Herr Senf hat geschrieben:die Fragestellung an der Kernphysik und Erzeugung schwerer Elemente festzumachen, würde die tatsächlich maßgeblichen Aspekte ausklammern.
Hallo Herr Senf,
das muss sich aber erst noch weisen - es macht m.E. wenig Sinn, absurde bzw. nicht-vorhandenene Anfangsbedingungen vorauszusetzen. Hier sollte also vorgängig noch etwas präzisiert werden.
Herr Senf hat geschrieben:Das Universum muß in einem heißen Urknall entstanden sein, weil P=76%, aber Helium schon anfänglich mit He=24% vorhanden war - woher sonst?
Ich will mich jetzt ganz gewiss nicht zum Urknall-Spezialisten erheben, aber die Prozesse, die dieses Verhältnis "bestimmt" haben, setzten vermutlich noch wohlwollend abgeschätzt erst 1 Sekunde nach der Urknall-Singularität ein. Bis dahin waren Inflation und die Entkoppelung der Grundkräfte längst durch, erstere um über 30 Grössenordnungen !
Herr Senf hat geschrieben:In den Sternen hätte bis heute höchstens bis He=15% erzeugt werden können, gegenwärtig bei 13,8 Mrd Jahren haben wir P=70%, He=28%, M=2%.
Das bestreitet ja niemand.
Herr Senf hat geschrieben:Das kann noch eine "Weile" so weiter gehen und wir sehen eine beschleunigte Expansion des Weltalls als weiteren Hinweis auf einen Urknall.
Aber in ferner Zukunft, die Expansion hat auch die Galaxienhaufen erfaßt, dann bleibt für die Astronomen nur noch die Milchstraße zum gucken.
Das bestreitet auch niemand.
Herr Senf hat geschrieben:Mehr als Milchstraße wußten wir vor 100 Jahren auch nicht
Na ja, auch wenn man die beiden Magellanschen Wolken grosszügigerweise zur Milchstrasse hinzurechnet, so kennt man den Andromedanebel doch schon seit der Antike.
Der theoretisch von blossem Auge sichtbare Dreiecksnebel M33 wurde offiziell 1654 entdeckt und die doch immerhin 56 Millionen Lichtjahre entdeckte Galaxie M86 wurde im Jahre 1781 entdeckt.
Vor "100 Jahren" wusste man also schon ein bisschen mehr
Herr Senf hat geschrieben:aber es wird keine Expansion mehr meßbar sein, einer der Hinweise auf den Urknall fehlt.
Das lass ich jetzt mal offen, muss ich mir noch näher überlegen.
Herr Senf hat geschrieben:Kommen wir zum Ende - irgendwann verschwinden unsere Milchstraße und die anderen Galaxien in ihren schwarzen Löchern, die verdampfen.
Das widerspricht doch der Impulserhaltung; auch ohne jetzt im Detail nachzurechnen werden wenigstens 50% (und ich denke es sind weit mehr) der Sterne dem Fall ins zentrale Schwarze Loch ihrer Milchstrasse entkommen.
Und selbst wenn die darin verschwinden und nur ein paar herauskatapultierte Sterne, die tendentiell eher zu den leichteren Vertretern gehören dürften, übrig bleiben - was hast Du dann gewonnen ? Die Schwarzen Löcher bestehen nicht aus Eisen, und aufgrund ihres singulären Verhaltens gewinnst Du dann halt noch ein 6.Klasse übrigbleibender Teilchen hinzu:
- Protonen ("Wasserstoffkerne")
- Heliumkerne
- Elektronen
- elektronische Antineutrinos
- das stabile Teilchen der Dunklen Materie
- singuläre und sehr massereiche Gebilde, die man "Schwarze Löcher" nennt
So what: nach ~10^40 Sekunden geht es dann den Protonen und den Heliumkernen an den Kragen, doch bei den übrigen Teilchen kommen wir einmal mehr in Grössenordnungen der Zeit, die mit den heutigen Kenntnissen nicht beschreibbar sind.
Freundliche Grüsse, Ralf