Xedion hat geschrieben:@Britta
Beim nächsten Post versuche ich mich kürzer zu fassen, das schonmal als Vorwarnung...weiß aber nicht wann ich wieder dazu komme.
Kein Problem Xedion, wir haben doch Zeit.
Xedion hat geschrieben:Nun, mir ging es darum, dass die Darstellung, Frauen wären Opfer einer Verschwörung der Männer geworden, um sie klein zu halten, eben völlig an den Haaren herbei gezogen ist. Die Links bestätigen das.
Dem habe ich nie widersprochen. Da sind wir uns also einig.
Xedion hat geschrieben:Wo genau widerspricht der Wiki Artikel der anderen Quelle?
Nur mal 2 Beispiele, sonst wird das Post wieder zu lange.
aus dem Artikel:
Mit der so genannten "Hexenbulle" des Papstes legalisiert die katholische Kirche zum ersten Mal die Hexenverfolgungen der Inquisitoren.
aus Wikipedia:
Obwohl es sich hierbei um ein Dokument handelt, welches die Notwendigkeit der Hexeninquisition in Deutschland feststellt und Kramer zu seinen Hexenverfolgungen autorisierte, sind sich die Historiker einig, dass gerade die Anwendung dieses Dokumentes in andern Fällen das Ausbrechen eines Hexenwahns verhindert hat, wie dies in Italien der Fall war, wo sich der Papst durchsetzen konnte.
Und zum Hexenhammer:
Artikel:
Der "Hexenhammer" trifft auf fruchtbaren Boden. Ende des 15. Jahrhunderts verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung dramatisch. Lange und harte Winter sind verantwortlich für drastische Ernteeinbußen, Epidemien breiten sich aus und raffen große Teile der Bevölkerung hin. Vor allem Hexen werden für die Übel verantwortlich gemacht. Schätzungen zufolge sterben in den ersten 30 Jahren nach Veröffentlichung des "Hexenhammers" mehrere Tausend Menschen in ganz Europa auf dem Scheiterhaufen. Um 1520 ebbt die erste Welle der Verfolgungen ab.
Wiki:
Der 1486 erschienene Hexenhammer, Malleus maleficarum, ersetzte niemals die weltliche Rechtsprechung. Der Verfasser Heinrich Kramer, genannt Institoris, stellte seinem Werk zwar die päpstliche Bulle Summis desiderantes voran. Das Dokument erreichte aber nie kirchliche Anerkennung und war auch keine Grundlage zum kirchlichen Vorgehen.
Xedion hat geschrieben:Britta hat geschrieben:Dann wäre es die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation in der Welt, die für dieses Verbrechen verantwortlich ist. Das sollte uns dann schon zu denken geben.
Ja, das sollte es. Man kann zwar annehmen, dass die Leute hier in der Gegenwart etwas aufgeklärter sind, aber in manchen Teilen der Welt gibts was das angeht immer noch Probleme.
Da wird sich das noch zuspitzen in der Zukunft, befürchte ich.
Durch die Ölpest im Golf von Mexico entfallen 20% des Fischbedarfes. Dazu kommt, dass immer mehr Nahrung den Weg in den Biosprit findet und wenn sie das Bienensterben weiter ausbreitet, gibt es noch weniger zu Essen für immer mehr Menschen.
Liegt es da nicht nahe, dass wieder eine ähnliche Hexenjagd veranstaltet wird, nur diesesmal nicht mit Scheiterhaufen sondern mit modernen Waffen?
Xedion hat geschrieben:Irgendwas als typisch männlich zu deklarieren hilft hier doch auch nicht weiter.
Wieso hilft das nicht weiter? Es gibt viele Dinge die typisch männlich sind, genauso wie es viele Dinge gibt, die typisch weiblich sind.
Xedion hat geschrieben:Ist es nur eine Vermutung von dir, dass Männer anders schreiben? Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass dies (also deine Beispiele im Speziellen) nichts mit Mann oder Frau zu tun hat, sondern mit wissenschaftlichem Schreiben.
Man kann schon einen Unterschied machen. Männer schreiben anders wie Frauen, weil beide eben unterschiedlich denken und auch Frauen andere Dinge hervorheben wie Männer. Es mag nochmal einen Unterschied geben was das wissenschaftliche Schreiben angeht, aber auch hier ist es meist so, dass Frauen andere Dinge als wichtig ansehen, wie Männer. Ausnahmen gibt es bestimmt auch.
Mal ein Beispiel:
Im Stern erschien vor Jahren eine Serie zum Thema Atombombe. Die Einleitung:
Dies ist die Geschichte eines Verbrechens, das die Welt verändert hat. Es entsprang nicht kranken Hirnen, nicht einer perversen Ideologie. Es war das Ergebnis äußerster Rationalität, das Produkt einer technischen Hochzivilisation.
klar, das stammt von einem Mann.
Von einer Frau würde sich das so lesen:
Dies Verbrechen... entsprang kranken Hirnen, es entsprang einer perversen Ideologie. Es war das Ergebnis äußerster Irrationalität, das Produkt technischer Barbarei
Merkt man den Unterschied?
Das stammt übrigens von einer Feministin. Was nicht heißt, dass Feministinen Männer hassen oder gar eine Umkehrung der Verhältnisse haben wollen.
Xedion hat geschrieben:Wenn man eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, muss man darauf achten, dass der Stil wissenschaftlich ist.
Klar, und was wissenschaftlicher Stil ist, wurde vor langer Zeit von Männern bestimmt.
Xedion hat geschrieben:Dies führt bei manchen Leuten dazu, dass sie sehr geschwollen reden. Das mit den Passivkonstruktionen ist ein beliebtes stilistisches Mittel, um dies zu erreichen.
Ja, kommt mir aber so vor, dass man die Passivkonstruktion wählt, wenn man entweder nichts genaues weiß und das nicht deutlich machen möchte, oder aber mit vielen Worten nichts sagen möchte, um zu verbergen was man zwar weiß, aber nicht äussern will.
Xedion hat geschrieben:Ich bin kein Historiker und weiß daher nicht, wie genau sie auf diese Zahlen kommen. Jedoch sind das ja auch keine dummen Leute, die so etwas Offensichtliches übersehen. Diese Zahlen stehen nunmal im Raum und kein seriöser Forscher sagt etwas anderes, soweit ich weiß. Ich bin ehrlich gesagt froh, wenn sie Recht haben und es "nur so wenige" Opfer gab. Falls du mit den Zahlen nicht einverstanden bist, dann frag doch einfach mal bei den Leuten an, die können dir sicher genauer Auskunft geben.
Ich werde mir mal Autoren/innen anschauen, die mit diesen Zahlen nicht einverstanden sind. Ich denke, dass die Mehrzahl solcher Autoren/innen, die dem widersprechen weiblich sind.
Xedion hat geschrieben:Das sind weitere interessante Punkte und du sprichst hier, ob gewollt oder nicht, ja genau die Frage an, wie es mit der "Schuld" der Täter in solchen Fällen aussieht. Wenn eine Person in einer Welt aufwächst, wo es normal ist, Sklaven zu halten, wie ist das zu bewerten?
Wer in diese Welt hineingeboren wird, hat erstmal keine Schuld. Die Wenigsten werden die Fähigkeit entwickeln, zu erkennen dass das nicht richtig ist. Wer das erkennt und nichts dagegen tut, ist genauso schuldig. Wer wenigstens versucht etwas dagegen zu tun, dem kann man keinen Vorwurf machen wenn er scheitert. Die Verantwortlichen werden sich wohl vor einem höheren Gericht verantworten müssen.
Xedion hat geschrieben:Das mit der Unterdrückung der Frau ist ja genau so eine Frage. In wiefern haben sich Männer schuldig gemacht, wenn sie einem fest vorgegebenen Rollenbild gefolgt sind, dass ihnen genauso ein Leben aufgezwungen hat? Aber dieses Fass muss man nicht auch noch aufmachen, andere Baustelle
Ja, ganz schwieriges Thema. Zumal die meisten Menschen die Intelligenz nicht besitzen, um weiter denken zu können, die eigenen Befindlichkeiten meist eine Veränderung verhindern und auch kein Wille besteht, ein solches Thema groß zu diskutieren. Die wenisten Menschen sind wohl im Herzen wahre Demokraten.
Xedion hat geschrieben:Hast du wissenschaftliche Quellen für diese Aussagen? Ich habe nämlich andere Dinge gelesen. Je nach Region war es oftmals nicht so extrem und zu bestimmten Zeiten wurde die Hexenverbrennung z.B. von der Inquisition auch verurteilt. Eine Quelle habe ich dir ja genannt. Ich lasse es daher mal so stehen, weil ich nicht sicher bin.
In der Geschichtsschreibung ist es auffällig, dass die Gegner der Hexenverfolgungen herausgehoben werden, obwohl diese erst gegen Ende in Erscheinung treten. So werden auffälligerweise auch die Hexen, die nicht verbrannt und wieder freigelassen wurden, herausgehoben. Möglicherweise ein Reinwaschen? Verdrängung? Die Zahl der bekannten Fälle ist, gemessen an denen die verbrannt wurden, jedoch ziemlich klein. Eigentlich zu klein, um sie in den Vordergrund zu stellen.
300 Jahre Hexenprozesse sprechen eine deutliche Sprache. In dieser Zeit mag es Ausnahmen gegeben haben. Sie bleiben aber Ausnahmen, egal wie sehr man sie betont. Diese Ausnahmen waren wohl der Tatsache geschuldet, dass es Männer gab die weiter dachten und charakterfest waren, sich nicht von diesen Wahn anstecken liessen, also mit beiden Beinen fest im Leben standen und ein 'Machtwort' sprachen. Solche Männer landeten oftmals selbst auf dem Scheiterhaufen. Das spricht eine deutliche Sprache.
Xedion hat geschrieben:Kann man so stehen lassen - Die Rolle der Frau war aber schon lange vorher im Wandel, lange vor der Hexenverfolgung. In sofern erschließt sich mir der Zusammenhang nicht.
Der Zusammenhang ist in der Christianisierung zu sehen, wo eben das Vorbild plötzlich ein einziger und männlicher Gott angebetet wurde. Da fing dieser Wandel an und das wollte ich damit ausdrücken.
Xedion hat geschrieben:Ja das mag sein. Ich denke aber es kam auf die Region an. In Ländern, wo die Hexen-Vorstellung stärker mit Männern verknüpft war, dürfte es auch einfacher gewesen sein, einen Mann zu denuzieren.
Natürlich, aber das ist die Minderheit der Fälle.
Xedion hat geschrieben:Wieso sollte das jedem klar sein? Noch heute werden die meisten Patente und Erfindungen von Männern angemeldet bzw. gemacht, obwohl es jeder Frau offen steht, da teilzunehmen. Alles nur Unterdrückung und schlechte Informationspolitik? Sicher nicht. [/qoute]
Ich gehöre noch zu einer Generation in der es nicht Selbstverständlich war, dass Frauen einen Beruf erlernen. An die dummen Sprüche wie 'du heiratest ja eh mal und kriegst Kinder, lerne lieber kochen' und so, kann ich mich noch erinnern. Auch das meine Mutter einen Beruf - wenn auch einen typisch weiblichen - erlernt hatte, war ungewöhnlich. Damals gab es auch nur wenige Frauen, die KFZ-Mechaniker werden wollten. Ja, die lange Unterdrückung der Frauen wirkt sich heute immer noch aus und ist auch immer noch vorhanden. Oder weswegen brauchen wir 'Antidiskriminierungsgesetze'? Was meinst du?
Wir sind noch weit von der Zeit entfernt, in der Frauen genauso viele Patente und Erfindungen machen wie Männer. Dazu brauchen Frauen erstmal ein ganz anderes Selbstbewußtsein und das ist nach 600 Jahren schon schwer, wiederzubekommen. In manchen Kulturkreisen wie dem Islam, ist man davon noch viel weiter entfernt.
Xedion hat geschrieben:Du schreibst, dass die Gehirne von Männern und Frauen anders funktionieren. Im Durchschnitt mag das stimmen. Aber wenn du diese Prämisse schon annimmst, dann müsstest du konsequenterweise auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sich Männer eben auf Grund ihrer Gehirne mehr einbringen. Hört sich hart an, folgt aber als Möglichkeit aus der Grundannahme.
In einer immer noch reinen Männerwelt, ist das nicht verwunderlich.
Xedion hat geschrieben:Lustigerweise würde es evolutionär sogar Sinn machen in meinen Augen (wegen Damenwahl bei Partnerschaften usw.) Aber lassen wir das mal weg, das ist wieder ein anderes Thema und würde hier den Rahmen sprengen.
Ja, ich könnte dir da meine Sichtweise auch nicht mit ein paar wenigen Worten darstellen. Für so ein Post würde ich bestimmt einen ganzen Tag brauchen. Nur soviel: Den Damen bleibt nichts anderes übrig, wie sich dieser Welt diesbezüglich anzupassen und das geschieht unbewußt. Die derzeitigen Werte sind ja vorgegeben und man sieht sie jeden Tag im TV.
Es ist Frauen wahrscheinlich auch nicht das Wichtigste im Leben sich an der Gestaltung einer anderen Welt zu beteiligen. Ausserdem kennen und wissen es die meisten nicht besser, womit wir wieder bei denjenigen wären, die in einer Welt geboren wurden in der Sklavenhaltung normal wäre.
Xedion hat geschrieben:Es geht hier darum, wissenschaftliche Arbeiten zu schreiben. Nun ist aber eine Aussage wie "es gab 40000 Opfer" entweder richtig oder falsch - unabhängig vom Gehirn. In diesem Sinne könnte ein männliches Gehirn nur den Blickwinkel beeinflussen, nicht die Fakten. Und genau um die Fakten geht es doch, oder? Es gibt nun neuere Forschung, die sehr genau darlegt, wie die Fakten aussehen. Man kann nun dagegen argumentieren, klar. Aber solang das keiner macht, steht es halt so im Raum.
Es gibt viele wissenschaftliche Arbeiten dazu, die nachgewiesenermaßen unwissenschaftlich sind und nicht der Wahrheit entsprechen. Da sind auch einige Bücher von Frauen darunter - keine Frage. Das Handbuch der deutschen Geschichte ist da nur ein Beispiel, das ich schon angesprochen habe. Weitere Werke könnte ich dir beschreiben. Es ist immer dasselbe: Es werden Namen genannt, Jahreszahlen, Ortsangaben - überall dasselbe Muster. Nur, die Verursacher und Motive bleiben im Dunkeln, die Gegner werden ins rechte Licht gerückt und übermäßig erwähnt. In typischen Geschichtsbüchern bleibt für das Thema Hexenverfolgung oftmals nur eine Randnotiz - sehr wissenschaftlich. So z.B. im Werk von Sigmund von Riezler, dem Verfasser von 'Hexenprozesse in Bayern'. Da steht drin:
Bayern als Vormacht der Gegenreformation in Deutschland
Der positiven Reform korrespondiert die aktive Gegenreform, die in strikter Form das fürstliche Reformationsrecht handhabt und sich bei Wilhelm V. besonders augenfällig in der rigorosen Rekatholisierung der Herrschaft Hohenwaldeck geäussert hat.*
Das * steht für die Fußnote:
Ähnlich rigoros ging Wilhelm beim Schongauer Hexenprozeß von 1589 vor, mit dem die planmäßige Hexenverfolgung in Bayern einsetzte
Nur eine Fußnote in diesem 'wissenschaftlichen Werk' über Geschichte. Übrigens nicht der einzige kleine Hinweis in dem Buch, dass es in Bayern überhaupt Hexenverfolgungen gab. Da steht noch drin:
Der 2. Hinweis ist im Kapitel "Innere Entwicklung bis 1745" unter Kultformen und Volksfrömmigkeit:
a. Die eucharistische Frömmigkeit, b. Heiligenverehrung und Wallfahrtswesen und c. Ketzereien, Juden
"Die Welle der Hexenverfolgung hat im 15. Jahrhundert auf Bayern übergegriffen; die Verfasser des Hexenhammer, die Dominikaner Heinrich Institoris und Jakob Sprenger, wirkten als Inquisitoren auch in der Salzburger Kirchenprovinz; gleichzeitig traten aber auch entschiedene Gegner des Hexenwahns, wie der Domprediger Paul Wann in Passau, hervor
Da bekommt man doch glatt den Eindruck, dass die Bayern alle fromm dem richtigen Glauben angehangen haben. Keine Rede von Hexenwahn und Dämonenglauben. War ja wohl in Bayern alles nicht so schlimm.
Und gleich mit der Nennung der Täter folgt die Nennung der Gegner.
Das sind 'wissenschaftliche Werke'? Wie sehr soll man solchen Historikern Glauben schenken wenn sie von 40-50.000 Opfern sprechen, wenn die doch mal eben so das Thema seit Jahrhunderten lieber unter den Teppich kehren, und Berühmtheiten wie Wilhelm V. so rauskehren.
Bei Wikipedia findet sich ein kleiner Abschnitt über diesen Mann. Klein aber er läßt übles vermuten:
Während seiner Herrschaft und unter seiner maßgeblichen Förderung wurden die Hexenprozesse mit besonderer Heftigkeit durchgeführt. Unter seinen Herrschaftsgebieten bildete das kurkölnische Westfalen eine Kernzone der Hexenprozesse in Deutschland. Hier fand die reichsweit größte Hexenverfolgung statt. Fast alle Anklagen endeten mit einem Todesurteil.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_ ... %931650%29
Sehr wissenschaftliche Geschichtsbücher - nicht wahr? Ich würde sagen, dass die Historiker zwar viel über Geschichte zu Papier gebracht haben aber die Hexenverfolgung gerne ausklammern.
Xedion hat geschrieben:Britta hat geschrieben:Nein, Frauen die so sind oder gewesen wären, wären nur Ausnahmen
Das ist eine reine Behauptung. Hast du dafür Quellenangaben? Es gibt genug Beispiele für "grausame" Frauen (Maria I., Elisabeth Báthory usw.).
Ja, natürlich gibt es auch solche Frauen. Willst du aber behaupten, dass dass die Mehrheit wäre oder handelt es sich dabei um Ausnahmen?
Xedion hat geschrieben:Wenn du nun deiner eigenen These folgst, dass hinter den meisten Männern eine kluge Frau steht, dann würde das weiterhin bedeuten, dass fast jede grausame Tat in der Weltgeschichte von einer Frau gewollt war
Das hast du jetzt aber von ganz weit hergeholt.
Ich mache da jetzt schon einen Unterschied zwischen durch ihre Grausamkeit berühmten Männer und zwischen wirklich großen Männern der Geschichte. So war der Verfasser des Hexenhammers ja Dominikaner und hatte keine Frau.
Xedion hat geschrieben:Ist dir das Milgram-Experiment ein Begriff? Da stellten sich Frauen als genauso gehorsam und grausam heraus wie die Männer. Im übertragenen Sinne halt Systemtreu. Solange es also keine Belege gibt, die eindeutig zeigen, dass Frauen weniger grausam oder systemtreu sind als Männer, kann man das nicht wirklich annehmen. Interessanter Artikel zum Thema Mafia und die Rolle der Frauen. In meinen Augen sehr lesenswert!
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,593504,00.html
Nun könnte ich ja argumentieren, was du denn erwarten würdest in einer Männerwelt. Brauche ich aber nicht. Ein Blick in die Kriminalstatistik genügt und widerlegt, was du da jetzt behauptet hast. Es soll übrigens in Deutschland nur ganze 7 Frauengefängnisse geben. Ist das überzeugend?
http://www.antjeschrupp.de/frauen_im_knast.htmFrauenkriminalität: Keine Gefahr für die Gesellschaft
Statistisch gesehen spielen sie keine Rolle: Nur etwa fünf Prozent aller Gefängnisinsassen sind Frauen. Über die Ursachen wurde schon viel spekuliert, aber so gut wie gar nicht geforscht oder nachgedacht. Nichts genaues weiß man also nicht. Frauenkriminalität ist unbedeutend, Strafvollzug ist Männersache. Darunter leiden müssen die rund 3000 Frauen, die in Deutschland inhaftiert sind.
Xedion hat geschrieben:Nun, es ist interessant, was psychologische Experimente so ergaben. Wie würdest du dir erklären, dass Frauen kaum nach unten heiraten, was den sozialen Status angeht, Männer damit aber scheinbar kein Problem haben (bzw. wenn dann evtl. eher umgekehrt).
Möglicherweise ersetzt ein dickes Auto oder ein dickes Bankkonto bei manchen Frauen schon höhere Werte. Ich würde jedenfalls keinen Mann haben wollen, nur weil er reich ist.
Xedion hat geschrieben:So finden Frauen mit Doktorabschluss nur sehr schwer einen Partner.
Ich gehe mal davon aus, dass die ja auch mehr ihre Karriere im Kopf haben und Karriere und Kinder läßt sich für Frauen in unserer Männerwelt immer noch nicht vereinbaren.
Xedion hat geschrieben:Abgesehen davon, dass man hier wieder die Frage stellen könnte, was Frauen hinter den Kulissen zu verantworten hatten (erinnerst du dich an dein Zitat weiter oben mit der klugen Frau hinter dem Mann?
)
Es gibt ja so viele verschiedene Charaktere bei Mann und Frau. Ein Mann, der ständig im Streit mit seiner Frau lebt, verschwendet dafür viel Zeit. Es ist wohl wirklich eine Frage des Horizonts.
Xedion hat geschrieben:bezog mich auf die biologischen Hintergründe. Da hatten Frauen sehr viel zu melden, wenn auch nicht immer bewusst - eben über die Partnerwahl.
Partnerwahl? Die Frauen von damals hatten keine Wahl. Sie wurden verheiratet. Liebesheirat gab es selten.
Früher mußte es ein Stammhalter sein. Für Heinrich den VIII waren Mädchen oder gar kein Nachwuchs sogar ein Grund, seine Frau zu enthaupten oder sonstwie loszuwerden. Meintest du diesen biologischen Hintergrund?
Und einmal verheiratet - meist ziemlich früh, war damals nun mal verheiratet. Da hatten die Frauen auch oftmals nichts zu melden.
Xedion hat geschrieben:Chefetagen sind wieder ne andere Sache. Dafür gibt es einige Erklärungen, die nichts mit Benachteiligung zu tun haben. So legen Frauen im SCHNITT mehr wert darauf einen geregelten Job und mehr Zeit für die Familie zu haben usw. Aber wieder ein anderes Thema...muss man hier nicht ausführen, evtl. in nem anderen Thread
Es gibt auch heute genug Frauen, die gerne Karriere machen würden. Auch haben wir in Deutschland einen Geburtenrückgang, weil eben Frauen lieber berufstätig sind wie Kinder zu bekommen und Kinder bekommen ganz schön teuer ist und nicht besonders gefördert wird.
Es gibt immer mehr Singles.
Ich kenne auch genug Frauen, die keine Kinder wollen und gerne Karriere machen würden. Ihre Leistungen würden auch - wären sie Männer - dazu führen dass sie Karriere machen. Aber man läßt sie einfach nicht.
Das auf Familie und Kinder zu schieben ist die typische Ausrede dafür, dass es nicht viele Frauen in führenden Positionen gibt. Aber es ist wirklich ein anderes Thema und wäre einen anderen Thread wert.
Xedion hat geschrieben:Britta hat geschrieben:Ich denke dass man in den Wäldern und Dörfern Europas in der Antike nicht so die Kontakte hatte.
Griechenland und Rom zeigen da aber etwas anderes
Ich wollte damit eher ausdrücken, dass man in den Wäldern Europas keine Kontakte zu den Griechen hatte und mit den Römern hatte man zwar Kontakte aber nicht in der Antike und später hat man sich gehauen.
Xedion hat geschrieben:Deine These mit der Rollenverteilung wird aber auch von vielen (Frauen!) angegriffen, das nur am Rande. Du hast geschrieben, dass es bis zur Hexenverfolgung Sache der Frauen war zu heilen. Ich schrieb dagegen, dass es eben auch schon lange vorher männliche Heiler gab, z.B. im alten Rom oder in Griechenland, wo die akademische Medizin verbreitet war. Wenn du das nun allein auf die Germanen beschränken willst, dann mag das sein.
Ich spreche nur von der Medizin, wie sie damals in den Gebieten der Hexenverfolgung ausgeübt wurde. Was in Rom oder Griechenland war, interessiert dabei nicht, weil kein Austausch diesbezüglich stattgefunden hat. Also nur im Gebiet des damaligen Germaniens.
Die Männer waren auch vielzusehr damit beschäftigt, sich zu bekriegen - ob die Stämme untereinander oder gegen die Römer.
Xedion hat geschrieben:Aber ich erinnere erneut an die Quelle oben, die behauptete, dass weise Frauen eben NICHT das Ziel der Hexenverbrennung waren. Weiterhin zitierst du selbst:
Im 13. Jahrhundert setzte sich die europäische Heilkunde als Beruf durch. Zunächst waren heilkundige Frauen, die "weisen Frauen" und Hebammen, die Ärztinnen des Volkes
Das spricht doch dagegen, dass weise Frauen sofort verdrängt wurden.
NICHT das alleinige Ziel, aber eine Zielgruppe.
Ich habe nicht behauptet, dass es das alleinige Ziel war, die Weisen Frauen zu verbrennen. Die Hauptzielgruppe waren nunmal die Frauen und da die Weisen Frauen als Hexen angesehen wurden, traf es diese Gruppe eben mit. Was dann zur damaligen Zeit mit dem Heilberuf geschah, war auch nur eine der vielen Folgen der Hexenverfolgung, mit eben dramatischen Auswirkungen, weswegen es schon erwähnenswert ist und nicht vergessen werden sollte.
Auch zielt das typische Hexenbild, das Kinder schon mit Märchen wie Hänsel und Gretel vermittelt bekommen, genau auf diese Gruppe ab und macht sie bis in die heutige Zeit schlecht.
Xedion hat geschrieben:Die Medizin des Altertums schloss auch Chirurgie mit ein usw. Ich habe die Medizin des Altertums nur aufgebracht, weil du behauptet hast, dass es vor der Hexenverbrennung eben nur weibliche Heiler gab. Das ist natürlich falsch. Beschränkt man es auf den germanischen Bereich mag das aber sein, dazu hab ich keine Informationen.
Ich dachte es wäre klar, dass ich damit nur den germanischen Bereich meine, denn im Altertum und bei anderen Völkern war es eben anders. Ich weiß auch, dass die alten Ägypter schon Gehirnoperationen durchführten - aber die hatten mit der Kultur, in der man massenweise Hexen verbrannte, nichts zu tun.
Xedion hat geschrieben:Ich weiß auch nicht genau in wiefern die Germanen mit den Römern in Sachen Medizin interagiert haben.
So unter Feinden?
Möglicherweise empfahl man sich gegenseitig dieses oder jenes Mittel, wenn jemand ein Wehwehchen hatte, oder man pflegte bei den Römern auch mal einen Germanen gesund und umgekehrt, aber mit dem Weitergeben von Heilwissen war da bestimmt nichts.
Xedion hat geschrieben:Hexenverbrennungen gab es jedoch auch in anderen Bereichen, z.B. Italien (wobei die Hexenverbrennung hier schwächer ausfiel soweit ich weiß).
Da gab es aber die alten Römer auch schon nicht mehr. Das römische Reich brach schließlich wegen 'Dekadenz', wie wir seit Westerwelle wissen, im 8. Jh. nach Chr. zusammen.
Xedion hat geschrieben:Aber zurück zum Kernthema Hexenverbrennung. Ich denke es gibt genug Belege dafür, dass diese nicht dazu diente, die "weisen Frauen" klein zu halten und den Ärztestand der Männer durchzusetzen. Oder woran machst du das fest? Ging es nicht ursprünglich darum (ich schon paar Posts her
)
Ich habe nie behauptet, dass es nur um die weisen Frauen ging. Das wäre dann eine Randgruppe gewesen. Es konnte aber jede Frau treffen, aus den unterschiedlichsten und aus allen vorstellbaren Gründen. Es betraf keine Minderheit, sondern eine Mehrheit.
Da hast du mich irgendwie missverstanden.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.