Uli hat geschrieben:elfenpfad hat geschrieben:@lesslowlesslow hat geschrieben:Ist das eine gelungene Synthese aus Naturwissenschaft und Spiritualität, oder - und hier sind Skeptiker gefragt - ist das nur 'Esoterik-Scharlatanerie' in seriöserem Gewandt? Wie seht Ihr das und wie steht Ihr dazu?
Eine sehr interessant Doku, ich bin erstaunt, dass hier noch nicht drauf eingegangen wurde.
Ich möchte meine Meinung dazu mit den Worten von Hans Peter Dürr sagen:"Die Struktur der Wirklichkeit können wir mit unserer Sprache gar nicht erkennen,
sondern wir richten sie uns zurecht, so dass sie in diese Sprache hineinpasst."
Usere Gehirne taugen wohl nicht dazu, die Realität wirklich zu begreifen.
Das sieht man nach meinem Verständnis auch am Beispiel der Quantenmechanik: um die Theorie anwenden zu können, bedarf es zusätzlich noch eines "Kochrezeptes" zur Interpretation dieser (z.B. "Kopenhagener Deutung").
Wobei diese Interpretationen selbst nun auch dem "gesunden Menschenverstand" widersprechen.
Einstein: „Der gesunde Menschenverstand ist eigentlich nur eine Anhäufung von Vorurteilen, die man bis zum 18. Lebensjahr erworben hat.“
Ich denke, mit diesem Irrealismus der Quantentheorie hat auch unser User zarathustra so seine Probleme - drum reitet er so auf "Stofflichkeit" und "rein mechanischer Interpretation" herum, und will "Unschärfe" nicht wahr haben.
Leider(?) haben uns die Beobachtungen aber in der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderts dazu gezwungen, das rein deterministische, mechanische Weltbild fallen zu lassen.
Tatsächlich eröffnet dieser Irrealismus m.E. aber auch faszinierende Perspektiven ... nur als Beispiel die Version des "Anthropischen Prinzips" des sehr bekannten Physikers Wheeler, das sog, "Participatory anthropic principle (PAP)", nach dem die einzige Chance des Universums sich zu manifestieren, darin bestand, "beobachtende Intelligenz" hervorzubringen.http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropisches_Prinzip hat geschrieben:John Archibald Wheeler [Bearbeiten]
Vom Physiker John Archibald Wheeler stammt eine Version des AP, welche oft mit dem subjektiven Idealismus eines George Berkeley in Verbindung gebracht wird (J. Wheeler in The nature of scientific discovery. Owen Gingerich (editor) Washington Smithsonian Press, 1975; J. Wheeler in Foundational Problems in special Sciences R. E. Butts, J. Hintikka (editors) Dordrecht, Reidel).
Participatory anthropic principle (PAP): Beobachter sind notwendig, um das Universum zu erzeugen.
Insbesondere wird beim PAP ein quantenmechanisches Phänomen, die sogenannte Reduktion der Wellenfunktion bei der Messung, in Verbindung mit einem Beobachter gebracht. Grob gesprochen wird eine Messung als Beobachtung eines bewussten Wesens interpretiert, und die damit verbundene Reduktion der Wellenfunktion wird als „Realisation“ der Welt in einem definiten Zustand aufgefasst. Der Beobachter wäre demnach also ein wesentlicher Bestandteil der physikalischen Beschreibung der Welt; erst durch seine Beobachtung würde die Welt „Realität“ annehmen.
Das PAP hängt eng mit der Interpretation der Quantenmechanik zusammen, insbesondere mit der sogenannten Kopenhagener Deutung, welche die Reduktion der Wellenfunktion bei der Messung vertritt. So sind neuere Entwicklungen in der Interpretation der Quantenmechanik, die eine objektive Beschreibung des quantenmechanischen Messprozesses in rein quantenmechanischen Begriffen erlauben, also keinen Bezug auf eine klassischen Gesetzen gehorchende Messapparatur wie in der Kopenhagener Deutung nehmen, auch relevant für die Beurteilung des PAPs.
Mit solchen Thesen verlassen wir allerdings den streng naturwissenschaftlichen Rahmen und es soll nicht verschwiegen werden, dass sich die Mehrzahl der Physiker von solchen Thesen distanziert.
Gruß,
Uli
Hallo Ulli
Guter Beitrag !
Ich meine sowieso, eine ganzheitliche Betrachtungsweise schliesst ja überhaupt nicht die Stofflichkeit aus. Ich kann diese Aussage von Heisenberg sehr gut nachvollziehen:
"Alle Elementarteilchen sind aus derselben Substanz, aus demselben Stoff gemacht, den wir nun Energie oder universelle Materie nennen können; sie sind nur verschiedene Formen, in denen Materie erscheint.
Werner Heisenberg, Physik und Philosophie"
Grüssli