Ein interessanter Artikel zum Thema:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 63,00.htmlbzw. der Orginalartikel
http://www.dbem.ws/FeelingFuture.pdfKritik gibt es natürlich auch..und Gegenkritik...usw. usw.
http://www.csicop.org/specialarticles/s ... nts_on_bemEs geht dabei um Präkognition. Also darum, dass Menschen bei Experimenten die Zukunft voraussagen können. Darunter sollen jetzt keine Lottozahlen oder ähnliches verstanden werden, es geht eher um einen unterbewussten Effekt, der sich bereits auf das Gehirn auswirkt, bevor er tatsächlich eintritt. Bleibt abzuwarten, was da letztendlich dran ist.
Ich muss sagen, dass die Kritik, die einige dazu äußern, doch durchblicken lässt, dass sie von statistischen Methoden recht wenig Ahnung haben, gerade bezüglich statistischer Signifikanz usw.
Vielleicht mal zur Erklärung, wenn es denn jemand interessiert
Nehmen wir mal an, ein 100% blinde Person sitzt vor 2 Lampen, die wahlweise die Farbe rot oder blau annehmen können. Ist die eine rot, so ist die andere blau und umgekehrt. Sie wird nun gebeten, möglichst häufig die Lampe mit der Farbe Blau zu wählen, wobei die Farbe beider Lampen nach jedem Durchlauf zufällig neu bestimmt wird. Zu erwarten ist nun, dass sich über sehr viele Durchgänge eine etwa 50% Trefferquote einstellt. Logischerweise kann die Person die Farben nicht erkennen und wird daher schlichtweg raten.
Was passiert aber nun, wenn die Trefferquote von diesen 50% abweicht? Nach 20 Durchläufen mag es noch nicht so interessant sein, wenn die Person 14 mal getroffen hat und 6 mal daneben lag. Was ist aber wenn sich auf Dauer keine 50% einstellen, sondern 55%? Nach 1000 Durchläufen liegt die Trefferquote z.B. immer noch bei 55%. Dann wird man sich die Frage stellen, ob nicht noch andere Faktoren einen Einfluss auf die Entscheidung der Person haben. Bekommt sie das Ergebnis manchmal zugeflüstert? Ist sie doch nicht 100% blind? Kann man all diese Faktorn ausschließen, steht man vor einem Problem. Wie erklärt man sich die Abweichung? Letztendlich geht es hier um so etwas ähnliches.
Die "PSI"-Hypothese sagt nun aus, dass Menschen auch noch auf eine andere, erstmal nicht näher spezifizierte Art, aber, an solche Informationen rankommen können. Im Fall dieser Studie wurde untersucht, ob Menschen schon "erahnen" was gleich auf sie zukommt..auf reiner Gefühlsebene. Und das, sicher nicht unumstrittene, Ergebnis ist, dass dies bei Bildern mit pornografischem Inhalt möglich ist.
Getestet hat man nun die Hypothese H1, eben dass so ein "Psi"- oder "Vorahnungs"-Effekt existiert. Die Nullhypothese H0 besagt im Gegenzug, dass eine 50% Trefferquote vorliegt. In solchen Tests geht es nun immer darum die 0-Hypothese abzulehnen. Sprich man experimentiert und kommt am Ende zu dem Schluss, dass die 0-Hypothese auf Grund der Daten 95% sicher abgelehnt werden kann. In der Medizin, wenn es um die Wirksamkeit von Medikamenten geht, ist so etwas Standard. Nun fragt man sich evtl. , wie eine 53% Trefferquote überhaupt statistisch "signifikant" sein kann, wenn 50% zu erwarten wären. Das Wert hängt ab von der Stärke des "Phänomens" und der Menge der Durchläufe. Man spricht von Signifikanz, wenn ein bestimmtes Niveau überschritten wurde. Also wenn man z.B. die 0-Hypothese 99% sicher ablehnen kann, oder 95% sicher. Dahinter stehen mathematische Modelle, die nicht nur in der Parapsycholgie angewendet werden, sondern praktisch überall zum Einsatz kommen, wo Statistik eine Rolle spielt. Damit eine Abweichung von 3% signifikant ist, muss man also schon sehr viele Durchläufe haben. Ist also die Wahrscheinlichkeit, dass die 0-Hypothese abgelehnt werden kann, bei 95%, dann impliziert das automatisch, dass es genug Durchläufe gegeben hat, um diesen Wert zu erfüllen.