Leben im schwarzen Loch

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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Uli » Freitag 8. Juni 2012, 11:04

nocheinPoet hat geschrieben:Eben, ein Elektron auch nicht. Das spannende an der Sache ist aber, ein Elektron hat ein Ruhesystem, es hat eine "Ruhemasse", also eine absolute Größe. Ein Photon hat das nicht, somit ist die Energie eines Photons alleine vom Betrachter abhängig, was schon seltsam ist. Man kann die Masse eines Elektrons angeben, und auch die Energie, bei einem Photon geht das so nicht. Frei nach dem Motto, wenn es keiner beobachtet, ist es auch nicht da... :D


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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Tachyon » Freitag 8. Juni 2012, 11:13

Hi,

ihr solltet mit den Argumenten vorsichtig sein. In der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Quellterm für die Gravitation nicht die Energiedichte, sondern der Energie-Impuls-Tensor. Von einem bewegten Objekt kann man nicht einfach die dynamische Masse nehmen und so tun also wäre das ein Statischer Quellterm. Die Krümmung um ein bewegtes Objekt herum ist viel komplizierter.

Uli hat schon recht. Es gibt zu jedem Photon Inertialsysteme, in dem seine Wellenlänge beliebig klein ist. Also gibt es rein nach der Relativitätstheorie auch keine minimale Wellenlänge für ein Photon. Die gibt es erst, wenn man eine Theorie für die Quantisierung der Gravitation gefunden hat. Dann kann man sich da nochmal ansehen.

Gruß,
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon nocheinPoet » Freitag 8. Juni 2012, 11:49

Uli hat geschrieben:
nocheinPoet hat geschrieben:
Eben, ein Elektron auch nicht. Das spannende an der Sache ist aber, ein Elektron hat ein Ruhesystem, es hat eine "Ruhemasse", also eine absolute Größe. Ein Photon hat das nicht, somit ist die Energie eines Photons alleine vom Betrachter abhängig, was schon seltsam ist. Man kann die Masse eines Elektrons angeben, und auch die Energie, bei einem Photon geht das so nicht. Frei nach dem Motto, wenn es keiner beobachtet, ist es auch nicht da... :D


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Tachyon hat geschrieben:
Die Krümmung um ein bewegtes Objekt herum ist viel komplizierter.

Im Ruhesystem des Objektes gibt es keine solche Krümmung, auch die ist relativ und vom Beobachtersystem abhängig und nicht absolut.
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 8. Juni 2012, 12:18

Hallo zusammen,

bevor Ihr jetzt noch Schwarze Löcher aus Elektronen baut - die werden ja als punktförmig angesehen, haben aber eine Ruhemasse echt grösser 0, sei z.B. dieser Link, den ich durch googlen gefunden habe, zur Lektüre empfohlen.

In wenigen Worten zusammengefasst: Bei sehr kleinen Distanzen - und der Durchmesser eines Punktes ist eine sehr kleine Distanz - sei auf die Heissenberg Unschärferelation zwischen Länge und Impuls verwiesen, welche salopp formuliert besagt, dass Distanzen in diesen Bereichen physikalisch keinen Sinn machen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Uli » Freitag 8. Juni 2012, 14:09

nocheinPoet hat geschrieben:0gk Gold, 0€, 0m, 0s, wo nichts ist, ist nichts. Eine Masse von 0 ist keine Masse. Wie 0€ kein Geld und so weiter.


So einen "harten Unterschied" zwischen"gleich Null" und "ungleich Null" kann man in der Physik eigentlich eh nicht machen. Wir wissen höchstens, dass die Ruhemasse des Photons nach derzeitigem Stand der Messtechnik unmessbar klein ist.

Siehe z.B. Neutrinos; seit einiger Zeit haben sie nun doch ein Ruhemasse > 0 .

Gruß,
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Uli » Freitag 8. Juni 2012, 14:12

ralfkannenberg hat geschrieben:Hallo zusammen,

bevor Ihr jetzt noch Schwarze Löcher aus Elektronen baut - die werden ja als punktförmig angesehen, haben aber eine Ruhemasse echt grösser 0, sei z.B. dieser Link, den ich durch googlen gefunden habe, zur Lektüre empfohlen.

In wenigen Worten zusammengefasst: Bei sehr kleinen Distanzen - und der Durchmesser eines Punktes ist eine sehr kleine Distanz - sei auf die Heissenberg Unschärferelation zwischen Länge und Impuls verwiesen, welche salopp formuliert besagt, dass Distanzen in diesen Bereichen physikalisch keinen Sinn machen.


Freundliche Grüsse, Ralf


Als "punktförmig" angesehen, soll lediglich heissen, dass derzeit kein Substruktur nachgewiesen ist. Das hat nichts mit seiner "Ausdehnung" im Raum zu tun. Man müsste sich erst einmal Gedanken machen, wie man die Ausdehnung eines Quants überhaupt definiert - evtl. über seine Wahrscheinlichkeitsdichte im Ortsraum; diese hinge dann wesentlich vom Zustand des Quants ab. Ein Quant mit scharfem Impuls wäre dann z.B. als Folge der Unschärfe immens groß. :)
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 8. Juni 2012, 14:27

nocheinPoet hat geschrieben:0gk Gold, 0€, 0m, 0s, wo nichts ist, ist nichts. Eine Masse von 0 ist keine Masse. Wie 0€ kein Geld und so weiter.

Hallo Manuel,

lass Dich nicht von der 0 irritieren, es gibt auch 0° Celsius, und 0 Euro ist immer noch besser als -1 Euro.

Mag das bei 0° Celsius lächerlich klingen, weil hier 0 Kelvin der "bessere" Nullpunkt ist und nicht die um eine Translation von gut 273° verschobenen 0° Celsius, so gibt es in der modernen Kosmologie durchaus Ansätze, die beispielsweise von einem falschen Vakuum ausgehen. Dieses hat eine negative Energie und ist deswegen energetisch günstiger als das "richtige" Vakuum mit Energie 0. Siehe hierzu auch Inflationstheorie und zum Nachmessen die magnetischen Monopole, genauer den Umstand, dass man die eben nicht gemessen hat.

Und falls hier Cranks mitlesen: Ich meine die Elementarteilchen, die magnetische Monopole heissen.

Oder nehmen wir einen Vektor: Nur weil der irgendwo eine Komponente 0 hat heisst das noch lange nicht, dass er der Nullvektor ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon nocheinPoet » Freitag 8. Juni 2012, 15:18

Ach Ralf,... :D

Hier ist nun mal 0 Masse nichts, sonst würde es auch negative Masse geben, schon mal was von gesehen? Nicht Antimaterie, die Masse ist ja auch positiv, sondern richtig negative Masse. Und selbst dann, wäre da 0 Masse einfach keine Masse.
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 8. Juni 2012, 16:09

nocheinPoet hat geschrieben:Ach Ralf,... :D

Hier ist nun mal 0 Masse nichts, sonst würde es auch negative Masse geben, schon mal was von gesehen? Nicht Antimaterie, die Masse ist ja auch positiv, sondern richtig negative Masse. Und selbst dann, wäre da 0 Masse einfach keine Masse.

Hallo Manuel,

warum willst Du nicht einfach sauber zwischen 0 und "nichts" unterscheiden ? Selbst die Informatiker tun das und unterscheiden zwischen dem Space ASC(20) und der ASC(0). Und die 0 ist da nochmal was anderes, das ist ASC(30).

Die Zahlen jeweils hexadezimal.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon nocheinPoet » Freitag 8. Juni 2012, 16:17

Ich will ja unterscheiden, nur bin ich der Meinung, 0 Masse ist eben nichts, als keine Masse. Es könnte eine Basis geben, und man hat eine Relation zu dieser, dann wäre 0 Masse, nur relativ 0 Masse. Du meinst es sicher wie bei den Geschwindigkeiten, ich glaube aber nicht, dass Masse sich ebenso verhält. Ist eine interessante Frage.
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