Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom Zappel - Philipp im Struwelpeter Buch, welcher seine Eltern am Esstisch zur Verzweiflung brachte
Kinder bekommen immer öfter Ritalin
Bei Managern, Studenten und Hausfrauen gilt das Medikament Ritalin als Viagra fürs Gehirn. Doch auch immer mehr Kinder würden laut Experten mit Ritalin ruhig gestellt – teilweise mit negativen Folgen.
Am häufigsten trifft es die 14-jährigen Knaben: In der Schweiz z.B. nehmen ca. 4 von 100 Buben im Kanton Zürich in diesem Alter Ritalin oder ein ähnliches Präparat mit dem Wirkstoff Methylphenidat.
Insgesamt ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die medikamentös gegen ihre Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) behandelt werden, zwischen 2005 und 2008 von 1 auf 1,7 Prozent gestiegen, wobei der Anstieg besonders unter den Knaben markant ausgefallen ist: von 1,6 auf 2,7 Prozent.
"Ritalin ist ein Arzneimittel mit möglichen Nutzen und bekannten Risiken", sagte der Bremer Pharmakologe Prof. Gerd Glaeske am Dienstag (21. September) am Rande einer Fachtagung in Hannover. Immer mehr Kinder würden mittlerweile mit Ritalin ruhig gestellt. Aber das Mittel verzögere unter anderem das Wachstum, warnte Glaeske. Nach seinen Angaben konnte eine Erfolgsrate bei Kindern mit Zappelphilipp-Syndrom vermeldet werden, die weniger Medikamente bekamen und die Verhaltenstherapie dominierte.
Die Therapie mit Ritalin scheint sich also immer mehr durchzusetzten. Obwohl die Nebenwirkungen dieses Mittel hinlänglich bekannt sind.
Es hat negative Auswirkungen auf das Herz - Kreislaufsystem, auf den Magen - Darm Trakt, verzögert das Wachstum und anderes mehr.
Ganz wichtig aber diese Nebenwirkung auf die Psyche, die beobachtet wurden: :
Sehr selten (<1:10000) treten Orientierungslosigkeit, akustische und visuelle Halluzinationen, Manien und beginnende Psychosen, Zorn, Agitiertheit, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmung, Traurigkeit, Lethargie oder Schläfrigkeit auf.
Patienten, die Methylphenidat einnehmen, klagen bisweilen darüber, dass sie „ganz anders“, „gar nicht mehr sie selbst“, „zu ernst“, „wie eine Maschine“ seien, dass ihnen bestimmte Dinge nicht mehr so viel Spaß wie früher machten oder dass sie nur mit der Tablette „brav sein“ könnten. Vor allem letzteres kann auf Dauer dazu führen, dass Patienten nicht mehr aus eigener Kraft versuchen, ihre Situation zu verbessern, sondern sich auf die Medikation verlassen. Andererseits ist dies aber auch häufig dadurch zu erklären, dass zum Beispiel Kinder jetzt ihre Umwelt schärfer wahrnehmen und damit auch eine Reizüberflutung (etwa in der Schulklasse) stärker bemerken. Häufig geben Betroffene an, jetzt Zusammenhänge und belastende Lebensumstände oder Ausgrenzung stärker zu spüren. Dies ist dann weniger eine Nebenwirkung als vielmehr eine andere Wahrnehmung die aus der Hauptwirkung des Medikaments resultiert. Hier ist eine therapeutische Begleitung und Informationsvermittlung, häufig aber auch eine antidepressive Begleitmedikation erforderlich.
Bei Methylphenidat-haltigen Zubereitungen wurden neben erfolgtem Suizid Suizidversuche und Suizidgedanken beobachtet.
Wenigen Menschen ist wohl bekannt, dass der Wirkstoff dieses Medikaments ,Methylphenidat, zu den klassischen Amphetaminen gehört, und unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.
Wie seht Ihr diese Entwicklung?
Kennt Ihr Betroffene ?
Woran liegt Eurer Meinung nach diese Zunahme der Symphtome bei Kindern?
Hier können auch alternative Therapien angesprochen werden