedoch nicht dem, mit dem sie leben wollen. Forscher haben nun herausgefunden, dass Hormonstörungen im Mutterleib für Transsexualität verantwortlich sein könnten. Für viele Betroffene eine wichtige Erkenntnis. Denn die meisten fühlen sich schon als Kind im falschen Körper, werden aber von ihrer Umwelt nicht ernst genommen.



Was ist Eure Meinung dazu ?

Eine Laune der Natur, die man akzeptieren muss, und als Betroffene/r einen Weg finden, damit zu leben ?
Wie steht Ihr zu Geschlechtsumwandlungen ?
Habt Ihr Erfahrungen in Umgang mit Betroffenen, oder seid sogar selbst davon betroffen und könnt darüber berichten ?
Wie wäre es für Euch, wenn jemand aus der Familie oder Freundeskreis betroffen ist, sich erst jetzt outet und sich operieren lassen würde, könntet Ihr damit umgehen ?
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 10. August 2010, 21:21

Hab zum Thema eine Doku entdeckt, die ganz interessant ist :

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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon Britta » Mittwoch 11. August 2010, 20:57

elfenpfad hat geschrieben:Habt Ihr Erfahrungen in Umgang mit Betroffenen, oder seid sogar selbst davon betroffen und könnt darüber berichten ?

Wenn es dich interessiert, ist hier ein Erfahrungsbericht: http://www.politik-sind-wir.de/f7/das-u ... -aus-t868/

Ich mag ihn/sie sehr.
elfenpfad hat geschrieben:Wie wäre es für Euch, wenn jemand aus der Familie oder Freundeskreis betroffen ist, sich erst jetzt outet und sich operieren lassen würde, könntet Ihr damit umgehen ?


Natürlich, warum nicht? Jedem dass, was ihn glücklich macht.
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 12. August 2010, 13:22

Britta hat geschrieben
Wenn es dich interessiert, ist hier ein Erfahrungsbericht: http://www.politik-sind-wir.de/f7/das-u ... -aus-t868/

Danke für diesen link, er ist nicht nur wegen des Erfahrungsberichtes eines Betroffenen interessant :)

Natürlich, warum nicht? Jedem dass, was ihn glücklich macht.


Auch ich bin prinzipiell der Meinung, jedem das, was ihn glücklich macht. Ich habe mir allerdings ein paar Gedanken zu diesem Video gemacht, welches ich reinstellte, und zwar zu folgenden Punkten:

Inwieweit spielt die Familienkonstellation, und die gesellschaftliche Einstellung bezüglich weiblicher und männlicher Verhaltensweisen im Kindesalter, eine Rolle bei der Ausprägung dieses Gefühls eines Teenagers, im falschen Körper geboren zu sein
Da sind mir ein paar Dinge im Film aufgefallen: dass der Junge mit zwei Schwestern aufgewachsen ist, und als drittes Mädchen. Auch wenn sich Eltern sicher in erster LInie ein gesundes Kind wünschen, so ist doch auch unbestritten, dass man sich auch sowohl ein Junge als auch ein Mädchen wünscht. Und bei einigen Eltern ist dieser Wunsch sicher auch stärker ausgeprägt als bei anderen. In meinem Umfeld wohnt eine Bauernfamilie, die vier Mädchen haben. Das dritte ist laut ihrer Aussage ein halber Junge. Der Vater macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, dass er keinen Bub hat, der tüchtig mithelfen kann ^^

Jeder Mensch hat ja weibliche und männliche Anteile in sich, die mehr oder weniger ausgeprägt sind und zum Tragen kommen. Ein Teenager ist zudem stark auf Identitätssuche. Wenn jetzt ein Kind in seinem Verhalten, von Familie und Umfeld, als nicht typisch für sein Geschlecht angesehen wird, weil es auch noch im Vergleich zu seinen gleichgeschlechtlichen Geschwistern steht, so könnte es dazu führen, dass sich diese fremde Gefühl im eigenen Körper immer stärker ausprägt.

Laut der Aussage des Vaters hat er sich immer "typische " Jungenspielzeuge gewünscht. Da frag ich mich unwillkürlich, Inwieweit - bezw. ob überhaupt, wurde das in der Familie gefördert, dass Kinder unabhängig vom Geschlecht, mit beiderlei Art Spielzeug in Berührung kommen?
Stutzg machte mich auch die Aussage des Vaters, dass er jetzt, wo der Junge sich geoutet hat und diese Hormontherapie bekommt, Leo oft einbezieht bei z.b. Bäume schneiden etc., was der Vater als wohl eher typische Männerarbeit anschaut :shock: Also eine, sagen wir mal bissl altmodische Anschauung, um es mal gelinde auszudrücken ^^
Es kamen so Aussagen im Film vom Vater und auch von den Schwestern : " Wir haben Leo sowieso immer schon mehr als Jungen gesehen" Und Leo selbst macht Aussagen, dass er sich mit den Schwestern verglichen hat. Da beschleicht mich der Verdacht, dass sie das Mädchen in ihrer speziellen Art einfach nicht ganz so annehmen konnten.
Jedenfalls nicht als "vollwertiges" weibliches Wesen in ihrem Sinne?

Und vor allem diese Aussage von Leo : "Mein Vater hat mich immer schon mehr als Sohn gesehen, auch als ich noch ein Mädchen war" Und er sagte einmal : "Mein Vater war immer mein Vorbild"
Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Kind, welches sich in seiner besonderen Art als Mädchen oder Junge, nicht uneingeschränkt angenommen fühlt, sich eher als im fremden Körper geboren fühlt.
Interessant auch die Aussage von Leo, dass er sich eigentlich auch jetzt, wo er als Junge geoutet ist und äusserlich so aussieht inzwischen, besser mit Mädchen versteht. Also mehr Freundinnen hat als Freunde. Was aber auch damit zusammenhängt, dass diese ihn so wie er jetzt ist, als Junge, besser annehmen können. Dass sich die männlichen Schulkameraden schwerer damit tun.

Aber ich denke und hoffe mal stark, dass die Jugendpsychologen diese Punkte alle sehr gut einbeziehen, wenn sie für eine Geschlechtsumwandlung zustimmen, die ja wohl ein einschneidendes und nicht einfach so rückgängig zu machendes Moment im Leben eines noch im Wachsen und Reifen befindlichen Teenager sind.
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon Guhrfisch » Donnerstag 12. August 2010, 23:50

.
Gleich mal was schreiben.

Ein sehr guter Freund von mir,geboren als sie, fühlte ich auch immer falsch als Mädchen hat sich dazu entschlossen nun männlich zu werden. Das jedoch geht nicht von Heute auf Morgen.Zur Zeit ist er (Ian) glücklich mit einem Mann zusammen. Im Umgang ist es in jedem Fall ein besonderes Erlebnis. Er ist offen für alles, Tellerrand und sehr eigensinnig.

Was mir aufgefallen ist, das Ian immer einen festen Bezugspunkt zu einer Person suchte und brauchte.Zudem war Ian nicht immer sehr erfreut dadrüber wenn man ihn mit seinem richtigen Namen ansprach. X)

Ich werde ihn mal fragen ob er nicht Lust hat hier mal ein-zwei Sätze zu schreiben.
Ein Stein den man zum Himmel wirft kommt auch wieder runter. Die Kunst ist es, zu wissen wo und wann der Stein landen wird.
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon Neon-Frettchen » Freitag 13. August 2010, 14:16

guti, fischi hat gesagt ich soll mal meinen senf dazu abgeben, also tu ich das auch mal (ich entschuldige mich von vorneherein für die fehlende großschreibung, ich bin kein fan von groß- und kleinschreibung im netz).

wir fangen erstmal damit an, dass man sich als "trans" sich das nicht einfach so aussucht, sowie auch schwule und lesben sich ihre vorliebe für partner nicht aussuchen. es ist einfach so, so wie manche menschen lieber melone essen als äpfel. das ist auch einfach so, ohne dass jemand nachfragt. manche merken das im kindesalter, manche in der pupertät und einige erst wenn sie bereits das 18 lebensjahr vollendet haben (also erwachsen).

vielen fällt auch auf, dass nachdem sie sich geoutet haben, die anderen offener respektvoller und auch verständnisvoller mit einem umgehen. das liegt daran, dass man sich ungewollt hinter einer lüge versteckt und die anderen das merken.
viele meiner damaligen freunde, mit denen ich jetzt lange keinen kontakt mehr hatte und nun wieder welchen aufgebaut habe, sagen mir jetzt, dass sie das schon immer gewusst haben.

so, nun haben wir also die situation, dass ein mensch einen "geburtsfehler", also die transidentität erhalten hat. was macht er nun? gut, geoutet hat er sich jetzt, aber was passiert als nächstes? viele leute denken, man lässt sich einfach umoperieren und gut is die sache... so ist es aber leider nicht. das ist ein langjähriger prozess, der viele nerven, verschiedene ärzte und viel fahrerei in anspruch nimmt. denn was braucht man denn alles für ärzte?

- psychotherapeut: damit man überhaupt die diagnose "trans" bekommt, muss das von jemandem festgestellt werden. das kann am besten ein psychater oder psychotherapeut. bei ihm macht man mindestens eine ein-jährige therapie (um auch später die gutachten zu kriegen).

- endokrinologe: er darf einem, nach positivem bericht, das ersehnte östrogen oder testosteron verabreichen, welches man ab nun ein leben lang einnehmen muss, da der körper dieses ja von sich aus nicht herstellt und auch mit der entfernung diverser körperteile keine anderen hormone mehr hergestellt werden können. und ohne hormone kann ein körper nicht existieren und leben, also müssen die von aussen verabreicht werden. dies geschieht durch spritzen oder gel.

- das gericht: entscheidet nach mehreren tests, ob man wirklich "trans" ist und dass man ab nun auch einen männlichen/weiblichen vornamen im ausweis stehen haben darf, sowie dort auch das geschlecht geändert wird.

- der chirurg: hat man nun einige zeit (mindestens 8 monate) das körperfremde hormon eingenommen, darf man sich umoperieren lassen. beachte: auch hierbei braucht man wieder gutachten. als frau-zu-mann kann man sich entscheiden, wie weit man gehen will, dh ob da nun unten was "angeschraubt" wird oder nicht. als mann-zu-frau hat man nicht so viel auswahl, da MUSS man die komplett-sanierung machen, um auch vor gericht die entscheidung zur frau durchzubekommen.

irrtümer

es gibt mehr transfrauen (mann zu frau) als transmänner (frau zu mann)
- FALSCH. es sind nur meist die transfrauen, die man im fernsehn sieht und die sich häufiger outen. die dunkelziffer beweist fast das gegenteil.

transgender ist dasselbe wie ein transvestit
- FALSCH. transvestit ist eine lebenseinstellung, sich ab und zu mal so zu kleiden. diese wollen aber kein anderes geschlecht und fühlen sich mit ihrem geborenem geschlecht durchaus zufrieden.

transgender sind homosexuell
-FALSCH. man kann in etwa sagen, dass 50% aller betroffenen transgender homosexuell sind. viele tendieren nachdem sie ein paar monate "dabei sind" zum gegenteiligen geschlecht.


ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen einblick verschaffen. für weitere fragen bin ich natürlich gerne offen. auch könnt ihr euch gern auf meiner homepage ein wenig umgucken.

www.hamztas-paradies.de.tl
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon elfenpfad » Freitag 13. August 2010, 17:05

Neon-Frettchen hat geschrieben
ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen einblick verschaffen. für weitere fragen bin ich natürlich gerne offen. auch könnt ihr euch gern auf meiner homepage ein wenig umgucken.

Zu erst einmal sag ich Dir ganz herzlichen Dank, dass Du den Mut hast, Dich zu outen und hier darüber zu berichten - auch wenn es hier ja anonym ist. :)

Ich hab mir Deine Homepage angeschaut, und ich muss sagen, Du kommst als Mann echt symphatisch rüber ! bist ja noch am Rumexperementieren, was Deine Frisur betrifft, und die Haarfarbe ;) Ist sicher spannend, seinen Stil zu finden !

Was mich interessieren würde ist: in was für einer Familienkonstellation bist Du denn aufgewachsen ? In dem von mir reingestellten Video berichtet ja ein Mächen, dass sich als Junge fühlt, die/der zwei Schwestern hat, und ich machte mir zu dem Film im Beitrag darunter ein paar Gedanken. Weiss nicht, ob Du alles durchgelesen hast und das Video angeschaut hast ?
Hattest Du eigentlich mehr männliche Freunde oder weibliche in der Schule ? Und wie sieht es jetzt so aus inzwischen ?
Und fühltest Du Dich als Mädchen in Deiner speziellen Art nicht angenommen früher, in Familie und Umfeld ? Du schreibst in Deiner Homepage folgendes :
Ich war schon immer anders als die anderen Mädchen
Wie äusserte sich dieses "Anderssein" , magst Du das bissl näher beschreiben ?

Und hei, ich wünsch Dir viel Glück auf Deinem weiteren Weg als Mann :)
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon Neon-Frettchen » Freitag 13. August 2010, 17:23

ich bin als einzelkind aufgewachsen und auch als mädchen behandelt worden. bis zum alter von 12 jahren war mit mir ja auch noch "alles in ordnung", nur mit der pupertät begann das "anders-fühlen".
dazu muss ich noch sagen, dass meine mutter mich auf mädchen-schulen gesteckt hat und ich deshalb sehr gut rausfinden konnte, dass ich in keinerlei mädchen-schublade passte. irgendwas stimmte immer nicht, egal in welcher gruppe mädchen.

das gefühl kann man an sich nicht beschreiben, es ist einfach da. die erkenntnis erlangt man meist durch infos von ausserhalb (zb nen vortrag oder dokumentation), da man sich vorher einfach nicht einordnen kann.

meine frisur ist schon seit dem 8. lebensjahr so, wie ich in der stimmung bin. ich experimentiere nicht, ich mach das aus der laune heraus. zur zeit bin ich haarmodel für ne herren-frisur für eine azubi im zweiten lehrjahr.

in meiner letzten klasse waren die leute recht unterentwickelt was ihr denkvermögen anbelangte. ich hatte dort recht wenig freunde, auch weil die meisten jünger waren als ich. ich hab mich dann halt zu denen gesellt, die mit dem kopf denken und nicht mit den augen.

ich kanns zur zeit gar nicht abwarten in meine neue schule zu kommen und endlich eine ausbildung zuende zu machen.
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon elfenpfad » Samstag 14. August 2010, 13:45

Neon-Frettchen hat geschrieben
dazu muss ich noch sagen, dass meine mutter mich auf mädchen-schulen gesteckt hat und ich deshalb sehr gut rausfinden konnte, dass ich in keinerlei mädchen-schublade passte. irgendwas stimmte immer nicht, egal in welcher gruppe mädchen.

Hatte das einen speziellen Grund, dass Du auf eine Mädchen - Schule gesteckt wurdest, wie Du schreibst? Wusste Deine Mutter da schon um Deine zwiespältigen Gefühle zu Deinem Körper, dass er sich für Dich "falsch" anfühlte?
das gefühl kann man an sich nicht beschreiben, es ist einfach da. die erkenntnis erlangt man meist durch infos von ausserhalb (zb nen vortrag oder dokumentation), da man sich vorher einfach nicht einordnen kann.

Ja, das ist für einen Nichtbetroffenen wirklich nicht ganz einfach nachzuvollziehen, dieses Gefühl. Man kann es nur erahnen.

Auch muss man da wohl stark unterscheiden zwischen KInder/Jugendlichen, die lieber ein Junge/Mädchen wären, weil sie sich in ihrem Geschlecht nicht angenommen fühlen, aus verschiedensten Gründen, z.B. weil sie eine untergründige Enttäuschung über das Geschlecht seitens ihrer Eltern spühren ( oder eines Elternteiles )
Weil sie in einem Umfeld aufwachsen, dass stark einseitig geschlechterspezifisch denkt, mit Ansprüchen auf fragwürdige und veraltete typischen Rollenverhalten

Darf ich Dich fragen, wie Deine Familie damit klar kommt? Unterstützen Dich Deine nächsten Angehörigen, oder musst Du immer wieder diskutieren und Deine Entscheidung verteidigen ?
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Re: Im falschen Körper geboren - Transsexualität

Beitragvon Neon-Frettchen » Sonntag 15. August 2010, 03:34

sie fand die schulen wohl einfach nur toll, keine ahnung warum. nachvollziehen kann ich es ehrlich gesagt nicht, aber gut, ist halt ihre erziehung.

meine mutter kann sich damit noch nicht so ganz abfinden und mein vater ist da zur zeit auch ein bisschen am knabbern dran. das wird sich irgendwann einspielen, spätestens wenn meine großeltern über den jordan gegangen sind, da man diese ab da nicht mehr anlügen muss und somit eine last weniger hat.
wir haben es ihnen mit absicht nicht erzählt, da die lieber einen gewissen führer an der macht sehen würden, als mich als mann, deshalb lassen wir das lieber^^.
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