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Ich habe dazu ja schon den einen oder anderen Thread hier laufen:
Etwas, über die Möglichkeit Bewusstsein zu erschaffen
Gibt es einen freien Willen?
baue es aber aus aktuellem Anlass noch einmal auf. Zum Hintergrund, es gibt Personen die sich mit Physik beschäftigen, aber bestimmten Fragen, welche mehr in die Philosophie gehören, ausweichen. Die eine ist die Frage nach dem Bewusstsein. Ich vermute es liegt daran, dass man Bewusstsein nicht einfach so greifen kann, es nicht physikalisch beschreiben ohne Widersprüche zu erzeugen.
Ich sage, wenn man Bewusstsein physikalisch beschreibt, bekommt man einen Widerspruch, der nicht einfach aufzulösen ist. Mir sind da nur Teillösungen bekannt, oder eine Lösung die nicht wirklich zufriedenstellend genannt werden kann.
Der Widerspruch zeigt sich im Teleporterparadoxon, welche man im ersten Link nachlesen kann.
Zusammengefasst beschreibt es zwei Wege, einen Körper mit Bewusstsein zu „schaffen“. Dazu mal ein Postulat, jeder von uns wird sich wohl als seiner selbst bewusst erfahren und wahrnehmen. Jeder würde wohl nicht bestreiten, das er ein Bewusstsein ist/hat.
Physikalisch macht es nun schon Sinn, den Körper als Ursache dieses Bewusstseins zu sehen. Der Körper besteht aus eine bestimmten Anzahl von Atomen, welche ein dynamisches System bilden. Ständig kommen neue Atome in das System und andere verlassen es. Die Grenzen dieses Systems sind schwammig, es ist schwer eindeutig zu sagen, wann Atome schon dazu und wann nicht mehr dazu gehören.
Die Frage ist, bestimmt alleine dieses System unser Bewusstsein?
Konkret, ich zerlege meinen Körper vollständig in seine Atome und setze diese dann baugleich wieder zusammen, bin das dann noch ich?
Wenn ja kann ich mich zerlegt von einem zu einem anderen Ort bewegen.
Nun unterliege ich durch den Stoffwechsel einem stetigen Austausch von Teilchen, alleine durch Atmung nehme ich ständig neue Atome auf und gebe andere ab. Das scheint aber nicht die Selbsterfahrung des eigenen Bewusstseins zu verändern. Man bleibt sich seiner selbst bewusst, auch wenn nach vielen Jahren fast alle Atome des Körpers durch andere ersetzt sind.
Das Problem ergibt sich erst, wenn man eine Kopie seiner selbst erschafft, was natürlich so bisher nur im Gedankenexperiment möglich ist.
Angenommen ich nehme ein Atom nach dem anderen aus meinem System und bewege dieses an einen anderen Ort (zum Beispiel auf den Mond) und baue mein System dort Atom für Atom genauso wieder auf, wie es auf der Erde zusammengesetzt war. Es ist zu vermuten, dass ich mir meiner dann auf dem Mond bewusst werden würde.
Ich kann auch auf der Erde Atom für Atom meines Systems durch ein anderes ersetzen, wie es durch den Stoffwechsel ja auch geschieht und würde am Ende davon ausgehen, mir weiter als „ich“ bewusst zu sein.
Kombiniere ich nun aber beide Wege, bekomme ich einen Widerspruch, ich würde auf der Erde mit ersetzten Atomen ein System bilden, und auf dem Mond ein System aus meinen originalen Atomen. Für jedes System würde ich alleine behaupten dort zu sein.
Baue ich mich aber auf dem Mond neue zusammen und ersetze gleichzeitig jedes aus Atom welches ich auf der Erde aus meinem System nehme durch ein anders gibt es mich zweimal. Ich kann nicht mehr eindeutig entscheiden, wo ich mir nun bewusst werden würde.
Ich habe das schon sehr oft mit Anderen diskutiert und diese Frage gestellt, man bekommt unterschiedliche Antworten, die einen bevorzugen den Mond, weil es ja die originalen Atome sind, und einige sagen dann sogar, ich bin beide. Und hier muss ich widersprechen, man kann nicht einfach beide sein. Wir haben zwei „baugleiche“ Systeme, entweder sehe ich die Dinge auf der Erde, oder ich bin auf dem Mond. Es geht um die eigene Wahrnehmung seiner selbst.
Physikalisch haben wir es auch mit zwei verschieden Systemen zu tun, beide mögen nun ein Bewusstsein schaffen, das glaubt ich zu sein, das davon fest überzeugt ist, aber ich kann doch nur an einem Ort sein, oder?
Das mal zur Einleitung.