Kopf oder Zahl? - Entscheidungen in S/W

Psychologie und das Seelenleben, der Sinn des Lebens und Lebensträume, Hoffnungen und Ängste, Liebe, Zorn und Gefühle, Ego, Selbstbewusstsein, Sinnlichkeit und der Tod

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Kopf oder Zahl? - Entscheidungen in S/W

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 4. März 2012, 03:24

In meiner Jugend gab es wenig Entscheidungsmöglichkeiten. Zum Beispiel war per se immer klar, was ferngesehen wurde - da gab es kein Vertun.
Selbstverständlich entschied und bestimmte mein Vater, was gesehen wird … wenn er mal daheim war.
    Ansonsten setzte er sich die Kopfhörer auf, hörte seine Opern und Operetten und überließ großzügiger Weise uns die Auswahl des Programms.
Es gab damals, anfangs aber auch lediglich nur ein Programm:
ARD
man brauchte also wenig entscheiden - heute? viel zu viel ... Mist!
Die Regierung Adenauer wollte dem etwas entgegensetzen - die ARD berichtete Adenauer zu regierungskritisch:
das FFG
(Freies Fernsehen GmbH)
das sogenannte "Adenauer-Fernsehen"
    das Bundesverfassungsgericht hatte dies 1961 allerdings untersagt und die volle Rundfunkkompetenz den Ländern zugesprochen, die Länder beschloßen daraufhin im März 1961 unabhängig von den bisherigen Anstalten, eine zentrale gemeinnützige Fernsehanstalt des öffentlichen Rechts zu gründen.
    das ZDF - Sitz: Mainz
Frauen? Frauen hatten zu dieser Zeit wenig bis garnichts zu melden.
außer etwas subtilem, haarspraymäßig zersteubtem Protest - hatte meist Erfolg ... vielzähligen Erfolg!
    „Dem Manne steht die Entscheidung in allen das gemeinschaftliche eheliche Leben betreffenden Angelegenheiten zu; er bestimmt insbesondere Wohnort und Wohnung. Die Frau ist nicht verpflichtet, der Entscheidung des Mannes Folge zu leisten, wenn sich die Entscheidung als Mißbrauch seines Rechts darstellt.“
    § 1354 (Gehorsamsparagraph) wurde 1959 abgeschafft
Boxen war angesagt - dafür standen wir auch schonmal mitten in der Nacht auf
... Cassius Clay - Muhammad Ali ... der Tänzelnde... das Großmaul.
    "Der auf lästige Weise selbstbewußte Cassius bestreitet diesen Titelkampf mit einem unbedeutenden Nachteil. Er kann nicht so gut kämpfen, wie er reden kann."
    titelte seinerzeit Arthur Daley von der New York Times
... oder Samstags natürlich die 'Sportschau' - was sonst?.
Á propos Sportschau:
    Erst 1967 wurde Farbfernsehen eingeführt. Zu Anfang gab es lediglich schwarz-weiß Fernsehen, was dazu führte, daß etwa bei Fußballspielen der Zuschauer selten beurteilen konnte:
      hat der Spieler nun eine rote oder lediglich eine gelbe Karte erhalten?
    Damit der Zuschauer dies nicht an der geflissentlichen Zerfloßenheit des Spielers erkennen mußte –
    sprich: wenn er förmlich im moosbedeckten Boden versank
    - bekamen die Schiedsrichter die Anweisung, die rote Karte stets in der Gesäßtasche zu tragen – was auch ihre Ent- und Unterscheidung erleichterte.
    Wenn also der Schiedsrichter, nach einer Tätlichkeit des Spielers, sich nicht an die Brust faßte – sondern tiefer, wußte der Spieler:
      er bekommt die rote Karte – er darf duschen gehen!
      bei heißumkämpften Spielen ... kann ein Vorteil sein
    daher das geflügelte Wort: er hat die Arschkarte gezogen
    geflügelt: mir fällt ein, ich hab Hunger
    Kopf oder Zahl?
    Bis zur Saison 1969/70 wurde bei einem Unentschieden im Fußball - - nach einem 90 minütigen Spiel und einer Verlängerung von 2x15 Min. - ein Sieger per Losentscheid ermittelt, eine Münze wurde geworfen.
      Europapokal der Landesmeister - Viertelfinale - Saison 1964/65 - 1. FC Köln gegen FC Liverpool:
      0:0 und 2:2 n.V
      Losentscheid - die Münze bleibt senkrecht im Morast stecken - 2. Versuch - Köln verliert
      fast wie heut ... fast normal
      Köln ... Meister
      ???
    Erst mit der Saison 1970/71 wurde Elfermeterschießen als Entscheidung eingeführt.
    Vorschlag: Karl Wald - Friseur und Hobby-Schiedsrichter
Was könnten wir durch das Losverfahren nicht alles sparen:
Zeit, Geld und sonstigen Ärger.
der Bundespräsident könnte so ermittelt werden - die Bundesversammlung könnten wir uns sparen ... die Griechenlandhilfe könnte dementsprechend entschieden werden ... somanche Marathonsitzung könnte so vermieden werden ... und, und, und.
    Marathon, Pauillac-Marathon:
    jedes 2. Wochenende im Sept. - Drei Tage Party! - mehr als 42.195 Km - Rotwein und Austern -
    lebende Windmühlen, rosarote Panther, Wikingerschiffe, Männer in Frauenkleidern (und umgekehrt), Clowns
    und, und, und ... nicht Geschwindigkeit - Ausdauer und Trinkfestigkeit ist angesagt
Zurück zum Fußball ... und Griechenland - die können nicht nur gut rechnen, auch beim Fußballspielen hängst:
    griechisches Pokalfinale - Saison 2008/09 - AEK Athen gegen den Erzfeind Olympiakos Piräus:
      3:3 - Verlängerung:
      4:4 - Elfmeterschießen - Dauer:
      195 Minuten - nach drei Stunden, 15 Minuten und 34 Elfmeter:
      14:15
Meine Enkeltochter steht plötzlich in der Tür:
    Ach, da bist Du!
    Du hast mir versprochen, ... was schreibst Du denn da wieder bauschiges? ... choreographisches?
      ???
      wie kommt sie darauf? - ein 10-jähriges Mädchen? ... bauschig ... choreographisch? *
      liegt wohl in der Familie, wir arbeiten oft mit Unberechenbarem
      Bin gleich fertig!
      als wenn Sie die Fragezeichen auf meiner Stirn gesehen hätte - sie kommt näher ...

        * wir hatten uns vorige Woche über den Film von Wim Wenders ' Pina' unterhalten, der das Leben und Wirken der Tänzerin und Choreographin Pina Bausch beinhaltet.
        Darauf bezieht sie sich bestimmt. ... bei der Wortkonstellation?
        Anm.: der Übersetzer
    sie schaut mir über die Schulter ... und ließt.
    Also doch:
      ein Drama ... 'In meiner Jugend ... damals' ... sag ich doch:
        aus dem vorigen Jahrhundert.
      Ja, hat Opa jetzt auch verstanden, mein Schatz!
Was wünscht ich mir manchmal die guten alten Zeiten zurück. Zeiten, in denen man alles mit einer Münze erledigen konnte:
    Man schickte die Kinder mit 5 Mark in's Kino.
Heute? Heute ist's leichter! Papiergeld ... oder ... die Kreditkarte.
Ruhe!
Mutter, jetzt können wir uns wieder unserem Hobby widmen:
der Briefmarkensammlung!
hab ich heute noch ... man - kann - ja - niiie - wissen

P.S.:
    Da ich mit meiner Enkeltochter sowieso in die Eisdiele wollte, hatte sich das mit der 'Bestechung' zur Publikation ihrer Aussagen erledigt.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


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Viele Grüße
Der Neandertaler
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