Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beobachtungen und Blindstudien, Expeditionen, Experimente, Messungen und Prognosen, Peer-Review, Simulationen, Tierversuche und das Suchen nach Lösungen zu wissenschaftlichen Problemstellungen

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Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon Xedion » Dienstag 14. Dezember 2010, 17:46

Mal wieder ein neuer Thread von mir ;)

Das hier ist eine Frage, die unterschiedlich beantwortet wird. So eindeutig scheint das nicht zu sein. Ich tendiere für einzelne Teilbereiche (z.B. "Ganzfeld") eindeutig zu "ja" (deshalb auch der Thread im Wissenschaftsbereich), allgemein kann ich es aber nicht beantworten. Was denkt Ihr? Was spricht dafür, was dagegen? Davon hängt es ja z.B. auch ab, wo man ein entsprechendes Thema einordnet *g*.
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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 14. Dezember 2010, 21:29

Hallo Xedion

Auf jeden Fall ist Parapsychologie so spannend und interessant, dass es der wissenschaftlichen Erforschung wert ist, meiner Meinung nach ,und die der Universität Freiburg z.b. auch. Auch wenn es nie einen eigenen Lehrstuhl gab, wurde dieser Grenzbereich angeboten.

Freiwilliges Zusatzfach "Grenzgebiete der Psychologie / Parapsychologie" (1978 bis 1998)

Zwischen 1978 und 1998 war es an der Universität Freiburg möglich, im Rahmen des Diplomhauptstudiums (5. bis 8. Fachsemester) "Grenzgebiete der Psychologie / Parapsychologie" als freiwilliges Zusatzfach zu studieren und eine Prüfung abzulegen. Im "Studienplan für den Diplomstudiengang Psychologie" vom 1. Juli 1996 wurden die damaligen Lehrinhalte wie folgt umschrieben: "Im Themenbereich des Zusatzfaches 'Grenzgebiete der Psychologie' werden psycho- und sozialhygienische Fragestellungen behandelt, die an weit verbreitete 'okkulte' oder 'magische' Erlebnisbereitschaften anknüpfen. Unter der historischen Perspektive wird der 'Okkulttradition' nachgegangen und deren Einordnung im Entdeckungsprozess der Wissenschaftsgeschichte ermöglicht.
Die 'Parapsychologie' untersucht unter dem 'kognitiven' Aspekt das Problem der 'außersinnlichen Wahrnehmung' in den drei Formen der Telepathie, des Hellsehens und der Präkognition. Dabei wird geprüft, ob und unter welchen Bedingungen Organismen in der Lage sind, Informationen außerhalb bisher bekannter Sinnesorgane aufzunehmen. Unter dem 'motorischen' Aspekt wird die Frage der 'Psychokinese' untersucht, ob und in welchen Bedingungsgefügen menschliche Organismen eine direkte Wirkung auf materielle Systeme außerhalb bisher bekannter physikalischer Erklärungszusammenhänge ausüben können."

Eine internationale Zusammenstellung universitärer Lehrveranstaltungen zu Forschungsthemen der Parapsychologie - Stand: Januar 2009 - findet sich unter http://www.parapsych.org/PDF/Parapsycho ... nities.pdf

Eine umfassende Liste parapsychologischer Forschungsinstitutionen und Organisationen mit Kurzbeschreibungen - Stand 2008 - hat das 'Institute Métapsychique International' (IMI) als 'Weissbuch' in französischer Sprache herausgegeben unter http://metapsychique.org/IMG/pdf/Instit ... arapsy.pdf

Das interdisziplinäre Interesse, das parapsychologische Forschungsthemen schon seit Jahrzehnten finden, spiegelt sich in zahlreichen akademischen Abschlussarbeiten (Auswahl von Dissertationen zu parapsychologischen Themen).


In dem link sind noch andere interessante Einzelheiten zu finden

Fortsetzung folgt ganz sicher ;)

Grüssli

http://www.igpp.de/german/libarch/ppstud.htm
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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 16. Dezember 2010, 22:26

Von Erscheinungen, die heute als „paranormal” bezeichnet werden, wird in der gesamten Kulturgeschichte berichtet. Die historischen Wurzeln der Parapsychologie sind hauptsächlich im Mesmerismus und Spiritismus zu suchen.

Eine systematische Forschung auf parapsychologischem Gebiet beginnt 1882 mit der Gründung der noch heute aktiven „Society for Psychical Research” in London. Die erste akademische Integration der Parapsychologie datiert 1927, ist die Gründung des Parapsychologischen Laboratoriums an der Duke Universität (Durham, North Carolina, USA) durch den Psychologen William McDougall (1871-1938) und den Biologen Joseph B. Rhine (1895-1980).

http://www.parapsychologische-beratungsstelle.de/


Eines der für mich faszinierensten paranormalen Erlebnisse sind die der Synchronizitäten So wie ich es erlebe, und andere mir nahestehenden Menschen auch, nimmt dieses Phänomen zu.


In Zusammenarbeit mit dem Physiker und Nobelpreisträger Wolfgang Pauli führte C.G. Jung den Begriff der Synchronizität ein als Bezeichnung für ein Prinzip, das die sinnvolle, nichtkausale Verbindung von Ereignissen erklären soll, die "sinngemäße Koinzidenz" zweier oder mehrerer Ereignisse.

"Ein unerwarteter Inhalt, der sich unmittelbar oder mittelbar auf ein objektives äußeres Erlebnis bezieht, koinzidiert mit einem gewöhnlichen psychischen Zustand. Dieses nenne ich Synchronizität. - Die Parallelereignisse lassen keinen gegenseitigen Kausalzusammenhang erkennen, weshalb sie einen Zufallscharakter tragen. Die einzige erkenn- und feststellbare Brücke zwischen ihnen ist der gemeinsame Sinn oder eine Gleichartigkeit.
Synchronizität gründet auf Erfahrbarkeit und weist darauf hin, daß entweder die Psyche räumlich nicht lokalisierbar ist, oder daß Raum und Zeit psychisch relativ sind."


Eines der bekannten synchronistischen Ereignisse in Jungs Leben mag zur Bildung seiner Anschauungen beigetragen haben:

Eine Patientin hatte im Lauf der Behandlung einen Traum, in dem sie einen goldenen Skarabäus - einen Käfer des Mittelmeerraums, in Ägypten Symbol des Sonnengottes - zum Geschenk erhielt. Während sie Jung ihren Traum erzählte, saß dieser mit dem Rücken gegen das geschlossene Fenster, als er plötzlich ein Geräusch hörte. Er drehte sich um und sah ein Insekt, das von außen gegen das Fenster flog. Er öffnete und fing einen Rosenkäfer, den nächsten in unseren Breiten vorkommenden Verwandten des Skarabäus.



C. G. Jung führte übrigens in seinen 20er Jahren regelmäßig spiritistische Sitzungen durch.
Zur Erklärung lehnte er die Geisterhypothese ab und schlug 1919 eine rein psychologische Deutung vor. Nachdem er - ohne Verwarnung seitens des Gastgebers - in einem englischen Spukhaus von einem eindrucksvollen Gespenst erschreckt worden war, zeigte er sich 1947 überzeugt, daß derartige Phänomene den Bereich der gewöhnlichen außersinnlichen Wahrnehmung transzendieren. Zur ihrer Einordnung in unsere Weltanschauung sei ein radikalerer als der rein psychologische Ansatz notwendig: ein solcher wäre die Annahme eines kollektiven archetypischen Unbewußten, an dem die gesamte Menschheit potentiell teilhat.
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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon lesslow » Freitag 17. Dezember 2010, 00:21

http://www.rodiehr.de/f_05_loeffel_gell ... ebeler.htm

Bild
Prof. Taylors Buch über seine Untersuchungen des Geller-Effektes
und anderer paranormaler Erscheinungen (4)

+die Untersuchungen von Prof. Hasted
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon Xedion » Sonntag 9. Januar 2011, 15:36

Ein interessanter Artikel zum Thema:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 63,00.html
bzw. der Orginalartikel
http://www.dbem.ws/FeelingFuture.pdf

Kritik gibt es natürlich auch..und Gegenkritik...usw. usw.
http://www.csicop.org/specialarticles/s ... nts_on_bem

Es geht dabei um Präkognition. Also darum, dass Menschen bei Experimenten die Zukunft voraussagen können. Darunter sollen jetzt keine Lottozahlen oder ähnliches verstanden werden, es geht eher um einen unterbewussten Effekt, der sich bereits auf das Gehirn auswirkt, bevor er tatsächlich eintritt. Bleibt abzuwarten, was da letztendlich dran ist.

Ich muss sagen, dass die Kritik, die einige dazu äußern, doch durchblicken lässt, dass sie von statistischen Methoden recht wenig Ahnung haben, gerade bezüglich statistischer Signifikanz usw.

Vielleicht mal zur Erklärung, wenn es denn jemand interessiert :)

Nehmen wir mal an, ein 100% blinde Person sitzt vor 2 Lampen, die wahlweise die Farbe rot oder blau annehmen können. Ist die eine rot, so ist die andere blau und umgekehrt. Sie wird nun gebeten, möglichst häufig die Lampe mit der Farbe Blau zu wählen, wobei die Farbe beider Lampen nach jedem Durchlauf zufällig neu bestimmt wird. Zu erwarten ist nun, dass sich über sehr viele Durchgänge eine etwa 50% Trefferquote einstellt. Logischerweise kann die Person die Farben nicht erkennen und wird daher schlichtweg raten.

Was passiert aber nun, wenn die Trefferquote von diesen 50% abweicht? Nach 20 Durchläufen mag es noch nicht so interessant sein, wenn die Person 14 mal getroffen hat und 6 mal daneben lag. Was ist aber wenn sich auf Dauer keine 50% einstellen, sondern 55%? Nach 1000 Durchläufen liegt die Trefferquote z.B. immer noch bei 55%. Dann wird man sich die Frage stellen, ob nicht noch andere Faktoren einen Einfluss auf die Entscheidung der Person haben. Bekommt sie das Ergebnis manchmal zugeflüstert? Ist sie doch nicht 100% blind? Kann man all diese Faktorn ausschließen, steht man vor einem Problem. Wie erklärt man sich die Abweichung? Letztendlich geht es hier um so etwas ähnliches.

Die "PSI"-Hypothese sagt nun aus, dass Menschen auch noch auf eine andere, erstmal nicht näher spezifizierte Art, aber, an solche Informationen rankommen können. Im Fall dieser Studie wurde untersucht, ob Menschen schon "erahnen" was gleich auf sie zukommt..auf reiner Gefühlsebene. Und das, sicher nicht unumstrittene, Ergebnis ist, dass dies bei Bildern mit pornografischem Inhalt möglich ist.

Getestet hat man nun die Hypothese H1, eben dass so ein "Psi"- oder "Vorahnungs"-Effekt existiert. Die Nullhypothese H0 besagt im Gegenzug, dass eine 50% Trefferquote vorliegt. In solchen Tests geht es nun immer darum die 0-Hypothese abzulehnen. Sprich man experimentiert und kommt am Ende zu dem Schluss, dass die 0-Hypothese auf Grund der Daten 95% sicher abgelehnt werden kann. In der Medizin, wenn es um die Wirksamkeit von Medikamenten geht, ist so etwas Standard. Nun fragt man sich evtl. , wie eine 53% Trefferquote überhaupt statistisch "signifikant" sein kann, wenn 50% zu erwarten wären. Das Wert hängt ab von der Stärke des "Phänomens" und der Menge der Durchläufe. Man spricht von Signifikanz, wenn ein bestimmtes Niveau überschritten wurde. Also wenn man z.B. die 0-Hypothese 99% sicher ablehnen kann, oder 95% sicher. Dahinter stehen mathematische Modelle, die nicht nur in der Parapsycholgie angewendet werden, sondern praktisch überall zum Einsatz kommen, wo Statistik eine Rolle spielt. Damit eine Abweichung von 3% signifikant ist, muss man also schon sehr viele Durchläufe haben. Ist also die Wahrscheinlichkeit, dass die 0-Hypothese abgelehnt werden kann, bei 95%, dann impliziert das automatisch, dass es genug Durchläufe gegeben hat, um diesen Wert zu erfüllen.
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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 11. Januar 2011, 14:31

In dieser mehrteiligen Doku wird teilweise aus einer älteren ZDF Doku berichtet. Der Film von Volker Anding mit Dr. Walther von Lucadon, zeigt verschiedenste Phänomene auf, die untersucht werden, und und bietet Erklärungsansätze.


Hans Bender, ehemaliger und einziger Professor für Parapsychologie in Deutschland glaubt aufgrund der Untersuchung von Spuk bzw. Poltergeistphänomene, dass diese in der Regel bei Anwesenheit labiler Personen in einem bestimmten emotionalen Zustand auftreten. Das können die psychischen und körperlichen Belastungen der Pubertät sein, wie aktuelle Konflikte, psychische Labilität, hohe kurzfristige Erregbarkeit (Liebe, Hass, Ekstase, Aggression). Bender betont den "Schabernackscharakter" des Spuks und dass das Spukgeschehen als unbewusster Hilferuf der Spukauslöser an ihre Mitmenschen verstanden werden könnte.



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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon richy » Dienstag 17. Mai 2011, 06:40

Hi
Danke fuer den interessanten Filmbeitrag. Die sachliche Art mit der Dr. Walter von Lucadou das Thema behandelt ist meiner Meinung nach vorbildlich. Die Erklaerungsmodelle moegen nicht jedem gefallen. Fuer mich sind sie reltaiv einsichtig und passen zu meinen Vorstellungen.
Das Bild, das Walter gegen Ende der Sendung in den Sand zeichnet hatte ich vor einiger Zeit selbst schon versucht noch etwas detaillierter darzustellen.

Bild

Mit Elementarteilchen sind keine Quarks sondern allgemein Teilchen auf atomarer Ebene gemeint. Hier duerfte auch die Schnittstelle zu suchen sein.
Gruesse
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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 17. Mai 2011, 15:52

richy hat geschrieben:Das Bild, das Walter gegen Ende der Sendung in den Sand zeichnet hatte ich vor einiger Zeit selbst schon versucht noch etwas detaillierter darzustellen.

Hallo richy - ein neuer User hier, schön : )
Bist Du vom "Fach" oder hast Du diese Darstellung eher hobbymässig gemacht?

hier noch ein Doku zum Thema: Paranormale Phänomene

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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon richy » Dienstag 17. Mai 2011, 19:18

Hi elfen
Rein hobbymaessig. Ich habe E-Technik studiert und mich an der Uni einige Jahre mit der Simulation nichtlinearer Differentialgleichungen beschaeftigt. Nichtlineare Sytemdynamik ist seit den 80 ern auch mein Hobby. Man trifft dann automatisch auf die Fragestellung ob Raum und Zeit selbst quantisiert sind. Burkhard Heim beantwortet diese Frage bei der Herleitung seiner modifizierten Massenformel. Dort treten Realitaetsschranken im Bereich der Planklaenge auf, die eine Quantisierung implizieren. (Das habe ich auch mal nachgerechnet) Roger Penrose nimmt in der Loop-Quantengravitation ebenfalls eine Quantisierung des Raumes an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Penrose
Ueber diesen Weg bin ich bei B.Heim gelandet. Ansonsten habe ich mehr Interesse an Ingenieur-Mathematik oder der geschichtlichen Entwicklung der Wissenschaften.

Heim quantisiert die Feldgleichungen der ART. Aus dem System partieller Differentialgleichungen wird ein System von Differenzenglechungen und ein solches kann kann ein voellig anderes Loesungsverhalten aufweisen. Allerdings kann ich Heims weiteren Rechnungen nicht mehr folgen und nur noch seine Ergebnisse zur Kenntnis nehmen. Eine Folge der Quantisierung besteht darin, die 4-D Raumzeit um zwei weitere Dimensionen, die mit der Entropie und Gravitation zusammenhaengen, zu erweitern. Dies entspricht dem Konfigurationsraum von Everetts "vielen Welten" oder der Bohmschen Mechanik. Dieser erweiterte Raum ist physikalisch. Und ueber diesen lassen sich die von Lucadou gedeuteten Phaenomene fast schon erklaeren. Um alle Wechselwirkungen beschreiben zu koennen fuehrte Droescher zwei weitere Dimensionen ein, die man eindeutig als Information deuten kann ein. Dieser Raum ist bereits abstrakter Natur. Deutungen der Quantenmechanik ueber abstrakte Groessen werden von der Mainstreamphysik und Schulphysik in Form der Kopenhagener Deutung angeboten. Anton Zeilinger ist hier ein bekannter Vertreter. So gesehen wird z.B die Quantenverschraenkung von der Kopenhagener Deutung als paranormales Phaenomen gedeutet. Das ist wohl der Umstand ueber den sich Herr Zarathustra permanent laecherlich macht. Ueber die Kopenhagener Deutung. Ein Photon sei etwas anderes als die Zahl 2. Wobei alle Aussagen der Interpretation der Quantenmechanik den Zustand vor der Messung/Dekohaerenz betreffen. Die KD nimmt somit keinesfalls an, dass Photonen oder EM Wellen abstrakte Gebilde seien. Sie sind physikalisch. Der Begriff "stofflich" hat in der Physik keine Bedeutung. Dennoch deutet die KD die Quantenverschraenkung paraphysikalisch. Man betont dies in der Regel allerdings nicht gerne. PSI beschreibt kein physikalisches Objekt. Dies ist jedoch lediglich eine Deutung und Herrn Z's Bemuehen diese zu widerlegen ein hoffnungsloses Bemuehen. Die Interpretation basiert auf dem Experiment und der bellschen Ungleichung. Mit Schimpfworten kann man Ergebnisse von Experimenten nicht widerlegen.

Die Grenzuebergang zwischen abstrakter Welt und physikalischer Welt findet bei der KD im Vorgang des Wellenkollapses statt. Bei Everett realistischer VWI existiert dieser nicht und der frei angenommene Wellenkollaps wird durch die Dekohaerenz ersetzt. Bei B.Heim werden beide Interpretationen zusammengefasst. Der Grenzuebergang muss jedoch ueber eine erweiterte qualitative Logig (Aspektbezogene Logik) beschrieben werden :
http://www.relativ-kritisch.net/forum/v ... .php?t=294
Der Organisationsgrad innerhalb der physikalischen Welt spielt somit hierbei eine Rolle. Dies wollte ich in meiner Grafik zusaetzlich grob andeuten, da Mensch, Organ,Zelle ... verschiedene Organisationsstufen darstellen. Interessant waere die Strukturierung der abstrakten Welt. Es ist eine rein spekulative Annahme meinerseits, dass diese der Hilbert oder Fouriertransformierten der physikalischen Welt entspricht. Konjungierte Groessen der QM weisen hierauf hin und einige Bemerkungen von Heim. Im Grunde muss es sich aber anders verhalten, da die Welt nichtlinear ist. Es fehlt uns zur Beschreibung einfach noch die entsprechende Integraltransformation.

Erstaunlich ist, dass Lucadou insbesonder in seinem Universitaetsvortrag auch auf dieses Thema eingeht. So stellt der Fischschwarm selbst einen hoeheren oder anderen Organisationsgrad dar als dessen einzelnen Fische. Dass dies im Zusammenhang paranormaler Effekte eine Rolle spielt steht somit wenigstens in Zusammenhang mit dem Heim Droescher Modell, dass solche Vorgaenge recht genau beschreiben kann.Ich meine nicht dass Lucadou sich intensiv mit Heim beschaeftigt hat und seine Einschaetzungen auf praktischen Beobachtungen beruhen. Lucadou betrachtet alle drei Bereiche. Den Organisationsgrad, so dass solche Phaenomene bevorzugt z.B in einer Gruppe auftreten oder an gewisse Orte gebunden sind. Die Information, indem die Ursache im abstrakten Bereich einzelner daran beteiligter Menschen zu suchen ist. Und im Einklang mit der klassifizierung von Heim, dass slche Phaenomen tatsaechlich physikalisch in Erscheinung treten. Es sind keine Einbildungen, wie es sich in einigen Faellen auch nachweisen laesst.
Schoen dass es ein Forum gibt, in dem auch solche Themen angesprochen werden koennen. Zum Modell von Heim habe ich noch einige weitere Grafiken angefertigt :

Bild

Bild

Bild
(x5,x6)=Organisationsraum zu (x7,x8)=Informationsraum stellen somit die Schnittstelle dar.
Das sind allerdings Interpretationen, die lediglich meinem Kenntnisstand entsprechen. Womoeglich umreissen sie die Heim Droescher Theorie nicht richtig.
Viele Gruesse
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Re: Ist Parapsychologie eine Wissenschaft?

Beitragvon JGC » Mittwoch 18. Mai 2011, 11:37

Hallo Richy, schön dich mal wieder an zu schreiben..


Ich hätte da eigentlich ehrlich gesagt folgende Idee.

Ich glaube, Heim und Droescher machen es einfach etwas zu kompliziert.

Erinnerst du dich an meine Ausführungen zu longitudinalen Schwingungen?

Ich finde , genau darin liegt nämlich der Schlüssel zu parapsychologischen Phänomenen..

Erinnerst du dich noch daran, als ich schrieb, das longitudinale Kräfte nur durch Wirkung erfahrbar sind (also nur durch Gefühle oder durch Kräfteerscheinungen, die nicht einfach auch im elektromagnetischen Spektrum auftreten wie z.B. plötzliche Kälte, brennende Gefühle oder die Wahrnehmung von Stimmen und Geräusche u.s.w.)

Da ICH davon ausgehe, das in der longitudinalen Schwingungswelt es EBENSO zu Krümmung, Resonanz und Rückkopplungen kommt,(sprich, es dort ebenso zu evolutionären Prozessen kommt) werden DORT genauso wie "hier" physikalische Prozedere angeleiert und in entsprechend wahrnehmbare Wirkungen verwandelt. Das würde sich dann letztlich zu insgesamt 6 Dimensionen ausweiten plus deren jeweilige "Zeitleiste" , die dabei entgegengesetzt zueinander von statten gehen und tatsächlich meiner Ansicht nach an bestimmten Punkten in Raum und Zeit als Phänomene auftreten, wie sie in der Poltergeist-Mythologie und sonstigen psycho-physikalischen Sparten auftreten können.

Nur finde ICH, das es darum geht, sich NICHT davon ins Boxhorn jagen zu lassen, aber ihnen trotzdem eine notwendige Aufmerksamkeit zu kommen zu lassen, da eben auf diesem Wege doch in der Tat Informationen zu uns gelangen, die wir sonst NICHT erhalten würden(Das Wissen der Schamanen und all der Heiler in den Naturvölkern, "wahre" Inbrunst des Glaubens woran auch immer, oder auch der Kriminalistische Einsatz von Hellsehern) Selbst ICH bin diesen Dingen schon begegnet, und weiß daher, was ich zu glauben habe und was nicht.

Letztlich ist also diese "Parallelwelt" tatsächlich ebenso existent wie unsere, und es kommt nur darauf an, dies im "richtigen" Konsens zu sehen, dann erklärt sich das alles wie von selbst und würde uns als fester,(geistig/emotionaler) Bestandteil in unserem Alltag dienen, ohne uns damit gegenseitig auf den Keks gehen zu müssen.

Frag mal die Brasilianer, die wissen ganz genau, wovon ich rede..

Es geht letztlich nur um Halt, um Vertrauen, die Gerechtigkeit und um Zuversicht, welches diese "andere" Welt uns bietet.
Hast ja inzwischen selber gemerkt, das in unserer modernen Welt DIESE Werte nicht mehr besonders vertreten sind.


Wie auch immer...............................JGC
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