Hexen

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Re: Hexen

Beitragvon Britta » Sonntag 19. September 2010, 19:14

Xedion hat geschrieben:@Britta

Britta hat geschrieben:Hm, schwierig. Könnte sein, dass Friedrich Wilhelm I., der ja auch der Soldatenkönig genannt wurde, Soldaten brauchte und dafür braucht es Frauen, die Kinder bekommen?


Zu dieser Frage habe ich auch keine Infos gefunden bzw. noch nicht danach gesucht :)

Ich hab mal geschaut: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... ahrhundert

ganz schön lange Liste...

Aber Friedrich Wilhelm I. war wohl mehr ein friedfertiger Mensch. Einzig an einem Krieg gegen Schweden war er beteiligt. Also lag es wohl eher an seiner Friedfertigkeit, gegen die Hexenprozesse etwas zu unternehmen. Man nannte ihn aus einem anderen Grund den Soldatenkönig. Er gab zwei Drittel der Staatseinnahmen für das Heer aus, stockte es von 38 000 Mann auf 83 000 Mann auf. Preußen hatte damals wohl 2,5 Millionen Einwohner.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Es gab auch unter den Gladiatoren Frauen.


Auch wenn ich das bisher nie gehört hatte..mag ja sein. Nur denke ich nicht, dass das was über die Rechte der Frauen im alten Rom aussagte.
Im entsprechenden von dir verlinkten Artikel findet sich ja auch:

Sie besaßen jedoch keinerlei über ihre eigene Person hinausgehende Rechte, konnten also weder Vormund, noch Bürge sein, noch politische oder öffentliche Ämter wahrnehmen. Die Stellung einer Frau in der römischen Gesellschaft war stark abhängig vom sozialen Rang ihrer Familie; Sklavinnen waren rechtlos.....
Verglichen nicht nur mit ihren griechischen Zeitgenossinnen, sondern auch mit den Frauen in Mittelalter und Neuzeit bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, waren die Frauen der römischen Antike tatsächlich sehr frei und „emanzipiert“. Wirklich gleichberechtigt im heutigen Sinne waren sie aber keineswegs.

Ja, aber so eng wurde das nicht gesehen.
Xedion hat geschrieben:Ich denke die Leute treten nicht ein, weil es viel einfacher ist zu nörgeln als etwas zu verändern - schlicht und ergreifend. Irgendjemand wird schon die Verantwortung übernehmen. Und dann beschweren sie sich über schlechte Politik :)

Das beantwortet aber nicht die Frage der vielen Parteiaustritte...
Xedion hat geschrieben:Es gibt aber auch viele Frauen, die (aus verschiedensten Gründen) entweder keine Karriere machen, oder keine Kinder bekommen. Die hätten doch die Zeit, oder? :) Aber Zeit mag ein Problem sein, gilt ja auch für Männer. Nur hat der Tag leider nicht 36 Stunden, andere Leute bekommen es ja auch gebacken.

Oh ja, Frauen wie von der Leyen, die ihre Kinder von anderen betreuen lassen, oder Frauen wie Merkel, die keine Kinder haben? Die kriegen das auf die Reihe, ja...
Xedion hat geschrieben:Mag sein, wobei ich eher der Ansicht bin, dass da Frauen wie Männer ihren Anteil dazu beigetragen haben.

Die Männer bestimmten und die Frauen konnten eigentlich nur auf die Männer einwirken.
Xedion hat geschrieben:Es ist eben nicht so einfach wie es klingt. Die Überschrift ist sehr suggestiv. Es ist ein WAHNSINNIGER Unterschied, ob Frauen für den GLEICHEN Job 23% weniger verdienen, oder im SCHNITT 23 weniger verdienen, über alle Männer und Frauen gerechnet. Das bedeutet nämlich im Einzelfall, dass eine Frau für den gleichen Job keineswegs weniger verdient als ein Mann. Du kannst dir über den Durchschnittsverdienst kein Urteil darüber erlauben, ob Frauen diskriminiert oder benachteiligt werden. Man kann hier bestenfalls einen Gesamtüberblick bilden und schauen, wie die Arbeitssituation aussieht.
Um herauszufinden wie groß der Unterschied wirklich ist, muss man sich auf ein Berufsfeld beschränken, man muss Faktoren wie Alter, Ausbildung, Berufserfahrung usw. rausrechnen. Dann muss man Überstunden usw. rausrechnen. Und da bleibt am Ende eben wesentlich weniger bis garkeine Differenz übrig. Siehe mein Link.
Solche Berichte bringen manche Leute dazu, für Frauen eine Einkommenssteuer-Erleichterung zu verlangen, um diesen Unterschied auszugleichen. Ich muss hier ja wohl nicht sagen, dass dies absoluter Quatsch ist.

Ich werde da nochmal genauer recherchieren und vielleicht ein Extra-Thema draus machen.
Xedion hat geschrieben:Ich sehr wohl. Eine Wirtschaftswissenschaftlerin oder Ingenieurin wird eher weniger Teilzeit angestellt werden als eine Reinigungsfrau.

Die Frage ist, wollen die Teilzeit arbeiten oder nehmen sie solche Jobs wir Putzfrau nur an, weil sich gerade nichts anderes bietet.
Xedion hat geschrieben:Soweit ich mich an die Rechtsvorlesungen erinnern kann, ist die Sache hier etwas anders. Wenn du klagst trägt dein Chef in diesem Fall die Beweispflicht. Müsste ich aber nachschauen um das abzusichern, weiß es nicht mehr mit Bestimmtheit.

Klar, und der Chef hat eine ganze Armee von Rechtsanwälten und Beratern. Er wird schon eine Begründung finden, die nicht gegen die ADG verstößt.
Xedion hat geschrieben:Interessant. Abgesehen davon, dass ich das nicht glaube (z.B. Arbeit in Minen - da können auch Frauen hin zum Steine abklopfen, habe erst kürzlich nen Beispiel mitbekommen, wo Freundin einer Freundin das macht) würde es ja auch bedeuten, dass Frauen für andere Berufe genauso ungeeignet sind..wie Männer evtl. auch. Wie legt man fest wofür sie geeignet und ungeeignet sind? :)

Die wenigsten Frauen sind für gewisse Jobs kräftig genug. Ich würde sagen, dass das auf die körperlichen Voraussetzungen ankommt.
Xedion hat geschrieben:Denke ich nicht :) Aber wird sich in den nächsten Jahren ja ändern. Da kommen die jungen gut ausgebildeten Frauen nach. Oder wie haben einfach kein Interesse daran in solche Positionen zu streben. Könnte das hier noch weiter ausführen, aber denke geht auch nur am Thema vorbei.

Ja, ich denke auch, dass das so kommen wird.
Xedion hat geschrieben:Die gibt es. Aber auch umgekehrt. Verschiedene Studien kommen zum Schluss, so unwirklich es sich auch anhört, dass häusliche Gewalt in etwa gleichverteilt ist, was die Quantität angeht.


Da wäre aber immer noch der Unterschied in der Qualität...
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Re: Hexen

Beitragvon Xedion » Sonntag 19. September 2010, 21:37

Britta hat geschrieben:Aber Friedrich Wilhelm I. war wohl mehr ein friedfertiger Mensch. Einzig an einem Krieg gegen Schweden war er beteiligt. Also lag es wohl eher an seiner Friedfertigkeit, gegen die Hexenprozesse etwas zu unternehmen. Man nannte ihn aus einem anderen Grund den Soldatenkönig. Er gab zwei Drittel der Staatseinnahmen für das Heer aus, stockte es von 38 000 Mann auf 83 000 Mann auf. Preußen hatte damals wohl 2,5 Millionen Einwohner.


Ok. kann ich nicht beurteilen, kenne die Fakten dazu nicht :)

Britta hat geschrieben:Das beantwortet aber nicht die Frage der vielen Parteiaustritte...


Hast du dazu Zahlen, oder ist das nur ein subjektiver Eindruck?

Britta hat geschrieben:Oh ja, Frauen wie von der Leyen, die ihre Kinder von anderen betreuen lassen, oder Frauen wie Merkel, die keine Kinder haben? Die kriegen das auf die Reihe, ja...


Man kann einer Partei auch beitreten und sich in der Basis engagieren, ohne Regierungsarbeit zu übernehmen..

Britta hat geschrieben:Ich werde da nochmal genauer recherchieren und vielleicht ein Extra-Thema draus machen.


Schreibe ich dann evtl. auch was :)

Britta hat geschrieben:Die Frage ist, wollen die Teilzeit arbeiten oder nehmen sie solche Jobs wir Putzfrau nur an, weil sich gerade nichts anderes bietet.


Ich denke sowohl als auch. Teilzeit bietet eine Chance, mehr Zeit für die Familie zu haben. Hier bieten sich solche "ungelernten" Jobs eben an, auch weil man einfacher wieder einsteigen kann.

Britta hat geschrieben:Klar, und der Chef hat eine ganze Armee von Rechtsanwälten und Beratern. Er wird schon eine Begründung finden, die nicht gegen die ADG verstößt.


Immer diese Schwarzmalerei. In kleinen Betrieben ist das sicher nicht der Fall. Große verwenden ohnehin eher Tarifverträge, zumal ein solches Verfahren sich keiner erlauben wollte.

Britta hat geschrieben:Die wenigsten Frauen sind für gewisse Jobs kräftig genug. Ich würde sagen, dass das auf die körperlichen Voraussetzungen ankommt.


Mag sein. Aber gibts auch Unterschiede vom Verhalten her? Wäre doch mal interessant - Wenn es eben nicht auf die Körperkraft ankommt.

Britta hat geschrieben:Da wäre aber immer noch der Unterschied in der Qualität...


Mag sein, dazu hab ich keine Informationen :)
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Re: Hexen

Beitragvon Britta » Montag 20. September 2010, 00:22

Xedion hat geschrieben:Ok. kann ich nicht beurteilen, kenne die Fakten dazu nicht :)

googlen hilft. ;)
Xedion hat geschrieben:Hast du dazu Zahlen, oder ist das nur ein subjektiver Eindruck?

Fangen wir mit 2006 an: http://www.welt.de/print-welt/article86 ... d_SPD.html
Die Politikverdrossenheit im Land lässt sich in Zahlen ausdrücken: Die Sozialdemokraten verbuchen ein Mitglieder-Minus von 25.000 und sinken erstmals auf 565.500 Mitglieder. Auch die CDU sinkt unter die "magische Grenze" von 560.000. Damit beginnt für beide der Sinkflug.

Hier was Aktuelles:
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 12644.html
Immer mehr Parteimitglieder kehren der CDU den Rücken: Im vergangenen halben Jahr sank die Zahl um rund 5000. Seit dem Amtsantritt von Angela Merkel als CDU-Chefin waren es fast 100 000.
Im August 2009 hätten noch 523 374 Unions-Anhänger das CDU-Parteibuch besessen, im Februar 2010 nur noch 518 284, berichtete die Onlineausgabe der „Bild“-Zeitung am Donnerstag. Beim Amtsantritt von Angela Merkel als CDU-Chefin vor zehn Jahren habe die Partei noch rund 616 000 Mitglieder gehabt.

Beobachter im Berliner Konrad-Adenauer-Haus rechneten damit, dass sich der Mitgliederschwund in den Monaten März und April fortgesetzt hat und auch nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen sowie dem angekündigten Rücktritt von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) anhalten wird.


Und auch die neueste Partei, dieLinke, hat schon mit Austritten zu kämpfen: http://www.fr-online.de/rhein-main/spez ... index.html
Zwei Wochen vor der Landtagswahl in Hessen hat die Linkspartei offenbar mit zahlreichen Austritten enttäuschter Mitglieder zu kämpfen - wegen mangelnder Basisdemokratie, Mobbing und "elitärer Kaderbildung".


Oder die Grünen: http://www.contraste.org/Archiv/gruener.htm
EINER VON VIELEN PARTEIAUSTRITTEN


Statistiken hab ich keine gefunden, nur jede Menge Links. Anders sieht es aus, wenn man unter Parteieintritte sucht. Da findet sich nichts brauchbares. :?
Xedion hat geschrieben:Man kann einer Partei auch beitreten und sich in der Basis engagieren, ohne Regierungsarbeit zu übernehmen..

Dieses Engagement würde mindestens genausoviel Arbeit erfordern, wenn nicht sogar noch mehr.
Xedion hat geschrieben:Schreibe ich dann evtl. auch was :)

okay, kann aber etwas dauern.
Xedion hat geschrieben:Ich denke sowohl als auch. Teilzeit bietet eine Chance, mehr Zeit für die Familie zu haben. Hier bieten sich solche "ungelernten" Jobs eben an, auch weil man einfacher wieder einsteigen kann.

Im Moment ist es überhaupt schwierig, etwas zu finden.
Xedion hat geschrieben:Immer diese Schwarzmalerei. In kleinen Betrieben ist das sicher nicht der Fall. Große verwenden ohnehin eher Tarifverträge, zumal ein solches Verfahren sich keiner erlauben wollte.

In kleinen Betrieben ist der Chef oftmals nicht so klever und sagt offen, dass er keine Frau einstellen will, weil die ja nur Kinder kriegen. In großen Unternehmen hat man da schon seine ADG-konformen Erklärungen.
Xedion hat geschrieben:Mag sein. Aber gibts auch Unterschiede vom Verhalten her? Wäre doch mal interessant - Wenn es eben nicht auf die Körperkraft ankommt.

Ich könnte mir da schon Unterschiede im Verhalten vorstellen.
Xedion hat geschrieben:Mag sein, dazu hab ich keine Informationen :)

Ach ja? Die Frauen, die so zuschlagen können wie Männer, gibt es eher selten. :?
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Re: Hexen

Beitragvon Xedion » Montag 20. September 2010, 00:52

@Britta

Britta hat geschrieben:Fangen wir mit 2006 an: http://www.welt.de/print-welt/article86 ... d_SPD.html
...Hier was Aktuelles:
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 12644.html
...
Statistiken hab ich keine gefunden, nur jede Menge Links. Anders sieht es aus, wenn man unter Parteieintritte sucht. Da findet sich nichts brauchbares.


Interessant, aber wie sieht es bei den "kleinen" Parteien aus? Splitten sich die Aussteiger auf, oder fallen sie einfach nur weg? Bzw. engagieren sie sich anderweitig? Bezüglich des Themas wäre hier auch eine geschlechtsspezifische Trennung interessant :)
Aber man könnte hier z.B. auch einen Blick auf die Piratenpartei werfen. Diese Partei wächst sehr stark, ohne Zweifel. Vor allem Junge Leute interessieren sich dafür, zumal sie auch aus einem datenschutzrechtlichen/studentischen Umfeld stammt. Frauen findet man hier leider fast garnicht, obwohl eine so Junge Partei noch recht "formbar" ist, was Ideen und Schwerpunkte angeht. Habe zum Thema das hier in google gefunden:
http://wikimannia.org/index.php?title=F ... er_Politik
Politischer Hintergrund der Quelle sei mal dahingestellt, zumindest wird auf einige Studien verlinkt.

Fakt bleibt einfach, dass die Möglichkeit besteht, sich zu engagieren, es aber kaum einer tun will. Frauen weniger als Männer und wenn die "Austreter" der Parteien sich sonst nirgendwo beschäftigen, dann auch absolut. Bedenkt man aber, dass es auch vor 10 Jahren schon mehr Männer als Frauen waren, die sich hierfür interessierten, kann man sich doch die Frage stellen, ob der relative Anteil einfach nur gleich bleibt? Sprich nach so einer Austrittswelle sinds dann eben 1 Mio Männer und 500k Frauen, vorher 2 Mio Männer und 1 Mio Frauen, oder so in der Art :)

Britta hat geschrieben:Dieses Engagement würde mindestens genausoviel Arbeit erfordern, wenn nicht sogar noch mehr.


Mehr sicher nicht. Im Zweifel auf gelegentliche Sitzungen gehen und sich politisch informieren, was viele eh schon als Hobby betreiben (Frauenquote wäre hier interessant :)

Britta hat geschrieben:Im Moment ist es überhaupt schwierig, etwas zu finden.


Zumindest für Leute, die nicht zu den händeringend gesuchten Fachkräften zählen. Ist aber nen allgemeines Problem.

Britta hat geschrieben:In kleinen Betrieben ist der Chef oftmals nicht so klever und sagt offen, dass er keine Frau einstellen will, weil die ja nur Kinder kriegen. In großen Unternehmen hat man da schon seine ADG-konformen Erklärungen.


Ich denke eher das Gegenteil ist der Fall. Große Betriebe sind da recht fair, zumindest an Tarife gebunden, sie behandeln daher alle gleich schlecht :)
Wenn Frauen so oft abgewiesen werden würden, dann müssten da draußen ja viele hoch und überqualifizierte Frauen auf der Straße sitzen bzw. einen sie unterfordernden Job ausüben. Das halte ich aber für eine gewagte Spekulation und schwer zu überprüfen. Zumindest was die Arbeitslosigkeit angeht, kann man aber Statistiken finden. Da liegen gerade junge Männer weit vorne - also in der Zeit, wo für Viele eigentlich das Problem mit den Kindern auftreten sollte.

Britta hat geschrieben:Ach ja? Die Frauen, die so zuschlagen können wie Männer, gibt es eher selten.


Kräftemäßig ja. Aber darauf allein kommt es ja nicht an, wenn Personen von Waffen gebrauch machen usw.
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Re: Hexen

Beitragvon elfenpfad » Montag 20. September 2010, 13:42

Hallo @Xedion
Re: Hexen

Beitragvon Xedion » Samstag 18. September 2010, 15:35
@elfenpfad

Ich denke es bestreitet niemand, dass sich die Verfolgung in erster Linie gegen Frauen richtete (insgesamt eben zu 80%)
Ich habe nur ein Problem damit, wenn man daraus eine Verschwörung gegen Frauen macht. Die Umstände waren viel zu komplex um es derart zu vereinfachen. Dass es einigen Kirchenvätern gepasst haben mag, klar. Aber war das der Grund für die Verfolgung? Oder vielmehr ein Zusammenspiel ungünstiger "Umstände", wie alter Aberglaube, die Verbindung zwischen "Weiblichem" und Hexerei usw.

Was die Wissenschaft angeht, so ist eine Skepsis notwendig. Nicht wegen der wissenschaftlichen Methode, sondern wegen den Menschen (da bin ich im Übrigen auch oft kritisch). Aber kennst du weitere Verfahren, die in diesem Fall objektiv nachprüfbare Ergebnisse liefern können? Das bedeutet nicht, dass sie ("die Wissenschaft" gibt es ja sowieso nicht in meinen Augen, es gibt nur Menschen, die Wissenschaft betreiben) richtig liegt..aber man kann sinnvoll darüber reden. Und genau darum geht es ja bei Wissenschaft.

Nun, die Bezeichnung "Verschwörung" mag ich auch nicht besonders, ist mir zu "verschwörerisch" und zu einseitig in seiner Interpretation ;)
Mir ging es vor allem darum,aufzuzeigen, dass diese Frauenfeindlichkeit und diese Männerüberheblichkeit, die ja eindeutig vorherrschte, von den Religionen ausging, massgeblich von den Kirchenvätern/Religionsführern. Dass man schon Beispiele in der Bibel findet, sowie auch im Koran usw. Und nicht nur von der christlichen, aber das wurde ja schon angesprochen.

Ich bin ja in diesem Punkt genauso der Meinung, dass es ein Zusammenspiel der vorherrschenden "Umstände" war, dass den Kirchenvätern in dem Kram passte. Ich hatte ja selbst schon auf Vorseiten angesprochen, dass es verschiedene Gründe gab. Aberglaube, Neid,Ängste, und einfach auch bodenlose Bösartigkeit gepaart mit Dummheit.
Aber es passte halt einigen Kirchenvätern genau wegen ihrer vorhandenen Frauenfeindlichkeit und Verachtung und heraus.

Wegen der Wissenschaft : Es ging mir in meiner Aussage vor allem darum, dass man nicht einer falschen Wissenschaftsgläubigkeit verfallen sollte, die kritischen Menschenverstand ausschaltet, und eigenes recherschieren.

Grüssli :)
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Re: Hexen

Beitragvon Xedion » Montag 20. September 2010, 14:39

@elfenpfad

Britta hat geschrieben:Mir ging es vor allem darum,aufzuzeigen, dass diese Frauenfeindlichkeit und diese Männerüberheblichkeit, die ja eindeutig vorherrschte, von den Religionen ausging, massgeblich von den Kirchenvätern/Religionsführern.


Sicher. Aber die Verfolgungen waren letztendlich ja auch die Folge aus dem Aberglauben. Die Leute haben nicht gedacht "die Kirche hat gesagt es gibt Hexen, also gibt es Hexen", sondern sie sind einfach davon ausgegangen. Es war Teil der Kultur.

Zur Wissenschaft

Skepsis ist immer gut :) Das schöne an der Wissenschaft bzw. an wissenschaftlichen Arbeiten ist eben, dass man die Methodik analysieren kann. Sprich man kann beurteilen wie sinnvoll eine Schlussfolgerung bzw. Vorgehensweise ist. Und da darf man gern 2 mal überlegen. :)

Gruß :)
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Re: Hexen

Beitragvon elfenpfad » Montag 20. September 2010, 16:27

@Xedion

Das von Dir oben zitierte Aussage stammt aus meiner Feder bezw. Tasten, und nicht aus Brittas :D

Nur damit es keine Missverständnisse gibt ;)
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Re: Hexen

Beitragvon Britta » Montag 20. September 2010, 17:09

Xedion hat geschrieben:Sicher. Aber die Verfolgungen waren letztendlich ja auch die Folge aus dem Aberglauben. Die Leute haben nicht gedacht "die Kirche hat gesagt es gibt Hexen, also gibt es Hexen", sondern sie sind einfach davon ausgegangen. Es war Teil der Kultur.

Mit dem Aberglauben damals war es bestimmt etwas schlimmer wie heute. Trotzdem wird die Gruppe derer, die auf sowas hereingefallen sind, nicht viel größer gewesen sein wie heute.

Welcher Typ Mensch hat diesen Aberglauben gefördert und warum. Glaubten die Menschen das tatsächlich? Wenn ich mir die Wiki-Seiten der Gegner der Hexenverfolgung so anschaue, dann kann ich nicht glauben dass die Menschen tatsächlich in einem solchen Hexenwahn waren.
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Re: Hexen

Beitragvon Xedion » Montag 20. September 2010, 17:42

@elfenpfad

Stimmt, tut mir leid :)

@Britta

Britta hat geschrieben:Mit dem Aberglauben damals war es bestimmt etwas schlimmer wie heute. Trotzdem wird die Gruppe derer, die auf sowas hereingefallen sind, nicht viel größer gewesen sein wie heute.
Welcher Typ Mensch hat diesen Aberglauben gefördert und warum. Glaubten die Menschen das tatsächlich? Wenn ich mir die Wiki-Seiten der Gegner der Hexenverfolgung so anschaue, dann kann ich nicht glauben dass die Menschen tatsächlich in einem solchen Hexenwahn waren.


Ich denke, dass das "gemeine Volk" durchaus noch nicht so aufgeklärt war wie heute und daher solcher Aberglaube noch auf fruchtbareren Boden gefallen ist. Gewisse Leute hätten es besser wissen können, aber wohl nicht alle.
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Re: Hexen

Beitragvon Britta » Montag 20. September 2010, 20:56

Xedion hat geschrieben:Ich denke, dass das "gemeine Volk" durchaus noch nicht so aufgeklärt war wie heute und daher solcher Aberglaube noch auf fruchtbareren Boden gefallen ist. Gewisse Leute hätten es besser wissen können, aber wohl nicht alle.

Also, da wo ich wohne gibt es eine lange Geschichte, die im 8. Jh. anfängt und die gut dokumentiert ist. Wir hatten hier früher auch ein Zentgericht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zentgericht

Die Leute lebten von der Landwirtschaft, Viehzucht und Holzverkauf und das Dorf lag an der Leinenweberstraße.
http://www.die-unehrlichen.de/Berufe.html

Hier war immer Durchgangsverkehr, schon zu Zeiten der alten Römer. Über das Alltagsleben im Dorf ist ziemlich viel überliefert. Nur läßt sich merkwürdigerweise nichts über Aberglauben finden. Die Menschen scheinen so mit ihrem alltäglichen Leben beschäftigt gewesen zu sein, das Leben war noch so hart, da mußte man mit beiden Beinen auf der Erde stehen. Wie soll da der Aberglaube so stark gewesen sein, Menschen dafür auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen?

So fruchtbar scheint der Boden nicht gewesen zu sein. Auch gab es kein Zeitalter, in dem der Aberglaube, so wie er gewesen sein soll, vergleichbar stark gewesen wäre.

Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen, dass große Teile der Bevölkerung diesem Massenwahn aufgesessen sein sollen.
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