Der Neandertaler hat geschrieben:Ungeachtet der schon weitgehenden Diskussion mit Britta über die Rechte der Frau in einigen islamischen? Ländern, sowie den dummen Äußerungen bzw. Briefen des Herrn Ahmedinedschad ...
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"Die Rechte der Frauen in einigen islamischen Ländern"... Ist ja immer wieder gerne Thema.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/debat ... -1.1130470
Der Kampf gegen die Unterdrückung muslimischer Frauen wird missbraucht, um islamfeindliche Politik zu forcieren. Populisten im Westen verfallen bei dem Thema schnell auf eine imperialistische Rhetorik - würden aber natürlich nie auf die Idee kommen, von der Unterdrückung der Frau durch das Christentum zu sprechen.
Auch bei uns ist noch die Rede von der Quotenfrau..., es gibt auch bei uns immer noch Frauen, die von ihren Ehemännern geschlagen werden..., ...
soviel zu dem Thema[cut]
Der Neandertaler hat geschrieben:Bereiten wir das Ganze nun aber monopolymäßig auf:Nein, wir gehen nicht in's Gefängnis, wir ziehen auch keine 10.000€ ein, wir ziehen eine Gemeinschaftskarte.Es geht ja wohl darum, um 'die Wahrheit' zu erkennen. Was aber ist die Wahrheit? ... die einzig richtige Wahrheit? Ist dies nicht sehr vom Standpunkt abhängig? Ich weiß, es ist 'ne sehr dumme Frage - eine teilweise rhetorische Frage. Es hört sich auch stark nach einer Floskel an.galileo hat geschrieben:Wie erkenne ich Webpräsenzen, denen es nicht um Information, sondern um Manipulation geht und ihren Konsumenten im besten Fall einen Bären aufbinden wollen? Und im allerschlechtesten Fall darauf abzielen, verführbare Mitmenschen in tumbe Extremisten zu verwandeln?
Sofern man bei einem Ereignis, zu dem es im Nachhinein eine Verschwörungstheorie gibt, nicht selbst dabei war, kann man sich nie sicher sein, was die Wahrheit ist. Es wird dann bei gewissen Ereignissen eben spekuliert. Der Geist muss sich ja mit etwas beschäftigen.
Es gab sogar eine Verschwörungstheorie zum jüngsten Amoklauf in den USA.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Thema Verschwörungstheorien:
Verschwörungstheorien, das klingt in unseren Ohren wie ... eine Theorie, die schizophrene, paranoide Handlungen aufdeckt, die benuzt werden (müssen), um etwas bestimmtes zu erreichen. Eine Verschwörungstheorie ist primär problematisch. Nicht, weil sie in ihrer 'Wahrheit' zwar ein vereinfachendes Muster anbietet, aber kein Modell, sondern, in dieser Theorie soll sich das Augenmerk auf das Wesentliche konzentrieren.
VT's bieten nicht unbedingt ein vereinfachendes Muster, sondern sind im Gegenteil oftmals komplizierter, wie die tatsächliche Wahrheit, da der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind, der Wahrheit aber schon.
Der Neandertaler hat geschrieben:Es wird also die Frage nach dem Vorteilhaften, dem Vorteilsnehmer gestellt ... nach dem 'Nutzen'. Letztlich, nach der Motivation ... dem (psychologischen) Egoismus - ist aber auch noch nicht negativ.
Die Frage nach dem Nutzen ist die Erste, die bei der Entstehung einer VT gestellt wird. Wem nutzt es? Besonders umfangreich wird eine VT, wenn es sich um ein Ereignis handelt, welches die Welt grundlegend verändert und dies als nachteilig empfunden wird.
Der Neandertaler hat geschrieben:Verschwörungstheorien sind aber erstmal auf Theorien aufgebaut. Theorien, die ja primär eine Abfolge von Aussagen sind; damit werden Ausschnitte der Realität dargestellt und es wird versucht, Prognosen für und über die Zukunft zu erstellen.
Es geht dabei weniger um Prognosen über die Zukunft, sondern es geht um das Ereignis selbst und es geht um die Vergangenheit, die dem Ereignis voraus ging.
Bei der wohl am weitest verbreiteten Theorie (911), wurde jede einzelne Aussage zigmal untersucht und von allen Seiten betrachtet. Es wurde in sämtlichen Vergangenheiten gewühlt und nach Verbindungen der Verdächtigen miteinander und mit den Attentätern gesucht, es wurden sogar Experimente gemacht, wie man z.B. mit Thermite Stahl durchschneiden kann.
Es geht also weniger um die Zukunft, sondern es ist die Suche nach den Schuldigen, die überall gesucht werden, nur nicht bei denjenigen, die von offizieller Seite als Schuldige benannt wurden. Die sind ja tot und nicht mehr greifbar und die müssen mit der US-Regierung oder den Geheimdiensten unter einer Decke gesteckt haben, denn es gab ja vorher viele Warnungen und man hätte es wissen müssen, ja manche sind überzeugt, dass es Viele gegeben haben muss, die es gewußt haben und zumindest geschehen liessen, um seinen Vorteil daraus zu ziehen (Bush oder die Banker z.B.). Ich denke, würde man eine Umfrage starten, wer denn tatsächlich die offizielle Version glaubt, wäre das die Minderheit.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Das Wesen von Verschwörungstheorien: sie machen sich Zweideutigkeiten zunutze ... Unklarheiten, Unsicherheiten.
Das ist eine Grundvoraussetzungen für VT's.
Der Neandertaler hat geschrieben:(viele Verschwörungstheoreoretiker besitzen auch ein dezidiertes und vereinfachendes Welt- und Geschichtsbild)
(ist nicht bös gemeint - dient nur der Erläuterung)
Unlogik, die sich aus dem Geschehen ergibt ... oder innerhalb des Geschehenen selbst. Verschwörungstheorien - im heutigen Verständnis - haben den Vorteil, daß sie vordergründig und inhaltlich logisch sind. Von Logik, die den realen Geschehnissen und in deren Aufarbeitung ... der Abfolge dessen, fehlt. Abweichungen werden als absichtliche Manipulationen verstanden. Verschwörungstheorien immunisieren typischerweise gegen kritische Revision.
Verschwörungstheorien sind eigentlich gar nicht so schlecht, wie sie immer gemacht werden.
Es gibt aber die Gefahr, dass manche Menschen sich so hinein verstricken, dass sie hinter Allem eine große Verschwörung vermuten und nicht mehr klar denken können, auch für gute Argumente nicht mehr zugänglich sind. Die leben dann in der Welt der großen Weltverschwörung, in der alles fremdgesteuert ist.
Ich habe im Web schon einige dieser Leute gelesen.
Der Neandertaler hat geschrieben:Nimm nur mal die Geschehnisse rundum 9/11:
Verschwörungstheoretiker haben gesagt ... sagen es vehement noch bis heute, daß Flugzeuge alleine niemals das Geschehene hätten ausgelösen können. Daß alleine dadurch, daß Flugzeuge explodieren, nie diese Türme hätten einstürzen können. Stahl würde dadurch nie so hohen Temperaturen ausgesetzt, daß er schmilzt.
(Schmelzpunkt bei Stahl: ca. 1500°C - größte Hitze bei Kerosin-Verbrennung: ca. 1000°C) Logisch!
Alleine schon dadurch werden Unsicherheiten geweckt. Unsicherheiten: da muß noch was anderes sein. (Sprengstoff im Gebäude oder ...
gelegt durch Geheimdienste der USA, das 'Weltjudentum' ...' den Mossad ... die Freimaurer ...)
Bisher ist auch noch nie ein großes Flugzeug in einen Wolkenkratzer geflogen und ich als Laie kann mir diese Frage nicht beantworten. Allerdings habe ich von VT-Seite bisher kein überzeugendes Argument für eine Sprengung gelesen. Die Sache mit dem Thermite z.B. war ein Betrug, ein Versuch, Beweise für die VT zu fabrizieren.
Der Neandertaler hat geschrieben:Allerdings gab es dieses Phänomen der Verschwörungstheorien schon viel früher:
Präsident Roosevelt:er propagiert, im Gegenteil zur US-Bevölkerung, einen Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg, ihm wurde vorgehalten, er habe Informationen über den bevorstehenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbor absichtlich zurückgehalten. Vorteil: Präsident Roosevelt
Zum 70. Jahrestag des Ereignisses von Pearl Harbor gab es Veröffentlichung eines bis dato geheimen und erst vor kurzem freigegebenen Memos, dass dieser Verschwörungstheorie wieder neue Nahrung gab.
http://www.telegraph.co.uk/news/worldne ... ttack.html
Pearl Harbour memo shows US warned of Japanese attack
Und manchmal behält die VT eben Recht und die offizielle Theorie wird als Lüge entlarvt. Weswegen VT's - das in Zweifel ziehen dessen, was die Beteiligten sagen, unentbehrlich sind. Sonst könnten wir ja alles gleich glauben, was man uns erzählt.
Der Neandertaler hat geschrieben:Mondlandung, Kennedy-Attentat, October Surprise,... oder hierzulande: Oder-Hochwasser - in allen diesen Ereignissen treten vermeintliche Unklarheiten zutagen, welche sich Verschwörungstheoretiker zunutze machen.
Es ist ja legitim, alles zu hinterfragen. Es kommt wohl eher darauf an zu erkennen, wenn, wer, aus welchem Interesse, welche Antworten zu den offenen Fragen verbreitet.
Der Neandertaler hat geschrieben:Es liegt nunmal in dem Selbstverständnis des Menschen, daß er nur das liest, was sein Interesse weckt. Daß er nur das glaubt, was zumindest einigermaßen in sein Umfeld paßt ... zu seiner individuellen und intellektuellen Denkweise. Erst wenn sich durch irgendein Ereignis oder in einem Ereignis Unklarheiten ergeben ... Unwahrheiten, erst dann setzt im Idealfall eine Hinterfragung dessen ein.
Also, nur nach dem größten Nutzen zu fragen, ist genauso wenig hilreich, wie alles bedenkenlos zu schlucken. Wie also die seriöse Informationsquelle finden?
Ich verlaß mich einerseits auf mein Bauchgefühl ... meine innere Stimme, die mir weitgehend sagt, ob das Ein oder Andere 'sauber' ist. Andererseits: nach dem Sinn, dem Vorteil fragen, ist ja nicht verkehrt, aber nicht nur nach dem Vorteil für desjenigen, der einen Vorteil aus dem 'Geschenen' hat, sondern auch nach einem eventuellen Vorteil für denjenigen, der die 'Wahrheit' veröffentlicht.
Ich verlasse mich auch oft auf mein Bauchgefühl, sehe mir an, was Andere darüber denken, von welcher Seite sie es betrachten, und versuche, möglichst viele verschiedene Meinungen zum Thema einzuholen und sie nach "wahrscheinlich" oder "eher unwahrscheinlich" einzuteilen. Die Motivation, warum jemand eine ganz bestimmte Wahrheit verbreitet, interessiert mich dabei erstmal nicht. Erst wenn ich eine bestimmte Antwort bevorzuge, schaue ich mir die Motivation derjenigen an, aus deren Ecke das kommt. Nachteil ist, dass es bis dahin möglicherweise schon aus allen möglichen Ecken kommt und der Ursprung nicht mehr so ganz klar ist.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Einen Vorteil aus dem Inhalt, wie auch aus dem Zeitpunkt.
Einen Vorteil kann es geben, wenn zu diesem Zeitpunkt jemand oder Viele, wenn von diesem Inhalt überzeugt, zu einer Aktion veranlasst wird und dadurch weitere Ereignisse ausgelöst werden.
Der Neandertaler hat geschrieben:Desweiteren versuche ich eine Meldung dadurch zu be- oder entkräften, ob sie also aus unterschiedlichen Quellen kommt, ob sie von unabhängiger Seite bestätigt oder dementiert wird.
Manchmal ist es schwierig, eine unabhängige Seite zu finden.