Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Illuminaten, Freimaurer und Bilderberger, das menschenfeindliche Spiel der Geheimdienste, Regierungen und Königshäuser, Verschwiegenheit, Geheimwissen, Satanismus und Reptiloiden, Mind-Kontrol und Manipulation

Moderator: nocheinPoet

Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Beitragvon nocheinPoet » Samstag 25. September 2021, 16:01

Moin,

bin in einer "Diskussion", ich soll mir mal den Film "Mythos Klimakatastrophe" ansehen:

https://www.youtube.com/watch?v=OTxRZTKXIT8

Ich sehe den mal an und sammle hier Stoff um das zu zerlegen, auch wenn es wohl wenig bringen wird, findet sich hier dann schon mal Material. Wenn sich wer einbringen will ...


"Professor Horst-Joachim Lüdecke" der taucht da bei 6:21 auf ...
Der AfD-Mann weiß genau, welche Antwort er bekommen wird. Er fragt: „Ist CO2 denn tatsächlich so schädlich, wie es hier immer ausgeführt wird?“ Es ist die Sitzung des Umweltausschusses im Bundestag vergangene Woche. Sachverständigenanhörung zur Einschränkung der CO2-Emissionen bei Nutzfahrzeugen. Jemand vom Naturschutzbund ist anwesend, ein Vertreter der IG Metall, ein Professor für Fahrzeugtechnik. Und dann ist da Professor Horst Lüdecke, 75 Jahre alt, vom „Europäischen Institut für Klima & Energie“, kurz Eike. Der Verein leugnet seit mehr als zehn Jahren den menschengemachten Klimawandel – und die AfD hat ihn eingeladen.

Erwartungsgemäß antwortet Lüdecke: Nein, das vom Menschen ausgestoßene C02 habe kaum Auswirkungen auf das Klima. „Der ganze Hype über Klimaschutz ist völlig unnötig.“

Dass Lüdecke hier im Ausschuss sitzt und Zweifel streut, gehört zur Strategie der Rechtspopulisten. Zu beiden der jüngsten Sachverständigenanhörungen zu Klimathemen habe die AfD Klimakrisenleugner eingeladen, berichtet die Ausschussvorsitzende Sylvia Kotting-Uhl. Anstatt ernsthaft das Thema zu diskutieren, hätten diese die menschengemachte Klimakrise und den Bedarf für Klimaschutz infrage gestellt. „Das sind abstruse Scheindebatten.

Nach Ansicht der allermeisten Fachwissenschaftler ist der Klimawandel menschengemacht. „Es kann mittlerweile eigentlich keinen Zweifel mehr daran geben, dass der Mensch die Ursache für die Erderwärmung der letzten gut 100 Jahre ist“, sagt der Professor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Doch die AfD bestreitet das. Sie fordert, den Klimaschutz einzustellen. Und sie ist damit nicht allein.

Weltweit leugnen Populisten den Einfluss des Menschen auf die Erderwärmung. US-Präsident Donald Trump ist bereits aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. In Europa befindet sich die AfD ebenfalls in bester Gesellschaft. Eine Studie des Thinktanks Adelphi, die an diesem Dienstag vorgestellt wird, zeigt: In den vergangenen Jahren stimmte die AfD im Europaparlament gemeinsam mit Parteien wie der österreichischen FPÖ, der italienischen Lega Nord, der niederländischen PVV, der britischen Ukip und dem französischen Rassemblement National konsequent gegen Klimaschutzmaßnahmen. „Das ist ein signifikantes Muster“, sagt die an der Studie beteiligte Wissenschaftlerin Stella Schaller. ...

https://www.tagesspiegel.de/themen/agen ... 38640.html

Schauen wir mal welche Qualifikation er den besitzt, im Film steht "Physiker und Klimaforscher", und Klimaforscher ist nun nicht wirklich ein geschützter Begriff, so kann sich ja jeder nennen. ...

Was ist er als wirklich, erstmal zum Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE), das klingt ja wichtig und toll, so eine Institut, aber es ist nur eines Vereins, der sich als
Klimaforschungsinstitut ausgibt und den menschengemachten Klimawandel leugnet.

Nach eigenen Angaben beschäftigt er sich seit seiner Pensionierung mit dem Klima:
Lüdecke beschäftigt sich seit seiner Pensionierung mit Klimafragen, wobei er sich nach eigenen Angaben selbstständig in die Klimaforschung eingearbeitet hat.[12] Er übt in seinen Publikationen grundsätzliche Kritik an den vom Weltklimarat IPCC veröffentlichten Zusammenfassungen des wissenschaftlichen Kenntnisstands zur menschengemachten globalen Erwärmung.

Eine globale Erwärmung durch menschenbedingten CO2-Anstieg habe bisher nicht nachgewiesen werden können. Die IPCC-Klimamodelle basierten nicht auf empirischen Daten, sondern auf hypothetischen Annahmen. Der Einfluss der menschengemachten CO2-Zunahme auf die Temperatur sei marginal und gehe im „Rauschen der Klimakurven“ unter. Seit Ende der 1990er-Jahre seien die globalen Temperaturen wieder zurückgegangen (angebliche Erwärmungspause). Tatsächlich war im Jahr 1998 die globale Temperatur aufgrund eines ausgeprägten El Niño außergewöhnlich hoch und ging danach für einige Jahre zurück, übersteigt aber schon seit mehreren Jahren den Wert von 1998 und steigt weiterhin an. Lüdecke bezeichnet den wissenschaftlichen Konsens über eine menschengemachte Klimaerwärmung als Mythos: Die „Klimaskeptiker“ unter den Wissenschaftlern überträfen die „Klima-Alarmisten“ in „Anzahl und wissenschaftlichem Ansehen um Längen“. Wissenschaftliche Kritik an den IPCC-Thesen werde unterdrückt. Lüdecke schreibt von mehreren „Skandalen“ im Zusammenhang mit dem IPCC, die mit Datenmanipulationen und Falschaussagen zu tun hätten.[13]

2010 behauptete er, es gebe keinen wissenschaftlichen Beweis für die klimaerwärmende Wirkung (Treibhauseffekt) von Kohlenstoffdioxid. Daher könnten im Fachbeirat von EIKE auch ein Materialforscher, ein Radiologe und ein Elektronikspezialist sitzen und es würden dort keine Klimaforscher benötigt.[14]

In einer Arbeit, welche in der Zeitschrift Energy and Environment publiziert wurde, kommt Lüdecke zum Ergebnis, dass an zwei Orten gewonnene Temperaturrekonstruktionen der letzten 2000 Jahre zeitweise stärker schwankten als die globalen Temperaturen im 20. Jahrhundert.[15] Energy and Environment ermutigte damals laut zuständiger Redakteurin gezielt klimaskeptische Autoren, Publikationen einzureichen, und galt in der Wissenschaft als unglaubwürdig.[16] Der Review-Prozess der Zeitschrift wurde als ungewöhnlich beschrieben.[17]

Ferner publizierte Lüdecke im International Journal of Modern Physics, dass die globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts überwiegend natürlichen Ursprungs war.[18] Hingegen besteht in der Klimatologie spätestens seit den 1980er Jahren breite Übereinkunft darüber, dass der Großteil der beobachteten Erwärmung auf menschliche (anthropogene) Einflüsse zurückzuführen ist.[19][20] Das International Journal of Modern Physics wird dafür kritisiert, kein Fachjournal für die Klimawissenschaft zu sein. Die Zeitschrift publizierte beispielsweise im Jahr 2012 ein klimaskeptisches Paper, welches dafür kritisiert wurde, auf unphysikalischen und fundamental falschen Annahmen aufgebaut zu sein.[21]

Lüdecke untersuchte in seiner Arbeit aus dem Jahr 2013 Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records den zentraleuropäischen Temperaturverlauf der letzten 250 Jahre. Er stellte fest, dass der Temperaturverlauf periodischen Schwankungen unterliege, und führte dies auf die interne Dynamik des Klimasystems zurück. Basierend auf einer Fourier-Analyse sieht Lüdecke wiederkehrende Muster, insbesondere eine 64-jährige Periodizität. Indem er diese Muster in die Zukunft projiziert, meint er einen „nahen Temperaturabfall“ vorhersagen zu können. Seine Projektion, die Lüdecke als repräsentativ für die gesamte Nordhemisphäre ansieht, ergibt zwischen 2000 und 2025 einen Temperaturrückgang um etwa 1 °C.[22] Die Reviewer dieser Arbeit sahen interessante Aspekte, hoben aber beide starke Bedenken hinsichtlich der von Lüdecke gezogenen Schlüsse hervor. Der Redakteur der Zeitschrift, in welcher die Arbeit publiziert wurde, stimmte dieser Analyse zu und merkte an, dass die Arbeit in wesentlichen Punkten überarbeitet werden müsste, bevor die von Lüdecke gezogenen Schlüsse zu rechtfertigen seien.[23]

Nutzung von Raubjournalen

2016 veröffentlichte Lüdecke eine Arbeit[24] in der Fake-Zeitschrift Journal of Geography, Environment and Earth Science International. 2018 gelang es Journalisten der Süddeutschen Zeitung, die die Qualität dieser Zeitschrift sowie ihres Begutachtungsprozesses untersuchten, in ihr einen von einem Computerprogramm geschriebenen Unsinns-Aufsatz zu platzieren. Die angeblichen Reviewer des Journals hätten nur wenige Änderungen vorgeschlagen, dann den Aufsatz akzeptiert. Sowohl der Verlag als auch Lüdecke bestreiten, dass es sich bei der Zeitschrift um ein Fake-Journal handele. Lüdecke betont, das Peer-Review sei „sehr ordentlich“ gewesen, und hob auch den Umgang als „ungewöhnlich höflich, fair, sachlich und nett“ hervor. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, hingegen erklärte, alleine schon „[e]ine solche Arbeit in diesem Journal zu veröffentlichen, würde für jeden Wissenschaftler einen Bann durch das Max-Planck-Institut bedeuten“. Speziell nach dem Lüdecke-Paper gefragt, erklärte er, es genüge nicht „den allerniedrigsten wissenschaftlichen Standards“. Auf der Website von EIKE wird diese in einem Raubjournal erschienene Publikation explizit als peer-reviewed beworben.[25] Zuvor wurde die Arbeit bereits bei der wissenschaftlichen Zeitschrift Earth System Dynamics eingereicht, fiel jedoch durch den Review-Prozess. Es wurde kritisiert, dass das in der Arbeit vorgestellte Modell zu simpel und fehlerhaft sei, die Arbeit keine neuen Erkenntnisse liefere und die Resultate nicht publizierbar seien.[26]

Zusammen mit Carl-Otto Weiss publizierte Lüdecke Mitte 2017 bei Bentham Open das Paper Harmonic Analysis of Worldwide Temperature Proxies for 2000 Years.[27] Die Arbeit wurde von Skeptical Science aufgrund schwerer inhaltlicher Mängel kritisiert.[28] Bentham Open, die Plattform, auf der das Paper publiziert wurde, wird für sein schlechtes Review kritisiert. So akzeptierte Bentham in der Vergangenheit auch ein von SCIgen computergeneriertes Nonsens-Paper.[29]

Rezeption

Lüdeckes Buch CO2 und Klimaschutz. Fakten, Irrtümer, Politik (ClimateGate) wurde von Wissenschaftlern scharf kritisiert. Eine ausführliche Besprechung verfasste der Schweizer Klimatologe Urs Neu, der „wenig Fakten und viele Irrtümer“ sieht.[30] Der Physiker Werner Aeschbach-Hertig wies die Thesen von Lüdecke im Namen des Instituts für Umweltphysik der Universität Heidelberg zurück und kritisierte in dem Zusammenhang, „dass die Öffentlichkeit in der Debatte um den Klimawandel und geeignete Gegenmaßnahmen immer wieder durch extreme, sachlich unhaltbare und physikalischen Gesetzmäßigkeiten widersprechende Standpunkte in die Irre geführt wird“.[31]

Die NZZ am Sonntag nennt Lüdecke einen „bekannte[n] Klimaleugner“, der als Pressesprecher von EIKE derart umstritten sei, dass sich die Universität Heidelberg öffentlich von ihm distanziert habe, weil Lüdecke – der nie an der Universität Heidelberg tätig war – als Heidelberger Bürger mit ihr in Verbindung gebracht werde.[32]

Außerhalb der Klimaforschung fand das Buch auch Zustimmung: Andreas Unterberger, Vorstandsmitglied des wirtschaftsliberalen Friedrich A. v. Hayek Instituts, empfahl das Buch in der Wiener Zeitung als „Pflichtlektüre für alle, die mit den von der Politik zum Dogma erklärten UNO-Berichten zu tun haben“.[33] Weitere zustimmende Besprechungen finden sich im Physikjournal der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) von Konrad Kleinknecht,[34] in der Zeitschrift „Ketzerbriefe“ von Fritz Erik Hoevels. Hoevels ist Psychoanalytiker, Publizist, Übersetzer und Kopf und Aktivist der häufig als politische Sekte bezeichneten Gruppierung Bund gegen Anpassung.[35]

https://de.wikipedia.org/wiki/Horst-Joa ... C3%BCdecke

Ich greife mir mal den Verweis 30 raus:
Der Büchermarkt ist mittlerweile reich an Werken, in denen die vom Menschen verursachte globale Erwärmung als Hirngespinst dargestellt wird – oder als eine Verschwörung von Wissenschaftlern, die die Öffentlichkeit täuschen, um an Forschungsgelder zu kommen. Oder es geht um die Politik, die angeblich die Wissenschaft für ihre Zwecke missbraucht. Die Frage, weshalb auch bürgerlich-liberale Politiker so erpicht auf die Verkündung unpopulärer Maßnahmen sein sollen, bleibt dabei offen.

Kürzlich ist diese Literaturgattung um ein weiteres Buch bereichert worden. Es stammt von Horst-Joachim Lüdecke, Diplomphysiker und Professor a.D. im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken. Der Titel lautet “CO2 und Klimaschutz – Fakten, Irrtümer, Politik”. Die Schriftgröße auf dem Buchdeckel – Fakten klein, Irrtümer groß – deutet unabsichtlich schon an, was im Buch zu erwarten ist: wenig Fakten und viele Irrtümer.

Prof. Lüdecke gehört zu den Klimaskeptikern zweiter Stufe, den Ursachenskeptikern: Er erkennt die Existenz einer Klimaerwärmung und auch die Existenz des Treibhauseffekts an, glaubt aber nicht, dass die CO2-Emissionen Hauptursache der Erwärmung sind und ebensowenig, dass die Erwärmung einschneidende Folgen haben könnte. Der Grundtenor des Buches lautet, dass die Politik und die Öffentlichkeit nur dank einer “unvergleichbaren politischen und journalistischen Kampagne” von der Klimaschädlichkeit der CO2-Emissionen überzeugt sind und dass die Mehrheit der Klimaforscher nicht hinter den Aussagen des IPCC steht, denn die Ursachen des Klimawandels seien weitgehend unbekannt und der Treibhauseffekt sei physikalisch nicht verstanden.

Schon nach dem Lesen der ersten Abschnitte wird klar, dass das IPCC die Hauptzielscheibe des Autors bildet, wie dies seit Jahren in Skeptikerkreisen üblich ist. Das in den 1980er Jahren gegründete IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) fasst in regelmäßigen Abständen den jeweils aktuellen Stand der Klimaforschung zusammen – in umfangreichen Berichten, an denen Hunderte von Wissenschaftlern mitarbeiten. Das IPCC wurde dafür im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Wenn in der Diskussion die Fakten ausgehen, bleibt als letzter Ausweg, den Überbringer der Nachricht zu diskreditieren. Nach Lüdeckes Ansicht hat das IPCC “mit Wissenschaft primär nichts zu tun”. Doch alle IPCC-Autoren sind bestens durch eigene Fachpublikationen ausgewiesene Wissenschaftler. Zwar wird die Formulierung der Zusammenfassung für Entscheidungsträger (und lediglich diese, nicht der eigentliche Bericht) mit Regierungsvertretern ausgiebig diskutiert. Dies mit dem Ziel, dass die Botschaft von der Politik auch richtig verstanden und akzeptiert wird. Dies ändert jedoch nichts am wissenschaftlichen Inhalt.

Das zeigt ein Vergleich der Versionen vor und nach Beratung mit den Politikvertretern deutlich, die beide öffentlich zugänglich sind. Es gab zwar einige Versuche der Regierungsvertreter, inhaltlich Einfluss zu nehmen, doch haben diese keinen entscheidenden Einfluss. Im SPM (Summary for Policy Makers) der Arbeitsgruppe 1 gab es beispielsweise in der Diskussion mit den Politikvertretern nur eine nennenswerte Änderung: Die Aussage im Entwurf, dass Veränderungen der Sonnenaktivität höchstens einen Sechstel zur globalen Erwärmung der letzten 50 Jahre beigetragen haben, wurde auf Druck von Saudi-Arabien und China gestrichen. Das war’s. Der politische Einfluss geht also, wenn überhaupt, in Richtung Abschwächung des CO2-Einflusses, nicht in Richtung Alarmismus, wie Lüdecke es fälschlicherweise dem IPCC ankreidet.

Nachweislich falsch ist auch seine Behauptung, es würden im IPCC nur Forschungsergebnisse der beteiligten Wissenschafter selektiert. Im IPCC-Bericht wird die ganze wissenschaftliche Literatur berücksichtigt, das ist schon durch einen Blick in die Literaturverzeichnisse klar ersichtlich.

Die Berichte des IPCC werden in mehrjähriger Arbeit von Hunderten von Forschern aus den entsprechenden Fachgebieten erarbeitet und durchlaufen einen dreifachen Begutachtungsprozess, an dem sich jeder Interessierte beteiligen kann. Dem stellt Lüdecke ein auf undurchsichtigem Weg entstandenes Manifest von Klimaskeptikern, die so genannte Leipziger Erklärung (Version 2005), gegenüber. Deren Unterzeichner repräsentieren seiner Meinung nach die Mehrheit der Klimaforschenden. Wenn man sich die Liste der Unterzeichner ansieht, handelt es sich neben den altbekannten Skeptikern der globalen Erwärmung wie Lindzen, Singer, Spencer oder Balliunas um viele fachfremde Wissenschafter (Mathematiker, Chemiker, Ingenieure, Biologen, Ärzte, etc.), deren Klimaexpertise schwierig zu ergründen ist. Einige Beispiele aus der Liste sind unten im Anhang genannt. So gut wie keiner der Unterzeichner der Leipziger Erklärung käme als Autor für das IPCC im Entferntesten in Frage – mangels relevanter wissenschaftlicher Arbeit in den letzten Jahren. Die Expertise auf dem Gebiet der Klimaforschung scheint Lüdecke allerdings nicht weiter zu interessieren, es sind nur pauschale Urteile zu finden.

Es scheint Lüdecke auch nicht zu stören, dass die Leipziger Erklärung (im Gegensatz zu seinem Buch) eine Klimaskepsis erster Stufe vertritt: sie leugnet, dass überhaupt eine Erwärmung stattfindet. Zitat: „In fact, many climate specialists now agree that actual observations from weather satellites show no global warming whatsoever.“ Diese Aussage ist angesichts der Satellitendaten nachweislich falsch (Satellitendaten von Spencer/Christy/UAH, globaler Trend von 1979 bis heute: +0.131°C pro Jahrzehnt – siehe auch die Abb. 3.17 und 3.18 des IPCC-Berichts).

Wenden wir uns nun den „Fakten“ im Buch zu. Fakten oder physikalische Erklärungen sind allerdings im Buch recht dünn gesät, und viele Aussagen werden lediglich als Behauptung ohne weitere Begründung oder Erklärung angeführt.

Hier sind einige Beispiele: In der Zusammenfassung von Abschnitt 3.1 schreibt der Autor, die regional uneinheitlichen Erwärmungstrends auf der Erde würden auf natürliche Ursachen hinweisen. Dabei vergisst Lüdecke, dass die durch Strahlung einfallende Energie durch Winde und Meeresströmungen regional ungleich verteilt wird. Es ist daher gar nicht zu erwarten, dass CO2 eine regional gleichförmige Erwärmung bewirkt. Aufgrund der Wärmespeicherung im Meerwasser ist z.B. eine schwächere Erwärmung über den Ozeanen zu erwarten (die auch beobachtet wird). Und es ist eine besonders starke Erwärmung zu erwarten in Gebieten, wo die Schnee- und Eisbedeckung abnimmt, weil dort dann weniger Sonnenenergie ins All zurückgespiegelt wird. Die Projektionen der Klimamodelle zeigen aufgrund der steigenden Treibhausgaskonzentrationen dann auch ziemlich genau das uneinheitliche Erwärmungsmuster, das in den letzten Jahrzehnten beobachtet worden ist (siehe z.B. Abb. SPM.6 aus dem IPCC-Bericht).

Die Behauptung, der Treibhauseffekt der Erde sei physikalisch nicht verstanden (S.52), stimmt sicher nicht. Der Treibhauseffekt ist genau so gut verstanden wie viele andere physikalische Prozesse auch (Gravitation, Nuklearphysik, Atommodell, usw.). Der Treibhauseffekt kann aus Gesetzen der Strahlungsphysik und Messungen (Absorptionsspektren, Strahlungsspektren, Temperatur und Spektrum der von der Erde ins Weltall abgehende Strahlung, etc.) sowie physikalischen Messungen der Atmosphäre (Temperaturgradient) sehr gut abgeleitet werden.

Die Unsicherheit bezüglich der Klimasensitivität kommt nicht von Unsicherheiten über den Treibhauseffekt, sondern von Unsicherheiten über die Rückkopplungen im Klimasystem, die durch eine Erwärmung ausgelöst werden (z.B. Wolkenbedeckung). Die Klimasensitivität ist nicht “unbekannt”, sondern liegt nach zahlreichen Studien mit hoher Wahrscheinlichkeit im vom IPCC angegebenen Bereich (2.0-4.5 Grad für CO2-Verdoppelung).

Für die Behauptungen zu den Klimamodellen (S. 53) fehlen ebenfalls jegliche Belege. So glaubt Lüdecke, die Klimamodelle würden an “politisch gewünschte Resultate” angepasst. Er erklärt jedoch mit keinem Wort, wie (und wozu) das geschehen soll, und welche Parameter wie angepasst werden können, damit ein “gewünschtes” Resultat entsteht. Es fehlt jegliche Erklärung, welche “ad-hoc-Annahmen” gemeint sind und welchen Einfluss diese auf das Resultat haben. Das einzige aufgeführte Beispiel ist nachweislich falsch: Die aktuellen Klimamodelle enthalten seit langem keine Flusskorrekturen mehr, wie sie früher aus technischen Gründen notwendig waren. Klimamodelle beruhen auf physikalischen Grundgleichungen und physikalischem Prozessverständnis. Die Modelle sind so aufwendig und komplex, dass die Auswirkungen von Modellanpassungen auf das Resultat kaum vorhersehbar sind. Das „Tuning“ eines gewünschten Resultats ist deshalb gar nicht realistisch, da aus Zeit- und Kapazitätsgründen nur eine beschränkte Anzahl von kompletten Modelldurchläufen möglich ist.

Die Temperaturverlaufskurven der Klimavergangenheit auf globaler Ebene können von den Modellen gut reproduziert werden. Zwar nicht der exakte Verlauf von Jahr zu Jahr und für jeden Ort, aber darum geht es auch gar nicht. Die chaotischen internen Schwankungen des Klimas von Jahr zu Jahr sind für die Frage, ob es über 30, 50 oder 100 Jahre im Durchschnitt wärmer wird, nicht relevant. Genau so, wie die täglichen Wetterschwankungen irrelevant sind für die saisonalen Temperaturschwankungen. Im Juli wird es wärmer sein als im Januar, auch wenn die Temperatur im April zwei Wochen lang sinkt.

Lüdecke spricht sich gegen den Einbezug von Rückkopplungsmechanismen in Klimamodellen aus (Kapitel 3.5). Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, weshalb. Im Gegenteil, es wäre wissenschaftlich fahrlässig, bekannte und unbestrittene physikalische Zusammenhänge in der Wissenschaft außer Acht zu lassen. Aus der Kenntnis, dass erstens Wasserdampf ein Treibhausgas ist (sogar das wichtigste, wie Skeptiker gerne betonen) und zweitens wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, ergibt sich, dass eine globale Erwärmung (aufgrund des Treibhauseffektes von CO2) einen erhöhten durchschnittlichen Wasserdampfgehalt in der Luft bewirkt, was wiederum aufgrund der Treibhausgaswirkung von Wasserdampf zu einer zusätzlichen Erwärmung führt. Diese Erhöhung der Wasserdampfkonzentration in der Atmosphäre wurde, entgegen den Behauptungen im Buch, auch tatsächlich gemessen (IPCC AR4 WG I, Kapitel 3.4).

Im weiteren folgen im Buch eine ganze Reihe von Skeptikerargumenten, die schon vielerorts ausführlich diskutiert worden sind und auf die ich hier nicht weiter einzugehen brauche. Wirklich neue Argumente finden sich in dem Buch nicht. Es ist eine Mischung von altbekannten Skeptikerbehauptungen und Verschwörungstheorie. Es spiegelt den aktuellen Trend in der Argumentation der Skeptiker wieder, die besagt: Das IPCC ist eine politische Verschwörung und es gibt eine starke Gruppe von “Wissenschaftlern” welche den menschlichen Klimaeinfluss bestreitet.

Bleibt die Frage, wieso so viele Bücher mit falschen und leicht widerlegbaren Behauptungen geschrieben und auch publiziert werden. Eine Antwort ist sicher, dass es einen Markt dafür gibt –viele Menschen sind empfänglich für Verschwörungstheorien, andere wiederum sind froh, wenn sie glauben, ihnen unangenehme Nachrichten widerlegt zu sehen. Eine weitere Antwort gibt eine gerade erschienene Untersuchung für die englischsprachige Skeptikerliteratur: bei den allermeisten dieser Publikationen gibt es eine direkte Verbindung zu Lobbyorganisationen der Industrie. Ich nehme nicht an, dass dies im Fall von Lüdecke zutrifft – viele der „Klimaskeptiker“ haben wahrscheinlich keine finanziellen Interessen, sondern andere Motivationsgründe. Die Thesen und Argumente, die von diesen Leuten vertreten werden, haben allerdings in vielen Fällen ihren Ursprung in den traditionell sehr regulierungsfeindlichen „Think Tanks“ der US-Amerikanischen Wirtschaft.

https://scilogs.spektrum.de/klimalounge ... irrtuemer/


Bin eben auf diese Seite gestoßen:

https://f-w-p.eu/2020/07/01/klimahypoth ... -luedecke/

Die haben nicht mal ein Impressum, also sie nennen es "Forum Wissenschaft Wirtschaft & Politik" (FWP), dazu muss ich noch mal mehr suchen, offensichtlich auch wieder nicht das was es vorgibt zu sein, wer dazu was findet ...


Der zweite "Fachmann" der bei 6:28 zu Wort kommt ist Klaus-Eckart Puls, wird dort als Dipl.-Meteorologe und ehem. Leiter Wetteramt Essen vorgestellt. Dazu mal Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus-Peter_Puls
https://www.sueddeutsche.de/wissen/klim ... -1.1222209
https://scienceblogs.de/plazeboalarm/in ... skeptiker/

Da kommt noch viel mehr, will erstmal sammeln während ich den Film sehe. Später ziehe ich aus den Zitaten dann wichtige Teile raus. Thema sollte doch hier ins Forum passen ...


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Re: Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Beitragvon nocheinPoet » Samstag 25. September 2021, 17:14

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Re: Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Beitragvon Herr Senf » Samstag 25. September 2021, 20:55

bevor hier alle wegschlafen, eine "astronomische" Betrachtung zur Diskussion von Markus Pössel
https://scilogs.spektrum.de/relativ-ein ... wir-reden/

interessant ist diese "Temperaturwebseite" http://berkeleyearth.org/whats-new/?cat ... re-updates

nach langer Abstinenz, mal wieder Grüße Dip
ich will auch mal was dazu sagen
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Re: Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Beitragvon nocheinPoet » Sonntag 26. September 2021, 16:17

Da lebt doch echt noch was, danke Dir für den Beitrag.

Schönen Sonntag wünsche ich allen.

Manuel
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Re: Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Beitragvon albedo » Mittwoch 29. September 2021, 11:01

nocheinPoet hat geschrieben:Da lebt doch echt noch was, danke Dir für den Beitrag.

Schönen Sonntag wünsche ich allen.

Manuel


;)

Es stellt sich die Frage was bloß mit den Synapsen vom Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke und anderer Schwurbler los ist?

Bei solchen Sätzen wie " ideologiefreie und rein faktenbasierte wissenschaftliche Herangehensweise" stellt sich bei mir Schnappatmung ein.


Gruß
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Re: Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Beitragvon Herr Senf » Freitag 1. Oktober 2021, 20:51

Seit ca. 20 Jahren reflektiert die Erde ca. 0,5% weniger Sonnenlicht, das macht zusätzlich warm :x
https://www.heise.de/news/Erdschein-Erd ... 06321.html
Grüße Dip
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Re: Faktencheck: Film "Mythos Klimakatastrophe"

Beitragvon nocheinPoet » Dienstag 5. Oktober 2021, 15:35

Moin,

ja das hab ich auch erst gelesen. Hier übrigens ein Link wo Miky sich sehr gut eingebraucht hat, was der so mal eben ausgegraben hat, schon Hammer ...

https://umwelt-wissenschaft.de/forum/na ... he?start=0

Und die Klima-Querdenker haben mir noch mal einen neuen Link zu so einem "Film" untergejubelt, den man ja unbedingt sehen soll:

https://youtu.be/xk_eibIJ1ZU

In eigener Sache, aktuell hab ich hier einiges an Arbeit, die Jahreszeit, da kommt immer was und dann auch privat Dinge die ich klären muss, aber keine Sorgen, bin gesund und frisch wie immer.
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